© Astrid Burmeister

Novembergruß

Sun, 05 Nov 2023 20:05:45 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

„Moin“ heißt in Israel „Schalom“

Mit dem November beginnt die dunkle Jahreszeit. Wenn „Rött un Regen“ draußen herrschen und es früh wieder „düster“ ist, dann ist Zeit, es sich mit einer Tasse Tee gemütlich zu machen. Eine Kerze verbreitet dazu Wärme und Licht. Es sich schön zu machen, ist wichtig. Wir brauchen solche Lichtblicke und Pausen für unsere Seele. Wenn wir nach draußen gehen und jemandem begegnen, dann ist es in Ostfriesland ein schöner Brauch, nicht achtlos an ihm vorbeizugehen, sondern ihn mit „Moin“ zu grüßen. „Moin“ bedeutet: „einen guten…“ und meint: „Ich wünsche dir einen guten Tag!“.

Dazu sehen wir einander – zumindest kurz- an. So, wie wir uns wünschen, einen guten Tag zu erleben, so wünschen wir es auch unserem Gegenüber. 

Wenn Menschen sich in Israel begegnen, dann wünschen sie sich „Schalom“. Und wenn im arabisch-sprachigen Raum Menschen einander begegnen, dann grüßen sie einander mit „Salem Aleikum“:

„Friede sei mit dir!“. Das bedeutet, dass ich meinen Mitmenschen als Geschöpf Gottes achte: „Schön, dass Gott dich geschaffen hat!“

„Salam“ oder „Schalom“ meint nicht nur Friede als Abwesenheit von (Waffen-)Gewalt. Es meint, in Einklang mit sich und anderen zu sein. Es meint ebenso, in Einklang mit Gott zu sein. 

Das zu üben, haben wir, die wir im Frieden leben, die Chance. Vielleicht können wir sogar zu einer Friedens-Schule werden. Friede beginnt dort, wo wir einander Fehler nicht nachtragen, sondern einander freundlich begegnen. Friede beginnt dort, wo wir die Bedürfnisse des anderen sehen und achten. Friede beginnt, wenn wir dort helfen, wo unsere Hilfe gebraucht wird. Friede blüht auf, wo wir anderen Raum für ein Gespräch geben, zum Beispiel bei einer Tasse Tee und dem Licht einer Kerze. Dass Gott ausräumt, was sich zwischen uns und andere und zwischen uns und ihn stellt, das sagt uns ein Bibelwort aus den Psalmen: „Bei dir, Gott, ist die Vergebung, dass man dich achte.“ (Ps 130,4.) Einen segensreichen November wünscht Ihnen Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Quelle: Günther Hogenkamp
Altar St. Jürgen
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