© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße zum 5. Sonntag nach Trinitatis

Mon, 05 Jul 2021 17:16:26 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum 5. Sonntag nach Trinitatis 
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am 04.07.21 um 10.00 Uhr in Holtrop- bei schönem Wetter  im Bibelgarten  unter einem hohen Pagodendach- mit Abstand und -auf dem Sitzplatz unbelastet durch Mund-und Nasenschutz- ein. Vielleicht aber möchten Sie die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eier-Huske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.  
Gott ruft uns. Er hat etwas mit uns vor. Er hat uns etwas über das Leben zu sagen. Da kann es passieren, dass das, worin wir meinten uns gut auszukennen, uns auf einmal ganz wundersam anders begegnet. Die ersten Jünger erleben das, wie im Evangelium dieses 5. Sonntags nach Trinitatis berichtet wird, gleich zu Beginn ihres neuen Lebens als „Menschenfischer“.
 
 Der Wochenspruch stellt unsere Logik von „Tust du was, dann hast du was. Hast du was, dann bist du was.“ auf den Kopf, wenn er sagt: „Durch Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“ (Eph. 2,4). 
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können, im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf unserer Welt Gestalt annehmen können, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns mit Lebendigkeit füllt, bewegt und begleitet. 
 
Einladung zum Gebet: 
Eine Hand,
die meine Nähe sucht –
ein Blick, 
der hoffnungsvoll an mir heften bleibt –
ein Mensch, 
der mir seine Not und Einsamkeit zeigt.
Lass mich nicht achtlos vorübergehen,
wenn du, Gott, mir Aufgaben stellst.
Amen                       (nach Meike Riedel)
1. Kor. 1,18-25 Habt ihr die Botschaft vom Kreuz falsch verstanden?
18 Diese Botschaft darf ich aber nicht mit kunstfertigen Worten menschlicher Weisheit weitergeben, denn sonst verliert das Kreuz des Christus seinen Inhalt. 18 Die Botschaft vom Kreuz ist nämlich die, die ins Verderben gehen, eine Dummheit.
Aber für uns, die wir gerettet werden, ist sie Gottes Kraft.  19 Denn Gott hat gesagt: „Ich werde die Weisheit der Weisen zunichtemachen und die Klugheit der Klugen verwerfen.“ 20 Wo bleiben da die Weisen? Wo die Schriftgelehrten? Wo die Wortführer unserer Welt? Hat Gott nicht gerade das als Dummheit entlarvt, was diese Welt für Weisheit hält? 21 Denn obwohl die Welt von Gottes Weisheit umgeben ist, hat sie mit ihrer Weisheit Gott nicht erkannt. Und darum hat Gott beschlossen, alle u retten, die seiner scheinbar so törichten Botschaft glauben. 22 Die Juden wollen Wunder sehen, die Nichtjuden suchen Weisheit, 23 aber wir, wir predigen, dass der Gekreuzigte der von Gott versprochene Retter ist. Für die Juden ist das ein Skandal, für die anderen Völker eine Dummheit, 24 aber für die, die Gott berufen hat – Juden oder Nichtjuden – ist der gekreuzigte Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25 Denn was an Gott töricht erscheint, ist weiser als die Menschen, und was an Gott schwach erscheint, ist stärker als die Menschen.
Ein Kreuz…liegt in meiner Hand. Es ist aus nachhaltigem Kiefernholz gefertigt. 
Ein „Handschmeichler“. Die beiden Seiten verdicken sich und sind am Ende gerundet. Auch das obere Ende ist etwas dicker und rund. Fast sieht dieses Hand-Kreuz wie ein Engel aus. Ein Engel mit ungleichen Flügeln und einem schmalen geraden Stamm nach unten. Und genau so ist es auch gemeint. Menschen mit Behinderungen haben es gefertigt. Dieser Handschmeichel-Kreuz-Engel ist in einer Initiative in Pskow gefertigt.  Dahinter steht eine Deutsch-Russische Friedensinitiative. Anfang Juli vor 80 Jahren waren deutsche Truppen in die sowjetische Stadt mit damals 60.000 Bewohnern einmarschiert. Nach Ende des Krieges gab es noch 16 unzerstörte Häuser und 164 Überlebende. 
In Skow leben und lernen heute Kinder mit mehrfacher auch geistiger Behinderung Die Kirchengemeinde Wassenberg unterstützt das betreute Wohnen und die regelmäßigen Fortbildungskurse für die Betreuer in Pskow. Heute ist die 203.000 Einwohner fassende Stadt über die Landesgrenzen hinaus für sein Heilpädagogischen Zentrum, seine Schule für geistig- und mehrfachbehinderte Kinder und seine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen bekannt. 
Die Initiative Pskow gibt ein Beispiel, wie Frieden wächst, Lebenskraft gespendet wird, Trost und Hoffnung genährt wird und das zur Quelle für verbindende Ideen wird.
Wenn Paulus vom Kreuz schreibt, dann weiß er genau, was die Menschen denken: 
Da steht eine jüdische - und teils auch nichtjüdische - Sekte auf und macht ausgerechnet das abschreckende Marterwerkzeug der Besatzungsmacht zu ihrem Zeichen für Gottes Liebe. Sie erzählen von Gott, der an unserer Seite ist, im Glück und im Leiden, und der selbst die größte Gottferne des Todes für uns überwunden hat. Gott, der nicht in philosophischer Erkenntnis errungen oder in Anbetungsdiensten gewogen gestimmt werden muss, sondern Gott, der sich zu seinen Menschen auf den Weg gemacht hat. Gott an unserer Seite. 
Ja, das Kreuz erzählt von dem gewaltsamen Tod Jesu. Der, der Gott so nahe war und ihn nahebringen wollte, wird getötet. Ja, die Menschen – seine Anhänger- fühlten sich traurig und verloren. Aber das Kreuz erzählt auch von einem neuen Anfang. Wundersames geschieht: Der Getötete erscheint ihnen wieder als Lebendiger. Das Kreuz in seiner Ursprungsbedeutung als Zeichen des endgültigen Scheiterns ist besiegt.  Das Kreuz wird nun zum Zeichen des Sieges Gottes. Es wird zu einem Bekenntnis: Unter dem Kreuz versammeln sich die Christen. Unter diesem Zeichen fühlen sie sich verbunden und geborgen. Verbunden mit Gott und verbunden untereinander.  Unter diesem Zeichen fühlen sie sich stark: Wenn Christus den Tod überwunden hat, was kann uns dann noch schaden? 
Das Kreuz kann uns trösten, wenn es uns schlecht geht. Dann können wir es anschauen und es kann uns erinnern, dass Gott stärker ist als alle Bosheit und alles Leiden, stärker sogar als der Tod. Wir können darauf vertrauen, dass er lebt und bei uns ist. Wir können auch ein Kreuzzeichen über unserer Brust oder auf unserer Stirn machen. Damit stellen wir uns selbst unter Gottes Schutz. Wir sagen damit: Ich gehöre zu dir, Gott. Von Kopf bis Fuß und rundherum. Ich bin niemals verlassen. Für Martin Luther gehört das Kreuzzeichen mit zum Gebet dazu:
Des Morgens, wenn du aufstehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen.
… Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen: Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, dass dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir... Alsdann mit Freuden an dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was dir deine Andacht eingibt.“
Ich wünsche Ihnen und euch ein segensreiches Wochenende, 
 eure Pastorin Christiane Schuster-Scholz
 
EG 313 Jesus, der zu den Fischern lief
1. Jesus, der zu den Fischern lief und Simon und Andreas rief, sich doch ein Herz zu fassen, die Netze zu verlassen - vielleicht kommt er auch heut vorbei, ruft mich und dich, zwei oder drei, doch alles aufzugeben und treu ihm nachzuleben.
 
2. Jesus, der durch die Straßen kam, den Mann vom Zoll zur Seite nahm und bei ihm wohnen wollte, dass der sich freuen sollte - vielleicht kommt er auch heut vorbei, fragt mich und dich, zwei oder drei: Wollt ihr mir euer Leben und was ihr lieb habt, geben?
 
3. Der durch die Welt geht und die Zeit, ruft nicht, wie man beim Jahrmarkt schreit. Er spricht das Herz an, heute, und sammelt seine Leute. Und blieben wir auch lieber stehn - zu wem denn sollen wir sonst gehn? Er will uns alles geben, die Wahrheit und das Leben.
 
EG 401 Liebe, die du mich zum Bilde
1. Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht,
Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
 
3. Liebe, die für mich gelitten und gestorben in der Zeit,
Liebe, die mir hat erstritten ewge Lust und Seligkeit:

Liebe, dir ergeb ich mich,dein zu bleiben ewiglich.
 
4. Liebe, die du Kraft und Leben, Licht und Wahrheit, Geist und Wort, Liebe, die sich ganz ergeben mir zum Heil und Seelenhort:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
Quelle: Andreas Wiltfang
Kreuzigungsgruppe aus dem 14. Jahrhundert in St. Jürgen
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