Herzliche Grüße zum Sonntag Kantate
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am Sonntag, den 2. Mai um 10.00 Uhr in unserer schönen, Licht-durchfluteten, rund 800 Jahre alten St. Jürgenkirche mit einer Deckenhöhe von 8 Metern und auf ausgewiesenen Plätzen mit Abstand und Mund- und Nasenschutz ein. Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.
„Kantate“- „Singt!“… Lädt uns der Psalmbeter dieses Sonntags ein. Gesang und Musik stehen im Mittelpunkt dieses Gottesdienstes am vierten Sonntag nach Ostern. Als „Auserwählte Gottes“ spricht Paulus Christinnen und Christen im Kolosserbrief 3 an, die mit Lobgesängen und Liedern Gott preisen sollen, weil ihr Herz etwas von der Liebe Gottes und dem Frieden Christi spürt. Von der großen Macht der Musik ist in 1. Samuel 16 zu lesen: Den bösen Geist, der das Gemüt Sauls verstörte, vertreibt David mit seinem Harfenspiel. Im Evangelium verbietet Jesus den singenden Jüngerinnen und Jüngern nicht den Mund, als einige Umstehende es fordern, sondern hält jenen entgegen: „Wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien“ (Lukas 19,37-40)
Befreiend und beschwingt ruft uns der Wochenspruch zu:
„Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ (Ps 98,1)
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes,
des Vaters, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können,
im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf der Welt Gestalt gewinnen und im Namen des Heiligen Geistes, der uns belebt und gegeistert.
Einladung zum Gebet:
Meine Seele grünt.
Meine Wurzeln geben mir Kraft.
Ich strecke mich aus. Erobere die Welt mit Lust. Singe
und bin fröhlich in dir, mein Gott. Amen (Bettina Praßler-Kröncke)
Lukas 19,37-40
37 Als Jesus an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg in die Stadt hinabführte, brach die ganze Menge der Jünger in Freudenrufe aus. Sie lobten Gott mit lauter Stimme für all die Wunder, die sie miterlebt hatten:
38„Gepriesen sei der König, der kommt im Namen des Herrn! Friede dem, der im Himmel ist, Ehre dem, der in der Höhe wohnt!“
39 Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: „Rabbi, bring deine Jünger doch zur Vernunft!“ 40 Doch er erwiderte: „Ich sage euch: Würden sie schweigen, dann würden die Steine schreien.“
„Wes das Herz voll ist, des fließt der Mund über.“
So fasst es ein Sprichwort in ein schönes, passendes Bild.
Die Pharisäer haben mit ihrer Gegenrede ihre liebe Not. Sie kommen nicht durch. Die Menschen um Jesus fühlen, dass sie hier mit dem Wirken des lebendigen Gottes zu tun haben. Gott kommt in seinem Sohn zu seinen Menschen. Und auch, wenn die Erwartungen in eine Andere Richtung gehen und einen König bejubelt wird, haben die Menschen ein feines Gespür dafür, dass hier Heil-Werden geschieht und sich Erlösung anbahnt.
„Wes das Herz voll ist, des fließt der Mund über.“ Bei diesem deutschen Sprichwort ist zwar nicht gleich an´s Singen gedacht.
Aber es passt sehr gut zum Singen dazu. Haben Sie ein Lieblingslied?
Wenn wir Singen, dann findet unser Fühlen einen Ausdruck. Und dieser Ausdruck geht tiefer und vermittelt auch deutlicher, was wir fühlen und wie es in uns aussieht. Auf der anderen Seite können verschiedene Lieder verschiedene Seiten in uns anschlagen und zum Klingen bringen.
Es gibt so manches, was mir in dieser Zeit der Selbsteinschränkung zum Infektionsschutz fehlt. Besonders aber fehlt mir das gemeinsame Singen.
Im Gemeinsamen Singen passiert viel mehr, als wenn wir uns in einer Gruppe aussprechen. Wir kommen zusammen. Wir hören aufeinander und wir finden zueinander im Klang. Es hat mich schon immer fasziniert, dass sich- laut Wissenschaft - bei Menschen, die miteinander musizieren, die Gehirnströme angleichen. Wir klingen miteinander – wir sind im Einklang.
Musik hilft auszuatmen, zur Ruhe zu kommen, wenn mir der Atem stockt.
Musik trägt mich. Ich kann mich in die Melodie hineinfallen lassen.
Musik vermag die Stimmung zu heben. Wenn ich fröhlich bin, summe ich ein Lied vor mich hin. Ganz ähnlich erlebe ich es oft bei Kindern.
Musik schenkt neuen Mut. Paul Gerhards Lied: „Geh aus mein Herz“ ist ein schönes Beispiel. Paul Gerhard hat sich in seinem Leben trotz schwerer Schicksalsschläge, dem Tod von vier seiner fünf Kinder und seiner Frau nach nur 12 Ehejahren, den Lebensmut und die Lebensfreude nicht nehmen lassen. In seinem Lied lädt er dazu ein, dass sich das Innerste für die Freude öffnen soll „in dieser lieben Sommerzeit“.
Manchmal geht das ganz von allein: Ich sehe morgens zum Fenster raus, sehe das helle Licht, den blauen Himmel, sehe wie alles grünt und blüht und habe gleich mehr Energie in mir. An anderen Tagen muss ich mich dazu erst bewegen lassen, mich nicht im dunklen Zimmer zu vergraben.
Paul Gerhard weiß, dass die Umstände einem manchmal alle Leichtigkeit nehmen können. Umso wichtiger ist es, dass wir dann erst recht hinausgehen und unseren Blick für die Schönheit der Natur öffnen.
Das Blühen der Blumen, der lauschige Schatten der Bäume, das frische Grün… -jeder Garten ist ein Geschenk für mich und für dich. In ihm entdecken wir die Lebendigkeit der Schöpfung. Wir hören Vogelstimmen, wir ziehen den Duft der Blüten durch unsere Nase ein und genießen.
Die ganzen schönen Sinneseindrücke des Frühlings, was ich sehe und höre und rieche und schmecke – all das weckt meine Sinne und meine Lebensfreude. Der Anblick der Blüten lässt mich selbst aufblühen.
Die Düfte wecken Erinnerungen und Wohlgefühl. Mit allen Sinnen werde ich munter und froh. Für Paul Gerhard klingt diese Lebensfreude und zuweilen auch dieser beherzte Lebens-Trotz selbstverständlich als Gesang von unseren Lippen: EG 503,8: „8. Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen; ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen, aus meinem Herzen rinnen.“Und was wäre der Mai ohne das Mai-Lied. Unter www.kirche-holtrop.de finden Sie Einladungen zum Mitsingen. Lassen Sie uns das Singen üben. Solange wir das nicht zusammen tun können, üben wir eben jede und jeder für sich. Denn auch Singen ist ein Bekenntnis. Es ist ein Bekenntnis zu unserem lebendigen Gott. Ihm sind wir so wichtig, dass er uns in Zeichen der Hoffnung entgegenkommt. Er stimmt das Lied seiner heilsamen Zukunft in uns an.
Bleiben Sie behütet, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 302 Du meine Seele singe
1. Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön
dem, welchem alle Dinge zu Dienst und Willen stehn.
Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd;
ich will ihn herzlich loben, solang ich leben werd.
2. Wohl dem, der einzig schauet nach Jakobs Gott und Heil!
Wer dem sich anvertrauet, der hat das beste Teil,
das höchste Gut erlesen, den schönsten Schatz geliebt;
sein Herz und ganzes Wesen bleibt ewig unbetrübt.
3. Hier sind die starken Kräfte, die unerschöpfte Macht;
das weisen die Geschäfte, die seine Hand gemacht:
der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer,
der Fisch unzähl’ge Herde im großen wilden Meer.
5. Er weiß viel tausend Weisen, zu retten aus dem Tod,
ernährt und gibet Speisen zur Zeit der Hungersnot,
macht schöne rote Wangen oft bei geringem Mahl;
und die da sind gefangen, die reißt er aus der Qual.
EEG 19 Ich sing dir mein Lied
1. Ich sing dir mein Lied – in ihm klingt mein Leben. Die Töne, den Klang hat du mir gegeben von Wachsen und Werden, von Himmel und Erde, du Quelle des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
2. Ich sing dir mein Lied – in ihm klingt mein Leben. Den Rhythmus, den Schwung hast du mir gegeben von deiner Geschichte, in die du uns mitnimmst, du Hüter des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
3. Ich sing dir mein Lied – in ihm klingt mein Leben. Die Tonart, den Takt, hast du mir gegeben. Von Nähe, die heil macht, wir können dich finden, du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr:
Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in St. Jürgen