© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße zum 19. Sonntag nach Trinitatis 2021

Sun, 10 Oct 2021 11:23:44 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Am 10.10. feiern wir um 9.00 Uhr Gottesdienst in der Kapelle in Akelsbarg und um 10.00 Uhr Begrüßungsgottesdienst unserer Hauptkonfirmandinnen und Hauptkonfirmanden in der Holtroper St. Jürgen-Kirche. Am Samstagnachmittag haben die Konfis eine Fahrradtour rund um unsere Kirchengemeinde unternommen. Auf den Wegen in der Kirche ist ein Mund-Nasen-Schutz notwendig. Auf den Plätzen mit Abstand können wir ihn weglassen. Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eier-Huske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.  
Am 19. Sonntag nach Trinitatis geht es um „Heilung“ an Leib und Seele. Im Predigttext, in Jesaja 38,9-20, betet König Hiskija. Er ist mit Gott im Gespräch. Da geht es um Kriegsgefahr, um geschickte Außenpolitik und zuletzt um die schwere Erkrankung Hiskijas und seinen herannahenden Tod. Hiskija betet und Jesaja sagt ihm, dass Gott sein Gebet erhört hat, ihm Heilung schenken wird und ihm weitere 15 Jahre geben wird. „Der Schatten weicht von den Stufen zurück“ Nach seiner Genesung schreibt König Hiskija eben dieses Gedicht, unseren Predigttext. Um Heilung und Heilwerden, um die Haltung der Dankbarkeit, die zur tieferen Gesundheit dazugehört, und um die Sehnsucht nach Gottes Heil-bringender Nähe geht es in den Liedern, Gebeten und Texten dieses Sonntags. 
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, Quelle des Lebens, im Namen des Sohnes, Grund unserer Hoffnung und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns mit Lebendigkeit erfüllt, bewegt und begeistert. 
 
Einladung zum Gebet: 
Gott,  du kennst mich besser
als ich mich selbst kenne.
Bei dir kann ich meine Lasten abladen
und loslassen.
Deshalb bitte ich dich: 
Sei mir Zuflucht.
Heile mich, so werde ich heil. Hilf mir, so ist mir geholfen. Amen                                                                                     (Torsten Kröncke)
Jesaja 38,9-20
Nachdem Hiskija von seiner Krankheit genesen war, schrieb er folgendes Gedicht nieder: 
„10 Ich dachte schon: Mitten im Leben stehe ich am Tor der Totenwelt, der Rest meiner Jahre wird mir geraubt. 11 Ich dachte, ich werde Jah nicht sehen, Jahwe unter den Lebendigen. Dort, wo die Abgeschiedenen sind, erblickt man keinen Menschen mehr. 12 Mein Leben ist wie ein Nomadenzelt, das abgebrochen weggetragen wird. Wie ein Weber sein Tuch, habe ich mein Leben zu Ende gewebt. Nun schneidet er mich vom Kettgarn los. 
Noch ehe der Tag zur Nacht wird; machst du ein Ende mit mir. 
13 Ich schrie um Hilfe bis zum Morgen, doch wie ein Löwe zerbrach er all mein Gebein. Noch ehe der Tag zur Nacht wird, machst du ein Ende mit mir. 14 Meine Stimme piepst wie eine Schwalbe, sie krächzt wie ein Kranich. Wie Taubengurren klingt meine Klage. Mit müden Augen starre ich nach oben. O Herr; ich bin am Ende! Tritt du als Bürge für mich ein! 
15 Was soll ich nun reden?! Er hat getan, was er mir angekündigt hat. Ich verbringe meine Jahre in bitterem Leid. 16 Herr, davon lebt man, und darin lebt auch mein Geist, dass du mich gesund und lebendig machst. 17 Doch zum Heil wurde mir das bittere Leid! Du hast mich liebevoll umfangen und mein Leben vor der Grube des Verderbens bewahrt. Ja, alle meine Sünden warfst du weit hinter dich. 18 Denn das Totenreich kann dich nicht loben, kein Toter preist dich mit Gesang. Im Grab hofft niemand auf deine Treue. 19 Allein der Lebende preist dich so wie ich am heutigen Tag. Die Väter sagen den Kindern: Auf dich ist Verlass! 20 Jahwe war da und rettete mich! 
Alle unsere Tage soll das Saitenspiel erklingen im Tempel Jahwes.“
 
„Reden Sie drüber! Reden ist so wichtig!“ Dieser gute Rat ist mir noch im Ohr. Ich habe ihn selbst oft weitergegeben, denn es gibt einen Punkt, an dem sich die Gedanken immer weiter und weiter im Kopf drehen. 
Da hilft es sehr, es einem anderen erzählen zu können. 
Und wie gut, wenn wir dann ein Gegenüber haben, das zuhören kann. 
Denn manchmal bedeutet das Zuhören auch, dass wir mit- aushalten.
Da kann die sonst vielleicht sogar freundlich gemeinte Aufmunterung: „Ach, das wird schon wieder! Kopf hoch, es wird auch wieder besser!“
Zu einem unausgesprochenen Signal werden: „Stopp! Ich hör dir nicht mehr zu. Ich kann nicht mehr!“ Gerade, wenn wir an Grenzen im Leben stoßen, die wir annehmen müssen und mit denen wir umgehen müssen, dann kann es sehr helfen, jemanden zu haben, der sich für uns Zeit nimmt. Vielleicht sogar zu einem Herbst-Spaziergang: „Lopen un proten“. Manchmal brauchen unsere Gedanken die Bewegung. Und auch das andere stimmt: Es ist eine unausgesprochene, allseits bekannte und dennoch verschwiegene Wahrheit: Unser Leben ist endlich.  Paulus schreibt von einem „Schatz in irdenen Gefäßen“. Das ist ein sehr schönes Bild. 
Wir haben jede und jeder unsere Lebenszeit geschenkt bekommen. 
Sie kann reich sein an Begegnungen. Gerade im Herbst mit all seinen Farben und Formen, können Seele und Leib auftanken, Kraft schöpfen. 
Wie gut, wenn wir uns Zeit nehmen können, dankbar zu genießen.
Daraus strömt uns neue Lebenskraft zu.  In unserem Leben empfangen wir Liebe und wir geben Liebe weiter.  Wir erleben Gottes Segen und teilen, was wir an Schönem erleben.   Wir können aus dem schöpfen, was Gott an Gaben und Begabungen in uns hineingelegt hat, und anderen an den Früchten unserer Gaben teilgeben. Wenn unsere Hände müde geworden sind und wir nicht mehr so viel tun können, dann können wir andere in unserem Gebet begleiten. Das ist eine wichtige Aufgabe. Aber ja: Unser Leben wird einmal vorbei sein.  Unsere Hoffnung aber reicht weit darüber hinaus.  Wir dürfen darauf vertrauen, dass wir, auch wenn wir aus diesem Leben hinübergehen, nicht verlorengehen, sondern geborgen bleiben in Gottes Hand. Jeder Abschied ist schmerzlich, der plötzliche, wie der langsame. Damit umgehen zu können, muss wachsen. Und das kann geschehen, indem wir darüber reden. Am Dienstag um 15.30 Uhr öffnet unser Trauer-Café im Gemeindehaus seine Türen- Raum zum Reden, zum Hören und Beten. Geben wir jedem Tag die Chance, uns mit seiner Schönheit zu überraschen. Ein segensreiches Wochenende wünscht Ihnen Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz 
Lied: 324,1-2+6-7 Ich singe dir mit Herz und Mund
1. Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust;
ich sing und mach auf Erden kund, was mir von dir bewusst.
 
2. Ich weiß, dass du der Brunn der Gnad und ewge Quelle bist,
daraus uns allen früh und spat viel Heil und Gutes fließt.
 
6. Wer gibt uns Leben und Geblüt? Wer hält mit seiner Hand
den güldnen, werten, edlen Fried in unserm Vaterland?
 
7. Ach Herr, mein Gott, das kommt von dir, du, du musst alles tun,
du hältst die Wach an unsrer Tür und lässt uns sicher ruhn.
 
EEG 24 Da wohnt ein Sehnen tief in uns
Kehrvers: Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst. 
 
1. Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir. In Sorge, im Schmerz, sei da, sei uns nahe, Gott. Da ist ein Sehnen tief in uns…
 
2. Um Einsicht, Beherztheit, um Beistand bitten wir. In Ohnmacht, in Furcht, sei da, sein uns nahe, Gott. Da wohnt ein..
 
3. Um Heilung, um Ganzsein, um Zukunft bitten wir. In Krankheit, im Tod, sei da, sei uns nahe Gott. Da wohnt ein…
 
4. Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir. Wir hoffen auf dich, sei da, sei uns nahe Gott. Da wohnt ein..
 
Übrigens: Gottesdienst am Radio mitfeiern: So,10.00 Uhr, mitlesen unter www.Kirche-Holtrop.de mithören in Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live mitfeiern in St. Jürgen
Quelle: Christiane Schuster-Scholz
Erntedankschmuck in der St. Jürgenkirche
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