© Astrid Burmeister

Dritter Advent

Fri, 11 Dec 2020 15:37:02 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum dritten Advent,
am 13.12.2020 aus St. Jürgen!
An diesem dritten Sonntag im Advent feiern wir um 
10.00 Uhr Gottesdienst in Holtrop in der St. Jürgen-Kirche. Zwar sind die Sitzplätze mit Abstand ausgewiesen und die Handdesinfizienz am Eingang ist kontaktlos möglich, aber vielleicht haben Sie dennoch Bedenken, in dieser Zeit zu mehreren unter einem Dach zusammenzukommen. Umso mehr sind Sie eingeladen, diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür mitzunehmen und von zuhause in Verbundenheit mit uns mitzufeiern.
 
Ein großer Lobgesang steht im Mittelpunkt des dritten Advents.  Eine Wende- Zeit wird uns vor Augen gestellt, die mit der Geburt des Johannes anbrechen wird. 
Der Lobgesang des Zacharias beginnt darum in der lateinischen Fassung mit dem Wort: „benedictus“ – gesegnet. Dieser Lobgesang hat in die Gottesdienstordnungen unter diesem Namen Eingang gefunden. Beschrieben wird eine Wende-Zeit zum Heilwerden. Soziale Not, Gewalt und Unfrieden sollen ein Ende finden. Gott kommt in alle Finsternis und macht es hell. Erwartungsfroh sollen wir Ausschau halten, fordert unser Wochenspruch: „Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig.“ (Jesaja 40,3+10) 
In dieser aufregenden Hoffnung feiern wir im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können; im Namen Jesu Christi, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf dieser Welt Gestalt annehmen können, 
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns Kraft gibt und uns begeistert.
 
Einladung zum Gebet: 
Dein Reich kommt auch ohne mein Gebet, Gott, 
mit Überschallgeschwindigkeit. Aber,
wird es auch von allein Weihnachten für mich?
 
Zur Krippe, heißt es, muss man zu Fuß gehen…
Darum bete ich für meinen Weg, dass gerade wird, was uneben ist. 
 
Für Menschen, die mir zur Seite stehen
oder voraus gehen, wie Johannes der Täufer.
Und für jedes gute Wort, 
das mich durchatmen
und weitergehen lässt.                          (nach Ralf Drewes). 
Die Geburt des Boten
„Sein Vater Zacharias wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und begann als Prophet zu sprechen: 68 Gepriesen sei der Herr, Israels Gott! Er hat sein Volk wieder beachtet und ihm die Erlösung gebracht: 69 Aus Davids Geschlecht ging ein starker Retter hervor, ein Horn des Heils aus dem Haus seines Dieners. 70 So hat er es uns vor sehr langer Zeit durch heilige Propheten gesagt. 71 Er ist die Rettung vor unseren Feinden, vor unserer Hasser Gewalt. 72 So zeigte sich sein Erbarmen an uns, das er schon unseren Vätern erwies, so bestätigte er seinen Heiligen Bund 73 und den Eid, den er unserem Stammvater Abraham schwor. 74 Befreit aus der Hand unserer Feinde dürfen wir ihm nun ohne Furcht dienen, 75 in Heiligkeit und Gerechtigkeit, so lange wir am Leben sind. 76 Und du, mein Kind, wirst ein Prophet des Höchsten sein, ein Wegbereiter des Herrn. 77 Du wirst sein Volk zur Einsicht bringen, dass die Vergebung der Schuld ihre Rettung ist. 78 Weil unser Gott voller Barmherzigkeit ist, kommt das Licht des Himmels zu uns. 79 Es wird denen leuchten, die im Finstern sitzen und in Furcht vor dem Tod, und uns wird es leiten, den Weg des Friedens zu gehen.“            Lukas 1,67-79
 
Es sind schon sehr eindrückliche Vorgeschichten, die im Lukasevangelium zum Weihnachtsgeschehen zu finden sind. Da wird einem hochbetagtem Paar die Geburt eines Kindes angesagt. Elisabeth und Zacharias haben sich schon lange keine Hoffnungen mehr darauf gemacht. Und dann besucht Maria, die eben erst durch einen Engel von ihrer Schwangerschaft gehört hat, ihre Verwandte Elisabeth und in Elisabeths Bauch hüpft das Kind und begrüßt ungeboren das ungeborene Kind in Marias Bauch. 
Ganz klar, wie das Lukasevangelium sagt: Bei Gott ist nichts unmöglich.
Es ist an sich schon ein Wunder, wenn ein kleiner Mensch auf die Welt kommt. Diese Zartheit, die ersten Atemzüge eines so kleinen und noch so hilfsbedürftigen und doch schon so vollkommenen Wesens. 
Mir ging es bei jeder der Geburten unserer Kinder so, dass ich ihnen stundenlang hätte einfach zusehen können. Und nun, wenn ich junge Mütter erlebe, staune ich, was sie alles leisten. Welche Kraft und liebevolle Konsequenz sie ganz selbstverständlich aufbringen und ihre Kinder in ihr Leben begleiten, dass sie immer selbstständiger führen lernen. Mit der Zeit lässt sich immer mehr erahnen, was sie ganz besonders ausmacht. Und auch das habe ich mit Staunen bei jedem unserer Kinder erlebt: Jedes Kind ist in seiner Art wieder ganz anders. Jeder Mensch ist einzigartig und es ist spannend zu erleben, was Gott in diesen Menschen hineingesteckt hat.
In den Vorgeschichten zur Geburt Jesu ist angelegt, was durch Johannes in die Welt kommt: Gottes Gnade. 
Gerade erleben wir die dunkelste Zeit im Jahr. Erst um acht wird es hell, schon um fünf wird es dunkel. Bäume ohne Blätter sehen schwarz aus, der Himmel ist oft grau. Das kann müde und lustlos machen. Und ratlos, wie es wohl weitergehen wird. Wer nachts nicht schlafen kann, weiß, wie lange eine Nacht dauert. Und wer nachts arbeiten muss, weiß, wie schwer das fällt. Äußerlich dunkel erscheint einem die Welt dann, wenn alles ungewiss ist. Dunkel ist es für die Menschen um Zacharias. Durch ihn haben sie schon so oft von der Hoffnung gehört, dass Gott den Seinen beistehen wird. 
Dass Gott die Menschen dazu aufruft, ihm zu vertrauen und das Recht des Nächsten nicht zu brechen. So oft haben sie schmerzlich erlebt, wie ihr Alltag so ganz anders geprägt ist. 
Als Zacharias als Priester seinen Dienst im Allerheiligsten tut, da begegnet er dem Engel, der ihm die Geburt seines Sohnes, die Geburt von Johannes, ankündigt. Just als er sich danach vom Allerheiligsten ab- und der Gemeinde zuwendet, bemerkt er, dass seine Stimme versagt. Er kann nicht mehr sprechen. Keinen Ton bekommt er heraus. Dabei ist seine Stimme seine Lebensaufgabe. Ohne sie kann er seinen Beruf nicht ausfüllen. 
Neun Monate muss er das aushalten. Neun Monate begleiten ihn die Worte des Engels, ohne dass er sie weitersagen könnte. Er muss schreiben, um sich zu verständigen. Erst als Johannes geboren ist, kann er wieder sprechen und er nennt den Namen, den Gott für dieses Kind aufgetragen hat: 
Jo-han-an = Gott ist gnädig. Was mir an dieser Geschichte wichtig ist: Gott setzt Zeichen. Und manchmal stellt er unser Leben auf den Kopf. Manchmal mutet er uns viel zu. Manches Heil braucht Zeit, um in uns zu wachsen, um kraftvoll zu werden. So wichtig sind Gott seine Menschen. 
Er will uns Orientierung geben und Hoffnung. Gerade denen, die im Dunkeln leben. Denn sie verstehen etwas von der Freude eines kleinen Lichts. Gott kommt zu den Menschen, bei denen es dunkel ist: die allein sind oder krank oder in deren Inneren es dunkel und ängstlich geworden ist. Da hinein schickt Gott sein Licht und sagt: „Zu dir komme ich. Du sollst immer wissen, dass es ein Licht für dich gibt, weil du mir wichtig bist.“ 
Weil unser Gott voller Barmherzigkeit ist, kommt das Licht des Himmels zu uns. 79 Es wird denen leuchten, die im Finstern sitzen und in Furcht vor dem Tod, und uns wird es leiten, den Weg des Friedens zu gehen.“
Einen gesegneten dritten Advent, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz 

Wochenlied EG 10 Mit Ernst, o Menschenkinder
1. Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in euch bestellt;
bald wird das Heil der Sünder, der wunderstarke Held,
den Gott aus Gnad allein der Welt zum Licht und Leben
versprochen hat zu geben, bei allen kehren ein.
 
2. Bereitet doch fein tüchtig den Weg dem großen Gast;
macht seine Steige richtig, lasst alles, was er hasst;
macht alle Bahnen recht, die Tal lasst sein erhöhet,
macht niedrig, was hoch stehet, was krumm ist, gleich und schlicht.
 
3. Ein Herz, das Demut liebet, bei Gott am höchsten steht;
ein Herz, das Hochmut übet, mit Angst zugrunde geht;
ein Herz, das richtig ist und folget Gottes Leiten,
das kann sich recht bereiten, zu dem kommt Jesus Christ.
 
EG 16 Die Nacht ist vorgedrungen,
1. Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern!
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.
 
2. Dem alle Engel dienen, wird nun ein Kind und Knecht.
Gott selber ist erschienen zur Sühne für sein Recht.
Wer schuldig ist auf Erden, verhüll nicht mehr sein Haupt.
Er soll errettet werden, wenn er dem Kinde glaubt.
 
3. Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf
von Anfang an verkündet, seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet, den Gott selbst ausersah.
 
4. Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr,
von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr: Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in St. Jürgen
Quelle: Christiane Schuster-Scholz
St Jürgen auf dem Weg im Advent
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