Herzliche Grüße zum Sonntag Reminiscere
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Herzlich laden wir zum Gottesdienst unter Wahrung der Hygieneauflagen in gewohnter Form, mit Texten zum Mitlesen an der Leinwand, Mitmachpsalm, vorgesungenen Kirchenliedern und biblischem Wort und antwortendem Gebet um 10.00 Uhr in die St. Jürgen-Kirche in Holtrop ein. Aber auch gänzlich kontaktlos, von Zuhause, können Sie teilhaben. Darum finden Sie diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür.
Der zweite Sonntag in der Passionszeit trägt den Namen „Reminiscere“= Gedenke. Nicht die Menschen, sondern Gott soll sich an seine Barmherzigkeit erinnern.
Die Barmherzigkeit Gottes vor Augen, sollen die Menschen ihrerseits ihr Verhalten in den Blick nehmen und der erfahrenen Barmherzigkeit entsprechen.
Als Antwort auf Gottes Nachsicht sollen seine Menschen Nachsicht üben, Vorurteile und Hass überwinden und Gottes Liebe wahrnehmen und leben.
„Gedenke meiner nach deiner Barmherzigkeit, Herr, um deiner Güte willen.“, betet der Psalmbeter des 25. Psalms. Der Wochenspruch erinnert uns an das was Gott in Christus für uns getan hat: „Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“.(Römer 5,8)
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, Quelle des Lebens,
im Namen des Sohnes, Grund unserer Hoffnung
und im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns belebt und begeistert.
Einladung zum Gebet:
Gott- welche Werte haben wir noch?
Glaube, aus dem Frieden kommt? Haben wir längst verloren.
Bedrängnis, aus der Geduld wächst? Soll es früher gegeben haben.
Bewährung, aus der Hoffnung entspringt?
Aufgegeben schon von den Alten.
Wer erinnert uns noch? Glaube und Frieden, Bedrängnis und Geduld,
Bewährung und Hoffnung – du, Gott, vergisst sie nicht.
Erinnere uns an das, was war und was sein wird.
Du, Gott, vergisst uns nicht. Daran lass uns wieder denken,
den Weg Jesu vor Augen. (Nach Hans Joachim Schliep)
Das Weinberglied
1 Ich will singen von dem, den ich liebe, ein Lied vom Weinberg meines Freundes: Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. 2 Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit edelsten Reben. Einen Turm baute er mitten darin und hob auch einen Kelter aus. Dann wartete er auf die süße Frucht. Doch die Trauben waren sauer und schlecht. 3 Nun, ihr Bürger von Jerusalem, Männer von Juda: Wie denkt ihr über meinen Weinberg und mich? 4 Habe ich nicht alles an meinem Weinberg getan? Warum hoffte ich auf süße Trauben und er brachte saure Frucht? 5 Jetzt sage ich euch was ich ihm tue: Ich reiße seine Hecke aus, damit er von Herden abgeweidet wird, ich breche seine Mauer ab, dass er von allen zertrampelt wird. 6 Zu einer Wüste soll er werden, nicht mehr beschnitten und behackt- und von Dornen und Disteln bedeckt. Und den Wolken will ich befehlen, dass kein Regen mehr auf ihn fällt. 7 Denn der Weinberg von Adonai, dem allmächtigen Gott, ist das Volk Israel. Und die Männer von Juda sind die Pflanzung seiner Lust. Er hoffte auf Rechtsspruch und erntete Rechtsbruch, er hoffte auf Gerechtigkeit und hörte Geschrei über Schlechtigkeit. (Übersetzung nach „NeÜ“ – Neue Übersetzung durch „bibel.heute“)
Kaum ist das Eis geschmolzen, scheint die Sonne und wärmt die Erde. Die Schneeglöckchen blühen in allen Varianten und die Krokusse strecken ihre leuchtenden Farben in den Himmel. Eine Wohltat für die Seele, wenn man auf einem Spaziergang all die Farben und das zarte Grün bewundern kann.
Die Vorfreude auf einen reichen Erntesegen ist noch weit weg, aber das schöne Wetter lockt nach draußen. Es ist Zeit, den Gemüsegarten umzugraben und vorzubereiten. Im vergangenen Jahr haben wir das gemacht: Eine Reihe umgegraben, die frei gewordene Rinne mit Kompost gefüllt und dann die Nächste Reihe umgebrochen, die Soden umgedreht und darauf gegeben. Schließlich wurde alles glattgehakt und schon war das Gemüsebeet bereit für Kartoffeln und Kohlrabi, Zucchini, Paprika, Kräuter und Wurzeln. Die Arme schmerzen am Abend, aber die Belohnung ist das wert. Was ist das für ein Genuss, die ersten eigenen Kartoffeln schmecken zu können. Darauf freue ich mich schon jetzt. Und ich weiß, das geht vielen anderen auch so. Das Andre kenne ich auch.
Da sind die vorgezogenen Kohlrabi-Pflanzen gerade in der Erde und dann knabbern Kaninchen, wo auch immer die auf einmal herkommen, die jungen Triebe fast ab. Nur ein Karnickeldraht rettet die jungen Pflanzen.
Im Frühjahr freut man sich darüber, dass alles summt und brummt und hat seinen Spaß an den schönen weißen Schmetterlingen, und schon haben sich Raupen auf den Pflanzen niedergelassen und geben dem Kohlrabi den Rest. Dagegen kann man kaum schnell genug absuchen.
Eines steht mal fest: Kohlrabi sparen wir uns in diesem Jahr.
Um wieviel größer muss die Enttäuschung sein, wenn es Gott um seine Menschen geht. Jesaja versucht der Frage zu begegnen: „Warum werden wir von Feinden überrannt, wenn doch Gott an unserer Seite ist?“ Jesajas Antwort lautet: „Haben wir uns denn an unseren Gott gehalten? Vielmehr haben wir doch so gelebt, als gäbe es Gott gar nicht, haben den Nächsten nicht als Mitgeschöpf liebevoll angesehen, sondern eiskalt ausgebeutet und übervorteilt.“ Im Kontext unseres Sonntages ist dieses Weinberglied aufgegriffen, um von der Sorgfalt und Liebe Gottes zu sprechen, mit der Gott uns umsorgt und alles für seine Menschen gibt.
Der Schöpfer des Himmels und der Erde wird Mensch, einer von uns, und teilt in seinem Sohn unser bedrohtes und begrenztes Leben.
„Nur unsretwegen hattest du zu leiden, gingst an das Kreuz und trugst die Dornenkrone. Für unsre Sünden musstest du bezahlen mit deinem Leben“, textet das Wochenlied. Der Sohn Gottes, der von Gott erzählt und in Gottes Namen geheilt hat, in dem uns die Liebe Gottes nahegekommen ist, stirbt geschmäht und verurteilt den Fluch-Tod – und überwindet für uns selbst diese schlimmste Gottesferne. Weil es Menschen unmöglich war, tat er es für uns.
Dieser Sonntag lädt ein, sich von der Barmherzigkeit Gottes anrühren zu lassen und darauf in unserem Verhalten durch Nachsicht anderen gegenüber zu antworten. Wir werden daran erinnert, seine Schöpfung wertzuachten und zu schützen, dankbar die Früchte des Bodens zu genießen und unseren Mitmenschen freundlich, mitfühlend und liebevoll zu begegnen.
Unser Wochenlied bittet: „Lieber Herr Jesus, wandle uns von Grund auf, dass allen denen wir auch gern vergeben, die uns beleidigt, die uns Unrecht taten, selbst sich verfehlten.“ Vergeben bedeutet nicht, etwas unter den Teppich zu kehren oder kleinzureden. Es bedeutet vielmehr, über das Geschehene zu sprechen, Versagen auszuhalten und miteinander einen neuen Anfang zu finden.
Die Kraft dazu finden wir im Vertrauen auf Gott, der uns diesen neuen Anfang selbst schenkt. Seine Liebe gilt uns immer, wo auch immer wir sind und was uns gerade beschäftigt. Er sieht uns in Liebe an.
Sein Segen leite und begleite uns, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Wochenlied EG 96 Du schöner Lebensbaum des Paradieses
1dt. Du schöner Lebensbaum des Paradieses, gütiger Jesus, Gotteslamm auf Erden. Du bist der wahre Retter unsres Lebens, unser Befreier.
2dt. Nur unsretwegen hattest du zu leiden, gingst an das Kreuz und trugst die Dornenkrone. Für unsre Sünden musstest du bezahlen
mit deinem Leben.
3dt. Lieber Herr Jesus, wandle uns von Grund auf, dass allen denen wir auch gern vergeben, die uns beleidigt, die uns Unrecht taten,
selbst sich verfehlten.
EG 94 Das Kreuz ist aufgerichtet
1. Das Kreuz ist aufgerichtet, der große Streit geschlichtet.
Dass er das Heil der Welt in diesem Zeichen gründe,
gibt sich für ihre Sünde der Schöpfer selber zum Entgelt.
2. Er wollte, dass die Erde zum Stern des Kreuzes werde,
und der am Kreuz verblich, der sollte wiederbringen,
die sonst verlorengingen, dafür gab er zum Opfer sich.
3. Er schonte den Verräter, ließ sich als Missetäter
verdammen vor Gericht, schwieg still zu allem Hohne,
nahm an die Dornenkrone, die Schläge in sein Angesicht.
4. So hat es Gott gefallen, so gibt er sich uns allen.
Das Ja erscheint im Nein, der Sieg im Unterliegen,
der Segen im Versiegen, die Liebe will verborgen sein.
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr:
Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in St. Jürgen