Herzliche Grüße zum Ewigkeitssonntag
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Am 21.11., dem letzten Sonntag im Kirchenjahr, feiern wir um 9.00 Uhr in Akelsbarg und um 10.00 Uhr in der Holtroper St. Jürgen-Kirche den Gedenktag der Verstorbenen des ausgehenden Kirchenjahres. Für jeden Menschen, von dem wir in diesem Kirchenjahr Abschied nehmen mussten, weil er gestorben ist, zünden wir eine Kerze an, lesen seinen Namen, nehmen ihn auf im Gebet und halten am Ausgang eine Rose für die Familie bereit, die die Angehörigen zum Grab tragen können.
Auf den Wegen in der Kirche ist ein Mund-Nasen-Schutz notwendig. Auf den Plätzen mit Abstand können wir ihn weglassen. Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst bzw. online-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eier-Huske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop und auf unserer Homepage finden.
Das Evangelium dieses Sonntages steht im bei Johannes im Kapitel 5,24-29.
Es beschäftigt sich mit der Frage nach dem „Danach“. Ist mit dem Tod alles vorbei? Oder kommt die große Rechnung: „habe ich Gutes getan oder schlecht gehandelt?“ Wer sich an Jesus hält und auf sein Wort hört, der „ist bereits vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“. Ich finde es sehr tröstlich zu hören: „Selbst unsere Verstorbenen werden „die Stimme des Menschensohnes hören und leben“. Aus dieser Hoffnung über den Tod hinaus können wir Kraft schöpfen, in aller Traurigkeit des Abschieds Vertrauen zu fassen, dass unsere Verstorbenen auch jetzt bei Gott gut aufgehoben und geborgen sind.
Der Predigttext 5. Mose 34,1-8 erzählt vom Tod Moses und von der Trauer des Volkes. Zugleich wird geschildert, wie das, was Gott Mose zeigt, weit in die Zukunft weist. Gott schenkt ihm einen weiten Blick und er sieht, woher er kam und wohin sein Volk gehen wird. So kann er erfüllt und mit einer Brücke in die Zukunft vor Augen sterben.
Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes, der uns alle ins Leben rief und einem jeden seine und ihre Zeit schenkt;
wir feiern im Namen des Sohnes, Grund unserer Hoffnung und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns mit Lebendigkeit erfüllt und begeistert.
Einladung zum Gebet:
Gott, der Tod eines geliebten Menschen stößt uns aus der Welt. In die Fremde. Als wenn unser Lebenshaus plötzlich nicht mehr bewohnt ist.
So begehen wir diesen Tag der Erinnerungen.
Wir suchen danach, wieder Wohnung zu finden bei Menschen,
bei dir und bei uns selbst.
Leite du uns durch diese Zeit der Schmerzen und Erinnerungsbilder.
Sprich uns an mit deiner Verheißung, dass ein neues Licht kommt.
für die, die weiterleben und die, die gehen mussten. (nach Christine Behler)
5. Mose 34,1-8 Moses Tod
1 Vom Steppengebiet Moabs aus stieg Mose auf den Berg Nebo und zwar auf den Psiga-Gipfel, der Jericho gegenüber liegt. Dort zeigte ihm Jahwe das ganze Land von Gilead bis Dan, 2 das ganze Gebiet des Stammes Naftali, das Gebiet der Stämme Efraim und Manasse, das ganze Gebiet des Stammes Juda bis zum westlichen Meer, 3 den Negev und die Tiefebene des Jordan von der Palmenstadt Jericho bis nach Zoar. 4 Dann sagte Jahwe zu ihm: „Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob unter Eid versprochen habe. Ich hatte gesagt: „Deinen Nachkommen werde ich es geben.“ Ich habe es dich jetzt mit eigenen Augen sehen lassen, aber betreten darfst du es nicht.“5 So starb Mose, der Diener Jahwes, im Land Moab, wie Jahwe es gesagt hatte, 6 und er begrub ihn dort im Tal gegenüber von Bet-Peor. Bis heute weiß niemand, wo sein Grab ist. 7 Mose war 120 Jahre alt geworden. Sein Sehvermögen hatte nicht nachgelassen und seine Kraft war nicht geschwunden.8 Dreißig Tage lang hielt das ganze Volk im Steppengebiet Moabs Totenklage für ihn. 9 Aber auch Josua Ben Nun war mit dem Geist der Weisheit erfüllt, denn Mose hatte ihm die Hände aufgelegt.
Mögen Sie Berge? Ich weiß, an dieser Frage scheiden sich die Geister.
Es gib Menschen, die lieben die Berge und sehnen sich zurück nach einem Urlaub im Schwarzwald oder im Allgäu. Gerne denken sie an den Wanderweg unter grünem Blätterdach, entlang des plätschernden Bachs, gespeist aus felsiger Quelle und herrlich erfrischend.
Andere bekommen Beklemmungen, wenn sie aus dem Fenster sehen und direkt davor eine Felswand sehen. Mir scheint das ein gutes Bild für unsere Sicht auf das Leben zu sein. Manche sehen das Ende als Wand, die sich unvermittelt quer über den Lebensweg zieht. Abbruch, Ende, vorbei. Darauf läuft alles hinaus. Andere ahnen, dass die Vielseitigkeit des Lebens noch viel weiter reicht, als wir mit unseren Händen ertasten und mit unserem Verstand begreifen und wahrnehmen können. Die Bibel erzählt von einer Hoffnung, die wir über den Tod hinaus haben dürfen. Wir gehen hinüber, aber wir gehen darin nicht verloren. Vielmehr kehren wir zurück in die Geborgenheit dessen, der uns ins Leben gerufen hat und der auch am Ende einen Ort für uns bereithalten wird. Ich vertraue fest darauf, dass unsere Lieben auch bei Gott geborgen und aufgehoben sind.
Berge haben es in sich. Unten hat man eine Wand vor Augen, oben weitet sich der Blick und, wenn das Wetter klar ist, kann man ganz weit sehen. Viel weiter als man es in der Ebene könnte.
Mose wird nach dem langen Weg, den er mit seinem Volk auf Gottes Wort hin gegangen ist, das gelobte Land nicht betreten können. Aber Gott schenkt ihm einen Blick darauf. An der Schwelle in die Zukunft sieht er, was sein wird. Mose kann erahnen, wie verheißungsvoll und gut die Zukunft sein wird, die Gott für sein Volk bereithält. Mose, der in seinem Leben viel dafür getan hat und Gottes Volk auf den Weg gebracht hat, bekommt am Ende seines Lebens diesen Ausblick und weiß: Gott wird vollenden, wofür Mose in seinem Leben gekämpft und wofür er sich eingesetzt hat. Mit den Füßen wird Mose diese Schwelle nicht mehr übertreten. Aber sein Blick schwebt gewissermaßen wie mit Adlerschwingen voraus.
Es gibt so manches Gute, was durch Menschen und ihren Einsatz in die Welt kommt. Manches wirkt über sie hinaus. Wir tragen all die guten Erfahrungen und Begegnungen in unseren Herzen weiter. Manchmal ist es schwer im Schmerz der Trauer den Glanz dieses Schatzes sehen zu können. Manchmal ist es ein Weg, den wir erst gehen müssen. Aber eins ist sicher: Gott bleibt an unserer Seite und geht diesen Weg mit uns mit.
Ein segensreiches Wochenende, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 209 Ich möcht’, dass einer mit mir geht
1. Ich möcht’, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht, der mich zu allen Zeiten kann geleiten.
Ich möcht’, dass einer mit mir geht.
2. Ich wart’, dass einer mit mir geht, der auch im Schweren zu mir steht, der in den dunklen Stunden mir verbunden.
Ich wart’, dass einer mit mir geht.
3. Es heißt, dass einer mit mir geht, der’s Leben kennt, der mich versteht, der mich zu allen Zeiten kann geleiten.
Es heißt, dass einer mit mir geht.
4. Sie nennen ihn den Herren Christ, der durch den Tod gegangen ist; er will durch Leid und Freuden mich geleiten.
Ich möcht’, dass er auch mit mir geht.
EG 533 Du kannst nicht tiefer fallen
1. Du kannst nicht tiefer fallen als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.
2. Es münden alle Pfade durch Schicksal, Schuld und Tod
doch ein in Gottes Gnade trotz aller unsrer Not.
3. Wir sind von Gott umgeben auch hier in Raum und Zeit
und werden in ihm leben und sein in Ewigkeit.