© Astrid Burmeister

1. Advent

Tue, 01 Dec 2020 10:05:38 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum ersten Advent,
am 29.11.2020 aus St. Jürgen!
An diesem ersten Sonntag im neuen Kirchenjahr feiern wir um 10.00 Uhr Gottesdienst in Holtrop in der St. Jürgen-Kirche. Am ersten Advent wird die erste Kerze am Adentskranz angezündet. Das Tannengrün erinnert an das Ewige Leben, das Licht an Christus, der als „Licht der Welt“ in die Welt gekommen ist. An jedem Sonntag im Advent wird es nun -schrittweise auf Weihnachten zugehend- immer heller. 
In der Kirche ist dafür gesorgt, dass alle, die teilnehmen wollen, das mit Abstand und infektionssicher tun können. Sollten Sie dennoch lieber von zu Hause mitfeiern wollen, dann nehmen Sie diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür mit und feiern Sie in Verbundenheit mit uns mit.
 
Ein Paukenschlag markiert den Auftakt zum neuen Kirchenjahr: „Siehe!“ 
Wo immer dieser Ruf in der Bibel laut wird, markiert er etwas Außergewöhnliches. Das Matthäusevangelium erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem und begegnet der Frage aus jener Zeit: „Auf wessen Schutz sollen wir setzen?“ Die Antwort fällt anders aus als erwartet: Die Hoffnung gilt nicht mächtigen Waffen-Trägern sondern dem, der all das nicht nötig hat, dafür aber Frieden bringt. Der Wochenspruch trägt dem Rechnung: 
„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer“ Sach 9,9 
In der Kraft dieser Liebe, die Gott uns schenkt und die uns trägt, feiern wir im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können; im Namen Jesu Christi, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf dieser Welt Gestalt annehmen können, und im Namen des Heiligen Geistes, der uns befreit und begeistert.
 
Einladung zum Gebet: 
Die Wärme eines Zimmers, ein Dach gegen den Regen, ein Licht in der Dunkelheit- in dunklen Zeiten führst du uns nach Hause, Gott. 
Mein Vertrauen in die Zukunft, ein plötzlicher Ausweg, eine unerklärliche Freude – und du öffnest eine Tür. 
Eine Kerze im Adventskranz, der Stern als Leitbild, 
ein bisschen mehr Frieden – so ziehst du bei uns ein. 
Ewiger Gott, lass uns dich willkommen heißen. Amen (Nach Katja Riedel)
 
 
Die Ankunft des Königs
„Freue dich du Zions-Stadt! Jubelt laut, ihr Leute von Jerusalem! Seht, euer König kommt zu euch! Er ist gerecht vor Gott, er bringt die Rettung. Er ist demütig und reitet auf einem Fohlen, dem männlichen Jungtier einer Eselin.“ Ich vernichte die Streitwagen aus Efraim und die Pferde aus Jerusalem!“, sagt er. Die Waffen werden zerstört. Er wird den Völkern Frieden gebieten! Von Meer zu Meer reicht seine Herrschaft, vom Strom des Euphrat bis zu den Enden der Erde“                                       Sacharja 9,9-10
 
„Vorbereitung im Advent“
In diesem Jahr ist alles anders. Und doch knüpfen wir an gute Gewohnheiten an: Das Haus wird geschrubbt, die Fester geputzt und dann steigen wir gemeinsam auf den Dachboden: Im Weihnachtsregal lagern die Schätze: Der Schwibbogen, die Weihnachtspyramide und viele kleine schöne Kleinigkeiten, die hier -sorgsam im Karton verwahrt- auf ihren Einsatz in diesem Jahr warten. In der dunklen Wohnung wird es bald darauf heller: Die Lichter ziehen auf den Fensterbänken und im Fenster ein, der Adventskranz wird mit frischem Tannengrün und frischen Ilex-Zweigen geschmückt und schon einmal vorbereitet. Nun ist die Zeit da. 
Am ersten Advent zünden wir die erste Kerze an. 
 
„Ein Lied gehört für mich zum Beginn jeder Adventszeit“, schreibt Ralf Meister, unser Landesbischof in seinen „Fünf Minuten mit Gott“. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr, der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Leben mit sich bringt; derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sein mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat. 
Denn Advent heißt Ankunft. Und ich wünsche mir in der Adventszeit besonders: „Komm du bei mir an, Gott.“
 
Kennen Sie das Lied auch? 168000 Einträge sind zu dem Lied „Macht hoch die Tür“ im Internet zu finden – meist erscheint dann einfach der Text des wohl bekanntesten Adventsliedes. Manchmal auch die Frage: Für wen wird denn „das Tor“ heute aufgemacht – und vor allem: für wen nicht? Und schon sind wir mitten in der Asyldebatte und damit mitten im Adventsgeschehen. Ein Lied, das Assoziationen freisetzt. 
 
Von wem spricht der Prophet Sacharja, wenn er sagt: Siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer (Sachaja 9,9a)? Ist es der, den der Autor des Liedes vor Augen hat- und von dem im Evangelium am ersten Advent die Rede ist? 
Da zieht Jesus in Jerusalem ein (Matthäus 21,1-9). In dem Lied wird es zu einer jubelnden Aufforderung: Macht hoch die Tür unserem Heiland. Ganz Freude. Ganz Erwartung. Da wird etwas Großartiges passieren. 
 
Im Hintergrund: Der Dichter. Über ihn kann man kaum etwas im Internet finden. Er lebte in der Weite Ostpreußens, aber in einer Stadt mit großen Toren: Königsberg. Ihm verdanken wir Lieder, von denen einige bis heute im Gesangbuch zu finden sind. Pfarrer Georg Weissel schrieb immer wieder gerade zu biblischen Texten neue Lieder, die in den Herzen der Menschen ankamen – wie dieses.
 
Komm, o mein Heiland Jesus Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlichkeit auch uns erschein. Dein Heilger Geist uns führ und leit den Weg zur ewgen Seligkeit. Den Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr.
Ja, wen wir dieses Lied singen, dann wird es für mich wieder Advent. Gibt es für Sie auch solche Lieder?
Idee: 
Stellen Sie doch mal Ihre Hitparade für die Advents- und Weihnachtszeit auf. 
Platz 1…
Platz 2…
Platz 3…..                                                                                                     .“
Vielleicht singen Sie einmal, wenn Sie sich zum Tee-Trinken hinsetzen.
Wir zünden heute, am ersten Advent die erste Kerze am Adventskranz an.
 
Ein Hoffnungslicht ist angezündet. Es ist ein Zeichen für das Kommen dessen, der aller Welt Frieden bringt. Auf diese Hoffnung zuzuleben bedeutet, bereits im Licht einer neuen Welt zu leben. 
Einen gesegneten ersten Advent wünscht Ihnen 
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
 
Wochenlied EG 4 Nun komm, der Heiden Heiland
1. Nun komm, der Heiden Heiland, der Jungfrauen Kind erkannt,
dass sich wunder alle Welt, Gott solch Geburt ihm bestellt.
 
2. Er ging aus der Kammer sein, dem königlichen Saal so rein,
Gott von Art und Mensch, ein Held; sein’ Weg er zu laufen eilt.
 
3. Sein Lauf kam vom Vater her und kehrt wieder zum Vater,
fuhr hinunter zu der Höll und wieder zu Gottes Stuhl.
 
4. Dein Krippen glänzt hell und klar, die Nacht gibt ein neu Licht dar. Dunkel muss nicht kommen drein, der Glaub bleib immer im Schein.
 
5. Lob sei Gott dem Vater g’tan; Lob sei Gott seim ein’gen Sohn,
Lob sei Gott dem Heilgen Geist immer und in Ewigkeit.
 
EG 11 Wie soll ich dich empfangen
1. Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir,
o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier?
O Jesu, Jesu, setze mir selbst die Fackel bei,
damit, was dich ergötze, mir kund und wissend sei.
 
2. Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin,
und ich will dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis
und deinem Namen dienen, so gut es kann und weiß.
 
6. Das schreib dir in dein Herze, du hochbetrübtes Heer,
bei denen Gram und Schmerze sich häuft je mehr und mehr;
seid unverzagt, ihr habet die Hilfe vor der Tür;
der eure Herzen labet und tröstet, steht allhier.
 
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr: Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in St. Jürgen
Quelle: Christiane Schuster-Scholz
Ein Adventskranz in 24 Licht-Schritten
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