© Astrid Burmeister

3. Sonntag nach Epiphanias

Sat, 23 Jan 2021 07:17:42 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum 3. Sonntag nach Epiphanias 
aus St. Jürgen!
Am 24.01.2021 um 10.00 Uhr feiern wir Gottesdienst in der rund 800 Jahre alten Kirche in Holtrop. Zwar sind die Sitzplätze mit Abstand ausgewiesen und die Handdesinfizienz am Eingang ist kontaktlos möglich, aber vielleicht haben Sie dennoch Bedenken oder mögen nicht die ganze Zeit die medizinischen Gesichtsmaske tragen. Umso mehr sind Sie eingeladen, diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür mitzunehmen und von zuhause in Verbundenheit mit uns mitzufeiern.
 
Wieder müssen wir ab morgen mit mehr Einschränkungen leben und noch einmal länger im Ausnahmezustand durchhalten. Es ist ein Gebot der Vernunft. Damit auch unsre Mitmenschen keinen Schaden nehmen. 
Auch in der Predigt hören wir von widrigen Bedingungen. Dort stehen Hungersnot und der Tod eines geliebten Menschen im Hintergrund. Die Menschen verhalten sich klug und sie erleben, wie sie einen starken Verbündeten an ihrer Seite finden. Er mutet einiges zu. Am Ende aber erweist er sich als „gut und gnädig und von großer Güte allen, die ihn anrufen“. Mit alle sind wirklich alle gemeint. Gott kennt keine Schranken. Wie der Wochenspruch es sagt:  Es werden kommen von Osten und Westen, von Norden und Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.(Lukas 13,29)Wir feiern im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können – jeden Tag- und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können; im Namen Jesu Christi, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf dieser Welt Gestalt annehmen können, 
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns Kraft gibt und uns begeistert.
 
Einladung zum Gebet: 
Gott, du bist in die Welt gekommen und hast den Menschen in ihr Herz gesehen. Du hast sie immer schon erkannt
in ihren Ängsten und Hoffnungen,
in ihrer Sehnsucht geliebt zu werden ohne Leistung vorweg. 
 
Von Frauen, Kindern, Betrügern, Aussätzigen, hören wir, von Menschen 
die zurzeit Jesu ohne Ansehen und öffentliche Rechte waren.
Du hast sie ins Recht gesetzt allein durch die Liebe.
Das hält bis heute an.  Dafür danken wir dir. Amen  (nach Christine Behler)
Noomi und Rut
1 Als Israel noch von den Richtern geführt wurde, brach einmal eine Hungersnot im Land aus. Da zog ein Mann mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen von Bethlehem/Juda weg, um sich als Fremder im Grünland Moabs niederzulassen.2 Der Mann hieß Elimelech, seine Frau Noomi und seine Söhne Malchon und Kiljon. Sie gehörten zur Sippe Efrat aus Bethelehm/Juda. Als sie im Grünland Moabs wohnten, starb Elimelech, und Noomi blieb mit ihren beiden Söhnen alleine zurück. 4 Diese beiden heirateten zwei moabitische Frauen, Orpa und Rut. Doch zehn Jahre später 5 starben auch Machlon und Kiljon, sodass die Frau ohne Mann und Söhne allein zurückblieb. 6 Da entschloss sie sich, mir ihren Schwiegertöchtern das Gebiet von Moab zu verlassen. Sie hatte nämlich gehört, dass Gott seinem Volk wieder zu essen gegeben hatte. 7 So brach sie mit ihren beiden Schwiegertöchtern auf. 8 Doch unterwegs sagte Noomi zu ihnen: „Kehrt um und geht wieder in euer Elternhaus zurück! Gott möge euch all das Gute vergelten, das ihr den Verstorbenen und mir erwiesen habt! 9 Er möge euch wieder einen Mann geben und ein neues Zuhause.“ Dann küsste sie beide zum Abschied. Doch diese weinten 10 und sagten zu ihr: „Nein, wir willen mit dir zu deinem Volk gehen!“ 11 „Kehrt doch um, meine Töchter!“ entgegnete Noomi. „Warum wollt ihr mit mir gehen? Habe ich etwa noch Söhne zu erwarten, die eure Männer werden könnten? 12 Geht, meine Töchter, kehrt um! Ich bin zu alt, um noch einmal zu heiraten. Und selbst, wenn ich noch Hoffnung hätte, ja selbst, wenn ich in dieser Nacht mit einem Mann schlafen und dann Söhne zur Welt bringen würde, 13 wollt ihr etwa warten, bis sie groß geworden sind? Wollt ihr euch so lange abschließen und ohne Mann leben? Nein, meine Töchter! Ich kann euch nicht das gleiche bittere Schicksal zumuten, das Gott mir aufgebürdet hat.“ 14 Da weinten sie noch mehr. Dann küsste Orpa ihre Schwiegermutter und nahm Abschied. Rut aber wollte sie auf keinen Fall verlassen. 15 Noomi redete ihr zu: „Du siehst, deine Schwägerin kehrt heim zu ihrem Volk und zu ihrem Gott. Folge ihr doch!“ 16 Aber Rut sagte: „Dränge mich nicht, dich zu verlassen. Ich gehe nicht weg von dir! Denn wo do hingehst, da will ich auch hingehen und wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. 17 Wo du stirbst, will auch ich sterben und begraben werden. Gott möge mir alles Mögliche antun, aber nur der Tod wird mich von dir trennen!“
18 Als Noomi sah, dass Rut fest entschlossen war, mit ihr zu gehen, gab sie es auf, sie zur Umkehr zu überreden. 19 So kamen beide miteinander nach Bethlehem.
…Dort hatte gerade die Gerstenernte begonnen.
Ein starkes Bündnis. Ein starkes Bündnis wird hier geschlossen. 
Es ist ein Bündnis, um eine schwere Zeit zu überstehen. Rut hätte das nicht gemusst. Sie hätte auch auf die Stimme der Vernunft hören können, aber sie bleibt treu an der Seite ihrer Schwiegermutter. Die beiden halten zusammen:
„Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.“
Dieser Vers ist übrigens ein häufig und gern gewählter Trauspruch. 
Und so finden in einer Trauung Familienkreise und Freundeskreise zusammen, weil es den einen nicht mehr ohne den anderen gibt, jedenfalls, was das Ehepaar anbelangt. Und so wird in der Hochzeitsfeier das Zusammen-Gehören, wenn es gut läuft, schon einmal fröhlich gefeiert. 
Was aber, wenn durch Schicksalsschläge das wegbricht? Wir hören von zwei Witwen. Das Bündnis von Rut und Noomi hilft ihnen beiden, eine schwere Zeit zu überstehen. Insofern hat dieser Bund etwas ganz Pragmatisches. Aber dieser Bund, den Rut mit Noomi schließt, verhilft, wenn man etwas weiterliest, beiden zum Glück. Sie kommen in Bethlehem an, finden ihr Auskommen und Rut findet neues Glück und heiratet in Noomis Familie ein.
Genau diese Rut begegnet uns später im Matthäusevangelium wieder. 
Ganz am Anfang wird sie genannt, denn die Moabiterin Rut wird zu einer Vorfahrin Jesu und in seinem Stammbaum ausdrücklich genannt. Sie ist gewissermaßen die Ur-ur-ur-...Großmutter von Jesus.
Rut fällt in Bethlehem auf. Hier ist sie eine Ausländerin. In ihrem eigenen Land wäre sie als Tochter ihrer Familie angekannt gewesen. Hier ist sie nur die „Schwiegertochter einer Witwe“. Aber Rut fällt auch auf andere Weise auf: Sie fällt auf durch ihren Fleiß und sie fällt auf durch ihre Treue. Rut und Noomi halten zusammen. Eine hilft der anderen. Zusammen erwerben sie ihren festen Platz in der Gemeinschaft in dem für Rut neuen Land. Und endlich entdeckt sie, was sie vorher vielleicht gar nicht dachte: Dass Gott immer schon wusste, wer sie wirklich ist und was alles an Möglichkeiten in ihr steckt. Das ist gut so. Vor Gott brauchen wir keine Rolle zu spielen sondern sind so angenommen, wie wir sind: Mit unseren Stärken und unseren Schwächen, mit unserer Freude und unserer Traurigkeit, mit dem Gelungenen, das wir im Leben geschafft haben, aber auch mit dem Misslungenen, das wir ihm zeigen können. Wir brauchen ihm nichts vorspielen. Gott schaut hinter das alles – und lächelt uns an. Gott nimmt uns an, genauso, wie wir sind. Mit unserem Gesicht und all seinen Lebensspuren. So treu, wie Rut zu ihrer Schwiegermutter steht, so treu steht Gott an unsrer Seite. So können wir froh und gelassen leben. Ich wünsche ihnen ein frohes, gelassenes, schönes Wochenende, bleiben Sie behütet, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Wochenlied 293 Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all
1. Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all, lobt Gott von Herzensgrunde, preist ihn, ihr Völker allzumal, dankt ihm zu aller Stunde, dass er euch auch erwählet hat und mitgeteilet seine Gnad in Christus, seinem Sohne.
 
2. Denn seine groß Barmherzigkeit tut über uns stets walten,
sein Wahrheit, Gnad und Gütigkeit erscheinet Jung und Alten
und währet bis in Ewigkeit, schenkt uns aus Gnad die Seligkeit;
drum singet Halleluja.
 
EEG 13 In Christus gilt nicht Ost noch West
1. In Christus gilt nicht Ost noch West, es gilt nicht Süd noch Nord, denn Christus mach uns alle eins in jedem Land und Ort.
 
2. In Christus findet unser Herz, was wahre Einheit bringt: 
Er ist es, der das goldne Band der Leine uns umschlingt.
 
3. So reicht einander eure Hand, uns trennt kein Unterschied. Wer immer unserm Vater dient, ist der Familie Glied.
 
4. In Christus trifft sich Ost und West, es trifft sich Süd und Nord. Wir wissen uns in Christus eins, gegründet auf sein Wort.
 
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr: Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in St. Jürgen
Quelle: Christiane Schuster-Scholz
Epiphanias in St. Jürgen
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