© Astrid Burmeister

Gründonnerstag

Fri, 02 Apr 2021 11:29:48 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Das letzte Abendmahl
Es ist Donnerstag, der Tag vor dem großen Passahfest, der Befreiung aus der Sklaverei damals in Ägypten. Über tausend Jahre ist es her und doch unvergessen. Jesus und seine Freunde kommen zum Befreiungsfest nach Jerusalem. Vier Freunde gehen voraus und besorgen das Nötigste: Einen Raum, Brot, Wein. 
Sie bereiten alles vor, decken den Tisch, machen alles fertig. 
Am Abend kommt Jesus, die übrigen auch. Seine engsten Freunde, die Jünger, Andreas, Simon-Petrus, Philippus, Levi, Thomas, Barthimäus, Simon, Jakobus, Thaddäus, Jakobus, Johannes, Judas aus Iskarioth. Die Sonne sinkt, es wird dunkel, das Fest beginnt. Sie unterhalten sich.Sie denken an das, was sie erlebt haben, in Kapernaum, in Tiberias, am See Genezareth, in den Dörfern Galiläas. 
Sie haben viel erlebt. Sie sind mit vielen Menschen zusammengekommen. 
Sie haben gefeiert, geredet, geheilt, gebetet. Manchmal wurden sie mit offenen Armen empfangen, manchmal auch mit Misstrauen. 
Das hat sie zusammengeschweißt über zwei Jahre lang. Nun soll alle Welt sehen, wer Jesus ist. Das wünschen sie sich. Auch Judas. Andere fürchten es. 
„Schweres kommt auf uns zu!“, sagt Jesus. „Nicht alle sind unsere Freunde. Wir haben auch Feinde und Gegner. Sie führen etwas im Schilde. Sie warten auf ihre Chance gegen mich. Und einer von euch wird mich verraten. Einer von euch, der hier mit mir isst!“ „Bin ich es? Ich? Ich?“ Die Jünger reden durcheinander. „Ich doch nicht! Niemals.“ Jesus sagt: „Einer von euch ist es! Er isst mit mir aus derselben Schüssel. Ich muss sterben.“ Der Verräter sitzt am Tisch. Dann nimmt Jesus das Brot: Er spricht das Dankgebet: „Gepriesen seist du, Herr, unser Gott, der du das Brot aus der Erde wachsen lässt!“ Das kennen sie. Von Kindheit an. Der Vater hat es bei diesem Fest gesagt. Immer. Beim Brot. Das ist mein Leib, der für euch gegen wird. Das ist anders, das kennen sie nicht. Jetzt hören sie: „Das bin ich. Ich für euch, mein Leib für euch, mein Leben für euch.“ Er bricht das Brot und gibt es allen. Dann nimmt er den Kelch. Er spricht das Dankgebet. „Gepriesen seist du, Herr, unser Gott, der du die Frucht des Weinstocks geschaffen hast.“ Er sieht sie alle an: „Trinkt. Dieser Kelch ist ein Zeichen. Er ist das Zeichen des neuen Bundes mit Gott. Der Bund wird besiegelt mit meinem Blut. Trinkt alle daraus.“ Sie trinken alle den Rebensaft. Der Verräter sitzt am Tisch. Sie haben es in den Ohren: „Das bin ich, das ist meine Liebe, das ist mein Leben für euch. Ich bin bei euch. Ich lösche euren Durst. Euren Durst nach Liebe. Euren Durst nach Vergebung. Euch ist vergeben. Ihr seid versöhnt. Ihr gehört zusammen und ich gehöre zu euch.“ Sie trinken alle daraus. „Ich werde nun keinen Wein mehr trinken“, sagt Jesus, „bis der Bund besiegelt ist. Der neue Bund, die Versöhnung. Durch mein Blut.“ 
Quelle: Christiane Schuster-Scholz
Das letzte Abendmahl
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