© Astrid Burmeister

„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen!“(1. Mose 3,19)

Sat, 24 Oct 2020 08:25:14 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum 20. Sonntag nach Trinitatis,
am 25.10.2020 aus St. Jürgen!
Wir feiern an diesem Sonntag um 10.00 Uhr „Männergottesdienst“ in der Kirche in Holtrop. Ein Team aus Männern hat diesen Gottesdienst vorbereitet. Anhand des Schöpfungsberichtes im ersten Buch Mose geht es um die Konsequenz aus der Eigenmächtigkeit der Menschen: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen!“(1. Mose 3,19) Lektoren und Interessierte laden uns ein, in verschiedenen Fascetten über diesen Satz nachzudenken. Für Plätze mit Abstand ist gesorgt. Sollten Sie dennoch Bedenken haben , können Sie auch von zuhause mitfeiern. Dafür nehmen Sie diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür mit und feiern Sie in Verbundenheit von zuhause mit uns mit.
 
Warum ist das Leben, wie es ist und was sagt das über Gott und den Menschen aus? Stehen Gott und der Mensch in Beziehung? Wo ist Gott in unserer Alltagswelt? Hat mein alltägliches Tun und Lassen, mein Ausspannen und meine Selbstüberforderung mit Gott zu tun? Oder besieht Gott sich das aus der Ferne „kopfschüttelnd“, während wir nehmen, was er gibt, ausbeuten, was wir anders nicht bekommen können, und so leben, als gäbe es Gott nicht oder als sei er eine Denkaufgabe, wenn es am Sonntag mal um das Abspannen  und die Seelenruhe geht. Gott ist nicht egal, was wir tun und wie wir handeln.  So ruft es uns der Wochenspruch zu: Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Mi 6,8)
In dieser wahrnehmenden Liebe, die Gott uns schenkt, feiern wir im Namen Gottes, der die Welt geschaffen hat und auch uns,  im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf dieser Welt Gestalt annehmen können, und im Namen des Heiligen Geistes, der uns Kraft gibt und uns begeistert.
 
Einladung zum Gebet: 
Gott,  du hast uns gesagt, was gut ist für unser Leben:
Dein Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor dir.
 
Gib uns die Kraft und die Klugheit,
Deiner Weisung zu folgen
und lass uns die Freiheit erfahren, die darin steckt. Amen
 
Gott, du hast uns gesagt, was gut ist
23 An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder. Seine Jünger fingen unterwegs an, Ähren abzurupfen und die Körner zu essen. 24 Da sagten die Pharisäer zu ihm: „Sieh mal, was sie da tun! Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt.“ 25 Jesus entgegnete: “Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und etwas zu essen brauchten? Wie er damals – als der Hohepriester Abjatar lebte- ins Haus Gottes ging, von den geweihten Broten aß und auch seinen Begleitern davon gab, obwohl nach dem Gesetz doch nur die Priester davon essen dürfen?“ 27 Und Jesus fügte hinzu: „Der Sabbat wurde für den Menschen geschaffen und nicht der Mensch für den Sabbat. 28 Darum kann der Menschensohn auch über den Sabbat bestimmen.“ (Mk 2,23-28)
 
„Gott sei Dank! Es ist Sonntag!“ Kaiser Konstantin der Große (306-337) war maßgeblich an der religionspolitischen Festigung des Christentums beteiligt. Er war der erste, der durch ein staatliches Gesetz die Sonntagsruhe einführte. Der Sonntag hatte als Auferstehungstag schon in der Zeit der Apostel hohe Wertschätzung erfahren.
Dass der Mensch immer mal wieder Zeit braucht, um zur Ruhe zu kommen, neue Kraft zu schöpfen, damit er Leistung bringen kann, ist ein offenes Geheimnis. 
Wer das dauerhaft ignoriert betreibt Raubbau an sich selbst. 
Natürlich gibt es manche Aufgabenfelder, die zu jeder Zeit einen Ansprechpartner brauchen, einen der Acht gibt und im Bedarfsfall mit Sachverstand handelt.  Das ist in den Krankenhäusern so und in allen Rettungs- und Hilfsdiensten. Auch in der Landwirtschaft kalbt eine Kuh, wenn eine Kuh kalbt. Darum wechseln Menschen sich ab. 
Die Sonntagsruhe ist und bleibt ein hohes Gut. 
Schon im Schöpfungsbericht steht, dass dieser siebente Tag – sei es nun der Samstag, wie im Judentum, oder der Sonntag, wie im Christentum, frei sein soll von Arbeit, für einen selbst und all die Menschen, die mit uns zu tun haben. Interessant ist, dass das im 2. Buch Mose so begründet wird, dass Gott der Herr am siebenten Tag ruhte, während in der Wiederholung der Zehn Gebote im 5. Buch Mose der Ruhetag damit begründet wird, dass nicht in Vergessenheit geraten soll, dass Gott „mit starkem Arm“, sein Volk aus der Knechtschaft herausgeführt hat. 
Am Anfang der Bibel erklären Menschen, warum die Welt so ist, wie sie ist. Den Schreibern, die diese Worte erst mündlich weitergetragen und später aufgeschrieben haben, war wichtig, diese Erfahrung weiterzutragen: Gott hat die Welt gemacht. Er sucht die Beziehung zu seinen Geschöpfen. 
In seiner Schöpfung hat alles seine gute Ordnung. 
Und diese gute Ordnung lässt er den Menschen entdecken. Dabei hat der Mensch alle Freiheit. Er hat auch die Freiheit, diese Ordnung zu stören. 
In der Konsequenz muss er so leben, dass er „Im Schweiße seines Angesichts“ sein Brot isst. Gott lässt ihn darin aber nicht allein.
Gottes Segen begleitet den Menschen dennoch. 
Seine Gebote wollen ein Leitfaden zum Leben geben. 
So sind wir auf dem Weg durch unser Leben lebenslang Lernende.
Es gilt zu entdecken, welchen Reichtum an Lebensmöglichkeiten Gott schenkt. Da gibt es so viel zu sehen. Im Herbst staune ich über die Farbfülle der Natur. Es gibt so viel zu schmecken. Nach einem Nachmittag Gartenarbeit genießen wir den Duft frischer Bratäpfel aus dem Backofen. 
Da gibt es so viel zu erspüren: Der leise Atem eines schlafenden neugeborenen Kindes zum Beispiel. Leben ist manchmal wie ein Hauch und manchmal wie ein Sturm, in dem man sich bemühen muss, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu bleiben. 
In jedem Leben gibt es eine Aufgabe und dazu gehören auch Arbeit und Mühe. Aber es wäre ein großes Missverständnis zu glauben, nur das würde ein Leben ausmachen oder den Wert eines Lebens bezeichnen.
In jedem Leben gibt es auch ein Gegenüber. Gott will unser Gegenüber sein, mit dem wir im Gespräch bleiben, mit ihm unsere Freude und unser Staunen teilen, unsere Dankbarkeit aber auch unsere Not, unsere Befürchtungen und manchmal sogar unsere Verzweiflung. 
Weil Leben mehr ist als Arbeit und Mühe, hat Gott dem Menschen andere Menschen zur Seite gestellt. 
Menschen, die zuhören, Erfahrungen teilen, Rat geben, mit aushalten, mit anfassen. Dass wir einander verstehen können, manchmal auch ohne Worte, dass wir zusammen etwas bewirken können, dass wir voneinander lernen können, dass wir etwas beitragen können zum Leben aller und zum weltweiten Schutz der Schöpfung, dazu macht Gott uns tüchtig. 
Dass wir ausruhen dürfen von all der Mühe und neue Kraft schöpfen, dazu lädt Gott uns ein, zum Beispiel heute, am Sonntag.
Ich wünsche Ihnen ein friedvolles, segensreiches Wochenende! 
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Wochenlied EG 295 Wohl denen, die da wandeln 
1. Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit,
nach seinem Worte handeln und leben allezeit;
die recht von Herzen suchen Gott und seine Zeugniss’ halten,
sind stets bei ihm in Gnad.
 
2. Von Herzensgrund ich spreche: Dir sei Dank allezeit,
weil du mich lehrst die Rechte  deiner Gerechtigkeit.
Die Gnad auch ferner mir gewähr; ich will dein Rechte halten,
verlass mich nimmermehr.
 
3. Mein Herz hängt treu und feste an dem, was dein Wort lehrt.
Herr, tu bei mir das Beste, sonst ich zuschanden werd.
Wenn du mich leitest, treuer Gott,so kann ich richtig laufen
den Weg deiner Gebot.
 
4. Dein Wort, Herr, nicht vergehet, es bleibet ewiglich, so weit der Himmel gehet, der stets beweget sich; dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit gleichwie der Grund der Erden, durch deine Hand bereit’.
 
EG 408 Meinem Gott gehört die Welt
1. Meinem Gott gehört die Welt, meinem Gott das Himmelszelt,
ihm gehört der Raum, die Zeit, sein ist auch die Ewigkeit.
 
2. Und sein Eigen bin auch ich. Gottes Hände halten mich
gleich dem Sternlein in der Bahn; keins fällt je aus Gottes Plan.
 
3. Wo ich bin, hält Gott die Wacht, führt und schirmt mich Tag und Nacht; über Bitten und Verstehn muss sein Wille mir geschehn.
 
4. Täglich gibt er mir das Brot, täglich hilft er in der Not,
täglich schenkt er seine Huld und vergibt mir meine Schuld.
 
6. Leb ich, Gott, bist du bei mir, sterb ich, bleib ich auch bei dir,
und im Leben und im Tod bin ich dein, du lieber Gott!
 
(Hörprobe zum Mitsingen: www.Kirche-Holtrop.de
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr: Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in St. Jürgen
Quelle: Mareike Bruns
Frühling im Bibelgarten St. Jürgen
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