Herzliche Grüße zum Sonntag Palmarum
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am Sonntag um 10.00 Uhr in unserer schönen, Licht-durchfluteten, rund 800 Jahre alten St. Jürgenkirche mit einer Deckenhöhe von 8 Metern und auf ausgewiesenen Plätzen mit Abstand und Mund- und Nasenschutz ein. Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.
Auf die eine oder die andere Weise bleiben wir verbunden. Feiern Sie mit.
Der sechste Sonntag in der Passionszeit trägt den Namen „Palmarum“ und erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Mit der Signal-Wirkung „Hier kommt der verheißene Friedenskönig“ reitet Jesus auf einem Eselsfohlen nach Jerusalem hinein. Die Menge ist begeistert und feiert seinen Einzug, in dem sie Palmenzweige von den Bäumen pflückt und als Teppich vor ihm auf dem Boden ausbreiten, ihm auf diese Weise einen triumphalen Einzug mit „Hosianna-Rufen“- „Gott-Hilft“-Rufen bereitet. Der Predigttext aus dem Hebräerbrief mahnt zur Geduld im Glauben. Sich ein Vorbild am leidenden Christus nehmend, geht es darum, die schmerzliche Kluft zwischen erwartetem Heil und erlebtem Unheil auszuhalten. Obwohl im Ostergeschehen das „Hosianna“ der Menge nahe beim Ruf „Kreuzige ihn“ steht, trägt die Treue und das Festhalten an der Liebe Gottes durch. „Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben das ewige Leben haben.“ (Joh 3,14)
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, Quelle des Lebens,
im Namen des Sohnes, Grund unserer Hoffnung
und im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns belebt und begeistert.
Einladung zum Gebet:
Umjubelt – und dann fallengelassen. Stürmisch gefeiert – und dann verstoßen. Gott, wir denken an Jesus und gehen in seine Leidenswoche,
seine Sterbenszeit. Eine Woche, in der wir entfernt spüren,
wie weit deine Liebe geht. Immer noch ist es schwer zu begreifen -
und unser Dank ist ein schwacher Abglanz. Danke, Gott! Amen
Wir gehören zu denen, die glauben Hebräer 11,1-2+12,1-3
1 Was ist also der Glaube? Er ist die Grundlage unserer Hoffnung, ein Überführt-Sein von Wirklichkeiten, die man nicht sieht. 2 Darin haben unsere Vorfahren gelebt und die Anerkennung Gottes gefunden.
1Wir sind also von einer ganzen Wolke von Zeugen umgeben. Deshalb sollten wir den Wettkampf bis zum Ende durchhalten und jede Last ablegen, die uns behindert, besonders die Sünde, die uns so leicht umschlingt. 2 Und dabei wollen wir auf Jesus schauen. Er hat uns gezeigt, wie man diesen Lauf beginnt und als Sieger ins Ziel kommt. Weil er wusste, welche Freude auf ihn wartete, hat er das Kreuz und die Schande dieses Todes auf sich genommen. Nun sitzt er auf dem Ehrenplatz an Gottes rechter Seite. 3 Schaut euch an, wie er die Anfeindungen sündiger Menschen ertragen hat. Dann werdet auch ihr nicht müde und verliert nicht den Mut.
(Übersetzung nach „NeÜ“ – Neue Übersetzung durch „bibel.heute“)
Wie leidensbereit sind wir eigentlich?
Und wieviel Mut haben wir, etwas zu verändern?
Die Gemeinde, die der Hebräerbrief als Adressat vor Augen hat, hat mit Verfolgung und Repressalien zu tun, die im schlimmsten Falle für sie existenzbedrohend sind. Das ist mehr als „Mobbing“.
Hier geht es um handfeste Gewalt und Bedrohung an Leib und Leben.
Und doch ruft der Briefschreiber dazu auf, angesichts der Situation nicht den Kopf einzuziehen oder einfach nicht auffallen zu wollen, um nach Möglichkeit wenigstens die eigene Haut zu retten und das eigene Haus zu schützen. In einer Zeit der Christenverfolgung allerdings ist das eine steile Forderung. Nicht auffallen zu wollen hingegen könnte viel eher eine lebensrettende Einstellung sein. Es ist ja schließlich nichts gewonnen, wenn die Gemeinde am Ende zwar bekannt ist, aber keiner mehr am Leben ist.
Wie gut, dass wir in ganz anderen Zeiten leben und sagen dürfen, was wir denken und was wir glauben.
Obwohl – tun wir das denn? Haben wir den Mut?
Sich in der Familie klar zu äußern ist das eine.
Auf dem Schulhof kann das unter Umständen schon ganz anders aussehen. Sich dazwischen zu stellen, wenn einem Mitschüler übel mitgespielt wird, dazu gehört schon etwas. Und im Berufsleben mag es sich in größeren Betrieben durchaus bewähren, zwischen „dienstlich“ und „privat“ zu unterscheiden. Glaubensfragen werden wohl eher selten in der Kaffee-Pause besprochen. Aber dann passiert es, dass ich unversehens davorstehe: Eine ältere Dame begegnet mir auf dem Ostfrieslandwanderweg. Ich bin gerade mächtig spät im Tageszeitplan und mit dem Rad unterwegs zu einem Ziel, an dem ich nur mit Tempo noch passend ankomme. Da sagt sie: „Hallo?... können Sie mir sagen, wo ich hier bin?“ Ich steige ab, erkläre die abgehenden Wege, aber das scheint nicht zu helfen. Am Ende gehen wir zusammen – mit Abstand- und sie erzählt. So gehen und erzählen wir, bis sie ein Haus wiedererkennt und sich wieder zurechtfindet.
Meinen Termin kann ich nicht mehr einhalten.
Ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass mir das mit dem Auto vermutlich nicht passiert wäre und ärgere mich kurz über meine mangelnde Weitsicht und mein desolates Zeitmanagement, aber dann merke ich: Vielleicht hat das gerade so sein sollen. Vielleicht war diese Begegnung wichtig, war dieses Gespräch wichtig und dieser Weg.
War diese Begegnung ein Bekenntnis?
Dann wohl aber eher ein leises. Vielleicht aber war es auch so, dass Gott mir einen Wink geben wollte. Die Welt ist oft so rastlos und voll von wichtigen Terminen wichtiger Menschen unterwegs zu wichtigen Zielen.
Die Welt kennt kein Erbarmen. Mit nichts. Nur der Mensch kennt Erbarmen. Er kann vorbeihasten und denken: „Was geht mich das an“… oder er bleibt stehen, lässt sich berühren, fragt nach, geht mit, hört zu und unterstützt. Und spürt das, was der Welt so oft so fremd ist: Den kleinen Moment des Erbarmens, des Hingehens und Zuhörens. Den Moment gibt es, weil es Gott gibt. Und der zeigt uns manchmal -quer zu unseren Plänen- wie sein Weg ist: Geh hin, frag nach, lass dich berühren, sieh nicht weg – im Kleinen nicht und auch im Großen.
Bleiben Sie behütet!
Ein schönes segensreiches Wochenende wünsche ich Ihnen!
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 14 Dein König kommt in niedern Hüllen
1. Dein König kommt in niedern Hüllen, ihn trägt der lastbarn Es’lin Füllen, empfang ihn froh, Jerusalem! Trag ihm entgegen Friedenspalmen, bestreu den Pfad mit grünen Halmen; so ist’s dem Herren angenehm.
2. O mächt’ger Herrscher ohne Heere, gewalt’ger Kämpfer ohne Speere, o Friedefürst von großer Macht! Es wollen dir der Erde Herren den Weg zu deinem Throne sperren, doch du gewinnst ihn ohne Schlacht.
3. Dein Reich ist nicht von dieser Erden, doch aller Erde Reiche werden dem, das du gründest, untertan. Bewaffnet mit des Glaubens Worten zieht deine Schar nach allen Orten der Welt hinaus und macht dir Bahn.
4. Und wo du kommst herangezogen, da ebnen sich des Meeres Wogen, es schweigt der Sturm, von dir bedroht. Du kommst, dass auf empörter Erde der neue Bund gestiftet werde, und schlägst in Fessel Sünd und Tod.
5. O Herr von großer Huld und Treue, o komme du auch jetzt aufs Neue zu uns, die wir sind schwer verstört. Not ist es, dass du selbst hienieden kommst, zu erneuen deinen Frieden, dagegen sich die Welt empört.
6. O lass dein Licht auf Erden siegen, die Macht der Finsternis erliegen und lösch der Zwietracht Glimmen aus, dass wir, die Völker und die Thronen, vereint als Brüder wieder wohnen in deines großen Vaters Haus.
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr:
Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in St. Jürgen