© Astrid Burmeister

Sonntags-Andacht zum Mitfeiern

Fri, 24 Apr 2020 12:35:03 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum
„Sonntag Misericordias Domini“
am 26.04.2020, dem 2. Sonntag nach Ostern, 
aus Ihrer St. Jürgen-Kirchengemeinde!
Leider dürfen wir Sie zum Gottesdienst derzeit nicht in die Kirche einladen. Aber Sie können sich diese kleine Andacht zu Hause lesen, singen und beten. Ich würde mich freuen!

„Wie behütet uns Gott? – zumal in einer Welt, die wahrhaftig an vielen Orten kein Bild von Geborgenheit abgibt?“ - um diese Frage geht es in den ausgewählten Bibeltexten zum Sonntag „Misericordias Domini“ – „von der Barmherzigkeit des Herrn“. Das Bild des guten Hirten, der für seine Schafe sorgt, der sein Leben für sie lässt und ihnen das ewige Leben gibt, ist dabei leitend.  Die Frage nach Orientierung und gutem Rat ist uns nicht fremd. Für uns geht es derzeit darum, herauszufinden, wie wir am besten die Schwächsten aber auch uns alle vor Ansteckung schützen können.  Zugleich wollen wir Menschenfreundlichkeit erleben und weitergeben. Der Predigttext macht uns Mut. Er scheint zu rufen: „Von dir behütet werde ich stark und frei!“ Der Wochenspruch legt uns das ans Herz und in die Seele: Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. 
 
Einladung zum Gebet:
Gott, manchmal fühlen wir uns ratlos und allein. Wir möchten uns sicher und geborgen fühlen. Komm du zu uns und lass uns fröhlich sein.  
Dein Wort: „zur Freiheit hat uns Christus befreit“ will uns Orientierung geben.
Wir bitten dich für Menschen, die Unterdrückung erfahren und für die, die in Zuständen der Abhängigkeit, des Kleingehaltenwerdens, des nicht Wachsen-Dürfens feststecken. Gib du ihnen Mut, eigene Entscheidungen zu treffen, und Freiraum, ihren Weg zu gehen.  Gebe ihnen Mut zum Widerstand. Sei ihnen nah.
Wir bitten dich für Menschen, die Wertschätzung vermissen. Lass du ihnen dein Licht aufleuchten und lass sie deine Liebe erfahren. Gott, für uns alle ist Christus den Weg in den Tod und durch den Tod hindurch gegangen. Lass uns die Schönheit des Lebens wertschätzen, den Reichtum, die Schönheit, die Würde und den Stolz in jedem Menschen. Gott, Dir befehlen wir alle Menschen an, die krank sind, die sterben, die um Menschen trauern. Sei du ihnen, Vater im Himmel, der gute Hirte im dunklen Tal. Im Vertrauen auf dich und in Achtsamkeit für die Welt und für uns selbst beten wir zu dir mit den Worten Jesu: Vaterunser im Himmel…
Misericordias Domini – Die Barmherzigkeit des Herrn 1. Petr. 2,21-25
„Auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Fußspuren folgt. 22 Er hat keine Sünde begangen und kein unreines Wort ist je über seine Lippen gekommen. 23 Er wurde beleidigt und schimpfte nicht zurück, er litt und drohte nicht mit Vergeltung sondern überließ seine Sache dem, der gerecht richtet. 24 In seinem Körper hat er unsere Sünden auf das Holz hinaufgetragen, damit wir – für die Sünde gestorben- nun so leben, wie es vor Gott recht ist. Durch seine Striemen seid ihr heil geworden. 25 Denn ihr wart wie Schafe, die sich verlaufen haben. Jetzt aber seid ihr zu eurem Hirten, dem Hüter eurer Seelen zurückgekehrt.“
Diese Zeit verlangt uns einiges ab. Wir sehen, wie die Natur wieder erwacht. 
Wir staunen über neues Leben. Wir sehen, wie zartes Grün sich in Blätter und Blüten verwandelt. Auf den Weiden lernen die neu geborenen Osterlämmer immer sicherer auf eigenen Beinen zu stehen und bald übermütig zu spielen. 
Auf der anderen Seite leben wir mit vorher nie da-gewesenen Einschränkungen. Wissenschaftler sprechen bereits von einem Historischen Zeiteneinschnitt. 
Wie auch immer, neulich erreichte mich ein Scherzfilmchen, in dem ein genervter Ehemann über das zweifelhafte Glück berichtet, nun viel Zeit zu Hause mit seiner Familie zu verbringen. Ich weiß von anderen, die sehr gerne eine Hausgemein-schaft hätten, die aber nun über Telefonanrufe und Post Kontakt zu anderen Menschen halten. 
Ich selbst, im „Homeoffice“ mit drei Schulkindern, erlebe immer wieder das Ringen um die Frage: Wer trifft hier eigentlich die Entscheidungen? Geschieht das demokratisch oder macht hier eine(r) die Ansage?
In der Tat ist letzteres manchmal einfacher. Dadurch kann es aber passieren, dass bestimmte Sichtweisen und Bedürfnisse aus dem Blick geraten. Auch mich beschäftigen Fragen und ich weiß, dass das anderen ebenso geht. 
Mit der brennenden Frage: „Wie lange noch?“ und „Wo führt uns das hin?“ erlebe ich den Streit um den richtigen Weg in der Politik und die Diskussion darüber, ob dieser auf vertretbare Weise gefunden wird, zuweilen als anstrengend.
Die Sehnsucht ist da, dass ein(r) vorausgeht, alles im Blick hat und einfach ansagt. Klare Ansage, klarer Weg und wir wissen, woran wir sind.
Ich habe aber auch gelernt: Um Menschen für etwas zu gewinnen, muss ich selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Das darf einem nicht zu mühsam oder zu peinlich sein. Konsequent lässt man die anderen sehen: So kann das gehen und das kommt dann dabei heraus. Die anderen erkennen den Nutzen, schließen sich an. Menschen lassen sich gewinnen. Manchmal ändern sich dabei sogar Sichtweisen. Ein Sklave zur Entstehungszeit unseres Predigttextes erlebt sich als untergeben und ausgeliefert. Wenn er aber aktiv entscheidet, seinen Dienst so zu tun, dann tut er das nicht länger aus der Pflicht sondern aus eigener Entscheidung. 
Der Schreiber des Petrusbriefes legt das Menschen in abhängiger Lebenssituation nahe, die zum christlichen Glauben gefunden haben. Sie sollen dienen, nun aber nicht mehr aufgrund der Unterdrückung sondern aus eigener Entscheidung und in Wahrnehmung ihrer Verantwortung eines untadeligen Lebens vor Gott. Die Kraft dazu können sie aus dem schöpfen, was Christus für uns getan hat. Er, der frei war und dem alle Möglichkeiten offenstanden,  hat für uns Spott, Verachtung, Anfeindung, Folter und selbst den schlimmsten Tod auf sich genommen, durch-litten und überwunden. Er hat damit alle Gottesferne für uns ein für alle Mal durchbrochen, so dass wir uns selbst im Sterben nicht mehr fürchten müssen. 
Seither wissen wir unsere Verstorbenen bei Gott geborgen. 
Nachdem Jesus gekreuzigt war, haben viele Freunde den Mut verloren: Das Leben ist zu böse! Die guten Menschen sterben zu früh. Und die Mächtigen können alles bestimmen.  Doch dann erlebten sie ihn. So ungreifbar wie ein Frühlingshauch. 
So zauberhaft und erlösend wie der Moment, in dem die Sonne über dem Nebel aufgeht und plötzlich ist alles hell und klar. Sie hatten Jesus erlebt, so zart, wie ein neues Leben ist. Und zugleich so ganz und gar überzeugend und belebend und Mut machend. Und sie verstanden, dass das Leben mit ihm einfach unzerstörbar ist. Sie verstanden, dass sie sich nicht zu fürchten brauchten. Dass keine Krankheit und keine Gewalt, kein Unglück und auch der Tod Gott nicht aufhalten können. Sein neues Leben wird immer stärker sein. Das gibt ihnen neuen Mut.  Auf der Suche nach Orientierung in ungewisser Zeit gibt es manche Richtungsweiser. 
Der Schreiber des ersten Petrusbriefes weist auf einen hin, der für uns alles getan hat. Er ist Richtungsweiser und Hüter unserer Seelen. Bei ihm dürfen wir uns immer geborgen wissen.
Bleiben Sie behütet!  Ihre Pastorin  Christiane Schuster-Scholz
EG 100 (Ö) Wir wollen alle fröhlich sein
 
1. Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit; denn unser Heil hat Gott bereit´. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus Marien Sohn.
 
2. Es ist erstanden Jesus Christ, der an dem Kreuz gestorben ist, dem sei Lob, Ehr zu aller Frist. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus Marien Sohn.
 
3. Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt und uns erlöst vom ewigen Tod. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus Marien Sohn.
 
4. Es singt der ganze Erdenkreis dem Gottessohne Lob und Preis, der uns erkauft das Paradeis. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus Marien Sohn.
 
5. Des freu sich alle Christenheit und lobe die Dreifaltigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus Marien Sohn.
 
EG 555 Zu Ostern in Jerusalem (beliebtes Kindergottesdienst-Lied)
1. Zu Oster in Jerusalem, da ist etwas geschehn, das ist noch heute wunderbar, nicht jeder kann´s verstehn. I: Hört, hört, hört, hört, nicht jeder kann´s verstehn.:I
 
2. Zu Pfingten in Jerusalem, da ist etwas geschehn. Die Jünger reden ohne Angst und jeder kann´s verstehn. I: Hört, hört, hört, hört, und jeder kann´s verstehn.:I
 
3. Zu jeder Zeit in jedem Land kann plötzlich was geschehn. Die Menschen hören, was Gott will, und können sich verstehn. I: Hört, hört, hört, hört, und können sich verstehn.:I
 
 
 (Hörproben zum Mitsingen: Ab Sa. Nachmittag hier auf der Homepage)
Übrigens: Feiern sie Sonntag am Radio um 10.00 Uhr Gottesdienst mit:
Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder Lamberti im Livestream im
Quelle: Moo Fricke
St. Jürgen-Kirche Innenansicht
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