Herzliche Grüße am 15. Sonntag nach Trinitatis, dem 20.09.2020 aus St. Jürgen von Ihrer Pastorin Christiane Schuster-Scholz!
Die Astern erinnern schon an den herannahenden Herbst und doch gönnt auch der uns hin und wieder ein paar Sonnenstunden. Aber egal, ob es regnet oder die Sonne lacht: Wir feiern um 10.00 Uhr Gottesdienst. Bei Sonnenwetter im Bibelgarten, bei weniger gemütlichem Draußen-Wetter in der Kirche: Gut vorbereitet erwarten uns die auf Abstand ausgemessenen Plätze. Und doch mag es den einen oder anderen geben, der zur Vorsicht lieber zuhause bleibt. Damit Sie auch zuhause mitfeiern können, nehmen Sie diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür mit und feiern Sie in Verbundenheit von zuhause mit uns mit.
„Wer keine Sorgen hat, macht sich welche“ sagt der Volksmund und belächelt ein Lebensgefühl, in dem wichtig ist, was Sorgen bereitet, und in dem vor allem Probleme benannt werden, um sie lösen zu können. Auch heute werden wir an unsere Sorgen erinnert, so, wie es im täglichen Leben oft geschieht. Allerdings passiert das heute aus einem ganz anderen Blickwinkel. Der Apostel Petrus lädt uns zu diesem anderen Blick ein, wenn er schreibt: „Alle Sorge werft auf ihn(Gott), denn er sorgt für euch.“
Wir feiern im Namen Gottes, der die Welt geschaffen hat und auch uns, im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf dieser Welt Gestalt annehmen, und im Namen des Heiligen Geistes, der uns Kraft gibt und uns begeistert.
Einladung zum Gebet: Guter Gott, hier bin ich also. Was mich belastet, bewegt oder freut, das habe ich im Gepäck. Manches springt da von selbst heraus. Manches ist ganz tief unten verstaut. Schau mich heute an mit meiner Freude und mit meiner Sorge. Komm du mir nahe, darum bitte ich dich. Komme auch denen nahe, die das Leben neben mich stellt. Begleite uns mit deinem Segen. Lehre uns zu entscheiden, was wichtig ist. Heute und an jedem Tag. Amen
Wunderbar geschaffen
Es war zu der Zeit, da Gott, der Herr, Erde und Himmel machte. Und alle Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen. Denn der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da der das Land bebaute; aber ein Strom stieg aus der Erde empor und tränkte das Land. Da machte Gott den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. Und Gott, der HERR, pflanzte einen Garten in Eden gen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott, der HERR, ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. UND GOTT; DER HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. ( 1. Mose 2,4-9+15)
Schon der Psalmbeter fragt staunend: „Was ist der Mensch, dass du, Gott, seiner gedenkst und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst…. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk.“
Gerade stecken wir in den Vorbereitungen zur Konfirmation. Wieder staune ich, wie aus Kindern, die ich als Viertklässler im Vorkonfirmandenunterricht kennenlernen durfte, „Leute“ und Persönlichkeiten werden. Zur Konfirmation bereiten sie uns in dieser besonderen Zeit kurze Filmchen vor, in denen sie an ihrem Lieblingsplatz ihren Konfirmationsspruch für uns lesen. Sie werden nun immer selbstständiger ihren Weg gehen, eigene Entscheidungen treffen, werden ihren beruflichen Weg einschlagen und entdecken, was Gott in sie hineingesteckt hat. Die Achtung vor Gottes Schöpfung, Wertschätzung gegenüber anderen, die Ahnung, dass auch „der Andere“ ein „Nächster oder eine Nächste“ ist und Gott mir mit dieser Begegnung vielleicht gerade etwas sagen will: Ich hoffe und wünsche mir, dass sie das aus ihrem Unterricht mitnehmen.
Das Bekenntnis, dass nicht Zufall oder Willkür sondern ein liebevoller Schöpfer dahinter steckt, dass ich ernten und leben kann, dass Mensch und Tier genug haben und sich zudem an der Natur freuen können, dieses Bekenntnis mag auch ein politisches gewesen sein, als diese Worte aufgeschrieben worden sind.
In aller Not, die Menschen über Menschen bringen können, erinnert uns die Schöpfung daran, dass der Mensch einen Auftrag hat. Er hat den Auftrag zu schützen und zu bewahren.
„Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist ein Ende des Hungers möglich und es ist realistisch, einzuschätzen, dass diese Generation es sein wird, die dieses Ziel umsetzen wird. “… steht am 15.06.2018 auf dem Blog der „welt-hunger-hilfe“ zu lesen.
Ich staune und lese, dass trotz aller Unverhältnisse in der Welt, so manche Initiative zur Selbsthilfe Frucht getragen hat. Es ist schon viel gelungen. Zum Glück engagieren sich immer mehr Menschen für den Erhalt der Schöpfung, für Frieden und für Gerechtigkeit. „Optimismus heißt nicht, so zu tun, als ob auf der Welt alles gut sei. Es heißt aber zu sehen, dass sie besser wird“. Für diese Hoffnung sollen „wir uns anstrengen“. So die Autoren des Blogs.
„Alle eure Sorge werft auf Gott, denn er sorgt für euch.“ Ruft uns der Wochenspruch aus dem ersten Petrusbrief zu. (1. Petr. 5,7): An diesem Sonntag geht es darum, nicht der Sorge zu großem Raum zu geben, sondern auf Gott zu vertrauen. Eine Einladung, die Hände in den Schoß zu legen, ist das sicher nicht.
Auf Gott vertrauen kann auch heißen, zu sehen, wo er meine Hände braucht und an welcher Stelle ich gerade die richtige Begabung mitbringe. Und es kann heißen, im Rückblick dankbar anzuerkennen, wo Gott mir im Schlimmen geholfen und wo er zu unseren Taten das Gelingen hinzugegeben hat. Mir tut es gut, das zu lesen und zu hören: Gott hat seinen Geist in uns gegeben. Er verleiht uns Lebendigkeit.
Sicher, an jedem Tag müssen wir uns entscheiden, wie wir handeln, ob wir zu den „Dränglern“ im Straßenverkehr gehören wollen oder uns gelassen ent-schleunigen lassen. Wir entscheiden, ob wir für den Anderen ein Winken, ein freundliches Wort haben oder ohne Seitenblick unseren Tageszielen hinterherjagen. Und selbst, wenn die Mathe-Arbeit mir deutlich macht, dass das nicht zu meinen Begabungen gehört, weiß ich: Gott hat sich eine Menge Mühe gegeben, damit ich sein kann, wie ich bin. Wo ich bin, begleitet er mich und lächelt mir liebevoll entgegen.
Bleiben Sie behütet, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Wochenlied: EG 369 Wer nur den lieben Gott lässt walten
1. Wer nur den lieben Gott lässt walten und hoffet auf ihn allezeit,
den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, der hat auf keinen Sand gebaut.
2. Was helfen uns die schweren Sorgen, was hilft uns unser Weh und Ach? Was hilft es, dass wir alle Morgen beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid nur größer durch die Traurigkeit.
3. Man halte nur ein wenig stille und sei doch in sich selbst vergnügt,
wie unsers Gottes Gnadenwille, wie sein Allwissenheit es fügt; Gott, der uns sich hat auserwählt, der weiß auch sehr wohl, was uns fehlt.
4. Er kennt die rechten Freudenstunden, er weiß wohl, wann es nützlich sei; wenn er uns nur hat treu erfunden und merket keine Heuchelei,so kommt Gott, eh wir’s uns versehn,
und lässet uns viel Guts geschehn.
EG 432.Gott gab uns Atem, damit wir leben
1. Gott gab uns Atem, damit wir leben. Er gab uns Augen, dass wir uns sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn. Gott hat uns diese Erde gegeben,
dass wir auf ihr die Zeit bestehn.
2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir verstehn. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön. Gott will nicht diese Erde zerstören.
Er schuf sie gut, er schuf sie schön.
3. Gott gab uns Hände, damit wir handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest stehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln.
Wir können neu ins Leben gehn.
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr: Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live im Bibelgarten oder in der Kirche in St. Jürgen