© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße im Juni aus St. Jürgen

Fri, 23 Jun 2023 17:47:05 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein in Fülle.
Gen 27,28
      
Endlich ist Sommer. „Jetzt ist Sommer, egal, ob du schwitzt oder frierst, Sommer ist, was in deinem Kopf passiert“. So titelt ein in unserem Haus gern gehörtes Lied. Nun ist Zeit, auszuspannen und aufzutanken. Gott lässt aufgehen und gedeihen. Wir können genießen und uns an dem freuen, was er wachsen lässt.
 
Einladung zum Beten: 
Was uns atmen lässt, kommt von dir.
Was uns zu denken gibt, ist alles durch dich. 
Was uns hoffnungsvoll macht, läuft alles auf dich zu.
 
Gott, du verbirgst dein Geheimnis
im kleinen Wassertropfen und im riesigen Sternennebel,
im Weg, der offen vor uns liegt, und im Dickicht unseres Lebens,
 
Wir freuen uns und staunen über deine Gnade. Hab Dank! Amen
 
Angedacht: Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein in Fülle. Gen 27,28
Ein Segenswort ist das. 
Tatsächlich ist es ein Segen, wenn wir nicht mehr immer nur rennen und schaffen, sondern auch mal Pause machen, den Blick heben und sehen und genießen, was Gott uns schenkt. 
Wir haben eine ganz Menge geschenkt bekommen: 
Es hätte doch genügt, wenn essen stärkt und sättigt. 
Gott hat noch den Geschmack dazugegeben. 
Es hätte genügt, wenn Pflanzen grünen würden, die Blattflächen optimal groß, um Fotosynthese zu betreiben. Aber Gott lässt uns die Form- und Farbenpracht seiner Schöpfung bestaunen.
Zu den bunten Blüten hat er den Duft hinzugegeben. 
Wer in diesen Tagen am Kanal entlang fährt, der spürt die Frische, die vom kühlen Wasser aufsteigt. Wer morgens dort entlang spaziert oder radelt, der hört einen Klangteppich aus Vogelstimmen.
Es macht Spaß, mit dem Fahrrad durch den lauen Wind zu fahren, hinweg über Blütensterne auf dem Boden und in der Nase den lieblichen Duft von Holunder und Jasmin.
Zuhause erleben wir, wie die Samen, die wir in die Erde gestreut haben, aufgegangen sind. Sicher, einmal am Tag muss das alles gegossen werden. Aber, dass dort etwas wächst, größer wird und auf leckere Weise Gestalt annimmt, das können wir nicht machen. Das Gedeihen und Fruchttragen können wir als Geschenk Gottes begreifen. Wer einen Garten hat, der weiß: Manches braucht Zeit zum Reifen. Und so, wie das im Garten und auf den Feldern ist, so ist das auch in unserem Leben. 
Das Segenswort: Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein in Fülle (Gen 27,28) verheißt Gedeihen und Genuss in Fülle. In unserem Leben können wir uns für Unterschiedliches einsetzen: Wir können für unsere Familie ein Haus bauen. Wir können unsere handwerkliche Begabung dafür einsetzten, dass es im Haus schön und anheimelnd wird. Draußen können wir Nistkästen bauen. Wir können unseren grünen Daumen wirken lassen, den Garten vorbereiten, anlegen und pflegen. Und wir können uns für andere einsetzen. Wir können Kuchen backen. Wir können mit Kindern experimentieren und ihnen das Staunen über Gottes Schöpfung nahebringen. Wir können für ein Konzert üben und für andere Musik machen. Was immer wir tun, dass das gelingt, dass gedeiht, was wir beginnen, das müssen wir uns schenken lassen. Manchmal braucht es Geduld dafür.
Und manchmal erkennen wir erst im Rückblick, was Gott aufgehen und Frucht-tragen lassen hat in unserem Leben. 
Das Segenswort: Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein in Fülle (Gen 27,28) ist eine Mitgift. Isaak spricht diesen Segen seinem Sohn Jakob zu. Jakob hat das durch Schläue so gedreht und seinen Zwillingsbruder Esau damit ausgebootet.  Wohl auch aus Furcht vor dem zu erwartenden Zorn, macht sich Jakob auf den Weg und sammelt seine eigenen Lebenserfahrungen.  Er erlebt, wie der Segen ihm in der Schaf- und Ziegen-Zucht eine glückliche Hand schenkt. So wird seine Familie groß. Aber, etwas in seiner Biografie bleibt offen. Schmerzlich belgeitet ihn das. Als es schließlich zu einer Wiederbegegnung mit Esau kommt, ringt er mit dem, der sich ihm entgegenstellt. „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ Die offene Geschichte in Jakobs Leben bleibt nicht offen.Sie führt ihn an Grenzen, er ringt, aber er geht anders daraus hervor: Nicht mehr als der, der sich den Segen erschlichen hat, sondern als der, auf dem Gottes Segen ruht. 
Im Sommer genießen wir, was Gott aufblühen und Frucht tragen lässt.  Wir genießen mit allen Sinnen. Wir nehmen uns dafür Zeit.  Gott schenkt uns seinen Segen. 
Er lässt uns erleben, dass Offen-Gebliebenes in unserem Leben nicht offenbleiben muss. Er hilft, sich dem zu stellen.
Gott schenkt uns den Mut dazu und die Kraft. Eine gesegnete Sommerzeit wünscht Ihnen Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Quelle: Sibylle Mau
Sommerbrise am Meer
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