© Astrid Burmeister

Sonntags-Andacht zum Mitfeiern zum Sonntag Kantate

Thu, 07 May 2020 17:26:49 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum  „Sonntag Kantante“ am 10.05.2020, dem 4. Sonntag nach Ostern, aus Ihrer St. Jürgen-Kirchengemeinde!
Zum ersten Mal dürfen wir Sie wieder zum Gottesdienst in die Kirche einladen. 
Was für ein Glück! Manch einer bleibt aber zur Vorsicht noch lieber zuhause. 
In dem Falle finden Sie hier in gewohnter Weise eine kleine Andacht. 
Seien Sie herzlich gegrüßt!
 
Da wippt der Fuß, da klopft die Hand im Rhythmus am Hosenbein: Wo Freude unser Herz jubeln lässt, da bringt es unsre Seele in Bewegung. Am Sonntag Kantate erinnert der Predigttext an einen ganz besonderen Grund der Freude: Gott hat einen Bund geschlossen mit den Seinen. Und der steht fest. 
Sternstunden, die uns spüren lassen: Gottes Herrlichkeit begegnet uns.  Gott ist da. Unser Wochenspruch lädt zu freudiger Antwort ein: 
„Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ (Ps 98,1) 
 
Einladung zum Gebet:
Gott, es tut gut, zu vertrauen, dass wir in deiner Gegenwart geborgen sind. Lass uns deine Stimme hören, die von deiner Liebe erzählt; ihr Klang lässt unsere Seele aufatmen. Gott, schenke uns Augenblicke des Einklangs – mit uns selbst, mit dir und der Welt um uns herum. Solche Augenblicke tragen durch die schweren Zeiten. Wir bitten dich für die, denen ihr Lied im Halse steckenbleibt, und für die, die mundtot gemacht wurden, für die, die ihre Melodie noch nicht gefunden haben und für die, deren zarte Stimme in unserer lauten Welt nicht gehört wird.
Wir bitten dich für die, die vergeblich auf Liebe warten. Wir bitten  dich für deine geschundene Erde, für die Pflanzen und Tiere, deren Lebensräume bedroht sind.
Wir bitten dich für alle, die ihre Stimme erheben für eine gerechte und friedliche Welt. Gott wir bitten dich für unsere Kranken und Sterbenden. Reich du ihnen die Hand und lass sie spüren: Du bist da. Den Trauernden schenke das Vertrauen, dass ihre Verstorbenen nun bei dir gut aufgehoben und geborgen sind.  
Gott, schenke mir und uns Augenblicke des Einklangs – mit mir, mit dir und der Welt um uns herum. Danke, dass du uns immer wieder anrührst mit deiner Liebe. Wir nehmen sie mit in unseren Alltag, lehnen uns an sie an und teilen sie aus, wo immer es möglich ist. Gott, danke, dass du da bist: Vaterunser im Himmel…
 
 
 
 
 
 
Kantate –2. Chr. 5,2-5.12-14 Gotte wohnt bei den Menschen
Die Überführung der Bundeslade 2 Dann ließ Salomo die Ältesten von Israel, die Oberhäupter der Stämme und die Fürsten der Sippen Israels nach Jerusalem kommen. Sie sollten die Bundeslade Jahwes aus der Davidstadt Zion in den Tempel hinaufbringen. 3 Am Laubhüttenfest, das im siebten Monat stattfindet, versammelten sich alle Männer Israels beim König. 4 In Gegenwart der Ältesten Israels nahmen die Leviten die Lade 5 und trugen sie zum Tempel hinauf. Auch das Zelt der Gottesbegegnung und die heiligen Gegenstände, die im Zelt waren, wurden von den Priestern und Leviten hinaufgebracht. 12 Und alle anwesenden Tempelsänger, die Leviten Asaf, Heman und Jedutun mit allen ihren Söhnen und Brüdern, waren in feines weißes Leinen gekleidet und standen mit ihren Zimbeln, Harfen und Zithern an der Ostseite des Altars. Neben ihnen standen etwa 120 Priester mit Trompeten. 13 Als die Trompeter und die Sänger einstimmig begannen, Jahwe zu loben und zu preisen, als der gemeinsame Klang von Trompeten, Zimbeln und den anderen Instrumenten bei Lob Jahwes erklang –„Denn er ist gütig und seine Güte hört niemals auf!“-, da wurde das ganze Haus, das Haus Jahwes, mit einer Wolke erfüllt. 14 Und die Priester konnten wegen der Wolke nicht hineingehen, um ihren Dienst zu tun, weil die Herrlichkeit Jahwes das Haus Gottes erfüllte.  
„U ♪ Wer friert uns diesen Moment ein? ¯Besser kann es nicht sein♪“ Ein Lied, eher ein Ohrwurm von Andreas Bourani im Radio. Kennen Sie solche Gänsehaut-Momente? Da passiert etwas Wunderbares und man weiß vor Glück und Staunen gar nicht, wohin mit sich. Momente, die eine Zeitenwende bedeuten. Der Fall der Berliner Mauer war so ein Moment. Ich war zu der Zeit gerade mitten in den Vorprüfungen zum Abitur und trotzdem überfiel mich eine Leichtigkeit als würde ich schweben. Zur Entstehungszeit unseres Predigttextes hat ein Volk, das so oft bedroht und auf der Flucht war, eine Heimat gefunden. Die Menschen haben nun ein Zuhause. Mehr noch: Das Haus Gottes ist endlich fertig. Und Gott in all seiner Herrlichkeit zieht dort ein. Gott wohnt bei seinen Menschen. Das lässt keinen kalt. In aller Feierlichkeit und Freude feiern die Menschen diesen Moment. Wir sind eingeladen, Zaungäste zu sein, mit ihnen zu staunen: „Gott wohnt bei seinen Menschen“. Es gibt solche Momente. Berührungsmomente von Gottes Ewigkeit in unserer Zeit. Der Bräutigam sieht staunend seine Braut an und begrüßt sie zärtlich an der Kirchentür mit einem Kuss. Das Neugeborene liegt friedlich schlafend im Arm, den Herzschlag der Mutter im Ohr. Für mich birgt auch der Mai solche Momente. Wenn das zarte Grün sich an den Bäumen zu Blättern entfaltet, die Sonne durch die Blätter am Boden Sonnenflecken malt und auch, wenn die Vögel nach langer Nacht fröhlich ihr Lied anstimmen. 
Es ist wunderbar zu erleben, wenn die Sonne weckt, was als Saat in der Erde liegt. Die „Toten Hosen“ besingen ein Wiedersehen auf solche Weise: „An Tagen wie diesen, spüren wir Unendlichkeit!“ „An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit“, „An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit“. Ich möchte Sie zu einer Übung einladen: Blicken Sie einmal vor ihrem inneren Auge zurück: Wo gibt es für Sie eine Erinnerung an solch einen perfekten Moment? Das kann ein gutes Erlebnis sein, egal welcher Art: Persönlicher Erfolg, ein Naturerlebnis, oder auch eine Begegnung? Gönnen Sie sich einmal die Ruhe, sich ganz ungestört an diesen Augenblick zu erinnern, vielleicht in einem gemütlichen Sessel, vielleicht auch ausgestreckt auf dem Bett. Suchen Sie sich eine  weiße Wand. Stellen Sie sich einen Bildschirm vor. Und dann lassen Sie vor ihrem inneren Auge die Erinnerungen an dieses schöne Ereignis vorüberziehen. An der schönsten Stelle halten Sie an. Sehen Sie sich das Bild vor Ihrem inneren Auge genau an. Erinnern Sie sich mit allen Sinnen: Wie war die Temperatur? Was haben Sie gerochen? Was lag Ihnen auf der Zunge, was haben Sie geschmeckt? Was war in Ihrem Ohr, was für Geräusche waren zu hören? Versuchen Sie alles zu fühlen. Wie fühlen Sie in diesem Augenblick in diesem Ihrem Erinnerungsbild? Was fühlen Sie auf der Haut, im Bauch, wie schmeckt, wie riecht das, wie ist Ihre Muskelspannung in diesem Augenblick, den Sie vor Ihrem inneren Auge haben?
Genießen Sie das!
Und dann stellen Sie sich einen Satz vor, beginnend mit: „Ich bin…“ und formulieren Sie eine positive Eigenschaft, die Ihnen ermöglicht hat, das zu erleben. Vielleicht mögen Sie auch noch überlegen, wo Sie diesen Satz in welcher Schrift, Farbe und Größe auf das Bild malen würden. Schräg, vorne, klein, groß,… Stellen Sie sich das gut vor. Diesen Moment hat Gott Ihnen geschenkt. Es ist IHR MOMENT. Da wippt der Fuß, da klopft die Hand am Hosenbein, da hängt vielleicht auch der Himmel voller Geigen…
Es kann eine gute Übung sein, sich an jedem Abend einmal 10 Minuten Zeit zu nehmen und sich in diesen Moment hineinzudenken. Sie werden merken: Daraus wächst eine ganz eigene Kraft. Darum geben die Israeliten diesen Moment an uns weiter, an dem die Herrlichkeit Gottes bei Ihnen einzieht. 
Wir brauchen solche Momente. Das Schwere kommt im Leben oft von ganz allein. Da ist es gut, wenn wir uns solche kostbaren Momente von Zeit zu Zeit herholen. 
Dann spüren wir: Gott hat einen Bund geschlossen mit seinen Menschen. Mit uns. Er ist da und er bleibt an unserer Seite. 
Bleiben Sie behütet! 
 Ihre Pastorin  Christiane Schuster-Scholz
 
Lied: EG 302 Du meine Seele, singe 
1. Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön dem, welchem alle Dinge zu Dienst und Willen stehn. Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd; ich will ihn herzlich loben, so lang ich leben wird. 
 
2. Wohl dem, der einzig schauet nach Jakobs Gott und Heil!
Wer dem sich anvertrauet, der hat das beste Teil,
das höchste Gut erlesen, den schönsten Schatz geliebt;
sein Herz und ganzes Wesen bleibt ewig unbetrübt.
 
3. Hier sind die starken Kräfte, die unerschöpfte Macht;
das weisen die Geschäfte, die seine Hand gemacht:
der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer,
der Fisch unzähl’ge Herde im großen wilden Meer. 
 
Lied: EEG 19 Ich sing dir mein Lied
1. Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben. 
Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Wachsen und Werden, 
von Himmel und Erde, du Quelle des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
 
2. Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben. 
Den Rhythmus, den Schwung hast du mir gegeben von deiner Geschichte, in die du uns mitnimmst, du Hüter des Lebens, dir sing ich mein Lied. 
 
3. Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben. 
Die Tonart den Takt hast du mir gegeben von Nähe, die Heil macht, wir können dich finden, du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied. 
4. Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben. 
Die Höhen und Tiefen hast du mir gegeben. Du hältst uns zusammen trotz Streit und Verletzung, du Freundin des Lebens, dir sing ich mein Lied. 
 
5. Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben. 
Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen, du Zukunft des Lebens, dir sing ich mein Lied. 
 
 (Hörprobe zum Mitsingen: Hier auf dieser Seite)
Übrigens: 
Sonntags 10.00 Uhr Gottesdienst in Radio Ostfriesland UKW 9
Quelle: Manfred Süssen
Denkmals-Orgel in St. Jürgen zu Holtrop
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