© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße zum 3. Advent

Fri, 10 Dec 2021 18:44:20 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum 3. Advent,
am 12.12.2021 aus St. Jürgen!
Am dritten Sonntag im neuen Kirchenjahr feiern wir um 10.00 Uhr Gottesdienst in Holtrop in der St. Jürgen-Kirche. Am dritten Advent wird die dritte Kerze am Adentskranz angezündet. Das Licht erinnert an Christus, der als „Licht der Welt“ in die Welt gekommen ist. In der Kirche ist dafür gesorgt, dass alle, die teilnehmen wollen, das mit Abstand und desinfizierten Händen tun können. Sollten Sie dennoch lieber von zu Hause mitfeiern wollen, dann nehmen Sie diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür mit und feiern Sie in Verbundenheit mit uns mit.
Zeitenwende: Das Lobgebet des Zacharias nach der Geburt seines Sohnes Johannes schlägt einen neuen Ton an. Zacharias ist sich ganz sicher: Mit der Geburt seines Sohnes schlägt Gott ein neues Kapitel mit seinen Menschen auf. Alle soziale Not und politische Unterdrückung haben nun ein Ende. Heil-werdendes Leben, Vergebung der Sünden, ein Neuanfang werden möglich. 
Der „Weg des Friedens“ bricht sich Bahn. Zeitenwende, Gott macht sich auf den Weg zu seinen Menschen und kommt zu uns. Oft bleibt er noch im Verborgenen, aber hier und da wird schon jetzt etwas von seiner Gegenwart sicht- und spürbar. Darauf dürfen die Menschen hoffnungsfroh zugehen, wie der Wochenspruch sagt:
„Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, der Herr kommt gewaltig.“Jes 40,3+10 
In der Zuversicht, die Gott uns schenkt, und im Mittun, zu dem Gott uns fähig macht, feiern wir im Namen Gottes, Quelle des Lebens; 
im Namen Jesu Christi, Grund unserer Hoffnung, und 
im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns erfüllt und begeistert.
 
Einladung zum Gebet: 
Dein Reich kommt auch ohne mein Gebet, Gott, 
mit Überschallgeschwindigkeit.
Aber, wird es auch Weihnachten für mich?
 
Zur Krippe, heißt es, muss man zu Fuß gehen…
Darum bete ich für meinen Weg, dass gerade wird, was uneben ist.
 
Für Menschen, die mir zur Seite stehen
oder voraus gehen, wie Johannes der Täufer.
Und für jedes gute Wort, das mich durchatmen und weiter gehen lässt. 
(Ralf Drewes)
1. Kor 4,1-5 Wir Apostel sind nur Diener!
1. Uns soll man als Diener betrachten: Als Diener von Christus und Verwalter von Gottes Geheimnissen. 2. Von Verwaltern verlangt man außerdem, dass sie zuverlässig sind. 3 Doch was mich betrifft, so ist mir völlig gleichgültig, ob ich von euch oder von irgendeinem menschlichen Gericht beurteilt werde. Ja, ich maße mir nicht einmal selbst ein Urteil über mich an. 4 Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, aber dadurch bin ich noch nicht gerechtfertigt, denn der Herr ist mein Richter. 5 Verurteilt also nichts vor der von Gott bestimmten Zeit, wartet, bis der Herr kommt! Er wird das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die geheimen Motive der Menschen offenbaren. Dann wird jeder das Lob von Gott erhalten, das er verdient.  
 
Warum tue ich, was ich tue? Was treibt mich an? 
Das ist in dieser Zeit eine schwierige Frage. Ich erlebe viel Müdigkeit und Ratlosigkeit bei den Menschen, die mir in diesen Tagen begegnen.
 
Paulus geht es jedenfalls darum klarzumachen, dass er, wenn er das Evangelium weitererzählt, sich dadurch keine Anerkennung verschaffen will. Es geht ihm nicht darum, Menschen zu beeindrucken oder sich einen Namen zu machen. Vielmehr geht es ihm darum, Christi Liebe weiterzugeben, die er selbst so bahnbrechend und völlig unerwartet am eigenen Leib erfahren hat. Da ist etwas zutiefst Heilsames in seinem Leben passiert. Christus ist ihm passiert. Das hat ihn gepackt. Er weiß nun: 
Da steckt eine ungeahnte, lebenspendende Kraft in dem Wort Gottes, das er vorher nur versucht hat, mit Disziplin einzuhalten.
Und dieses Wort wird lebendig, begegnet in dem Menschen Jesus, durch den Gott zu uns auf die Welt kommt. Das hat er nicht verstanden, aber das hat ihn ergriffen. Und das zu teilen, treibt ihn an. …
 
Es gibt so viel Leben und so viel Freude zu teilen, auch wenn wir Rücksicht auf den Infektionsschutz nehmen müssen. Ich glaube, dass es wichtig ist, sich anrühren zu lassen und weiterzugeben, was unser Herz wärmt.
Da ist kein Gebet zu leise und kein Türklinkengruß zu unwichtig.
 
Paulus schreibt seiner Gemeinde in Korinth. Mich hat eine Postkarte erreicht. Vorne ist ein schönes Bild von einem Weinberg darauf zu sehen. Hinten lockt eine fließende Handschrift das Auge und zugleich ist zu sehen: Hinter dieser Handschrift steht Lebenserfahrung. 
Zu jeder Zeit haben die Schulen etwas anders das Schreiben gelehrt. Und was wir davon annehmen und wie wir es weiterentwickeln, das hängt von unserer Persönlichkeit ab. 
Manches schreibt sich in unser Leben hinein, Schönes und auch Schweres.
Wie unsere Handschrift, so ist auch jedes Leben unverwechselbar.
Gott ruft uns ins Leben und jedes Leben ist ihm unendlich wichtig.
Das lässt sich nicht immer spüren und manchmal vermissen wir schmerzlich ein Zeichen seiner Gegenwart, gerade dann, wenn wir mit großer Not und mit Krisen zu tun haben, sei es, weil wir unser Auskommen gefährdet sehen, sei es, weil wir Abschied nehmen müssen von einem geliebten Menschen, sei es, weil die Pandemie immer noch täglich unfassbar viele Menschen viel zu früh aus dem Leben reißt. 
Wie sehr sehnen wir uns nach einem Ende.
Manch eine fühlt sich einsam. Manch einer fragt sich: Gott, wo bist du? 
Bist du „unbekannt verzogen?“ Erreicht dich unser Gebet? 
Oder hast du dich – um mit Luthers Worten zu sprechen: „Verborgen – Unsichtbar gemacht“- weil du dich so sehr über deine Menschen ärgerst?
 
Die gute Nachricht im Advent lautet: Gott lässt uns nicht allein. Er lässt sich entdecken. Er macht sich zu uns auf den Weg. Wie er mir begegnen wird, das bleibt sein Geheimnis. Aber, er geht an unserer Seite mit, wenn wir Schweres und Schwerstes durchmachen müssen. Er trägt mit, er leidet mit und er führt uns durch das Schwere hindurch. 
Darauf dürfen wir uns verlassen, dass er an unserer Seite da ist, auch wenn wir das manchmal nicht spüren und auch nicht glauben können.
Und dann geschieht es unverhofft, dass wir etwas aufblitzen sehen. 
Auf einmal schöpft unser Herz neuen Mut. Auf einmal erreicht mich ein Lächeln und ich merke, das hat Gott mir geschickt, gerade als ich es so dringend brauchte. Er will den Mut in uns groß machen und die Liebe zu anderen und zu ihm stark. 
Auf solche Weise gestärkt, geliebt und begleitet gehen wir anders durch diese Zeit. Hier und da zwinkert Gott uns liebevoll verschmitzt zu. 
Und so können wir vertrauensvoll unseren Weg gehen, kann unser Leben fließen, wie die Schrift auf der Karte, die ich jemandem schicke, der gerade jetzt eine Aufmunterung gut gebrauchen kann.  Gott kommt.
Einen 3. Advent voller segensreicher Begegnungen wünscht ihnen 
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz 
 
EG 17 Wir sagen euch an
1. Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die erste Kerze brennt!
Wir sagen euch an eine heilige Zeit.
Machet dem Herrn den Weg bereit.
Kehrvers Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr.
 
2. Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die zweite Kerze brennt!
So nehmet euch eins um das andere an,
wie auch der Herr an uns getan.
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr. 
 
3. Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die dritte Kerze brennt!
Nun tragt eurer Güte hellen Schein
weit in die dunkle Welt hinein.
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr.
 
EG 10 Mit Ernst o Menschenkinder
1. Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in euch bestellt;
bald wird das Heil der Sünder, der wunderstarke Held,
den Gott aus Gnad allein der Welt zum Licht und Leben
versprochen hat zu geben, bei allen kehren ein.
 
2. Bereitet doch fein tüchtig den Weg dem großen Gast;
macht seine Steige richtig, lasst alles, was er hasst;
macht alle Bahnen recht, die Tal lasst sein erhöhet,
macht niedrig, was hoch stehet, 
was krumm ist, gleich und schlicht.
Quelle: Rolf Schecker
Kirchenfenster und Leuchter in St. Jürgen
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