Herzliche Grüße zum Sonntag Estomihi
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Gottesdienst und Infektionsschutz: Geht das?! Wir meinen: Ja, das geht! Darum feiern wir -mit Abstand, Handdesinfizienz am Eingang und Mund- und Nasenschutz- Gottesdienst. Wir feiern in verkürzter Form um 9.00 Uhr in Akelsbarg und in gewohnter Form, mit Texten zum Mitlesen an der Leinwand, Mitmachpsalm, vorgesungenen Kirchenliedern und biblischem Wort und antwortendem Gebet um 10.00 Uhr in Holtrop Gottesdienst. Aber auch gänzlich kontaktlos, von Zuhause, können Sie teilhaben. Darum finden Sie diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür und hier auf unserer Home-Page. Wir bleiben verbunden.
Der Sonntag vor der Passionszeit, der Sonntag Estomihi, erinnert an den Weg, den Jesus für Gottes Menschen auf sich genommen hat. Die Texte fordern uns heraus, unseren Standpunkt zu finden und laden ein, diesen Standpunkt in enger Bindung an Jesus einzunehmen und uns zu ihm zu halten, ohne vor negativen Konsequenzen zurückzuschrecken oder uns zu schade zu sein.
In dieser Haltung bleiben wir Bittende und Empfangende.
Innerlich vollziehen wir darin nach, wozu das biblische Votum dieses Sonntages vor der Passionszeit einlädt:
„Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn .“
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, Quelle des Lebens,
im Namen des Sohnes, Grund unserer Hoffnung
und im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns belebt und begeistert.
Einladung zum Gebet:
Trete ein, sei Gast in meinem Haus. Schau mich an, in all meinem Tun und Schaffen: Ich putze, wasche, koche, backe, ich bügle, bastle, esse, trinke.
Trete ein, mein Gott, meine Tür steht dir offen. Ich möchte dich aufnehmen und das Wort von deiner Liebe in meinem Haus hören.
Trete ein, mein Gott, und mach dein Wort der Liebe in mir stark- stark wie ein Fels, sprich es in all mein Tun hinein, dass ich gelassen drangehen kann. Amen
(Nach Meike Riedel)
Echtes Fasten (Jesaja 58,1-9)
1 „Rufe aus voller Kehle! Rufe, so laut du kannst! Lass deine Stimme schmettern wie eine Trompete und halte meinem Volk seine Vergehen vor, den Nachkommen Jakobs ihre Schuld! 2 Zwar befragen sie mich Tag für Tag und wollen zu gerne meine Wege erkennen. Wie ein Volk, das recht vor mir lebt und auch meine Gebote hält, fordern sie von mir gerechtes Gericht und begehren Gottes Nähe: (und sagen) 3 „Warum fasten wir und du siehst es nicht? Warum demütigen wir uns und du merkst es nicht einmal?“ - seht doch, was ihr an euren Fastentagen tut! Ihr geht euren Geschäften nach und beutet eure Arbeiter aus. 4 Ihr fastet zwar, aber gleichzeitig zankt und streitet ihr euch und schlagt gleich mit gottloser Faust zu. So wie ihr jetzt fastet, verschafft ihr eurer Stimme droben kein Gehör. 5 Soll das vielleicht ein Fastentag sein, der mir gefällt, der Tag, an dem ein Mensch sich wirklich beugt, dass er den Kopf wie eine Binse hängen lässt, sich in den Trauersack hüllt und sich in die Asche setzt? Nennst du das ein Fasten, soll das ein Tag sein, der Gott gut gefällt? 6 Nein, ein Fasten, das mir gefällt, ist so: Löst die Fesseln der Ungerechtigkeit, knotet die Jochstricke auf, gebt Misshandelten die Freiheit, schafft jede Art von Unterdrückung ab! 7 Ladet Hungernde an euren Tisch, nehmt Obdachlose bei euch auf! Wenn du jemanden halbnackt und zerlumpt herumlaufen siehst, dann gib ihm etwas anzuziehen! Hilf dem, in deinem Volk, der deine Hilfe braucht! Dann strahlt dein Licht wie die Morgenröte auf, und deine Wunden heilen schnell. Dann zieht die Gerechtigkeit vor dir her, und die Herrlichkeit Gottes wird deine Nachhut sein. 9 Wenn du dann zu Gott rufst, wird er die Antwort geben; wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: „Ja, hier bin ich!“
Die Fastenzeit kommt auf uns zu. Montag ist Rosenmontag. Miene Kinder haben sich schon Verkleidungs-Masken“ für den nächsten Video-Unterricht an unserem heimischen PC bereitgelegt. Am Mittwoch, dem „Aschermittwoch“, „ist alles vorbei“, dann beginnt die Fastenzeit.
Fasten, das bedeutet, sich durch Enthaltsamkeit neu zu besinnen, Buße zu tun und die Nähe Gottes zu suchen. Im Islam kommt dem Fasten die Bedeutung der vierten Säule des Glaubens zu. In der christlichen Fastenzeit erinnern wir uns an die Leidesgeschichte Jesu.
Wir denken daran, was er auf sich genommen hat, um die Entfremdung der Menschen von Gott zu überwinden. Er hat einen Weg gefunden und gebahnt, nicht unter dem Zorn Gottes vergehen zu müssen.
Gott will ja, dass es den Menschen in seiner Schöpfung gut geht und der Mensch seinem Auftrag zur Bewahrung seiner Schöpfung gerecht wird.
Nur leider passiert es oft so anders. Menschen manchen Menschen das Leben schwer. Menschen vergiften, was eigentlich als Lebensgrundlage nachfolgender Generationen gebraucht wird. Schon die menschliche Vernunft gebietet, einen Weg zu finden, es anders zu machen. Nur wie? Was wir lassen müssen oder anders tun müssen, ist in manchen Büchern nachzulesen. Mit großem Gewinn habe ich von Weizsäckers Buch: „Wir sind dran“ gelesen. Darin wird in mancherlei Schritten eine Wende zur Nachhaltigkeit aufgefordert. Das klingt so einfach, aber dazu gehört mehr als das Engagement eines Einzelnen. Es müssen viele Einzelne sein, die das sinnlose „immer mehr“ durchbrechen und fragen: Was brauchen wir wirklich? Was brauchst du wirklich?
In diesen Tagen merke ich: Ich brauche das Wort, das ich mit einem anderen wechseln kann. Ich brauche es, angesprochen, geachtet und geschätzt zu sein und nicht vergessen. Fasten, so erfährt es der Prophet, heißt, einem anderen das zu geben.
In dieser dem Infektionsschutz geschuldeten Kontaktverzichts-Zeit haben viele angefangen, zuhause aufzuräumen, alles wieder einmal in die Hand zu nehmen und zu überlegen: Brauche ich das? Kann es vielleicht einem anderen gut nutzen? Was steht im Weg? Was behindert meinen Blick auf das Wesentliche? Was ist wichtig?
Die Nähe Gottes erfahre ich, wenn ich in den vielen Worten des Tages auf sein Wort höre, täglich eine Bibel-Lese-Zeit einplane, nicht in die Neid-Debatte einsteige sondern mich von Gott anreden lasse, mich einspannen lasse, etwas dazu beitrage, dass alle eine lebenswerte Zukunft haben.
Die Nähe Gottes kann ich nicht durch Selbst-Kasteiung verdienen.
Ich erfahre die Nähe Gottes, indem ich mich der Liebe öffne, mit der Gott mir begegnet. Als sein geliebter Mensch kann ich anderen liebevoll begegnen, mit einem Lächeln, einem Moment Zeit zum Zuhören, meinem Mitgefühl und manchmal auch mit meinem Verzicht zugunsten eines anderen. Dann, so erfährt es der Prophet, „stahlt mein Licht wie die Morgenröte“, dann „rufe ich und Gott wird sagen: „Ja, hier bin ich“!“
Ein segensreiches Wochenende wünsche ich Ihnen,
bleiben Sie behütet,
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Wochenlied EG 401 Herr, für dein Wort sei hoch gepreist
1. Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht,
Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
2. Liebe, die du mich erkoren, eh ich noch geschaffen war,
Liebe, die du Mensch geboren und mir gleich wardst ganz und gar: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
3. Liebe, die für mich gelitten und gestorben in der Zeit,
Liebe, die mir hat erstritten ewge Lust und Seligkeit:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
4. Liebe, die du Kraft und Leben, Licht und Wahrheit, Geist und Wort, Liebe, die sich ganz ergeben mir zum Heil und Seelenhort:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
EEG 3 Wir gehen hinauf nach Jerusalem
1Wir gehen hinauf nach Jerusalem in leidender Liebe Zeiten und sehen, wie einer für alle stirbt, um uns einen Platz zu bereiten.
2Wir gehen hinauf nach Jerusalem. Wer will bei dem Herren bleiben und kosten von seinem so bitteren Kelch? Die Anst soll uns nicht von im treiben.
3Wir gehen hinauf nach Jerusalem, das Opfer der Welt zu sehen, zu spüren, wie unsere Not vergeht, und unter dem Kreuze stehen.
4 Wir gehen hinauf nach Jerusalem, zur Stätte der ewgen Klarheit. Wo Leiden und Ihnmacht in unserer Welt, da finden wir Christus in Klarheit.
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr: Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in St. Jürgen