© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße zum 1. Sonntag nach Trinitatis

Mon, 07 Jun 2021 16:55:20 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum 1. Sonntag nach Trinitatis 
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Der Bibelgarten hat seine Pforten geöffnet. Viele Hände haben mitgeholfen, damit wir - bei schönem Wetter – im Bibelgarten unter einem hohen Pagodendach mit Abstand und -auf dem Sitzplatz unbelastet durch Mund-und Nasenschutz- Gottesdienst feiern können. 
Am Sonntag, dem 06.06.2021 um 10.00 Uhr ist es so weit! 
Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.  
Am ersten Sonntag nach Trinitatis geht es bodenständig zu. Es geht um Gottes Wege, die manchmal im Verborgenen wirken, und um Menschenwege. In allem bleibt die Liebe, von der Christus Zeugnis gibt, der Schlüssel und der Prüfstein. Das klingt im Wochenspruch an: Christus spricht: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. (Lukas 10,16a). 
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können, im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf unserer Welt Gestalt annehmen können, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns mit Leben füllt und bewegt und begleitet. 
 
Einladung zum Gebet: 
Manche Fragen kommen immer wieder, Gott,
obwohl sie schon so oft da waren.
 
Bin ich so vergesslich? Gibt es keine Antworten?
Sind mir die Fragen lieber als die Antworten?
 
Viele Antworten gehen an mir vorbei, Gott.
Hab keine Zeit für sie. Will nicht hinhören. Kann ihnen nicht vertrauen.
 
Kommen und Gehen.
Nur du, Gott, 
bist ein für alle Mal. Amen                                (Nach Ralf Drewes)
 
Jona 1,1-3+2,1-11 Gott geht mit uns auf seinen Wegen
1,1 Das Wort Jahwes kam zu Jona Ben-Amittai: „Los, geh nach Ninive, der großen Stadt, und rufe mein Urteil gegen sie aus! Denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen.“ 3 Aber Jona ging los, um Jahwe zu entkommen. Er wollte nach Tarschisch fliehen. Deshalb lief er nach Jafo hinunter und fand auch ein Schiff, das nach Tarschisch segeln wollte. Er bezahlte die Überfahrt, um so weit wie möglich von Jahwe wegzukommen.
2,1 Doch Jahwe hatte einen großen Fisch kommen lassen, der Jona verschlang. Drei Tage und drei Nächte lang war Jona im Bauch des Fisches. 2. Von dort aus betete er zu Jahwe, seinem Gott: 3“In meiner Not rief ich zu Jahwe, und er hörte auf mich. Aus dem Bauch des Todes schrie ich um Hilfe und du hörtest mein Rufen. 4 Mich warf die Flut ins Herz der Meere, die Strömung schloss mich ein. All deine Wogen und Wellen gingen über mich hin. 5 Ich dachte: „Jetzt bin ich aus deiner Nähe verstoßen, deinen heiligen Tempel werde ich nie wieder sehen. 6 Das Wasser umgibt mein Leben, die Tiefe schließt mich ein. Seetang schlingt sich mir um den Kopf. 7 Bis zu den Wurzeln der Berge sinke ich hinab. Hinter mir schließen sich für immer die Riegel der Erde.“ Aber du hast mich lebendig aus der Grube gezogen, Jahwe, mein Gott. 8 Als mir die Sinne schwanden, dachte ich an dich. Mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. 9 Die den Dunst des Nichts verehren, verspielen ihre Gnade. 10 Ich aber will dir opfern und dich mit lauter Stimme loben. Was ich gelobte, will ich erfüllen. Bei Jahwe ist Rettung!“ 11 Da befahl Jahwe dem Fisch, ans Ufer zu schwimmen und Jona wieder auszuspucken.
 
Es ist ein sonniger Sonntag. Wir spielen im Kindergottesdienst. Ein blaues Schwungtuch ist unser Meer. Jona steht erst noch am Ufer, dann besteigt er das Schiff. Vier Kinder fassen sich an die Hände, spielen Schiff und bilden um ihn her die Reeling. Dann „tauchen alle unter“ und schließlich findet sich Jona im Bauch des Fisches wieder. 
Eine Erzieherin bringt uns seine Gedanken und seine Gebete ins Ohr.
Am Ende „spuckt der Fisch Jona an´s Land“. Er tut, was er eigentlich nicht wollte. Er ist voller Trotz, weil nicht das passiert, was er gedacht hat. 
Am Ende erkennt er das kleine Wunder nicht, das Gott vor seinen Augen tut, die schattenspendende Rizinusstaude, die Gott wachsen lässt, um ihm seine Barmherzigkeit zu zeigen. Zusammen mit den Kindern haben wir viel Spaß in allem Ernst, der hinter dem Text steht. Was uns hängen bleibt, ist die Geborgenheit, in der Jona sich befindet, und wir lernen:
Gott ist ein Gott der Liebe. Manchmal auch der Liebe trotz-dem.
Gott führt uns manchmal auch auf Wege, die wir nicht gehen wollten. 
Es kann geschehen, dass er uns Wege zumutet, die uns viel zu schwer werden. Das kann uns an den Rand der Verzweiflung bringen, so dass wir nicht wissen, woher wir die Kraft zum Weitergehen nehmen sollen. 
Manchmal wollen wir einfach liegen bleiben. Einfach die Decke über den Kopf ziehen und niemanden mehr hören und sehen. Gott will uns diesen Raum geben, in den wir uns zurückziehen können. Wenn wir beten, dann gibt es nur ihn und uns. Wenn wir ihm danken, dann entdecken wir, wie viel er uns schon geholfen hat. Wenn wir ihm von unserer Traurigkeit erzählen, dann schließt er uns in seine freundliche Liebe ein. Wenn wir uns hilflos fühlen, dann sagt er: „Ich bin um dich herum, auch wenn du gar nicht mit mir rechnest; du brauchst dich nicht zu fürchten.“ 
Manchmal wünschen wir uns aber auch, dass jemand kommt und vorsichtig anklopft, uns freundlich zuredet: „Wie geht es dir? Ich vermisse dich! Lass uns das Leben wieder wagen – so viel du magst und möglich ist- und Schönes erleben!“ Und dann wieder staunen wir über die kleinen Wunder, die wir am Wegrand entdecken und erleben können. Und dann freuen wir uns und Gott freut sich auch. Manchmal braucht es den Blick dafür und eine Hilfe, die uns den Blick dafür weckt. Dann bewegen wir uns wieder mutig durch Gottes Welt und sehen die Schönheiten, die er für uns bereithält. 
Und wir nehmen tapfer die Aufgaben an, dich sich uns stellen. Wir nehmen wahr, dass es wichtig ist, wie wir uns verhalten, und wofür wir uns einsetzen. Auch mit unserer kleinen Kraft können wir ganz viel zum Schutz des Lebens und der Schöpfung beitragen. Und selbst, wenn wir gerade nicht viel Kraft zum Handeln haben, wissen wir trotzdem: Gott ist und bleibt an unserer Seite. Ein segensreiches Wochenende wünscht Ihnen 
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 365 Von Gott will ich nicht lassen
1. Von Gott will ich nicht lassen, denn er lässt nicht von mir, 
führt mich durch alle Straßen, da ich sonst irrte sehr. 
Er reicht mir seine Hand; den Abend und den Morgen
tut er mich wohl versorgen, wo ich auch sei im Land.
 
2. Wenn sich der Menschen Hulde und Wohltat all verkehrt,
 so find’t sich Gott gar balde, sein Macht und Gnad bewährt. 
Er hilft aus aller Not, errett’ von Sünd und Schanden,
von Ketten und von Banden und wenn’s auch wär der Tod.
 
3. Auf ihn will ich vertrauen in meiner schweren Zeit; es kann mich nicht gereuen, er wendet alles Leid. Ihm sei es heimgestellt; mein Leib, mein Seel, mein Leben sei Gott dem Herrn ergeben; er schaff’s, wie’s ihm gefällt!
 
7. Obwohl ich hier schon dulde viel Widerwärtigkeit, wie ich auch wohl verschulde, kommt doch die Ewigkeit, ist aller Freuden voll,
die ohne alles Ende, dieweil ich Christus kenne, mir widerfahren soll.
 
EG 382 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr
1. Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr; fremd wie dein Name sind mir deine Wege. Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott; mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen? Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt?
Ich möchte glauben, komm mir doch entgegen.
 
3. Sprich du das Wort, das tröstet und befreit und das mich führt in deinen großen Frieden. Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt, und lass mich unter deinen Kindern leben. Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst. Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.
Quelle: Bernhard Lienemann
Bibelgarten St. Jürgen
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