© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße zum Sonntag Septuagesimae

Sun, 13 Feb 2022 14:48:26 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Andacht auf der Konfirmandenfahrt am Sonntag Septuagesimae

Wann wurdest du zum letzten Mal gelobt?
Wann hat das letzte Mal einer zu dir gesagt: Du bist großartig! 
 
Aus der Schule, aus meiner Zeit als Mathelehrerin weiß ich: Schüler, die gelobt werden, lernen schneller und mit viel mehr Freude.
 
Schulterklopfen tut gut. Schulterklopfen ist wichtig. 
Besonders gut tut es, wenn einem einfach zugesagt wird: 
Du bist für mich unendlich wichtig und wertgeachtet.
 
Im Matthäusevangelium, fast am Beginn der Bergpredigt, sagt Jesus in Gottes Namen so etwas zu den Seinen und zu uns:
 
Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt!
 
Geschrieben steht da im 5. Kapitel genauer:
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wodurch kann es sie wiederbekommen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wird weggeworfen, und die Menschen zertreten es. 
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet niemand eine Kerze an und stellt sie unter einen Scheffel – das ist so etwas wie ein Eimer - . Im Gegenteil, man stellt sie auf einen Leuchter, damit sie allen im Haus Licht gibt. Genauso soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen. 
Was für eine Zusage ist das! Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt. Jesus sagt uns zu, dass wir wichtig sind, und zwar nicht nur irgendwie auch wichtig sondern: lebenswichtig, so wie das Salz.
 
Salz ist für uns Menschen – und übrigens auch für Tiere – lebensnotwendig.
Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde. Damit sagt er zugleich: Ihr seid lebensnotwendig für diese Welt.
Zwei Körnchen Salz auf der Zunge hinterlassen schon einen eindeutigen Geschmack. Auf kaum ein Gewürz reagiert der Geschmacksnerv so schnell.
Wir merken ganz schnell: Da fehlt Salz oder auch: Das Essen ist versalzen.
Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, dann beinhaltet das die Aufgabe, dass wir lernen, gut miteinander umzugehen, denn das ist nach seinen Worten lebensnotwendig und, so sagt er, Ich möchte, dass ihr lebt.
 
Salz hat Kraft, um Lebensmittel haltbar zu machen.
Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, sagt er damit: Setzt eure Kraft für Mitmenschen ein. Das ist lebensnotwendig. Das ist ja eine spannende Frage, sich zu überlegen: Wo können wir besser allein und wo zusammenwirken?
 
Selbst ein einzelnes kleines Salzkorn unterm Fingernagel ist schon deutlich spürbar. Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, sagt er damit: Für mich ist jede(r) einzelne wichtig, auch dort, wo ihr mit anderen zusammen seid. Jeder soll das spüren können.
 
Salz trägt. Das Tote Meer hat einen Salzgehalt von 28%. Darin kann man nicht untergehen. Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, sagt er damit: Ihr könnt tragen, wo anderen die Kraft ausgeht, denn Ihr gehört zu mir, ich schenke euch Kraft. Das ist lebensnotwendig.
 
Wer Salz eine Weile in der Hand hält, merkt: Die Haut wird stumpf und das Fett wird aufgesaugt. Salz reinigt.
Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, sagt er damit: Wer zu mir gehört, der soll rein, soll wie neugeboren sein. Und er sagt damit: Ihr könnt anderen helfen, ein neues Leben zu beginnen. 
Wenn Jesus in der Bergpredigt sagt: Ihr seid das Salz der Erde, dann sagt er das zu Menschen, die äußerlich ganz bestimmt nicht perfekt sind. Eine Heilungserzählung geht unmittelbar voran und ich denke, da werden Menschen zusammengekommen sein, die Sehnsucht danach hatten, heil zu werden, gesund zu werden oder zu erfahren, was sie nur tun könnten, damit sie Gnade unter Gottes Augen finden könnten.
 
Wenn Jesus sagt: Du bist das Salz der Erde, du bist das Licht der Welt, dann sagt er damit auch: Du bist es schon. Du musst es nicht erst werden. Das Salz muss sich nicht erst salzig machen. Es liegt in seiner Natur, dass es salzig ist. Genauso das Licht. Es muss sich nicht erst zum Leuchten bringen. Genauso du– du bist Salz für die Erde, mit all deinen Schwächen, du bist Licht für die Welt, so wie du bist.
Quelle: Moo Fricke
Ein Spatz an der Kirchwand
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