© Astrid Burmeister

Gott hört uns heraus

Tue, 26 May 2020 09:37:50 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum  Sonntag „Exaudi“
am 24.05.2020 aus Ihrer
St. Jürgen-Kirchengemeinde!
Zum vierten Mal dürfen wir Sie wieder zum Gottesdienst in unsere Kirche einladen. Was für ein Glück! Das schmälert die selbstverständliche Beachtung der Hygiene-Auflagen kaum.  Manch einer bleibt aber zur Vorsicht doch lieber zuhause. Damit Sie ihm noch besser etwas mitbringen können, nehmen Sie gerne diese kleine Andacht mit nach Hause und geben Sie sie an die weiter, die aus der Ferne auf diese Weise teilhaben können.
Der Sonntag „Exaudi“ fasst zusammen, was durch Jesu Leben und durch seinen Tod und Auferstehung geschehen ist. Der lateinische Ausdruck bezieht sich auf einen Ruf aus dem 27. Psalm. „Herr, höre meine Stimme!“ In der Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ist es die Bitte um den Heiligen Geist, die hier laut wird, die Bitte um Gottes Nähe und Bestärkung im Glauben. Dazu passt das Versprechen, das über der neuen Woche steht „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen“ Joh 12,32. Gott hat uns gehört und herausgerufen und ausgezeichnet. Mit seinem Bundeszeichen sind wir gezeichnet und dieses Bündnis begleitet und trägt uns. Wir feiern diesen Tag im Namen Gottes, der die Welt in´s Leben rief und auch uns, im Namen Jesu Christi, der uns eine unauslöschliche Spur zum wahren Leben gelegt hat und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns täglich umgibt und erfüllt.
 
Einladung zum Gebet:
Ewiger Gott, du bist unsere Zuflucht und unsere Hoffnung. 
Zu dir kommen wir mit unseren Bitten. 
Wir bitten dich heute: für alle Menschen, deren Leben in einer Sackgasse ist. 
Zeige ihnen einen Weg. Für alle Menschen, die unter der Last des Alltags den Blick für die Wunder deiner Schöpfung verlieren. Öffne ihnen neu die Augen. 
Für alle Menschen, die in Familie und Beruf unter ständigen Konflikten leiden. 
Zeige ihnen Möglichkeiten der Versöhnung.  Für alle Menschen, die auf eine Erneuerung hoffen im Leben von Kirche und Gemeinde. Lass sie Spuren deines Geistes erkennen. Für alle Menschen, die Verantwortung tragen in Politik, Gesellschaft und Kirche. Gib, dass sie sich von deinem Geist leiten lassen. 
Für uns selbst, dass wir immer weitergehen auf dem Weg des Glaubens und der 
Ewiger Gott, du bist unsere Zuflucht und unsere Hoffnung. Wir danken dir, dass du deine Hand über uns hältst – heute und in Ewigkeit. Vaterunser… 
Herausgerufen–Jer. 31,31-34
31 „Passt auf! Die Zeit wird kommen“, spricht Gott, „da schließe ich einen neuen Bund mit Israel und Juda. 32 Er ist nicht mit dem zu vergleichen, den ich damals mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten herausführte. Diesen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war“, spricht Gott. 33 „Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließen werde, wird ganz anders sein“, spricht Gott. „Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, ich lege es tief in sie hinein. So werde ich ihr Gott sein und sie mein Volk. 34 Dann muss keiner mehr den anderen belehren, niemand muss mehr zu seinem Bruder sagen: „Erkenne doch Gott!“ „Denn alle werden mich erkennen, vom Geringsten bis zum Größten“, spricht Gott, „Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nie mehr denken.“12
Gott segne an uns dieses Bibelwort.  
Ausgezeichnet, herausgerufen, etwas ganz Besonderes – stolz zeigen sich die Sieger einer Casting-Show im Fernsehen und werden bejubelt, weil sie besonders gutaussehend, besonders musisch begabt oder einfach besonders passend zu derzeitigen Werbe-Vorbildern sind. Sie haben sich bewährt, oft in mehreren Runden, in denen sie ihr Können zeigen und mit anderen Bewerbern konkurrieren mussten. Ob nun Gewinner bei „dein Song“ oder „Germany´s Next Top-Model“- ich stelle mir vor, sie „schweben“ bestimmt durch die Straßen, wenn sie den Bescheid bekommen haben. Sieger bei der Auswahl – bestes Lied – beste Darstellung – beste Figur- was für ein Hochgefühl. Da kann kommen, was will, so schnell lässt sich dieses Hochgefühl nicht aus den Angeln heben. Ausgewählt: Ich-Klasse!
Viel Bewunderung schlägt ihnen entgegen und manchmal auch viel Neid. 
Gerade wegen letzterem vermeiden andere es auch, zu zeigen, was in ihnen steckt. Sie vermeiden es, weil sie lieber nicht erleben wollen, dass ihr Bestes nicht gut genug ist oder dass sie Freundschaften oder ein wichtiges Verbundenheitsgefühl einbüßen werden. Und es stimmt ja auch: Die, die mit ihnen angetreten sind, aber – warum auch immer- in den Auswahl-runden ausgeschieden sind, treten nicht mehr in Erscheinung. Dabei gibt es so viele unterschiedliche Begabungen, die man bestaunen kann. 
Reich wird eine Gemeinschaft dann, wenn jeder seine ganz besondere Begabung einbringt. 
Nun ist Gott sicherlich ganz anders als die Jury einer Casting-Show. 
Er legt auch ganz andere Maßstäbe an. Er weiß um die Vielzahl unterschiedlicher Begabungen in den unterschiedlichen Menschen. 
Er selbst hat sie in jeden Menschen hineingelegt. 
Darum ist jeder Mensch einzigartig und unverwechselbar.
Manchmal merken wir die Bereicherung durch einen Menschen noch einmal deutlicher, wenn er nicht mehr da ist. 
Einen Nachhall, eine Erinnerung tragen wir aber dennoch in uns. 
 
Gott legt andere Maßstäbe an. Ihm geht es um Beziehung und die will er nicht mehr abbrechen lassen. Der Prophet Jeremia erzählt von dem Schmerz  und dem Zorn Gottes, als sich die Menschen von ihm abgewendet haben. Und doch schließt Gott nun einen neuen Bund. 
„Carat Berit“ heißt das auf Hebräisch: „einen Bund schneiden“. 
Ein solches Bündnis hat immer ein inneres und ein äußeres Zeichen, so, dass jeder sehen kann: Da hat Gott seinen Bund mit den Seinen geschlossen. 
Ein unsichtbares Zeichen, das uns begleitet ist das Kreuz. Seit der Taufe ist es mit Wasser auf unsere Stirn gezeichnet. Auch wenn wir es nicht sehen können, ist es ein Zeichen dafür, dass Gott einen Bund mit uns geschlossen hat. Unverlierbar bleibt es bei uns. Er hat seine Liebe in unser Herz gegeben. In dieser Liebe sind wir verbunden mit allen Getauften zu einer weltweiten Familie. Ob Groß oder Klein, wir sind ausgezeichnet. 
Und wir haben Gottes Zusage: In Jesus Christus hat er ausgeräumt, was sich zwischen uns und ihn und zwischen uns und andere stellen will.
Er hält zu uns. Wir gehören zu ihm. 
Dafür braucht es keine Casting-Show. Er ist bei uns und bleibt bei uns, dann, wenn wir auf der Sonnenseite des Lebens stehen und auch dann, wenn wir schweres und schwerstes durchmachen. 
Er hält an unserer Seite stand. Er geht mit uns mit. 
Wir tragen sein Zeichen. Er ist für uns da. Darauf dürfen wir vertrauen. 
Bleiben Sie behütet, 
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
 
Lied: EG 136, 1 O komm, du Geist der Wahrheit
O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein. Verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, dass jeglilcher getreuer den Herrn beke-ennen kann. 
 
 
 
Lied: EG 268 Strahlen brechen viele
1dt. Strahlen brechen viele aus einem Licht.
Unser Licht heißt Christus. Strahlen brechen viele aus einem Licht - und wir sind eins durch ihn.
 
2dt. Zweige wachsen viele aus einem Stamm.
Unser Stamm heißt Christus. Zweige wachsen viele aus einem Stamm - und wir sind eins durch ihn.
 
3dt. Gaben gibt es viele, Liebe vereint.
Liebe schenkt uns Christus. Gaben gibt es viele, Liebe vereint - und wir sind eins durch ihn.
 (Hörprobe zum Mitsingen: Hier auf der Homepage)
 
Übrigens: Gottesdienst zum Mitfeiern gibt es Sonntag um 10.00 Uhr in Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in unserer St. Jürgen-Kirche
Quelle: Rolf Schecker
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