© Astrid Burmeister

1. Sonntag nach Epiphanias

Fri, 08 Jan 2021 12:10:09 +0000 von Christiane Schuster-Scholz

Herzliche Grüße zum 1. Sonntag nach Epiphanias aus St. Jürgen!
„Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ Röm 8,14
Unter diesem Wochenvers kommen wir zusammen und feiern wir Gottesdienst am 10.01.2021 um 9.00 Uhr in Akelsbarg und um 10.00 Uhr in Holtrop in der St. Jürgen-Kirche. Zwar sind die Sitzplätze in beiden Gotteshäusern mit Abstand ausgewiesen und die Handdesinfizienz am Eingang ist kontaktlos möglich, aber vielleicht haben Sie dennoch Bedenken, in dieser Zeit zu mehreren unter einem Dach zusammenzukommen. Umso mehr sind Sie eingeladen, diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür mitzunehmen und von zuhause in Verbundenheit mit uns mitzufeiern.
 
Noch ist das Jahr jung und liegt offen vor uns. Wir gehen die ersten Schritte in dieses Jahr und sind wieder einmal mehr eingeschränkt in dem, was wir an Kontaktpflege tun können. Und doch sind und bleiben wir verbunden. Das ist uns schon am Anfang unseres Lebens zugesagt. Mit der Taufe ist Gott mit uns ein unverbrüchliches Bündnis eingegangen. Zugleich sind wir durch den Heiligen Geist verbunden, der uns bewegt, füreinander und miteinander zu denken, zu fühlen und zu handeln. So sagt es auch der  Wochenspruch: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“  (Röm 8,14) 
Wir feiern im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können – jeden Tag- und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können; im Namen Jesu Christi, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf dieser Welt Gestalt annehmen können, 
und im Namen des Heiligen Geistes, der uns Kraft gibt und uns begeistert.
 
Einladung zum Gebet: 
Gott, eigentlich bräuchte ich es jeden Tag, dass sich die Wolkendecke über mir auftut und der Himmel hindurchscheint und eine Stimme mir sagt,
dass ich mich nicht so anstrengen muss und dass ich über mich hinauswachsen kann. Gott, ich bitte dich, sende deinen Geist auf mich herab, dass mir die Augen aufgehen. Amen (nach Christine Tergau-Harms).
Von der Gerechtigkeit, die im Alltag des Christen sichtbar wird: 
In seiner Einstellung zu seinem Nächsten  Röm 12,1-8 
1 Weil Gott uns solches Erbarmen geschenkt hat, liebe Geschwister, ermahne ich euch nun auch, dass ihr euch mit Leib und Leben Gott als lebendiges und heiliges Opfer zur Verfügung stellt. An solchen Opfern hat er Freude, und das ist der wahre Gottesdienst. 2 Und richtet euch nicht nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lasst die Art und Weise, wie ihr denkt, von Gott erneuern und euch so umgestalten, dass ihr prüfen könnt, ob etwas Gottes Wille ist -ob es gut ist, ob es Gott gefallen würde und ob es zum Ziel führt. 3 Aufgrund der Gnade, die Gott mir gegeben hat, warne ich jeden einzelnen von euch: „Denkt nicht höher von euch, als es angemessen ist, und seid besonnen! Maßstab dafür ist der Glaube, von dem Gott jedem ein bestimmtes Maß zugeteilt hat. 4 Es ist wie bei unserem Körper. Er bildet ein lebendiges Ganzes, hat aber viele Glieder, von denen jedes eine besondere Aufgabe hat. 5 Genauso sind wir alle in Verbindung mit Christus ein einziger Leib und einzeln genommen Glieder, die voneinander abhängig sind. 6 Wir haben ganz verschiedene Gaben, so wie Gott sie uns in seiner Gnade gegeben hat. Der eine hat die Gabe, Worte Gottes weiterzugeben. Er soll das in Übereinstimmung mit dem Glauben tun! Ein anderer ist befähigt, praktische Aufgaben zu übernehmen. Er soll diese Gabe einsetzen! Wenn jemand die Gabe des Lehrens hat, soll er lehren. 8 Wenn jemand die Gabe der Seelsorge hat, dann soll er sie ausüben. Wer bedürftige unterstützt, tue das uneigennützig! Wer Verantwortung übernimmt, muss fleißig sein! Wer sich um Notleidende kümmert, soll es mit fröhlichem Herzen tun!
 
Paulus schreibt diese Worte an die junge christliche Gemeinde in Rom.
Gerade bin ich mal wieder am Aufräumen. Jedenfalls dafür ist die Corona-Zeit gut: Es ist Zeit, das eine oder andere in die Hand zu nehmen, neu zu sortieren und auch auszusortieren. In unserem Haus sammeln sich besonders Bücher an. Gerade bin ich auf der Suche nach spannenden Büchern für die Kinder. Tatsächlich finden sich in unseren Regalen auch noch unsere Kinderbücher. „Die große Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner habe ich gerne gelesen und auch „Momo“ von Michael Ende.  Inmitten der Jugendbücher finde ich auch mein altes Poesie-Album. 
Schulfreundinnen haben dort etwas für mich hineingeschrieben. Zum Beispiel diesen Spruch: 
„Das will ich mir schreiben in Herz und Sinn, 
dass ich nicht für mich nur auf Erden bin,
dass ich die Liebe, von der ich leb´ / liebend an andere weitergeb.“ 
Ob Paulus das im Sinn hatte, als er seine Zeilen an die Gemeinde in Rom schreibt? Die Einschränkungen, die wir durch die Corona-Verbreitungsgefahr auferlegt bekommen, bewirken eher Vereinzelung. Manch einer hat das Gefühl tatsächlich „nur für sich“ zu sein. Aber dann höre ich bei Paulus noch einmal deutlicher hin: Er schreibt, dass wir verbunden sind – übrigens nicht, dass wir uns verbinden müssten. Gottes Heiliger Geist verbindet uns. Seit der Taufe hat Gott mit uns dieses unverbrüchliche Bündnis geschlossen. Er ist an unserer Seite. Im Heiligen Geist verbindet er die vielen einzelnen zu einer Gemeinschaft. In dieser Gemeinschaft gehört jeder einzelne in seiner Einzigartigkeit dazu. Auch von der Einzigartigkeit schreibt Paulus: Gott hat jede und jeden von uns mit seinen und ihren ganz eigenen  Begabungen beschenkt. Wir sind eingeladen, sie füreinander einzusetzen:  Da hat eine ein waches Gespür, wie biblische Worte unseren Alltag treffen und kann das motivierend weitersagen oder weiterschreiben. Da hat ein anderer eine Hand für Holzarbeiten und baut Vogelhäuschen für den Nachbarn, der auf dieses Weise vor seinem Fenster wieder Leben sieht. Da hat eine Jugendliche Spaß daran, Neues zu lernen und sich mit anderen über das Neu-Entdeckte auszutauschen und miteinander zu üben. Da macht sich jemand eine Liste, wer schon lange keinen Anruf mehr bekommen habt und nimmt sich jeden Tag eine Stunde Zeit zum Telefongespräch. Da lädt eine die andere zu einem Spaziergang ein: „Lopen nun Proten“, das geht auch mit Abstand an der frischen Luft. Da ist ein Kreis derer, die sich Gedanken machen, was die Menschen hier bei uns heute und morgen wirklich brauchen und welche Bedingungen dafür geschaffen werden können. Da versteht es jemand, Menschen, die Schweres zu tragen haben, seelisch Kraft zu geben und hat Rat hat, wie das geht, seelisch aufzutanken… Das geht auch mit Abstand. 
„Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist.“ Gibt uns die Jahreslosung auf. In dem Lied zur Jahreslosung, das Sie nachfolgend finden, sind noch weitere Beispiele genannt. Besonders wichtig zu hören bei Paulus ist mir: Gott ist an unserer Seite unverbrüchlich. In ihm sind wir verbunden, heute und morgen. Bleiben Sie behütet, 
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Wochenlied EG 410 Christus das Licht der Welt
1. Christus, das Licht der Welt. Welch ein Grund zur Freude!
In unser Dunkel kam er als ein Bruder. Wer ihm begegnet,
der sieht auch den Vater. Ehre sei Gott, dem Herrn!
 
2. Christus, das Heil der Welt. Welch ein Grund zur Freude!
Weil er uns lieb hat, lieben wir einander.
Er schenkt Gemeinschaft zwischen Gott und Menschen.
Ehre sei Gott, dem Herrn!
 
Lied zur Jahreslosung (Quelle: evangelisches Jugendwerk in Württemberg): Barmherzig sein heißt… 
1. Barmherzig sein heißt Zeit verschenken, zusammen lachen, Neues denken. Wer geht und fragt nach, lädt die Einsamen ein, in Gemeinschaft zu sein?
 
2. Barmherzig sein heißt Schweres tragen, zusammen weinen, Schweigen wagen. Was lindert die Not? Jedes Wort ist zu viel, ich umarme dich still.
 
Kehrvers: Seid barmherzig, denn euer Vater im Himmel ist es auch. Schaut euch um und seht, dass ihr einander braucht. Seine Liebe macht die Gedanken und Herzen wieder weit. Das ist das Wunder der Barmherzigkeit. 
 
3. Barmherzig sein heißt Brücken bauen, verzeihen uns sich neu vertrauen. Wer geht nun den Schritt? Das allein braucht schon Mut. Doch Versöhnung tut gut. 
 
4. Barmherzig sein heißt wachsam bleiben und Menschenfeindlichkeit vertreiben. Wer tritt dafür ein? Jeder, der etwas sieht und Barmherzigkeit liebt. Seid barmherzig…
 
Übrigens: Gottesdienst mitfeiern: So,10.00 Uhr: Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in St. Jürgen
Quelle: Sandra Poppen
Taufbecken in der St. Jürgenkirche
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