© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße zum 2. Advent

Sat, 04 Dec 2021 15:04:27 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum zweiten Advent,
am 05.12.2021 aus St. Jürgen!
Am zweiten Sonntag im neuen Kirchenjahr feiern wir um 10.00 Uhr Gottesdienst in Holtrop in der St. Jürgen-Kirche. Leinwand und Chor-Einspielungen machen den Kirch-Besuch schön und sicher. Am zweitenAdvent wird die zweite Kerze am Adentskranz angezündet. und wir starten in ein neues Kirchenjahr. Das Licht erinnert an Christus, der als „Licht der Welt“ in die Welt gekommen ist. An jedem Sonntag im Advent wird es nun -schrittweise auf Weihnachten zugehend- immer heller. 
In der Kirche ist dafür gesorgt, dass alle, die teilnehmen wollen, das mit Abstand und desinfizierten Händen tun können. Sollten Sie dennoch lieber von zu Hause mitfeiern wollen, dann nehmen Sie diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür mit und feiern Sie in Verbundenheit mit uns mit.
 
Um Sehnsucht und um Klage geht es in den Texten am zweiten Advent und um eine Hoffnung: Gott wird in unserer Welt mit allem „Noch-Nicht“ kommen und wird die Welt selbst zu einer anderen machen. Es steckt eine große Macht in dieser Sehnsucht. Das wird deutlich in den Vorboten. Die Bibel spricht von großen Kräften und kosmischen Gewalten, die dieser Wende anzeigen sollen. Nicht Angst sollen sie auslösen, sondern vielmehr der Hoffnung Nahrung geben. 
Wir geben und nicht zufrieden mit der Welt, wie sie eben ist, sondern fühlen uns gefordert, das unsere dazu beizutragen, dass es Mensch, Tier und Umwelt besser geht. Dieser Einsatz geht nicht in´s Leere. Wir dürfen darauf hoffen, dass Gott vollenden wird, was wir beginnen. Davon erzählt der Wochenspruch:„Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“Luk 21,28 
In der Kraft der Liebe, zu der Gott uns fähig macht, feiern wir im Namen Gottes, Quelle des Lebens; im Namen Jesu Christi, Grund unserer Hoffnung, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns erfüllt und begeistert.
 
Einladung zum Gebet: 
Manchmal frage ich mich, wo du bleibst, Gott.
Ich erlebe so viel Leid, ich sehe so viel Gewalt in unserer Welt.
Gott, ich sehne mich nach Zeichen deiner Gegenwartund deines Kommens.
Ich bitte dich:  Fang meine Zweifel auf.
Komm mir nahe im Schein der Adventskerzen, lass mich deine Wärme und deine Liebe spüren. Ich erwarte dich. Amen.    (Nach Meike Riedel)
 
Jesaja 63,15-64,3 Gebet und Erhörung
15 Blick doch vom Himmel herab! Sieh her vom Wohnort deiner Majestät und Heiligkeit! Wo ist dein Liebeseifer für uns, wo deine unvergleichliche Macht? Warum hältst du dein Mitleid, dein Erbarmen gegen uns zurück? 16 Du bist doch unser Vater! Abraham weiß nichts von uns, und Israel würde uns nicht einmal kennen. Du bist unser Vater, Jahwe! „Unser Erlöser von jeher“ wirst du genannt. 17 Warum, Jahwe, hast du uns abirren lassen? Warum hast du uns so starrsinnig gemacht? Warum sind wir ohne Ehrfurcht vor dir? Kehr doch bitte wieder um! Wir sind doch deine Diener und das Volk, das dir gehört! 18 Vor kurzem erst vertrieben unsere Feinde dein heiliges Volk und zertrampelten dein Heiligtum. 19 Es ist, als hättest du nie über uns geherrscht, als hättest du uns nie zu deinem Eigentum gemacht! O reiß doch den Himmel auf und komme zu uns herab, dass die Berge vor dir erbeben. 64,1 wie das Feuer Reisig entflammt und wie es Wasser zum Wallen bringt; dass deine Feinde merken, wer du bist, dass die Völker vor Angst vergehen, wenn du furchterregende Taten vollbringst, die niemand von dir erwartet hat! Ja, führest du doch herab, dass die Berge erbebten vor dir! 3 Noch nie hat man so etwas gehört, noch niemals so etwas erlauscht, noch nie hat ein Auge einen Gott gesehen wie dich, der an denen, die auf ihn hoffen, so gewaltige Dinge tut!
 
Ich mache mich auf den Weg durch die Gemeinde. Ein Besuch steht an um 16.00 Uhr und schon ist es fast wieder dunkel. Dabei habe ich im Dunkeln heute Morgen angefangen. Da war es 7.45 Uhr. Die meisten Bäume haben alles Laub verloren. Schwarz recken sie die Äste gen Himmel. Und auch der Himmel zeigt sich die meiste Zeit grau in grau. Das macht müde und manchmal lustlos. Und ratlos, wie es wohl weitergehen wird. 
So manche Veranstaltung, auf die wir uns gefreut haben, ist wieder abgesagt worden. Leider auch das Don-Kosaken-Konzert. Nun muss ich zusehen, dass ich alle anrufe und sie ihre Karten wieder gegen das Eintrittsgeld rück-tauschen. Ich freue mich nicht auf die enttäuschten Gesichter. Ich bin selbst enttäuscht. Immerhin, so ein paar Termine stehen im Lebendigen Advent, zu denen man hingehen kann. Sich einmal mitnehmen lassen von einer adventlichen Geschichte, einem Gedicht oder einer Melodie, wenn auch draußen, mit Abstand und ohne Ausschank….
Worauf warten wir im Advent? Worauf hoffen wir?  Ist es das gemütliche Beisammensein, das Singen alter Lieder, die uns in unsere Kinderzeit versetzen, das Knabbern eines leckeren Spekulatius?Ist es die Heimlichkeit, mit der ich insgeheim kleine Überraschungen vorbereite, um mich über die erstaunten und glücklichen Gesichter meiner Lieben zu freuen? 
Ist es der Geruch von Tanne, die Wärme leckeren Tees, der Geschmack nussiger- fruchtiger Torte auf der Zunge?
Wie wird das nun wohl weitergehen? Der Infektionsschutz ist wichtig. 
Der Schutz des Lebens geht vor, keine Frage! Aber, was bleibt für unser aller Leben sonst? Manche hoffen, wenn sie ratlos sind, in den Sternen Hinweise zu bekommen. Das war vor 2000 Jahren auch nicht anders. 
Da gab es Gelehrte, die in den Sternen nach Antworten suchten. Plötzlich sahen sie einen besonders hellen Stern. Zwei Sterne begegneten sich und leuchteten zusammen. Zwei bedeutsame Sterne. Und da sagten sie: Es ist etwas Großes geschehen. Ein großer König ist geboren. Und sie machten sich auf eine weitere Reise, um ihn zu finden.
Sie fanden den König nicht in einem Palast, nicht im Regierungsviertel. Sie fanden ihn in einem Behelfsquartier. Es war der Sohn einer Zimmermannsfamilie. Die Sterndeuter ließen sich davon nicht abschrecken. Sie wussten: Da ist etwas Großes geschehen. 
Dieses Kind wird ein König für die ganze Welt sein. Denn er führt keine Kriege und macht sich nicht auf Kosten anderer reich. Er regiert nicht mit Waffen, sondern mit klugen Worten. Und er beeindruckt nicht mit Macht, sondern durch Liebe. Er wird die Menschen Frieden lehren. Und die Kleinen und Schwachen und Ausgestoßenen und die, die sonst keiner sieht, werden unter seiner Hand aufblühen.
Der helle Stern hat die Gelehrten weit geführt und hat ihnen einen König gezeigt, wie er ganz einmalig war: Ohne Krone, aber doch mit Einfluss in der ganzen Welt; ohne Gewalt, aber mit einer Liebe, die wir immer noch nötig brauchen. 
Mir fallen auf meinem Weg die vielen erleuchteten Sterne auf. Sie strahlen mir im zunehmenden Dunkel entgegen. Sie erinnern mich an den Stern von damals und an den wunderbaren König, der keinen Palast brauchte und keine Soldaten. Der als armer Mann durch das Land zog und Menschen gesund machte. Der dem Tod die Macht genommen hat und die Gottesferne für uns überwunden hat. Er hat uns dem Himmel nahegebracht. Er hat erzählt von Gott, in dessen Hand wir seither alle, die uns hier so fehlen, geborgen wissen dürfen. Er hat die Einsamen und Traurigen getröstetet und ihnen von Gottes Liebe erzählt. Sie gilt uns auch heute, auch in dieser Zeit. 
Aus dieser Liebe zu schöpfen bedeutet, bereits im Licht einer neuen Welt zu leben. Einen gesegneten zweiten Advent wünscht Ihnen 
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
 
Wochenlied 
 
EEG 8 Es kommt die Zeit
1. Es kommt die Zeit, in der die Träume sich erfüllen, wenn Friede und Freude und Gerechtigkeit die Kreatur erlöst. 
Kehrvers: Dann gehen Gott und die Menschen Hand in Hand, dann gehen Gott und die Menschen Hand in Hand.  
 
 
2. Es kommt die Zeit, in der die Völker sich versöhnen, wenn alle befreit sind und zusammenstehn im einen Haus der Welt. 
Dann gehen Gott...  
 
3. Es kommt die Zeit, da wird der Erdkreis neu ergrünen mit Wasser, Luft, Feuer, wenn der Menschen Geist des Schöpfers Plan bewahrt.
Dann gehen Gott...  
 
EG 7 O Heiland reiß die Himmel auf
1. O Heiland, reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel lauf, reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab, wo Schloss und Riegel für.
 
2. O Gott, ein’ Tau vom Himmel gieß, im Tau herab, o Heiland, fließ. Ihr Wolken, brecht und regnet aus
den König über Jakobs Haus.
 
4. Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt, darauf sie all ihr Hoffnung stellt? O komm, ach komm vom höchsten Saal,
komm, tröst uns hier im Jammertal.
 
5. O klare Sonn, du schöner Stern, dich wollten wir anschauen gern; o Sonn, geh auf, ohn deinen Schein in Finsternis wir alle sein.
Quelle: Bernhard Lienemann
St. Jürgen beleuchtet an einem Winterabend
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