© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße zum Sonntag Exaudi

Sun, 16 May 2021 16:31:58 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum Sonntag Exaudi 
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am Sonntag, den 16. Mai um 10.00 Uhr in unserer schönen, Licht-durchfluteten, rund 800 Jahre alten St. Jürgenkirche mit einer Deckenhöhe von 8 Metern und auf ausgewiesenen Plätzen mit Abstand und Mund- und Nasenschutz ein. Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.  
 
„Exaudi“- „Höre meine Stimme, wenn ich rufe!“… Das ist ein Ruf aus dem Psalm 27, der diesen Sonntag zwischen Himmelfahrt und Pfingsten begleitet. 
Fest verwurzelt mit der Erde, ausgestreckt gen Himmel strecken wir uns im Gebet nach dem Heiligen Geist aus, dessen Kommen Jesus den Seinen in seiner Abschiedsrede (Johannes 16,5-15) verspricht. Gottes Geist lässt klar erkennen, deckt auf, zeigt neue Wege auf und verhilft zu einer Zukunft im Einklang mit Gott.
In all dem lässt Christus uns nicht allein, er bleibt an unserer Seite und hält eine Zukunft in seiner Nähe für uns offen:  
Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ (Joh. 12,32)
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, 
Quelle des Lebens,
im Namen des Sohnes, Grund unserer Hoffnung und im Namen 
der Heiligen Geistkraft, die uns belebt und bewegt und erfüllt. 
 
Einladung zum Gebet: 
Ein Baum möchte ich sein vor dir, Gott.
Meine Arme Zweigen gleich deinem Licht entgegenstrecken. 
Meine Wurzeln in deiner Liebe fest verankert wissen,
dass deine Kraft mich stärke, deine Fülle mich erfülle, 
dein Geist mich durchdringe.
Mit jedem Herzschlag möchte ich spüren können: 
Ich lebe aus dir
und du, Gott, lebst in mir. Amen        (nach Bettina Praßler-Kröncke)
Johannes 7,37-39
37 Am letzten Tag, dem Höhepunkt des Festes, stellte sich Jesus vor die Menge hin und rief: „Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken! 38 Wenn jemand an mich glaubt, werden Ströme von lebendigem Wasser aus seinem Inneren fließen, so wie es die Schrift sagt“.
39 Er meinte damit den Heiligen Geist, den die erhalten sollten, die an ihn glauben würden. Der Geist war zu diesem Zeitpunkt noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war. 
 
„Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen“. So übersetzt Martin Luther dieses Wort aus dem Johannesevangelium. 
In unserem Badezimmer hatten wir lange Zeit eine gerahmte Postkarte auf der Ablage über dem Waschbecken stehen. Darauf war ein Quellbecken zu sehen. Darunter stand dieses Wort vom „lebendigen Wasser“. 
„Ströme lebendigen Wassers“, das ist ein Wort, bei dem ich an kühles, erfrischendes Wasser denken muss, das Lebensgeister neu weckt. 
 
Ich erinnere mich an eine Bergwanderung. Früh am Morgen waren wir aufgestanden. So richtig wach wurde ich erst, als ich die würzige Waldluft durch die Nase einsog. Der Weg war befestigt und gut ausgeschildert. So ging es in der Kühle des Morgens in Serpentinen den Berg hoch. Kurz vor Mittag erreichten wir den Gipfeln. Was für ein Ausblick! Die Täler lagen ausgebreitet vor unseren Füßen und die Wolken am sonst tiefblauen Himmel waren zum Greifen nah. 
Zum Abstieg nutzten wir einen anderen schönen Weg durch die Wiesen und Wälder des Berges, unterhielten uns währenddessen und machten uns von Zeit zu Zeit gegenseitig auf eine besonders schöne Blume oder einen schönen Blick aufmerksam. Schließlich kamen wir an so ein Becken, in das aus dem Berg frisches Quellwasser geleitet wurde. Wie erfrischend dieses Wasser schmeckte! Und wie gut es tat, sich damit Hände und Gesicht abzukühlen. Herrlich! Solches Wasser habe ich vor Augen, wenn ich über „Ströme lebendigen Wassers nachdenke“.
Dort, wo Jesus dieses Wort an die Menschen seiner Zeit richtete, da ist Wasser noch wesentlich wichtiger und oft rar. Wo kein Wasser ist, da verdorrt, was an Lebensmitteln angebaut wird. 
Wo Wasser fließt, da wachsen herrlich saftige süße Orangen, ölige Oliven, duftige Kräuter und nahrhafte Avocados. Die haben ich dort jedenfalls wachsen sehen und gepflegt, als ich als Schülerin im Jugendaustausch im Kibbuz Moran, in Israel war. „Lebendiges Wasser“, das meint Lebenskraft, Lebensfreude und Kreativität. 
Menschen können so eine Zufriedenheit und Lebensfreude ausstrahlen und andere damit im guten Sinne „anstecken“. Eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft von Juden, Christen und Moslems durfte ich dort kennenlernen. Ein Friedens- Lern-Projekt, das zeigen wollte: „Es geht.“
Und was ich dort noch gelernt habe:  Gelassenheit und Glaubenszuversicht strahlt aus, wer sich gehalten weiß. Wer spüren kann, dass Gott in seiner Ewigkeit doch ganz nah bei seinen Menschen ist. Auch, wenn unser Leben endlich ist und wir immer wieder vor Augen geführt bekommen, wie verletzlich Leben sein kann, so ist doch Gott in seiner Größe und in seiner Vollmacht bei uns mit unserer kleinen Kraft am Werk. 
Nach einem arbeitsreichen Tag erhitzt aus dem Garten kommend, ist es eine Wohltat, sich unter eine Dusche zu stellen. Wir spüren, wie das Wasser uns umgibt, an uns hinabstreicht und allen Schweiß, allen Staub abspült, manche Verspannung mit seiner Wärme lindert. 
Mit dem Wasser der Taufe hat sich Gott mit uns verbunden und einen unverbrüchlichen Bund geschlossen. Seine Liebe umgibt uns. Sein Geist erfrischt uns wie eine warme Dusche nach einem Tag harter Arbeit im Garten. Er weckt unsere Sinne, lockt uns nach draußen, dass wir spüren können, welche Gaben er in uns hineingelegt hat. 
Damit wir aus dem Vollen schöpfen können und weitergeben können, was er uns schenkt. Schon am Anfang unseres Lebens hat Gott uns das zugesagt. Und er meint es immer noch so, dass er uns „tragen will bis zum Alter hin“. Seine Liebe bleibt uns treu und er freut sich an jedem Tag, an dem wir „Ja“ dazu sagen. Was sie heute in uns weckt? 
Tja, das ist so, wie das bei der Liebe immer ist: Das entdecken wir erst, wenn wir die Liebe annehmen. Ein schönes, segensreiches Wochenende wünscht Ihnen Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz

EG 128 Heilger Geist, du Tröster mein
1. Heilger Geist, du Tröster mein, hoch vom Himmel uns erschein mit dem Licht der Gnaden dein.
 
2. Komm, Vater der armen Herd, komm mit deinen Gaben wert,
uns erleucht auf dieser Erd.
 
3. O du sel’ge Gnadensonn, füll das Herz mit Freud und Wonn
aller, die dich rufen an.
 
6. Gib dem Glauben Kraft und Halt,
Heilger Geist, und komme bald mit den Gaben siebenfalt.
 
EG 136 O komm, du Geist der Wahrheit
1. O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein,
verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein.
Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an,
dass jeglicher getreuer den Herrn bekennen kann.
 
7. Du Heilger Geist, bereite ein Pfingstfest nah und fern;
mit deiner Kraft begleite das Zeugnis von dem Herrn.
O öffne du die Herzen der Welt und uns den Mund,
dass wir in Freud und Schmerzen das Heil ihr machen kund.
Quelle: Viola Chrzanowski
St. Jürgen unterm Regenbogen
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