© Astrid Burmeister

Herzliche Grüße im Oktober aus St. Jürgen

Sat, 07 Oct 2023 21:07:20 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Kennen Sie das Zauberwort?
Nein? Es schreibt sich nicht mit doppel „t“. Es lautet: Danke!
Danke ist tatsächlich ein Zauberwort. Wussten Sie das? Sie können es ausprobieren. Etwa beim Paketboten. Sagen Sie: „Dankeschön! Wie gut, dass Sie das bringen!“ und Sie werden sehen, wie sein Gesicht die Unruhe des Stresses verliert und überrascht und fröhlich wird. Oder bei einer physiotherapeutischen Behandlung. „Danke, das hat mir gutgetan!“ Von da an wird man erst recht freundlich zu Ihnen sein. Das Zauberwort wirkt auch bei uns selbst. Denn es verwandelt das verkrampfte „Ich will aber!“, oder „Warum geht es anderen besser als mir?“ in ein sanftes „Ach ja, ich habe es doch gut!“
Das Zauberwort ist sogar Dünger für den Glauben. 
Am Abend gebetet, stärkt es die Nähe zu Gott, das Erinnern und Vertrauen.  Vor allem nach einem miesen Tag ist das eine Medizin: 
Überlegen Sie sich drei Erlebnisse, die gut waren, und sie können auch diesem Tag Sinn abgewinnen.
Denken Sie jetzt nicht, das ist ja sei ein beschwichtigender Lebenshilfe-Trick. Nein, es ist, genau betrachtet, ein angemessenes Grundverhältnis zum Leben und zum Glauben. Der Schreiber des Philiperbriefes schreibt zum Beispiel: 
Jedes Mal, wenn ich an euch denke, danke ich meinem Gott. Und immer, wenn ich ihn um etwas bitte, bete ich mit Freude für euch.“ (Philipper 1,3–4)  Ja, wir sind vergängliche Geschöpfe und nichts ist selbstverständlich. Das Leben ist ein Geschenk, die Gesundheit und freundliche Menschen sind es auch. Wir haben sie uns nicht verdient. Ich bin zum Beispiel dankbar, auch wenn ich den Teppich saugen muss, denn es bedeutet, dass ich ein gemütliches Zuhause habe.  Ich bin dankbar über die Kleidung, die mal wieder zu eng wird …  weil es bedeutet, dass ich genug zu essen habe.  Ich bin dankbar für das Kind, das sein Zimmer nicht aufräumt und lieber etwas anderes macht … weil es bedeutet, dass es zu Hause ist und nicht auf der Straße. Ich kann sogar dankbar sein über die Steuern, die ich zahlen muss… Weil es bedeutet, dass ich Arbeit habe. 
Oder für die riesige Unordnung nach einer gefeier­ten Party … weil es bedeutet, dass ich von Freunden umge­ben war. Ich kann dankbar sein über die vielen Beschwerden, die ich über die Regie­rung höre… weil es bedeutet, dass wir Redefreiheit be­sitzen.  Oder für die Person hinter mir in der Kirche, die so falsch singt… weil es bedeutet, dass ich gut hören kann. 
Ich kann dankbar sein über den Wäscheberg zum Waschen und Bügeln… weil es bedeutet, dass ich und die Meinen Kleidung besitzen. 
und über die schmerzenden Muskeln nach meiner Sport­einheit… 
weil es bedeutet, dass ich mich gut bewegen kann. 
Ich kann dankbar sein über die Einkäufe, die ich schon wieder machen und nach Hause schleppen muss …, weil es bedeutet, dass es meinen Kinder schmeckt und wir zu Essen haben. Unsere Landwirtschaft macht das möglich. Uns so danke ich all den Landwirtinnen und Landwirten, die mit Erfahrung, Geschick und Ausdauer dafür sorgen, dass wir gute Lebensmittel genießen können. Und ich danke Gott dafür, dass er wachsen lässt. Aus der Landwirtschaft hier in Akelsbarg habe ich gehört, dass viele mit der Maisernte ganz zufrieden sind. Der erste Schnitt war feuchter, die Flächen zu nass, aber dann konnte man mit dem Wetter einigermaßen zurechtkommen. Der Milchpreis ist nicht mehr ganz so hoch. Tiefer darf er jedoch auch nicht mehr sinken, damit die Energiekosten in der Erzeugung tragbar bleiben. 
Für all diese Arbeit und den Ertrag, den Gott aufkommen lässt, bin ich von Herzen dankbar. 
Ich kann sogar dankbar sein über den Wecker, der mich morgens unsanft aus meinen Träumen reißt… , weil es bedeutet, dass ich am Leben bin und eine Aufgabe ausfülle. 
Und schließlich… über die vielen nervenden E-Mails oder WhatsApp-Nachrichten …  weil es bedeutet, dass es genügend Menschen gibt, die an mich denken. 
Wir haben die Chance und die Aufgabe, aus dem, was Gott schenkt, ein lebenswertes Leben für uns und andere zu gestalten. 
Das lasst uns üben. Und ein wichtiges Wort, um damit anzufangen, ist das Wort Danke. 
Quelle: Christiane Schuster-Scholz
Ernteschmuck in St. Jürgen
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