© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße zum 7. Sonntag nach Trinitatis

Fri, 16 Jul 2021 17:14:43 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum 7. Sonntag nach Trinitatis
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Am 7. Sonntag nach Trinitatis feiern wir Konfirmationen. Vielleicht möchten Sie daher die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eier-Huske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.   Um Spuren geht es in diesem Konfirmationsgottesdienst: unsere Lebensspur und Gottes Segensspur in unserem Leben. Die Konfirmanden erklären, dass sie zu Christus gehören wollen und den christlichen Glauben als ihren Glauben annehmen. Dass Glauben nicht heißt, etwas „in der Tasche zu haben“, sondern dass sich Glauben im Leben bewähren muss, und der Weg, Glauben zu leben, immer wieder neu gesucht, gefunden und gegangen werden muss, wissen sie. Aber der Glaube ist auch eine Lebenskraft. Er begleitet die jungen Menschen auf ihrem Weg ins Leben, in dem sie nun immer selbstständiger ihre Entscheidungen treffen werden und ihre Wege gehen. Die Segensspur Gottes in unserem Leben zu entdecken, gehört zu den schönsten Abenteuern. In ihrem Konfirmationsgottesdienst bekommen die Konfirmandinnen und Konfirmanden den Segen Gottes zugesprochen und dazu wird ihnen die Hand aufgelegt. Der Konfirmationsspruch, den sie sich nach einer Erarbeitungsphase ausgewählt haben, wird sie als ein Wort der Liebe Gottes begleiten. Darum steht der Gottesdienst unter der Zusage, die Abraham in Gen 12,2 bekommt: Gott spricht: Ich will dich segnen und dir einen großen Namen machen und du sollst ein Segen sein. Wir feiern im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost legen können, im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf unserer Welt Gestalt annehmen, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns belebt und begeistert. 
 
Gebet: Guter Gott, in Jesus Christus hast du uns eine Spur gelegt. Sie zeigt uns: Du bist bei uns und begleitest uns durch unser Leben.  Wie ein Hirte sorgst du für uns und zeigst uns den Weg zum Leben. Wir bitten dich: Leite uns auf unseren Wegen. Du lässt uns Fülle erleben. Du bringst uns zusammen und wir erleben Gemeinschaft miteinander und mit dir. Das macht uns stark, uns für das Leben einzusetzen, heute, morgen und wohin unser Weg uns auch führen wird. Dein Segen geht mit uns. Amen                                                                                                        

Dein Fußabdruck
Nein, nein, es geht nicht, darum, ob du Schuhgröße 45 trägst oder 35.
Es geht um deinen Co2-Fußabdruck und um deinen ökologischen Fußabdruck, also, wieviel Erde als Produktionsfläche nötig ist, damit du mit deinem Lebensstandard leben kannst und die anderen auch. Ein Paukenschlag war das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Klimaklage: Junge Menschen haben eingeklagt, dass die Last der Umweltbelastungen nicht auf die Schultern der nachfolgenden Generation geschoben werden darf. Klimaschutz ist ein nun Grundrecht.
Junge Leute von den Nord- und Ostfriesischen Inseln aber auch aus Kenia und Peru haben vor dem EU-Gerichtshof deutlich gemacht: Es ist UNSERE Zukunft, UNSERE Welt in der wir leben werden.
Fußabdruck, dein Fußabdruck. Ich musste an das Bündnis denken, das Gott mit Abraham schließt: Gott sprach: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. 2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen, die dich segnen.. und bin dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.
Fußabdruck, dein Fußabdruck. Wir hinterlassen unseren ganz eigenen Abdruck auf der Erde. Das kann eine Last sein für andere, aber auch ein Segen. Mit eurer Konfirmation setzt ihr so ein Zeichen. So, wie die Klagen vor dem EU-Gerichtshof und vor dem Bundesverfassungsgericht aus segensreichem Trotz eingereicht worden sind, so steht vielleicht auch hinter eurer Konfirmation so ein segensreicher Trotz. Ja zu Gott und Ja zum Leben trotz Corona, trotz Klimawandel, trotz der Ausbeuter, trotz der Kurzsichtigen, die immer ihren eigenen Vorteil durchsetzen wollen und denen die Zukunft unserer Welt völlig egal ist.  
Das hier ist Protest der Protestanten gegen die Gegner des Lebens. 
1. Ihr wagt den ersten Schritt. Euer „Ja“ dazu werden wir gleich hören. 
Aufbrechen gehört dazu. Ihr werdet nun immer selbstständiger eure Entscheidungen treffen und euren Weg gehen. Und das gilt auch für euren Glauben. Allerdings, im Glauben wie im Leben ist es so, dass ich den Schritt des Glaubens immer wieder neu wagen muss. Das Vertrauen will immer wieder neu gefasst werden. Das habe ich nicht ein für alle Mal in der Tasche, sondern das ist ein Abenteuer, solange ich lebe. Aber das macht es ja auch gerade spannend.
2. Unterwegs werdet ihr neue Erfahrungen machen und Segen erfahren. 
Segensreiche Situationen, segensreiche Orte werdet ihr erleben und segensreiche Gemeinschaft, die euch guttut. In unserer Kirchengemeinde haben Menschen das so erlebt. Darum, weil ihnen das so wichtig war, haben sie vor 800 Jahren unsere Kirche gebaut. Ich wünsche euch, dass ihr segensreiche Gemeinschaft erlebt, hier in unserer Gemeinde- vielleicht bei einem Spieletreff? wir werden sehen, was ihr an eigenen Ideen einbringt- im Gottesdienst und bei „Team 4 you“, vielleicht sogar bei der JuleiCa-Schulung oder wenn ihr als Jugendmitarbeiter Freizeiten begleitet. Aber auch so habt ihr gemerkt, dass eine Kirche ein besonderer Ort ist, weil hier Menschen seit Jahrhunderten Segen erfahren haben, Hilfe gesucht und Trost gefunden haben. Vielleicht wird es Momente geben, in denen ihr spüren könnt, wie Gott euch berührt, wie ihr Bewahrung erfahrt oder wie eure Sicht sich ändert oder wie Euch auf einmal eine Sache ganz klar wird, die bisher völlig nebulös war.
Gottes Segen bewegt uns dazu, uns für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. 
3. Ihr seid Unterwegs ein Segen für andere. 
Der Segen ist Gabe und Aufgabe für alle in der Gemeinde. Indem wir einander segnen, sagen wir: Du brauchst es nicht alleine zu schaffen! Gott geht mit Dir durch Dick und Dünn. Sein Fußabdruck wird deinen begleiten.
Wenn wir mitfühlend an andere denken ist das so und wenn wir uns für den Erhalt der Schöpfung stark machen. Segen kann sich sogar dann auswirken, wenn uns das Leben Schweres auferlegt! Wir stehen als Gemeinschaft zusammen, in Freude und Glück, aber auch im Leid und in der Katastrophe. 
Die Zusage des Segens Gottes: „Gott geht mir Dir durch Dick und Dünn“, durch Freude und Leid, diese Zusage, wollen wir Euch heute mitgeben:  Wenn Euch alle sonst sagen: „Du bist stark, Du kannst es schaffen, Du kannst was leisten!“ Dann sagen wir: „Ja, stimmt! Mit Gottes Hilfe.“ Aber auch wenn Du einmal nicht stark bist, wenn Du es einmal nicht schaffst, wenn es einmal nicht rund läuft, dann sollst Du wissen: „Du brauchst es nicht alleine zu schaffen! Gott geht mit Dir durch Dick und Dünn, vertraue ihm. Wage den ersten – und den zweiten und dritten – Schritt!“ Wage zu glauben, erfahren Segen, sei ein Segen – zeige auf diese Weise deinen ganz eigenen unverwechselbaren segensreichen Fußabdruck! Auf geht’s! Amen. 
 
Ich wünsche Ihnen und euch ein segensreiches Wochenende, 

 eure Pastorin Christiane Schuster-Scholz
NB 565 Mein Schöpfer, steh mir bei
1. Mein Schöpfer, steh mir bei, sei meines Lebens Licht und führe mich zum Ziel, wie es dein Wort verspricht. Lass mich Vertrauen fassen, auf dich mich zu verlassen. Ich möchte dir gehören und deinen Namen ehren. Mit dir zu leben, mach mich frei, mein Schöpfer, steh mir bei.
 
2. Mein Heiland, segne mich und nimm mich gnädig an, dass ich mit dir vereint im Glauben wachsen kann. Lass mich dein Wort bewahren
und vor dem Kreuz erfahren, dass ich von Schuld und Sünde
bei dir Erlösung finde. Wer bin ich Arme((r)) ohne dich,
mein Heiland segne mich.
 
4. Gott Vater, Sohn und Geist, du liebst mich, wie ich bin.
Schenk diese Zuversicht mir tief in Herz und Sinn.
Erwähle und behüte mich ganz durch deine Güte,
so will ich dir mein Leben auch ganz zum Lobpreis geben.
Erfüll an mir, was du verheißt, Gott Vater, Sohn und Geist.
 
EG 171 Bewahre uns, Gott
1.Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns auf unsern Wegen. Sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit deinem Segen, sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit deinem Segen.
 
4. Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott, sei mit uns durch deinen Segen. Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt, sei um uns auf unsern Wegen, dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,
sei um uns auf unsern Wegen.
Quelle: Sandra Poppen
Vor dem Altar der St. Jürgen-Kirche werden die Konfirmandinnen und Konfirmanden einzeln gesegnet
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