Mit dem November beginnt die dunkle Jahreszeit. Wenn „Rött un Regen“ draußen herrschen und es früh wieder „düster“ ist, dann ist Zeit, es sich mit einer Tasse Tee gemütlich zu machen. Eine Kerze verbreitet dazu Wärme und Licht. Es sich schön zu machen, ist wichtig. Wir brauchen solche Lichtblicke und Pausen für unsere Seele. Wenn wir nach draußen gehen und jemandem begegnen, dann ist es in Ostfriesland ein schöner Brauch, nicht achtlos an ihm vorbeizugehen, sondern ihn mit „Moin“ zu grüßen. „Moin“ bedeutet: „einen guten…“ und meint: „Ich wünsche dir einen guten Tag!“.
Dazu sehen wir einander – zumindest kurz- an. So, wie wir uns wünschen, einen guten Tag zu erleben, so wünschen wir es auch unserem Gegenüber.
Wenn Menschen sich in Israel begegnen, dann wünschen sie sich „Schalom“. Und wenn im arabisch-sprachigen Raum Menschen einander begegnen, dann grüßen sie einander mit „Salem Aleikum“:
„Friede sei mit dir!“. Das bedeutet, dass ich meinen Mitmenschen als Geschöpf Gottes achte: „Schön, dass Gott dich geschaffen hat!“
„Salam“ oder „Schalom“ meint nicht nur Friede als Abwesenheit von (Waffen-)Gewalt. Es meint, in Einklang mit sich und anderen zu sein. Es meint ebenso, in Einklang mit Gott zu sein.
Das zu üben, haben wir, die wir im Frieden leben, die Chance. Vielleicht können wir sogar zu einer Friedens-Schule werden. Friede beginnt dort, wo wir einander Fehler nicht nachtragen, sondern einander freundlich begegnen. Friede beginnt dort, wo wir die Bedürfnisse des anderen sehen und achten. Friede beginnt, wenn wir dort helfen, wo unsere Hilfe gebraucht wird. Friede blüht auf, wo wir anderen Raum für ein Gespräch geben, zum Beispiel bei einer Tasse Tee und dem Licht einer Kerze. Dass Gott ausräumt, was sich zwischen uns und andere und zwischen uns und ihn stellt, das sagt uns ein Bibelwort aus den Psalmen: „Bei dir, Gott, ist die Vergebung, dass man dich achte.“ (Ps 130,4.) Einen segensreichen November wünscht Ihnen Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Nein? Es schreibt sich nicht mit doppel „t“. Es lautet: Danke!
Danke ist tatsächlich ein Zauberwort. Wussten Sie das? Sie können es ausprobieren. Etwa beim Paketboten. Sagen Sie: „Dankeschön! Wie gut, dass Sie das bringen!“ und Sie werden sehen, wie sein Gesicht die Unruhe des Stresses verliert und überrascht und fröhlich wird. Oder bei einer physiotherapeutischen Behandlung. „Danke, das hat mir gutgetan!“ Von da an wird man erst recht freundlich zu Ihnen sein. Das Zauberwort wirkt auch bei uns selbst. Denn es verwandelt das verkrampfte „Ich will aber!“, oder „Warum geht es anderen besser als mir?“ in ein sanftes „Ach ja, ich habe es doch gut!“
Das Zauberwort ist sogar Dünger für den Glauben.
Am Abend gebetet, stärkt es die Nähe zu Gott, das Erinnern und Vertrauen. Vor allem nach einem miesen Tag ist das eine Medizin:
Überlegen Sie sich drei Erlebnisse, die gut waren, und sie können auch diesem Tag Sinn abgewinnen.
Denken Sie jetzt nicht, das ist ja sei ein beschwichtigender Lebenshilfe-Trick. Nein, es ist, genau betrachtet, ein angemessenes Grundverhältnis zum Leben und zum Glauben. Der Schreiber des Philiperbriefes schreibt zum Beispiel:
Jedes Mal, wenn ich an euch denke, danke ich meinem Gott. Und immer, wenn ich ihn um etwas bitte, bete ich mit Freude für euch.“ (Philipper 1,3–4) Ja, wir sind vergängliche Geschöpfe und nichts ist selbstverständlich. Das Leben ist ein Geschenk, die Gesundheit und freundliche Menschen sind es auch. Wir haben sie uns nicht verdient. Ich bin zum Beispiel dankbar, auch wenn ich den Teppich saugen muss, denn es bedeutet, dass ich ein gemütliches Zuhause habe. Ich bin dankbar über die Kleidung, die mal wieder zu eng wird … weil es bedeutet, dass ich genug zu essen habe. Ich bin dankbar für das Kind, das sein Zimmer nicht aufräumt und lieber etwas anderes macht … weil es bedeutet, dass es zu Hause ist und nicht auf der Straße. Ich kann sogar dankbar sein über die Steuern, die ich zahlen muss… Weil es bedeutet, dass ich Arbeit habe.
Oder für die riesige Unordnung nach einer gefeierten Party … weil es bedeutet, dass ich von Freunden umgeben war. Ich kann dankbar sein über die vielen Beschwerden, die ich über die Regierung höre… weil es bedeutet, dass wir Redefreiheit besitzen. Oder für die Person hinter mir in der Kirche, die so falsch singt… weil es bedeutet, dass ich gut hören kann.
Ich kann dankbar sein über den Wäscheberg zum Waschen und Bügeln… weil es bedeutet, dass ich und die Meinen Kleidung besitzen.
und über die schmerzenden Muskeln nach meiner Sporteinheit…
weil es bedeutet, dass ich mich gut bewegen kann.
Ich kann dankbar sein über die Einkäufe, die ich schon wieder machen und nach Hause schleppen muss …, weil es bedeutet, dass es meinen Kinder schmeckt und wir zu Essen haben. Unsere Landwirtschaft macht das möglich. Uns so danke ich all den Landwirtinnen und Landwirten, die mit Erfahrung, Geschick und Ausdauer dafür sorgen, dass wir gute Lebensmittel genießen können. Und ich danke Gott dafür, dass er wachsen lässt. Aus der Landwirtschaft hier in Akelsbarg habe ich gehört, dass viele mit der Maisernte ganz zufrieden sind. Der erste Schnitt war feuchter, die Flächen zu nass, aber dann konnte man mit dem Wetter einigermaßen zurechtkommen. Der Milchpreis ist nicht mehr ganz so hoch. Tiefer darf er jedoch auch nicht mehr sinken, damit die Energiekosten in der Erzeugung tragbar bleiben.
Für all diese Arbeit und den Ertrag, den Gott aufkommen lässt, bin ich von Herzen dankbar.
Ich kann sogar dankbar sein über den Wecker, der mich morgens unsanft aus meinen Träumen reißt… , weil es bedeutet, dass ich am Leben bin und eine Aufgabe ausfülle.
Und schließlich… über die vielen nervenden E-Mails oder WhatsApp-Nachrichten … weil es bedeutet, dass es genügend Menschen gibt, die an mich denken.
Wir haben die Chance und die Aufgabe, aus dem, was Gott schenkt, ein lebenswertes Leben für uns und andere zu gestalten.
Das lasst uns üben. Und ein wichtiges Wort, um damit anzufangen, ist das Wort Danke.
Du bist mein Helfer. Unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.
Ps 68,8
Ein Vertrauenswort ist das. Der Psalmbeter lebt aus der Beziehung zu Gott. Was ihm Sorgen bereitet, das bringt er zu Gott. Was er an Schönem, aber auch an Fragwürdigem erlebt, das bespricht er mit Gott. Von ihm erwartet er Hilfe. Er hat Vertrauen, das gewachsen ist. Er sieht, wie Gott in der Not eine Tür öffnet und neue Möglichkeiten schenkt. Warum? Weil wir Gott wichtig sind. Weil er mit jedem und jeder noch etwas vorhat. Ich stelle mir vor, wie der Palmbeter diese Worte betet: Gott, du bist mein Helfer, Unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. David in der Wüste Juda. Seine Feinde sind ihm auf den Fersen. Aber hier weiß er sich geborgen in Gottes Nähe.
Er atmet aus: Du, Gott, und atmet ein: Bist mein Helfer.
Er atmet aus: Du, Gott, und atmet ein: Beschützt mich.
Er atmet aus: In deiner Nähe, und atmet ein: Bin ich fröhlich.
Ja, Gott lässt uns nicht allein. Weil wir seine geliebten Geschöpfe sind. Jeder einzigartig, jede geliebt. Dazu passt das Evangelium dieser Woche. Es steht bei Matthäus 5,13-16: Salz und Licht
13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.
14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.
16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Es hat etwas mit den Menschen seiner Zeit gemacht, David so voller Gottvertrauen zu erleben. In Gottes Augen sind wir so unverzichtbar wichtig wie Salz und wie das Licht der Welt.
Wie wichtig Salz ist, das musste ein König erst lernen.
Am letzten Sonntag habe ich dazu eine schöne Fassung eines Märchens gehört, die ich uns mitgebracht habe: Ein König hatte drei Töchter. Als nun sein Geburtstag nahte, da war er gespannt, was seine Töchter ihm wohl überreichen würden, um ihm zu zeigen, wie wichtig er ihnen wäre. Die eine brachte einen Beutel voller Gold, die andere kostbare Edelsteine. Die dritte schließlich überreichte ihm ein schön gearbeitetes Tongefäß mit Salz. Aber Salz?! Das war doch ein Nichts! In der Suppe löste es sich auf, auf der Straße wird es zertreten…Der König war zutiefst enttäuscht und befahl, dass alles Salz samt seiner Tochter aus dem Reich verbannt würden.
Die Soldaten brachten sie außer Landes. Ein älteres lebenskluges Ehepaar nahm sie voller Güte auf. Sie konnte bleiben, wurde gut und weise versorgt und lernte unter anderem, ein Gebäck herzustellen, das man dort öfter aß. Dem König hingegen ging es schlecht.
Bald musste er merken, dass kaum ein Gericht ihm schmeckte.
Auch gesundheitlich ging es ihm nicht schlecht, denn wenn man mit Zucker statt mit Salz würzt, kann das schnell zu ernsten Gesundheitsschäden führen. So kam es, dass die Tochter, als sie von dem Leiden in ihrem einstigen Land hörte und sich dorthin aufmachte, von niemandem ernstlich aufgehalten wurde. Den Wachen fehlte schlicht an Kraft. Als sie vor ihren Vater kam und ihm eine Probe ihres Gebäcks reichte, da probierte er. Kaum, dass er das Geschenk probiert hatte, ging es ihm schon etwas besser.
Er hob den Blick und erkannte seine Tochter. Da war die Freude groß und der Jubel laut. Schon bald kosteten alle im Land von dem neuen Gebäck. Kosten Sie doch auch einmal ganz bewusst... eine Salzstange. Wir sind Gott wichtig. Wir sind Gott so wichtig, wie etwas, das uns so selbstverständlich geworden ist, dass wir es kaum achten, das uns aber unersetzlich fehlen würde. Liebevoll leitet und begleitet er uns in jeder Lebensphase. Er bleibt unser Helfer. Bei ihm finden wir Geborgenheit und können fröhlich das Leben genießen.
Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein in Fülle. Gen 27,28
Endlich ist Sommer. „Jetzt ist Sommer, egal, ob du schwitzt oder frierst, Sommer ist, was in deinem Kopf passiert“. So titelt ein in unserem Haus gern gehörtes Lied. Nun ist Zeit, auszuspannen und aufzutanken. Gott lässt aufgehen und gedeihen. Wir können genießen und uns an dem freuen, was er wachsen lässt.
Einladung zum Beten:
Was uns atmen lässt, kommt von dir.
Was uns zu denken gibt, ist alles durch dich.
Was uns hoffnungsvoll macht, läuft alles auf dich zu.
Gott, du verbirgst dein Geheimnis
im kleinen Wassertropfen und im riesigen Sternennebel,
im Weg, der offen vor uns liegt, und im Dickicht unseres Lebens,
Wir freuen uns und staunen über deine Gnade. Hab Dank! Amen
Angedacht: Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein in Fülle. Gen 27,28
Ein Segenswort ist das.
Tatsächlich ist es ein Segen, wenn wir nicht mehr immer nur rennen und schaffen, sondern auch mal Pause machen, den Blick heben und sehen und genießen, was Gott uns schenkt.
Wir haben eine ganz Menge geschenkt bekommen:
Es hätte doch genügt, wenn essen stärkt und sättigt.
Gott hat noch den Geschmack dazugegeben.
Es hätte genügt, wenn Pflanzen grünen würden, die Blattflächen optimal groß, um Fotosynthese zu betreiben. Aber Gott lässt uns die Form- und Farbenpracht seiner Schöpfung bestaunen.
Zu den bunten Blüten hat er den Duft hinzugegeben.
Wer in diesen Tagen am Kanal entlang fährt, der spürt die Frische, die vom kühlen Wasser aufsteigt. Wer morgens dort entlang spaziert oder radelt, der hört einen Klangteppich aus Vogelstimmen.
Es macht Spaß, mit dem Fahrrad durch den lauen Wind zu fahren, hinweg über Blütensterne auf dem Boden und in der Nase den lieblichen Duft von Holunder und Jasmin.
Zuhause erleben wir, wie die Samen, die wir in die Erde gestreut haben, aufgegangen sind. Sicher, einmal am Tag muss das alles gegossen werden. Aber, dass dort etwas wächst, größer wird und auf leckere Weise Gestalt annimmt, das können wir nicht machen. Das Gedeihen und Fruchttragen können wir als Geschenk Gottes begreifen. Wer einen Garten hat, der weiß: Manches braucht Zeit zum Reifen. Und so, wie das im Garten und auf den Feldern ist, so ist das auch in unserem Leben.
Das Segenswort: Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein in Fülle (Gen 27,28) verheißt Gedeihen und Genuss in Fülle. In unserem Leben können wir uns für Unterschiedliches einsetzen: Wir können für unsere Familie ein Haus bauen. Wir können unsere handwerkliche Begabung dafür einsetzten, dass es im Haus schön und anheimelnd wird. Draußen können wir Nistkästen bauen. Wir können unseren grünen Daumen wirken lassen, den Garten vorbereiten, anlegen und pflegen. Und wir können uns für andere einsetzen. Wir können Kuchen backen. Wir können mit Kindern experimentieren und ihnen das Staunen über Gottes Schöpfung nahebringen. Wir können für ein Konzert üben und für andere Musik machen. Was immer wir tun, dass das gelingt, dass gedeiht, was wir beginnen, das müssen wir uns schenken lassen. Manchmal braucht es Geduld dafür.
Und manchmal erkennen wir erst im Rückblick, was Gott aufgehen und Frucht-tragen lassen hat in unserem Leben.
Das Segenswort: Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein in Fülle (Gen 27,28) ist eine Mitgift. Isaak spricht diesen Segen seinem Sohn Jakob zu. Jakob hat das durch Schläue so gedreht und seinen Zwillingsbruder Esau damit ausgebootet. Wohl auch aus Furcht vor dem zu erwartenden Zorn, macht sich Jakob auf den Weg und sammelt seine eigenen Lebenserfahrungen. Er erlebt, wie der Segen ihm in der Schaf- und Ziegen-Zucht eine glückliche Hand schenkt. So wird seine Familie groß. Aber, etwas in seiner Biografie bleibt offen. Schmerzlich belgeitet ihn das. Als es schließlich zu einer Wiederbegegnung mit Esau kommt, ringt er mit dem, der sich ihm entgegenstellt. „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ Die offene Geschichte in Jakobs Leben bleibt nicht offen.Sie führt ihn an Grenzen, er ringt, aber er geht anders daraus hervor: Nicht mehr als der, der sich den Segen erschlichen hat, sondern als der, auf dem Gottes Segen ruht.
Im Sommer genießen wir, was Gott aufblühen und Frucht tragen lässt. Wir genießen mit allen Sinnen. Wir nehmen uns dafür Zeit. Gott schenkt uns seinen Segen.
Er lässt uns erleben, dass Offen-Gebliebenes in unserem Leben nicht offenbleiben muss. Er hilft, sich dem zu stellen.
Gott schenkt uns den Mut dazu und die Kraft. Eine gesegnete Sommerzeit wünscht Ihnen Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Was könnte uns scheiden von der Liebe Christi? Röm 6,35
„Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt“, klingt es in meinem Ohr. Die Sonne steigt höher. Leben erwacht. Noch malt der Frost Raureif auf die Landschaft. Doch die Mittagssonne wärmt. Das Licht der Passionszeit beleuchtet unser Tun und Christi Liebe zu uns.
Mitmachpsalm nach Psalm 84 (In leichter Sprache)
Gott, du hörst mein Gebet. In deiner Nähe bin ich geborgen.
Ich sehne mich nach deiner Nähe. Du bist mein lebendiger Gott. Ich jubele dir zu.
Glücklich bin ich im Glauben. Du machst mich stark. Das ist mein Glück. Denn mein Glaube führt mein Herz zu dir.
Gott, du hörst mein Gebet. In deiner Nähe bin ich geborgen.
Selbst in der Wüste haben wir Wasserquellen. Und deinen Segen. 8
Ich verschwende im Alltag so viel Zeit. Ganz anders ist die Zeit in deiner Nähe. In deiner Nähe ist alles wundervoll.
Gott, du hörst mein Gebet. In deiner Nähe bin ich geborgen.
Gott, du leuchtest uns wie die Sonne. Du beschützt uns. Du bist wunderbar. Und du gibst uns Gutes. Du bist gerecht zu den guten Menschen.
Du unser Gott: Glücklich bin ich. Denn du bist mein Freund. Und ich verlasse mich auf dich. Darum gibst du mir Gutes.
Gott, du hörst mein Gebet. In deiner Nähe bin ich geborgen.
Einladung zum Beten
Gott – was ist gut? Was ist böse? Wenn das so einfach wäre.
Immer wieder scheitere ich, werde schuldig trotz bester Absichten. Hilf mir Gott, zu unterscheiden und zu tun, was dem Leben dient.
(nach Bettina Praßler-Krönke)
Was könnte uns scheiden von der Liebe Christi? (Röm 6,35)
Wer ist Jesus für dich?
So beginnt eine Schreib-Diskussion in unserem Konfirmandenunterricht. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden denken nach. Sie erinnern sich an die biblischen Erzählungen und denken an das, was Jesus getan hat. „Einer, der Menschen geholfen hat und Menschen gesund gemacht hat“, lese ich da. „Einer der den Menschen von Gott erzählt hat und Fischer zu Jüngern gemacht hat.“ „Gottes Sohn?“, der Konfirmand ist sich nicht ganz sicher, was das bedeutet.
„Glaube bewegt, er tröstet und trägt durch´s Leben“, singt ein Lied, das Frauen aus Taiwan für den Weltgebetstag entworfen haben. So beschreiben sie, was ihren Glauben an Christus ausmacht. In diesem Jahr kommt das Gebet, das am 3.3. um 19.30 Uhr einmal um die Welt geht, aus diesem kleinen, für die digitale Welt im Westen aber sehr wichtigen, Inselstaat zwischen Japan und den Philippinen. China beansprucht die Inseln als eine ihrer Provinzen. Darum haben die meisten Staaten keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, sondern zu China als von ihnen so anerkannter einzig legitimer Vertretung. Sie wollen die wichtigen Handelsbeziehungen nicht gefährden. Zugleich gilt Taiwan in Asien als vorbildliche Demo-kratie. Das Streben um Unabhängigkeit und Demokratie führt immer wieder -wie auch jüngst -zu bedrohlichen Spannungen.
„Pîng an – Friede sei mit uns allen!“, so begrüßen die Frauen aus Taiwan die Mitbetenden rund um die Erde. In ihren Gebetsanliegen geht es um die Schönheit von Gottes Schöpfung und das Geschenk der Gastfreundschaft. Es geht aber auch um Missachtung von Migrantinnen und Migranten und überhaupt Minderheiten. Es geht ebenso um die politische Bedrohungslage, die für Taiwan besteht. Im Epheserbrief (Eph.1,15-19) finden sie heilsame Töne: „Glauben, Hoffnung und Liebe. Weisheit und Offenbarung.
Kraft und Stärke, Macht und Herrlichkeit. Der Briefschreiber ist erfüllt von dem, was Gott uns schenken will. Damals wie heute tun uns solche Zusagen gut. Es gibt so viele Schwierigkeiten und Hindernisse, die uns ermüden und entmutigen. Und dann trauen wir uns selbst und Gott nichts mehr zu. Oder wir über-fordern uns damit, dass wir meinen alle Herausforderungen allein bewältigen zu müssen. Manchmal geht uns der klare Blick verloren. Gott kann „die Augen unseres Herzens erleuch-ten“. Dann begreifen wir, was unsere Vision ist, versprochen wie ein reiches Erbe. Wir begreifen, dass denen, die sich an diese Hoffnung halten, ungeahnte Kraft zuwächst aus Gottes Kraft heraus. In den Augen Gottes sind wir kein Konfetti, das vom Wind hin und her getrieben wird, sondern Teile eines großen Puzzles. Jede von uns anders und unterschiedlich, jede unersetzlich, jede mit den anderen verbunden. Gemeinsam werden wir zu dem Bild, von dem Gott träumt: zu einer Gemeinschaft mit Jesus Christus. Wenn Gottes Geisteskraft uns dafür die Augen des Herzens öffnet, dann verändert sich etwas. Es zeigt sich daran, wie wir leben. So kann jede Geste und jedes Wort, unser Alltag ein Glaubenszeugnis werden.“
Für die Frauen in Taiwan geht es um etwas. Auch für Jesus Christus geht es um etwas: Er will Menschen dafür gewinnen, aus der Liebe Gottes heraus zu leben, sich von Lieblosigkeit zu lösen, stattdessen Lebensräume zu schaffen und zu erhalten.
Dafür hat er gelebt. Dafür hat er für alle Gottesferne und Macht des Todes ein für alle Male überwunden.
Paulus brennt dafür, diese lebendige Liebe bis nach Rom zu tragen, denn (er schreibt Röm 8,38-39): Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Diese lebendige Hoffnung laßt uns leben.
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 449 Die güldne Sonne
1. Die güldne Sonne voll Freud und Wonne bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen ein herzerquickendes, liebliches Licht. Mein Haupt und Glieder, die lagen darnieder;
aber nun steh ich, bin munter und fröhlich,
schaue den Himmel mit meinem Gesicht.
2. Mein Auge schauet, was Gott gebauet zu seinen Ehren und uns zu lehren, wie sein Vermögen sei mächtig und groß und wo die Frommen dann sollen hinkommen, wann sie mit Frieden von hinnen geschieden aus dieser Erden vergänglichem Schoß.
4. Abend und Morgen sind seine Sorgen; segnen und mehren,
Unglück verwehren sind seine Werke und Taten allein.
Wenn wir uns legen, so ist er zugegen; wenn wir aufstehen,
so lässt er aufgehen über uns seiner Barmherzigkeit Schein.
EG 170 Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen
1. Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen,
sondern überall uns zu dir bekennen.
Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.
Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
2. Keiner kann allein Segen sich bewahren.
Weil du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen.
Segen kann gedeihn, wo wir alles teilen,
schlimmen Schaden heilen, lieben und verzeihn.
3. Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden,
Wir liegen vor dir im Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Daniel 9,18
Das Frühjahr naht. Krokusse stecken schon ihre Köpfe aus dem Boden. Doch noch ist Winter. Zeit, den Staub von den Schränken zu wischen. Beim Frühjahrsputz kommt manches Liebgewordene in die Hand, wird angeschaut und sauber wieder zurückgestellt. Vielleicht geht uns das mit dem, was uns im Leben begleitet, nicht anders. Jetzt ist Zeit, zu betrachten, in die Hand zu nehmen, zu ordnen, nachzuspüren: „Was gibt mir Kraft?“
Mitmachpsalm nach Psalm 31
Geborgen ist mein Leben in Gott. Er hält mich in seinen Händen.
Manchmal habe ich große Angst. Ich fühle mich ganz allein.
Wer ist da, der mich tröstet?
Manchmal bin ich traurig.
Oft weiß ich nicht einmal, warum.
Wer ist da, der mich in den Arm nimmt?
Geborgen ist mein Leben in Gott. Er hält mich in seinen Händen.
Manchmal habe ich das Gefühl,
dass niemand mich leiden mag.
Manchmal mag ich mich selbst nicht.
Wer ist da, der mich verstehen kann?
Manchmal bin ich feige. Ich schweige, wenn ich reden sollte. Ich rede, auch wenn ich schweigen sollte.
Mir fehlt der Mut, das Richtige zu tun.
Wer ist da, der mir hilft?
Geborgen ist mein Leben in Gott. Er hält mich in seinen Händen.
Manchmal habe ich Angst vor dem, was kommt.
Ich weiß nicht, wie das sein wird.
Wer ist da, der mich in meiner Angst begleitet?
Geborgen ist mein Leben in Gott. Er hält mich in seinen Händen.
Einladung zum Beten
Gott, trete ein, sei Gast in meinem Haus.
Sieh mich an mit all meinem Tun und Lassen: Ich putze, wasche, koche, backe, ich bügel, bastel, denke, plane, esse, trinke.
Trete ein, mein Gott, meine Tür steht dir offen.
Ich möchte dich aufnehmen
und das Wort von deiner Liebe in meinem Haus hören.
Trete ein, mein Gott, und mach dein Wort der Liebe
in mir stark – stark wie ein Fels, sprich es in all mein Tun hinein,
dass ich gelassen darangehen kann.
(nach Meike Riedel)
Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen (Gen 21,6)
Lachen macht gesund. Wann haben Sie zuletzt gelacht?
In einer fröhlichen Runde mit Freunden am Tisch?
Bei einem Telefonat oder einem zufälligen Treffen im Gespräch?
Oder haben Sie über sich selbst lachen können, als sie gemerkt haben, wie Sie auf komplizierten Wegen Einfaches hinbekommen - oder auf grandiose Weise eben nicht hinbekommen haben?
Oder haben Sie gelacht, als sie sich mitgefreut haben, etwa an dem, was einem anderem, vielleicht auch einem Kind gelungen ist?
Wussten Sie, dass Sie dabei Hochleistungssport betrieben haben?
Wenn wir lachen, dann arbeiten 300 Muskeln mit. Allein im Gesicht betätigen wir 15 Gesichtsmuskeln, wenn wir lachen.
Also: Allein aus medizinischer Sicht macht Grinsen glücklich und Lachen gesund. Experten empfehlen, das täglich einmal zu üben.
Vielleicht fallen Ihnen Menschen ein, die immerzu lachen. Dann kann es einem auch mal zu viel werden. Vielleicht, weil wir das Gefühl haben, dass manches Lachen eher eine soziale Übung, als „echt“ ist. Einem Menschen, der andauernd lacht, unterstellen manche, oberflächlich zu sein.
Das Sprichwort: „Wer zuletzt lacht, lacht am Besten“, mag uns dazu einfallen. Oder auch: „Die hat gut lachen, die hat ja auch…“
Um die Lebenskraft des Lachens weiß schon der Psalmbeter, wenn er Gott im 103. Psalm (Vers 5) so beschreibt: „Der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.“
Sara hat das alles erlebt und viel durchgemacht. Sie hat mit ihrem Mann die Heimat verlassen, sich aufgemacht zu neuen Weidegründen. Sie ist darüber alt geworden und hat dann miterlebt, wie Abraham eine ganze Kinderschar verheißen wird. Ihr Lachen bei dieser Gelegenheit war vielleicht eines, dass die Zumutung einer unrealistischen Hoffnung weg-lacht, um darüber nicht traurig zu verzweifeln.
In der Fremde hat sie ertragen, dass Abraham sie als Schwester vorgestellt hat -mit beinahe fatalen Folgen. Aber Abraham hat dann auch wieder zu ihr gehalten und die Bibel erzählt, wie Gott eingreift, um Schlimmstes zu verhindern. Sara hat viel geschafft, viel ertragen und sich auch nicht immer ganz korrekt verhalten. Am Ende kann sie rückblickend staunen. Und sie sagt: „Gott ließ mich lachen.“
Was für ein Lebensweg-Fazit!
Darin steckt Dankbarkeit. Sara nimmt wahr, was ihr alles geschenkt worden ist, und worin sie Bewahrung erfahren hat. Sie erkennt, wie Gott sie in allem begleitet, geleitet und manchmal auch getragen hat.
Ich glaube, dass darin viel Weisheit steckt, zu sehen, wie Gott uns in allem die Kraft gibt, unseren Weg zu gehen, wie er uns begleitet und manchmal unsere Wege ganz unerwartet wendet.
Kein Leben ist immer nur leicht. Manchmal mutet das Leben uns schwere Wege und Schwerstes zu. In allem aber dürfen wir gewiss sein, dass Gott uns nicht im Stich lässt, dass er mit uns geht und an unserer Seite bleibt.
Jeder Mensch ist ihm unendlich wichtig. Jeden Menschen hat er mit jeweils ganz eigenen Möglichkeiten ins Leben gerufen. Gott wirbt darum, dass wir unsere Gaben und Begabungen füreinander einsetzen. Für jede und jeden hat er einen Weg.
Das kann einen dankbar und lebenslustig durchs Leben gehen und staunen lassen: „Gott, du lässt mich immer wieder lachen.“
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 452 Er weckt mich alle Morgen
1. Er weckt mich alle Morgen, er weckt mir selbst das Ohr.
Gott hält sich nicht verborgen, führt mir den Tag empor,
dass ich mit seinem Worte begrüß das neue Licht.
Schon an der Dämmrung Pforte ist er mir nah und spricht.
2. Er spricht wie an dem Tage, da er die Welt erschuf.
Da schweigen Angst und Klage; nichts gilt mehr als sein Ruf.
Das Wort der ewgen Treue, die Gott uns Menschen schwört,
erfahre ich aufs Neue so, wie ein Jünger hört.
4. Er ist mir täglich nahe und spricht mich selbst gerecht.
Was ich von ihm empfahe, gibt sonst kein Herr dem Knecht.
Wie wohl hat’s hier der Sklave, der Herr hält sich bereit,
dass er ihn aus dem Schlafe zu seinem Dienst geleit.
EG 170 Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen
1. Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen,
sondern überall uns zu dir bekennen.
Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.
Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
2. Keiner kann allein Segen sich bewahren.
Weil du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen.
Segen kann gedeihn, wo wir alles teilen,
schlimmen Schaden heilen, lieben und verzeihn.
3. Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden,
Heilig Abend 15.00 Uhr Krabbelgottesdienst für die Kleinsten St. Jürgenkirche Holtrop 15.30 Uhr Christvesper in der Kapelle Akelsbarg 17.00 Uhr Krippenspielgottesdienst St. Jürgenkirche Holtrop 18.30 Uhr Christvesper in der St. Jürgenkirche Holtrop 23.00 Uhr Christmacht in der St. Jürgenkirche Holtrop
1. Weihnachtsfesttag 10.00 Uhr Gottesdienst mit Posaunenchor und Abendmahl St. Jürgenkirche Holtrop
2. Weihnachtsfesttag 10.00 Uhr Gottesdienst mit dem Gitarrenchor "Saitenklang" St. Jürgenkirche Holtrop
Silvester 17.00 Uhr Gottesdienst in der Kapelle Akelsbarg 18.30 Uhr Jahresabschluss-Gottesdienst St. Jürgenkirche Holtrop
Neujahr 10.00 Uhr Gottesdienst mit vertonter Jahreslosung St. Jürgenkirche Holtrop
Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Lukas 2,10-11
Wir gehen ins Weihnachtsfest. „Frohe Festtage!“ grüßt mich eine Frau. So vieles geht einem an solchen Tagen durch den Kopf. Schönes und Schmerzliches. Mancher schleppt Sorgen mit sich herum und kann sie doch nicht lösen. In all dem ist Gott es, der zu uns kommt. Wir können kein Weihnachten machen. Wir brauchen es auch nicht, denn: Gott lässt Weihnachten werden.
Lukas 2,1-20 Christi Geburt
Damals befahl der Kaiser Augustus, alle Bewohner des Römischen Reiches zu zählen und in Steuerlisten einzutragen. 2 Es war das erste Mal, dass solch eine Steuerzählung durchgeführt wurde. Sie geschah, als Quirinius Statthalter der Provinz Syrien war. 3 So ging jeder in die Stadt, aus der er stammte, um sich eintragen zu lassen. 4 Auch Josef machte sich auf den Weg. Er gehörte zur Nachkommenschaft Davids und musste deshalb aus der Stadt Nazaret in Galiläa nach der Stadt Bethlehem in Judäa reisen, um sich dort mit Maria, seiner Verlobten, eintragen zu lassen. Maria war schwanger, 6 und als sie in Bethlehem waren, kam für sie die Zeit, in der sie gebären sollte. 7 Sie brachte ihr erstes Kind zur Welt. Es war ein Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn dann in eine Futterkrippe, weil in der Unterkunft kein Platz für sie war. 8 In der gleichen Nacht hielten ein paar Hirten draußen auf dem freien Feld Wache bei ihren Herden. 9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und das Licht der Herrlichkeit Gottes umstrahlte sie. Sie erschraken sehr und hatten Angst, 10 aber der Engel sagte zu ihnen: „Fürchtet euch nicht, denn ich bringe euch eine gute Nachricht über die sich das ganze Volk freuen wird. 11 Heute Nacht ist in der Stadt Davids euer Retter geboren worden. Es ist der Messias, der Herr. 12 Ihr werdet ihn daran erkennen, dass ihr ein Kind findet, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.“ 13 Plötzlich waren sie von ganzen Heerscharen des Himmels umgeben, die alle Gott lobten und riefen: 14 „Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe / und Frieden den Menschen im Land, auf denen sein Gefallen ruht!“
15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: „Kommt, wir gehen nach Bethlehem! Sehen wir uns an, was da geschehen ist, was der Herr uns sagen ließ!“ 16 Schnell brachen sie auf und fanden Maria und Josef und auch das Kind, das in der Futterkrippe lag. 17 Als sie es gesehen hatten, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. 18 Und alle, mit denen sie sprachen, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten berichteten. 19 Maria aber bewahrte das Gehörte in ihrem Herzen und dachte immer wieder darüber nach. 20 Die Hirten gingen dann wieder zu ihren Herden zurück. Sie priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Es war genauso gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
Manch eine Nacht kann endlos scheinen. Wer nachts nicht schlafen kann, weiß, wie lange eine Nacht dauert. Und wer nachts arbeiten muss, weiß, wie schwer das fällt. Als Jesus geboren wurde, da waren Hirten auf den Feldern, wir haben es gerade bei euch gesehen. Es war dunkel. Und plötzlich wurde es hell. Mitten in der Nacht. Und im Licht sahen sie einen Engel, der ihnen sagt: „Fürchtet euch nicht! Ich bringe euch große Freude. Und die Menge der Engel singt von Frieden auf Erden. Ist das nicht erstaunlich? Die Hirten wurden neugierig. Im Stall verstanden sie, dass etwas ganz Erstaunliches geschehen war. Dass Gott einen Retter schickt, der als armes Kind im Stall geboren wird. Der versteht dann wirklich, wie das ist, ein armer Mensch zu sein. Der weiß, wie das ist, zu frieren und mit den Tieren zu leben und ausgeschlossen zu sein bei dem, was für die anderen selbstverständlich ist. Der weiß, wie das ist, wenn man sich ganz klein und schwach und machtlos vorkommt. Und wie jeder Tag mühsam ist. Wir haben es gesehen: Zachäus, die Hirten und alle die im Stall haben verstanden: Weihnachten ist das Fest für die Menschen, die im Dunkeln leben. Denn die verstehen etwas von der Freude an einem Licht in der Dunkelheit. Gott kommt zu den Menschen, bei denen es dunkel ist: Die allein sind oder krank oder in deren Innerem es dunkel und ängstlich geworden ist. Da hinein schickt Gott sein Licht und sagt: Zu dir komme ich! Bei dir will ich wohnen. Du sollst immer wissen, dass es ein Licht für dich gibt. Weil du mir wichtig bist. Darum ist das Christuskind im Stall geboren. Damit für uns in aller Dunkelheit ein Licht aufleuchtet.
Nehmen wir das hinein in unser Denken, Planen, Vorbereiten und Feiern.
Nehmen wir das hinein in unser Herz, spüren wir es bei jedem Atemzug:
Licht vom Himmel, Licht in mir, Licht durch dich auf Erden hier.
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Einladung zum Beten
Guter Gott, du bist Mensch geworden, damit wir dich begreifen. In der Geburt eines Kindes gibst du dich selbst und stiftest Frieden. Lass uns dich aufnehmen, dich und deine Botschaft, dass es Weihnachten werde in uns und unter uns. Amen
Friedrich Karl Barth
Mitmachpsalm 96: Singt für Gott ein neues Lied.
Freut euch und singt, denn Gott tut Wunder
Singt für Gott ein neues Lied. Singt für Gott, stimmt alle ein.
Singt für Gott, denn sein Name ist groß.
Sagt weiter, was er Gutes tut für uns.
Erzählt in allen Völkern von seiner Herrlichkeit,
bei allen Menschen von seinen Wundern.
Betet zu ihm, zieht euch dazu fein an.
Alle Menschen sollen in Achtung von ihm sprechen.
Singt für Gott ein neues Lied.
Freut euch und singt, denn Gott tut Wunder
Sagt den Völkern: Er hat das Sagen.
Er hat die Erde gemacht und festen Boden unter unseren Füßen.
Er achtet darauf, ob Menschen nach seiner Liebe handeln.
Selbst der Himmel soll sich freuen, die Erde fröhlich sein.
Das Brausen des Meeres von ihm erzählen.
Das Feld sei fröhlich und alles, was darauf lebt.
Es rausche ein Jauchzen durch die Bäume im Wald.
Denn Gott kommt zu uns. Seine Gerechtigkeit siegt.
Alle Welt lernt von seiner Gerechtigkeit
und alle Völker werden seine Wahrheit sehen.
Singt für Gott ein neues Lied.
Freut euch und singt, denn Gott tut Wunder
EG 19 O komm, o komm, du Morgenstern
1. O komm, o komm, du Morgenstern, lass uns dich schauen, unsern Herrn. Vertreib das Dunkel unsrer Nacht
durch deines klaren Lichtes Pracht.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.
2. O komm, du Sohn aus Davids Stamm, du Friedensbringer, Osterlamm. Von Schuld und Knechtschaft mach uns frei und von des Bösen Tyrannei.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.
3. O komm, o Herr, bleib bis ans End, bis dass uns nichts mehr von dir trennt, bis dich, wie es dein Wort verheißt,
der Freien Lied ohn Ende preist.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.
EG 44 O du fröhliche, o du selige
1. O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!
2. O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
3. O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
„Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege. Du Gott der Könige und Völker.“ 0ffenb. 15,3
Zum Ernte-Dank gehören für mich Tischgebete.
Zwei Tischgebete begleiten uns zuhause, wenn wir essen.
Tischgebet 1 (mit Händen erzählbar)
Aus der dunklen Erde wächst unser täglich Brot.
Für Sonne, Wind und Regen, danken wir dir Gott.
Lass den Segen dein über unsren Tellern sein.
Gib den Hungrigen zu essen, lass du uns die Einsam´n nicht vergessen.
Gib uns Frieden, den du schenkst, lass uns spüren, dass du lenkst.
Gib Vertrauen in die Herzen, heil du Trauer, Leiden, Schmerzen.
Tischgebet 2
Gott, zwei Dinge sind uns Not, die gib nach deiner Huld
Gib unser täglich Brot, vergib uns unsre Schuld.
Welche Tischgebete kennen Sie?
Einladung zum Beten:
Güte
Die Erde ist voll von deiner Güte, Gott.
Wenn ich aufmerksam bin, spüre ich deine Gegenwart
in den Menschen, die mich bestärken,
in der Freundin, die mich tröstet,
in dem Freund, der mir Mut zuspricht,
in den Mitmenschen, die mich mit Rat und Hinweis begleiten.
Ich verlasse mich darauf, dass du immer da bist.
Danke, gütiger Gott. (von Heike Hinsch)
Die Trecker rollen. Die Ernte wird eingeholt. Die Apfelbäume tragen reichlich. Wir feiern Erntedank. An Erntedank ist unsere Kirche mit vielen Dingen geschmückt, die man sonst nicht in der Kirche, sondern zu Hause auf dem Esstisch oder im Garten oder im Laden findet: Kartoffeln, Kürbisse, Obst, Gemüse, Brot und Kornähren. Eine Erntekrone aus verschiedenem Korn krönt den Altar.
Wir bringen zum Erntedankfest all die Sachen in die Kirche, weil wir dafür danken wollen. Wir danken, dass wir genug zum Sattwerden haben. Wir danken für den schönen Geschmack, den guten Geruch, den wir von Brot und Obst und vielem anderen genießen dürfen. Wir danken auch für die Menschen, die mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass wir das alles kaufen können. Und das ist gut, einmal innezuhalten und sich klarzumachen, wieviel Grund zum Danken es gibt. Wir danken den Eltern für ihre Arbeit und das Kochen des Essens. Wir danken dem Bäcker und dem Schlachter, dem Metzger und den Landwirten, weil sie all das Gewachsene für uns zum Essen bereiten. Ohne sie, ohne die Landwirtschaft, hätten wir kaum zu essen. Und wir danken dem, der die Erde so wunderbar gestaltet hat, dass so viel Verschiedenes darauf wächst, was uns ernährt und gut tut.
Wir danken Gott, für die Schönheit der Erde und für das, was darauf steht und lebt: Wir danken für die Felder und Wälder, für die Berge und Meere, für die Pflanzen und Tiere, für meine Familie und alles, was das Leben schön macht. Oft nehmen wir das selbstverständlich hin und sehen es bald gar nicht mehr. Erntedank gibt Gelegenheit, neu staunen zu lernen über das Wunderbare und Unbegreifliche, was Gott schenkt. Das Erntedankfest gibt Gelegenheit, froh und dankbar darüber zu werden.
Der Liedschreiber Paul Gerhard, hat in einem Lied in jeder Strophe einen neuen Grund zum Danken gefunden. Manchmal sind das Dinge, die wir haben und sehen und genießen können. Manchmal sind das Erlebnisse, die unsere Erinnerung reich machen, manchmal ist das auch eine Überzeugung und ein Vertrauen, womit das Leben leichter wird. Es ist das Lied:
EG 324 Ich singe dir mit Herz und Mund
1. Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust;
ich sing und mach auf Erden kund, was mir von dir bewusst.
2. Ich weiß, dass du der Brunn der Gnad und ewge Quelle bist,
daraus uns allen früh und spat viel Heil und Gutes fließt.
3. Was sind wir doch? Was haben wir auf dieser ganzen Erd,
das uns, o Vater, nicht von dir allein gegeben werd?
4. Wer hat das schöne Himmelszelt hoch über uns gesetzt?
Wer ist es, der uns unser Feld mit Tau und Regen netzt?
5. Wer wärmet uns in Kält und Frost? Wer schützt uns vor dem Wind?
Wer macht es, dass man Öl und Most zu seinen Zeiten find’t?
6. Wer gibt uns Leben und Geblüt? Wer hält mit seiner Hand
den güldnen, werten, edlen Fried in unserm Vaterland?
7. Ach Herr, mein Gott, das kommt von dir, du, du musst alles tun,
du hältst die Wach an unsrer Tür und lässt uns sicher ruhn.
Es gibt so vieles, wofür wir Gott danken können. Was ist es, das Ihnen gerade besonders wichtig ist?
Was steht Ihnen vor Augen, wenn Sie überlegen, wofür Sie dankbar sind?
Aber auch das andere ist wahr: Es wird Herbst. Der Herbst kann uns mit der Vielfalt seiner Farben überraschen, aber er kann auch müde machen.
Wenn der Wind draußen bläst und der Regen im Herbst peitscht und den Himmel grau in grau erscheinen lässt, dann kann einem das Herz schwer werden. Uns geht durch den Sinn, wie der Sommer vergangen ist.
Wenn man zurückschaut, dann wundert man sich manchmal, wo die Zeit geblieben ist. Manches wissen wir noch gut. Anderes ist schon fast aus dem Gedächtnis verschwunden. Manchmal ist die Müdigkeit so groß, dass auch die Mahlzeiten keine Freude mehr bereiten. Selbst, wenn es vorher ein Vergnügen war, etwas Schönes zu kochen und dann miteinander zu essen, kann es passieren, dass einem gar nichts mehr schmeckt. Vielleicht, weil die ganz bestimmten Menschen fehlen, mit denen man gerne zusammensaß. Vielleicht auch, weil die Menschen fehlen, mit denen man das Leben geteilt hat. Manchmal ist das zum Herzerbarmen. Wir fragen uns: Ist denn niemand für uns da für diese traurigen Stunden? Doch, da ist jemand! Gott hört unser Seufzen. Er weiß, wie es um uns steht. Da dürfen wir sicher sein. Manchmal schickt er uns einen Menschen, der gut zu uns ist. Jemand Vertrautes, der uns kennt; oder jemand Fremden, der uns nahekommen will. Jemand, dem es ganz ähnlich geht wie uns. Oder jemand, der es auch einmal durchgemacht hat und weiß, dass es nicht so bleibt. Manchmal weckt Gott in uns eine schöne Erinnerung. In Gedanken kehren wir zurück und spüren wieder die Wärme und Freude. Manchmal schenkt Gott uns neue Eindrücke. Wir können voraussehen auf das, was uns an Schönem erwartet. Manchmal fühlen wir seine Nähe, wenn ein Sonnenstrahl im bunten Laub uns zum Bild seiner Liebe wird. Manchmal sehen wir seinen Wink, wenn ein tänzelnd fliegendes Blatt unsere Gedanken leicht macht. Manchmal merken wir, wie er uns Geborgenheit schenkt, wenn der herbstliche Duft uns heimatlich anweht. Dann spüren wir, dass wir nicht alleingelassen sind. Wir spüren, dass wir aufgehoben sind in der guten Ordnung der Welt und in der Hand unseres Schöpfers.
Wir brauchen uns nicht „einzuigeln“ vor Furcht und Sorge. Es ist für uns gesorgt. Ein Waldspaziergang lässt uns bildhaft ahnen: Im Herbst sind zwischen den bunten Farben der Blätter am Waldboden lauter Pilze zu entdecken. So wie die Pilze erst aus dem herbstlichen Boden wachsen, während sie im warmen Sommer nur unter der Erde ihr Wurzelgeflecht wachsen ließen, so leben auch wir auf der Höhe unserer Jahre nur einen Teil von uns. Im Verborgenen wächst das Netz, das uns trägt, verbunden mit allem, was lebt, verbunden mit Gott, der uns reifen lässt. Er hat seine Freude an uns. Sein liebevoller Blick leitet uns gestern, heute und immer.
8. Du nährest uns von Jahr zu Jahr, bleibst immer fromm und treu
und stehst uns, wenn wir in Gefahr geraten, treulich bei.
9. Du strafst uns Sünder mit Geduld und schlägst nicht allzu sehr,
ja endlich nimmst du unsre Schuld und wirfst sie in das Meer.
10. Wenn unser Herze seufzt und schreit, wirst du gar leicht erweicht
und gibst uns, was uns hoch erfreut und dir zur Ehr gereicht.
11. Du zählst, wie oft ein Christe wein und was sein Kummer sei;
kein Zähr- und Tränlein ist so klein, du hebst und legst es bei.
12. Du füllst des Lebens Mangel aus mit dem, was ewig steht,
und führst uns in des Himmels Haus, wenn uns die Erd entgeht.
13. Wohlauf, mein Herze, sing und spring und habe guten Mut!
Dein Gott, der Ursprung aller Ding, ist selbst und bleibt dein Gut.
Lebensmut und Lebensfreude schenkt uns Gott zu jeder Zeit.
Halten wir uns dafür offen. Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz