Herzliche Grüße zum 2. Sonntag nach Trinitatis
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am 13.06.21 um 9.00 Uhr in Akelsbarg und um 10.00 Uhr in Holtrop- bei schönem Wetter im Bibelgarten unter einem hohen Pagodendach- mit Abstand und -auf dem Sitzplatz unbelastet durch Mund-und Nasenschutz- ein.
Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.
Am zweiten Sonntag nach Trinitatis heißt die Überschrift: „Kommt zu mir…!“ Diese Einladung erklingt in Lesungen Gebeten und Liedern und beschreibt, wie wohltuend und nährend die Nähe Gottes ist. Wer sich Gott nähert, spürt die Güte und die lebensspendende Kraft Gottes. Eingeladen sind alle, die sich anreden lassen, gerade auch die, die nicht mit dieser Einladung gerechnet haben. So lautet auch der Wochenspruch: Christus spricht: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Mt 11,28).
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können, im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf unserer Welt Gestalt annehmen können, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns mit Lebendigkeit füllt, bewegt und begleitet.
Einladung zum Gebet:
Jesus, du rufst uns, aus allen Straßen und Häusern,
von Hecken und Zäunen und aus unseren Gärten,
Fließbändern und Schreibtischen,
in deine Gemeinschaft, die uns nährt und guttut.
Gib, dass wir die auch so wichtigen Dinge unseres Lebens
nicht zur Entschuldigung vorschieben –
nicht Ehe und Familie, nicht Arbeit und Beruf, nicht Zärtlichkeit und Glück- sondern sie als dein Geschenk genießen, und die Freude teilen.
Lass uns nicht am Wesentlichen vorbei leben, an deiner Nähe und Freundlichkeit, an der Gemeinschaft mit dir und unseren Geschwistern. Amen (nach Jochen Arnold)
1. Kor 14,1-12
Folgt also dem Weg der Liebe und bemüht euch um die Geistesgaben, ganz besonders aber um die prophetische Rede. 2 Denn wer in Zungen redet, spricht nicht zu Menschen, sondern zu Gott. Niemand versteht ihn. Durch Wirkung des Geistes redet er geheimnisvolle Worte. 3 Wer aber prophetisch weissagt, redet zu den Menschen, baut auf, ermahnt und tröstet. 4 Wer in Zungen redet, hat nur selbst etwas davon. Wer aber prophetisch redet, erbaut die Gemeinde. 5 Ich wollte, dass ihr alle in Zungen redet, aber noch viel mehr wollte ich, dass ihr alle prophetisch weissagt. Das hat mehr Gewicht als in Zungen zu reden, es sein denn, dass das Zungenreden übersetzt wird, damit die Gemeinde etwas davon hat. 6 Wenn ich jetzt zu euch käme, liebe Geschwister, und in Zungen reden würde, was hättet ihr davon, wenn ich keine Offenbarung, keine Erkenntnis, keine Weissagung, keine Lehre bringe? 7 Es ist so wie bei den unbeseelten Musikinstrumenten, zum Beispiel der Flöte oder der Harfe. Wenn man die einzelnen Töne nicht unterscheiden kann, wie soll man dann erkennen, was auf der Flöte oder Harfe gespielt wird? 8 Und wenn die Trompete kein klares Signal gibt, wer wird sich dann zum Kampf fertig machen? 9 So ist es auch bei euch. Wenn ihr beim Reden in Zungen keine verständlichen Worte von euch gebt, kann euch niemand verstehen. Ihr werdet nur in den Wind reden. 10 Es gibt wer weiß wie viele Sprachen in der Welt und keine ist an und für sich unverständlich. 11 Wenn ich aber die Bedeutung der Wörter nicht kenne, werde ich den Redenden nicht verstehen können und er mich auch nicht. 12 So ist es auch bei euch. Wenn ihr schon solchen Wert auf die Geistesgaben legt, dann bemüht euch vor allem um die, die dem Aufbau der Gemeinde dienen.
Die Sonne strahlt vom Himmel und die Herzen schlagen höher. Der Mut wird durch die guten Nachrichten über niedrige Inzidenzwerte größer. Wir wagen uns wieder mir raus. Raus ist ohnehin immer gut, weil sich unter freiem Himmel bekanntlich die Infektionsgefahr mit Corona drastisch reduziert.
Wie schön, endlich wieder Gottesdienst im Bibelgarten feiern zu können! Wie schön, endlich wieder miteinander – mit Abstand – zu singen.
Manche Stimmen sind schon ganz „rostig“ geworden und manche Menschen sehe ich mit großer Freude wieder, weil ich sie gefühlt schon so lange nicht mehr gesehen habe. Da kann man sich die Not in der Gemeinde in der Hafenstadt Korinth, in die Paulus ordnend eingreift, kaum vorstellen:
Erfüllt durch die Gaben, die der Heilige Geist den vielen in der Gemeinde hat zuteilwerden lassen hat, gibt es in den Zusammenkünften ein reichliches Durcheinander. Einige üben sich in „Glossolalie“ – einer Art Zungengesang= in heller Stimme gesungene Silben - zeitgleich erzählen andere von einer gottgegebenen Erkenntnis und wieder andere von einem Bild, das sie bekommen haben, und das sie im Hinblick auf eine anwesende Person so und so deuten. Gottesdienst geht anders. Alle sollen etwas davon haben. Also muss Paulus ordnen. Eins nach dem anderen. Und das was allen dient, hat Vorrang.
Das tut er, damit Gehör findet, was der „Erbauung“, der „Ermahnung“ und der „Tröstung“ dient. Propheten im Alten Testament haben einen wachen Blick dafür, was verkehrt läuft, üben Sozialkritik und weisen darauf hin, was nach Gottes Willen anders laufen sollte. Sie wirken als Wegweiser für eine bessere Zukunft in Gottes Nähe. Die Gabe der prophetischen Rede hat also nichts mit Wahrsagerei zu tun, sondern meint, dass einer einen klaren Blick und ein deutliches Wort dafür hat, was verkehrt läuft. Wir haben in jüngster Zeit mit viel Neuen umgehen lernen müssen. Und das hat sich auch in unserer Sprache ausgewirkt: „Alltagsmaske“ zum Beispiel ist so ein neues Wort. Ein anderes lautet: „Inzidenzwert“. Und ich bin beinahe sicher, dass wir vor gut einem Jahr etwas anderes vor Augen hatten, wenn wir das Wort „Querdenker“ gehört haben. Wenn es aber stimmt, dass Sprache unser Denken formt, dann ist es schon bedenklich, wenn wir vor dem: „Moin, fein di to sehn“ beschwichtigend herüberrufen: „Keine Sorge, ich bin getestet“ und der launige Zuruf: „schön negativ bleiben!“ etwas Positives meint. Leben ist mehr als Essen und Trinken und Gesundheit ist mehr als die Unversehrtheit unseres Körpers. Auch das Seelische darf nicht vergessen werden. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir einander brauchen. Ich halte es für wichtig, zu üben, einander täglich ein „gutes Wort“ zu gönnen und ein offenes Ohr füreinander zu haben. Und weil „nichts ohne Sprache ist“, wie Paulus seiner Gemeinde in Korinth schreibt (1. Kor. 14,10), macht es etwas mit uns, wenn wir in unserem Nächsten nicht ein „Infektionsrisiko“ sehen, sondern unseren „Bruder oder unsere Schwester“ in Christus. Zum „prophetischen Handeln gehört unser Einsatz für „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ mit dazu.
Das Wichtigste Erkennungsmerkmal aber stellt Paulus allem voran: „Strebt nach der Liebe!“ Zu dieser Liebe macht Gottes Geist uns fähig.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein „geistreiches“ Wochenende!
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz aus Holtrop
EG 213 Kommt her, ihr seid geladen
1. Kommt her, ihr seid geladen, der Heiland rufet euch;
der süße Herr der Gnaden, an Huld und Liebe reich,
der Erd und Himmel lenkt, will Gastmahl mit euch halten
und wunderbar gestalten, was er in Liebe schenkt.
2. Kommt her, verzagte Sünder, und werft die Ängste weg,
kommt her, versöhnte Kinder, hier ist der Liebesweg.
Empfangt die Himmelslust, die heilge Gottesspeise,
die auf verborgne Weise erquicket jede Brust.
3. Kommt her, betrübte Seelen, die Not und Jammer drückt,
mit Gott euch zu vermählen, der wunderbar beglückt.
Kommt, legt auf ewig ab der Sünde bange Säumnis;
empfanget das Geheimnis, das Gott vom Himmel gab.
4. O Wonne kranker Herzen, die mir von oben kam!
Verwunden sind die Schmerzen, getröstet ist der Gram.
Was von dem Himmel fließt, hat lieblich sich ergossen;
mein Herz ist gar durchflossen vom süßen Liebesgeist.
EG 225 Komm, sag es allen weiter
Kehrvers: Komm, sag es allen weiter, ruf es in jedes Haus hinein!
Komm, sag es allen weiter: Gott selber lädt uns ein.
1. Sein Haus hat offne Türen, er ruft uns in Geduld,
will alle zu sich führen, auch die mit Not und Schuld.
Der Kehrvers wird nach jeder Strophe wiederholt. Komm, sag es…
2. Wir haben sein Versprechen: Er nimmt sich für uns Zeit,
wird selbst das Brot uns brechen, kommt, alles ist bereit. Komm, sag es…
3. Zu jedem will er kommen, der Herr in Brot und Wein.
Und wer ihn aufgenommen, wird selber Bote sein. Komm, sag es…