© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße zum 3. Sonntag nach Trinitatis

Fri, 18 Jun 2021 10:33:02 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum 3. Sonntag nach Trinitatis 
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am 20.06.21 um 10.00 Uhr in Holtrop- bei schönem Wetter  im Bibelgarten  unter einem hohen Pagodendach- mit Abstand und -auf dem Sitzplatz unbelastet durch Mund-und Nasenschutz- ein.
Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.  
Am dritten Sonntag nach Trinitatis begegnet uns in der Evangeliumslesung das wohl Bekannteste aller Gleichnisse: „Das Gleichnis vom verlorenen Sohn“, das eigentlich richtiger „Das Gleichnis vom liebenden Vater“ heißen müsste. Das Reich Gottes wird in Bildern beschrieben, in denen es um Essen und Trinken, um Feiern und (Wiedersehens-) Freude geht. Im Festmahl, zu dem der großzügige Vater seine beiden Söhne einlädt, werden Liebe und Vergebung greif- und schmeckbar und sinnlich erfahrbar. Leise klingt auch das Thema des Neids an. Menschliche Herzen sind oft zu eng, um die grenzenlose Barmherzigkeit Gottes annehmen und sich daran freuen zu können. Der Wochenspruch ruft aber dazu auf: Christus spricht: „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ (Lukas 19,10). 
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können, im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf unserer Welt Gestalt annehmen können, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns mit Lebendigkeit füllt, bewegt und begleitet. 
 
Einladung zum Gebet: 
Gott, du legst dich auch denen ins Herz, 
die bisher nichts von dir wissen wollten.
Einer glüht plötzlich vor Liebe zu dir.
Eine sucht dich unaufhörlich in den Gesten der Mitmenschen.
Viele fragen nach dir und staunen über ihre eigene Verwandlung.
Manche Bitten erhörst du, bevor sie ausgesprochen sind. Du, lieses Geheimnis. Du, mein Gefährte. Amen                       (nach Christine Behler)

Lukas 15,1-10 Verloren und wiedergefunden
Immer wieder hielten sich auch Zolleinnehmer und andere Leute mit schlechtem Ruf in der Nähe Jesu auf; auch sie wollten ihn hören. 2 Die Pharisäer und die Gesetzeslehrer waren darüber empört. „Der nimmt die Sünder auf“, sagten sie, „und isst sogar mit ihnen!“ 3 Da erzählte Jesus ihnen folgendes Gleichnis:
4“Wenn jemand von euch hundert Schafe hat und eins davon sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe weitergrasen und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? 5 Und wenn er es gefunden hat, trägt er es voller Freude auf seinen Schultern nach Hause. 6 Dann ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: „Freut euch mit mir! Ich habe mein verlorenes Schaf wiedergefunden!“ 7 ich sage euch: Im Himmel wird man sich genauso freuen. Die Freude über einen Sünder, der seine Einstellung geändert hat, ist größer als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben, umzukehren. 8 Oder wenn eine Frau zehnt Drachmen (griechische Silbermünze im Wert von einem römischen Denar) hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht in allen Ecken, bis sie die Münze findet? 9 Und wenn sie sie dann gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt zu ihnen: „Freut euch mit mir! Ich habe die verlorene Drachme wiedergefunden!“ 10 Ich sage euch: Genauso freuen sich die Engel Gottes über einen Sünder, der seine Einstellung geändert hat.
 
In unseren Zimmern hängt über der Tür ein Kreuz. Eigentlich hat mein Mann damit begonnen: Er hat das Wandkreuz, dass er zu seiner Kommunion bekommen hat, über unserer Tür aufgehängt. Darauf ist ein Lamm zu sehen.
Es hat ihn in seiner Jugend begleitet. Es hat uns auf unserem gemeinsamen Weg begleitet. Es ist auch jetzt über meiner Tür und wann immer ich zur Ruhe komme, fällt mein Blick darauf. 
Als unsere Kinder nach und nach zur Welt kamen, war es für mich fast ein Ritual, dass ich zum Eine-Welt-Laden gegangen bin und für jedes geborene Kind ein kleines bemaltes Holzkreuz erstanden habe, auf dem Künstler in einem Bild ausgedrückt haben, wie groß Gottes Liebe zu uns ist, wie wichtig wir ihm sind.
Ein besonders schönes ist das, auf dem der Schäfer mit dem Lamm über der Schulter gemalt ist. Ein Künstler aus Peru hat es gefertigt. 
Dieses Kreuz ist da, wenn unsere Kinder sich unterhalten. 
Es ist da, wenn jeder für sich über den Schularbeiten schwitzt und manchmal auch stöhnt. Es ist da, wenn wir miteinander die Hausarbeit erledigen: Jeder Fegt in seinem Zimmer die Zimmerdecken und Ecken ab, weil sich da besonders gerne Spinnennetze einfinden, wischt den Staub von den Regalen und saugt in seinem Zimmer. Das Lächeln des Schäfers bleibt liebevoll, auch wenn das Knurren groß ist, wenn die Ansage lautet: „Räumt bitte eure Zimmer auf- ich werde nachher nachsehen!“ Das Kreuz ist da, wenn miteinander geflaxt und gelacht wird, wenn zum Beispiel unser Jüngster die freie Zeit mit einem „hoch die Hände, Wochenende!“ einläutet und dann ein Kitzelsturm losbricht. 
Das Kreuz über der Zimmertür begleitet jeden von uns, wenn wir nachts einschlafen. Es erzählt davon, dass wir auf unserem Lebensweg nicht allein sind. 
Auch wenn wir eine Familie sind, steht ja jeder in seiner Lebensphase, mit seinen Lebensfragen und seinem Blick auf das Leben an einer anderen Stelle.
Manchmal ist es Adresse für einen tiefen Seufzer: „Werden wir das schaffen?“
Manchmal ist es Adresse für ein dankbares Lächeln. „Danke, Gott!“
„Ich habe dich heute an unserer Seite gespürt.“
Immer aber erinnert es daran, dass, egal was immer wir durchleben, Gott an unserer Seite bleibt und mit uns geht. 
Wo wir in die Irre gehen, da geht Gott uns nach. 
Und da geht es nicht um den strengen Blick, dem die Strafe folgt. 
Es geht um Gott, der dem Psalmbeter wie ein liebevoller Vater begegnet ist, der sagt: „Ich will dich mit meinen Augen leiten.“ (Ps 32,8)
Oder wie ein Psalmbeter an anderer Stelle dankbar sagen kann:
„Gott ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. Ps 23
In dieser Geborgenheit können wir leben und aus ihr Mut schöpfen für jeden neuen Tag. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Wochenende!
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz aus Holtrop

EG 353 Jesus nimmt die Sünder an
1. Jesus nimmt die Sünder an. Saget doch dies Trostwort allen,
welche von der rechten Bahn auf verkehrten Weg verfallen.
Hier ist, was sie retten kann: Jesus nimmt die Sünder an.
 
2. Keiner Gnade sind wir wert; doch hat er in seinem Worte
eidlich sich dazu erklärt. Sehet nur, die Gnadenpforte
ist hier völlig aufgetan: Jesus nimmt die Sünder an.
 
3. Wenn ein Schaf verloren ist, suchet es ein treuer Hirte;
Jesus, der uns nie vergisst, suchet treulich das Verirrte,
dass es nicht verderben kann: Jesus nimmt die Sünder an.
 
EEG 7 Atem in uns, Heiliger Geist
Kehrvers: Atme in uns, Heiliger Geist, brenne in uns, Heiliger Geist, wirke in uns, Heiliger Geist, Atem Gottes, komm!
 
1. Komm, du Geist, durchdringe uns. Komm, du Geist, kehr bei uns ein. Komm, du Geist, belebe uns, wie ersehenen dich! Atme in uns, Heiliger Geist…
 
2. Komm, du Geist der Heiligkeit, komm, du Geist der Wahrheit! Komm, du Geist der Liebe, wir ersehnen dich! Atme in uns, Heiliger Geist…
 
3. Komm, du Geist, mach du uns eins, komm, du Geist, erfülle uns! Komm, du Geist, und schaff uns neu, wir ersehnen dich. Atme in uns, Heiliger Geist…
Quelle: Andreas Wiltfang
Kreuzigungsgruppe aus dem 14. Jahrhundert in St. Jürgen
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