Herzliche Grüße zum Pfingstfest
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am Sonntag, den 23. Mai und Montag, den 24. Mai um 10.00 Uhr in unserer schönen, Licht-durchfluteten, rund 800 Jahre alten St. Jürgenkirche oder- bei schönem Wetter – im Bibelgarten ein. Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.
Pfingsten ist das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist weht und braust und atmet durch alle Lesungen und Lieder, ist nicht richtig dingfest zu machen und doch sehr wirksam. In seinem Geist, so der christliche Glaube, ist Gott im Leben der Menschen präsent. Die Zeit der Begegnung mit Christus ist vorüber und doch bleibt die Zuwendung Gottes zu den Menschen bestehen. Sie zeigt sich in der Geistkraft, in der Zusage und Anspruch der Liebe Christi weiterhin lebendig sind. Im Heiligen Geist zeigt sich Gottes Gegenwart als spürbare Kraft in den Menschen: Als Gewissheit, dass sie geliebt sind, und als Ermutigung selbst so Gottes Liebe zu leben, wie Christus es getan hat. In der Apostelgeschichte hören wir vom Pfingstwunder, das die Antwort auf die Sprachverwirrung im Alten Testament ist (Gen 11,1-9, mit der Gott den Turmbau zu Babel scheitern lässt. Die Vielfalt der Sprachen und Kulturen bleibt bestehen, doch stiftet die Geistkraft etwas Verbindendes unter den Menschen. Wo der Geist Gottes wach wird, da entstehen Liebe, Verständigung, Gotteserkenntnis Freiheit und neues Leben über den Tod hinaus. Nicht der Ehrgeiz der Menschen, sondern Gottes Geist verheißt Zukunft, ruft der Prophet Sacharja uns im Wochenspruch zu: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth. Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, Quelle des Lebens,
im Namen des Sohnes, Grund unserer Hoffnung und im Namen
der Heiligen Geistkraft, die uns belebt und bewegt und erfüllt.
Einladung zum Gebet:
Gott, du Lebensgeist, durch dich leben wir auf. So sei du in unserer Mitte, vertreibe die Angst aus unseren Herzen. Schenke uns deinen langen Atem. Beflügle uns, die gute Nachricht zu verkünden. Und entzünde in uns deine Liebe. Amen (nach Fritz Baltruweit)
1. Kor 12,4-11 Von den Geistesgaben
Es gibt nun zwar verschiedene Gnadengaben, doch nur ein und denselben Geist; 5 es gibt verschiedene Dienste, doch nur ein und denselben Herrn; 6 es gibt verschiedene Kräfte, doch nur ein und denselben Gott, der alles in allen wirkt. 7 Aber jeder bekommt eine Offenbarung des Geistes nur zum allgemeinen Nutzen geschenkt: 8 Dem einen wird von Geist das Wort der Weisheit gegeben, ein anderer kann durch denselben Geist Einsicht vermitteln, 9 einem dritten wird eine besondere Glaubenskraft geschenkt, einem anderen wieder Heilungsgaben – alles durch denselben Geist. 10 Der Geist ermächtigt den einen Wunder zu wirken, einen andern lässt Weisungen Gottes verkündigen. Ein dritter erhält die Fähigkeit zu unterscheiden, was vom Geist Gottes kommt und was nicht. Einer wird befähigt, in nicht gelernten fremden Sprachen zu reden, und ein anderer, sie zu übersetzen. 11 Das alles wird von ein und demselben Geist bewirkt, der jedem seine besondere Gabe zuteilt, wie er es beschlossen hat.
Was treibt uns um? Manch einer fühlt sich ausgebremst, andere haben sich einigermaßen eingerichtet, nutzen die Krise als Chance und renovieren, bauen, basteln, nehmen in Angriff, wofür sonst nie Zeit da war. Und doch… und doch fehlt das soziale Miteinander ganz schön. Einander einfach mal in den Arm nehmen… bedenkenlos ohne „Schnutentüte“ beim Tee und Protjen um einen Tisch herum sitzen…
Die Sehnsucht danach wächst. Mir fehlt besonders das Miteinander-Singen. Bis dahin wird es wohl noch einige Zeit dauern.
Und so erlebe ich mich als „umtriebig“, immer etwas um die Hände und noch viel mehr am Herzen, was ich eigentlich noch alles gerne tun würde.
Und dann wird Pfingsten. Wir feiern das Kommen des Heiligen Geistes.
Der Heilige Geist wirkt. Ich lese davon, auf wie vielerlei unterschiedliche Art er wirkt und merke: Lass ich ihn überhaupt wirken?
Ich bin dankbar für alles, was mir leicht von der Hand geht und womit mich Gott beschenkt hat. Und doch erlebe ich mich oft schnell als „Macherin“.
Paulus hingegen stößt uns im Korintherbrief auf das „Lassen“ – das „Geschehen-Lassen“, das „An-mir-geschehen-Lassen“. Nun geht es um´s Lauschen. Was gibt Gottes Geist uns ein? Was es auch sein mag, es weist uns aneinander. Es ist uns anvertraut, damit wir es füreinander einsetzen. Das ist in Corona-Zeiten vielleicht etwas schwieriger und wir tun gut daran, die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken) nicht außer Acht zu lassen. Und doch macht Gottes Geist uns dazu mutig, tüchtig und fähig. Dazu müssen wir uns gar nicht so sehr anstrengen.
Gottes Geist wirkt. So wie Jesu Jünger das erlebt haben. Vorher waren sie unsicher, was sie jetzt tun sollten – dann wurden sie munter und mutig.
Vorher dachten sie, ihnen fehlen die richtigen Worte – dann haben sie es einfach ausprobiert – und wurden verstanden.
Vorher kamen sie sich klein und schwach vor- hinterher trauten sie sich in die weite Welt.
Gottes Geist ist mehr als Verstand. Man muss nicht besonders klug sein, um Gottes Geist zu haben. Man muss nur den Mut haben, Gott zu vertrauen. Man kann auch, wenn man vergesslich ist, Gottes Geist haben. Denn Gottes Geist hilft zur Freude und zur Hoffnung.
Man muss nicht prima reden können. Selbst aus ganz fremdartigem Reden kann Gott noch verstehen und verständlich machen.
Gottes Geist macht das Leben rund und schön. Die Pfingstrosen, die sich bereit machen, bald in den Gärten zu blühen, sind ein schönes Bild dafür. Wenn Gottes Geist in uns lebendig ist, dann strahlen wir und blühen auf wie so eine Blume. Dann wird das Leben rund und schön wie so eine volle Blüte. Denn Gott füllt uns aus mit seiner Liebe und seinem Mut. Dann gehen wir auch schwere Wege im Vertrauen auf Gott. Und wir wissen: Bis ans Ende aller Tage wird Gott immer bei uns sein. Wir brauchen uns nicht zu fürchten. Das bewirkt Gottes Geist.
Ein schönes, segensreiches Pfingstfest wünscht Ihnen
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 129 Freut euch, ihr Christen alle
1. Freut euch, ihr Christen alle, Gott schenkt uns seinen Sohn;
lobt ihn mit großem Schalle, er sendet auch vom Thron
des Himmels seinen Geist, der uns durchs Wort recht lehret,
des Glaubens Licht vermehret und uns auf Christus weist.
2. Er lässet offenbaren als unser höchster Hort
uns, die wir Toren waren, das himmlisch Gnadenwort.
Wie groß ist seine Güt! Nun können wir ihn kennen
und unsern Vater nennen, der uns allzeit behüt’.
3. Verleih, dass wir dich lieben, o Gott von großer Huld,
durch Sünd dich nicht betrüben, vergib uns unsre Schuld,
führ uns auf ebner Bahn, hilf, dass wir dein Wort hören
und tun nach deinen Lehren: das ist recht wohlgetan.
4. Von oben her uns sende den Geist, den edlen Gast;
der stärket uns behände, wenn uns drückt Kreuzeslast.
Tröst uns in Todespein, mach auf die Himmelstüre,
uns miteinander führe zu deinem Freudenschein!
Melodie: Zieh ein zu deinen Toren (Nr. 133)
EG 268 Strahlen brechen viele
1dt. Strahlen brechen viele aus einem Licht. Unser Licht heißt Christus.
Strahlen brechen viele aus einem Licht - und wir sind eins durch ihn.
2dt. Zweige wachsen viele aus einem Stamm. Unser Stamm heißt Christus.
Zweige wachsen viele aus einem Stamm - und wir sind eins durch ihn.
3dt. Gaben gibt es viele, Liebe vereint. Liebe schenkt uns Christus.
Gaben gibt es viele, Liebe vereint - und wir sind eins durch ihn.
4dt. Dienste leben viele aus einem Geist, Geist von Jesus Christus.
Dienste leben viele aus einem Geist - und wir sind eins durch ihn.
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr:
Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in St. Jürgen