Heilig Abend 15.00 Uhr Krabbelgottesdienst für die Kleinsten St. Jürgenkirche Holtrop 15.30 Uhr Christvesper in der Kapelle Akelsbarg 17.00 Uhr Krippenspielgottesdienst St. Jürgenkirche Holtrop 18.30 Uhr Christvesper in der St. Jürgenkirche Holtrop 23.00 Uhr Christmacht in der St. Jürgenkirche Holtrop
1. Weihnachtsfesttag 10.00 Uhr Gottesdienst mit Posaunenchor und Abendmahl St. Jürgenkirche Holtrop
2. Weihnachtsfesttag 10.00 Uhr Gottesdienst mit dem Gitarrenchor "Saitenklang" St. Jürgenkirche Holtrop
Silvester 17.00 Uhr Gottesdienst in der Kapelle Akelsbarg 18.30 Uhr Jahresabschluss-Gottesdienst St. Jürgenkirche Holtrop
Neujahr 10.00 Uhr Gottesdienst mit vertonter Jahreslosung St. Jürgenkirche Holtrop
Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Lukas 2,10-11
Wir gehen ins Weihnachtsfest. „Frohe Festtage!“ grüßt mich eine Frau. So vieles geht einem an solchen Tagen durch den Kopf. Schönes und Schmerzliches. Mancher schleppt Sorgen mit sich herum und kann sie doch nicht lösen. In all dem ist Gott es, der zu uns kommt. Wir können kein Weihnachten machen. Wir brauchen es auch nicht, denn: Gott lässt Weihnachten werden.
Lukas 2,1-20 Christi Geburt
Damals befahl der Kaiser Augustus, alle Bewohner des Römischen Reiches zu zählen und in Steuerlisten einzutragen. 2 Es war das erste Mal, dass solch eine Steuerzählung durchgeführt wurde. Sie geschah, als Quirinius Statthalter der Provinz Syrien war. 3 So ging jeder in die Stadt, aus der er stammte, um sich eintragen zu lassen. 4 Auch Josef machte sich auf den Weg. Er gehörte zur Nachkommenschaft Davids und musste deshalb aus der Stadt Nazaret in Galiläa nach der Stadt Bethlehem in Judäa reisen, um sich dort mit Maria, seiner Verlobten, eintragen zu lassen. Maria war schwanger, 6 und als sie in Bethlehem waren, kam für sie die Zeit, in der sie gebären sollte. 7 Sie brachte ihr erstes Kind zur Welt. Es war ein Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn dann in eine Futterkrippe, weil in der Unterkunft kein Platz für sie war. 8 In der gleichen Nacht hielten ein paar Hirten draußen auf dem freien Feld Wache bei ihren Herden. 9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und das Licht der Herrlichkeit Gottes umstrahlte sie. Sie erschraken sehr und hatten Angst, 10 aber der Engel sagte zu ihnen: „Fürchtet euch nicht, denn ich bringe euch eine gute Nachricht über die sich das ganze Volk freuen wird. 11 Heute Nacht ist in der Stadt Davids euer Retter geboren worden. Es ist der Messias, der Herr. 12 Ihr werdet ihn daran erkennen, dass ihr ein Kind findet, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.“ 13 Plötzlich waren sie von ganzen Heerscharen des Himmels umgeben, die alle Gott lobten und riefen: 14 „Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe / und Frieden den Menschen im Land, auf denen sein Gefallen ruht!“
15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: „Kommt, wir gehen nach Bethlehem! Sehen wir uns an, was da geschehen ist, was der Herr uns sagen ließ!“ 16 Schnell brachen sie auf und fanden Maria und Josef und auch das Kind, das in der Futterkrippe lag. 17 Als sie es gesehen hatten, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. 18 Und alle, mit denen sie sprachen, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten berichteten. 19 Maria aber bewahrte das Gehörte in ihrem Herzen und dachte immer wieder darüber nach. 20 Die Hirten gingen dann wieder zu ihren Herden zurück. Sie priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Es war genauso gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
Manch eine Nacht kann endlos scheinen. Wer nachts nicht schlafen kann, weiß, wie lange eine Nacht dauert. Und wer nachts arbeiten muss, weiß, wie schwer das fällt. Als Jesus geboren wurde, da waren Hirten auf den Feldern, wir haben es gerade bei euch gesehen. Es war dunkel. Und plötzlich wurde es hell. Mitten in der Nacht. Und im Licht sahen sie einen Engel, der ihnen sagt: „Fürchtet euch nicht! Ich bringe euch große Freude. Und die Menge der Engel singt von Frieden auf Erden. Ist das nicht erstaunlich? Die Hirten wurden neugierig. Im Stall verstanden sie, dass etwas ganz Erstaunliches geschehen war. Dass Gott einen Retter schickt, der als armes Kind im Stall geboren wird. Der versteht dann wirklich, wie das ist, ein armer Mensch zu sein. Der weiß, wie das ist, zu frieren und mit den Tieren zu leben und ausgeschlossen zu sein bei dem, was für die anderen selbstverständlich ist. Der weiß, wie das ist, wenn man sich ganz klein und schwach und machtlos vorkommt. Und wie jeder Tag mühsam ist. Wir haben es gesehen: Zachäus, die Hirten und alle die im Stall haben verstanden: Weihnachten ist das Fest für die Menschen, die im Dunkeln leben. Denn die verstehen etwas von der Freude an einem Licht in der Dunkelheit. Gott kommt zu den Menschen, bei denen es dunkel ist: Die allein sind oder krank oder in deren Innerem es dunkel und ängstlich geworden ist. Da hinein schickt Gott sein Licht und sagt: Zu dir komme ich! Bei dir will ich wohnen. Du sollst immer wissen, dass es ein Licht für dich gibt. Weil du mir wichtig bist. Darum ist das Christuskind im Stall geboren. Damit für uns in aller Dunkelheit ein Licht aufleuchtet.
Nehmen wir das hinein in unser Denken, Planen, Vorbereiten und Feiern.
Nehmen wir das hinein in unser Herz, spüren wir es bei jedem Atemzug:
Licht vom Himmel, Licht in mir, Licht durch dich auf Erden hier.
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Einladung zum Beten
Guter Gott, du bist Mensch geworden, damit wir dich begreifen. In der Geburt eines Kindes gibst du dich selbst und stiftest Frieden. Lass uns dich aufnehmen, dich und deine Botschaft, dass es Weihnachten werde in uns und unter uns. Amen
Friedrich Karl Barth
Mitmachpsalm 96: Singt für Gott ein neues Lied.
Freut euch und singt, denn Gott tut Wunder
Singt für Gott ein neues Lied. Singt für Gott, stimmt alle ein.
Singt für Gott, denn sein Name ist groß.
Sagt weiter, was er Gutes tut für uns.
Erzählt in allen Völkern von seiner Herrlichkeit,
bei allen Menschen von seinen Wundern.
Betet zu ihm, zieht euch dazu fein an.
Alle Menschen sollen in Achtung von ihm sprechen.
Singt für Gott ein neues Lied.
Freut euch und singt, denn Gott tut Wunder
Sagt den Völkern: Er hat das Sagen.
Er hat die Erde gemacht und festen Boden unter unseren Füßen.
Er achtet darauf, ob Menschen nach seiner Liebe handeln.
Selbst der Himmel soll sich freuen, die Erde fröhlich sein.
Das Brausen des Meeres von ihm erzählen.
Das Feld sei fröhlich und alles, was darauf lebt.
Es rausche ein Jauchzen durch die Bäume im Wald.
Denn Gott kommt zu uns. Seine Gerechtigkeit siegt.
Alle Welt lernt von seiner Gerechtigkeit
und alle Völker werden seine Wahrheit sehen.
Singt für Gott ein neues Lied.
Freut euch und singt, denn Gott tut Wunder
EG 19 O komm, o komm, du Morgenstern
1. O komm, o komm, du Morgenstern, lass uns dich schauen, unsern Herrn. Vertreib das Dunkel unsrer Nacht
durch deines klaren Lichtes Pracht.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.
2. O komm, du Sohn aus Davids Stamm, du Friedensbringer, Osterlamm. Von Schuld und Knechtschaft mach uns frei und von des Bösen Tyrannei.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.
3. O komm, o Herr, bleib bis ans End, bis dass uns nichts mehr von dir trennt, bis dich, wie es dein Wort verheißt,
der Freien Lied ohn Ende preist.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.
EG 44 O du fröhliche, o du selige
1. O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!
2. O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, o Christenheit!
3. O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
„Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege. Du Gott der Könige und Völker.“ 0ffenb. 15,3
Zum Ernte-Dank gehören für mich Tischgebete.
Zwei Tischgebete begleiten uns zuhause, wenn wir essen.
Tischgebet 1 (mit Händen erzählbar)
Aus der dunklen Erde wächst unser täglich Brot.
Für Sonne, Wind und Regen, danken wir dir Gott.
Lass den Segen dein über unsren Tellern sein.
Gib den Hungrigen zu essen, lass du uns die Einsam´n nicht vergessen.
Gib uns Frieden, den du schenkst, lass uns spüren, dass du lenkst.
Gib Vertrauen in die Herzen, heil du Trauer, Leiden, Schmerzen.
Tischgebet 2
Gott, zwei Dinge sind uns Not, die gib nach deiner Huld
Gib unser täglich Brot, vergib uns unsre Schuld.
Welche Tischgebete kennen Sie?
Einladung zum Beten:
Güte
Die Erde ist voll von deiner Güte, Gott.
Wenn ich aufmerksam bin, spüre ich deine Gegenwart
in den Menschen, die mich bestärken,
in der Freundin, die mich tröstet,
in dem Freund, der mir Mut zuspricht,
in den Mitmenschen, die mich mit Rat und Hinweis begleiten.
Ich verlasse mich darauf, dass du immer da bist.
Danke, gütiger Gott. (von Heike Hinsch)
Die Trecker rollen. Die Ernte wird eingeholt. Die Apfelbäume tragen reichlich. Wir feiern Erntedank. An Erntedank ist unsere Kirche mit vielen Dingen geschmückt, die man sonst nicht in der Kirche, sondern zu Hause auf dem Esstisch oder im Garten oder im Laden findet: Kartoffeln, Kürbisse, Obst, Gemüse, Brot und Kornähren. Eine Erntekrone aus verschiedenem Korn krönt den Altar.
Wir bringen zum Erntedankfest all die Sachen in die Kirche, weil wir dafür danken wollen. Wir danken, dass wir genug zum Sattwerden haben. Wir danken für den schönen Geschmack, den guten Geruch, den wir von Brot und Obst und vielem anderen genießen dürfen. Wir danken auch für die Menschen, die mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass wir das alles kaufen können. Und das ist gut, einmal innezuhalten und sich klarzumachen, wieviel Grund zum Danken es gibt. Wir danken den Eltern für ihre Arbeit und das Kochen des Essens. Wir danken dem Bäcker und dem Schlachter, dem Metzger und den Landwirten, weil sie all das Gewachsene für uns zum Essen bereiten. Ohne sie, ohne die Landwirtschaft, hätten wir kaum zu essen. Und wir danken dem, der die Erde so wunderbar gestaltet hat, dass so viel Verschiedenes darauf wächst, was uns ernährt und gut tut.
Wir danken Gott, für die Schönheit der Erde und für das, was darauf steht und lebt: Wir danken für die Felder und Wälder, für die Berge und Meere, für die Pflanzen und Tiere, für meine Familie und alles, was das Leben schön macht. Oft nehmen wir das selbstverständlich hin und sehen es bald gar nicht mehr. Erntedank gibt Gelegenheit, neu staunen zu lernen über das Wunderbare und Unbegreifliche, was Gott schenkt. Das Erntedankfest gibt Gelegenheit, froh und dankbar darüber zu werden.
Der Liedschreiber Paul Gerhard, hat in einem Lied in jeder Strophe einen neuen Grund zum Danken gefunden. Manchmal sind das Dinge, die wir haben und sehen und genießen können. Manchmal sind das Erlebnisse, die unsere Erinnerung reich machen, manchmal ist das auch eine Überzeugung und ein Vertrauen, womit das Leben leichter wird. Es ist das Lied:
EG 324 Ich singe dir mit Herz und Mund
1. Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust;
ich sing und mach auf Erden kund, was mir von dir bewusst.
2. Ich weiß, dass du der Brunn der Gnad und ewge Quelle bist,
daraus uns allen früh und spat viel Heil und Gutes fließt.
3. Was sind wir doch? Was haben wir auf dieser ganzen Erd,
das uns, o Vater, nicht von dir allein gegeben werd?
4. Wer hat das schöne Himmelszelt hoch über uns gesetzt?
Wer ist es, der uns unser Feld mit Tau und Regen netzt?
5. Wer wärmet uns in Kält und Frost? Wer schützt uns vor dem Wind?
Wer macht es, dass man Öl und Most zu seinen Zeiten find’t?
6. Wer gibt uns Leben und Geblüt? Wer hält mit seiner Hand
den güldnen, werten, edlen Fried in unserm Vaterland?
7. Ach Herr, mein Gott, das kommt von dir, du, du musst alles tun,
du hältst die Wach an unsrer Tür und lässt uns sicher ruhn.
Es gibt so vieles, wofür wir Gott danken können. Was ist es, das Ihnen gerade besonders wichtig ist?
Was steht Ihnen vor Augen, wenn Sie überlegen, wofür Sie dankbar sind?
Aber auch das andere ist wahr: Es wird Herbst. Der Herbst kann uns mit der Vielfalt seiner Farben überraschen, aber er kann auch müde machen.
Wenn der Wind draußen bläst und der Regen im Herbst peitscht und den Himmel grau in grau erscheinen lässt, dann kann einem das Herz schwer werden. Uns geht durch den Sinn, wie der Sommer vergangen ist.
Wenn man zurückschaut, dann wundert man sich manchmal, wo die Zeit geblieben ist. Manches wissen wir noch gut. Anderes ist schon fast aus dem Gedächtnis verschwunden. Manchmal ist die Müdigkeit so groß, dass auch die Mahlzeiten keine Freude mehr bereiten. Selbst, wenn es vorher ein Vergnügen war, etwas Schönes zu kochen und dann miteinander zu essen, kann es passieren, dass einem gar nichts mehr schmeckt. Vielleicht, weil die ganz bestimmten Menschen fehlen, mit denen man gerne zusammensaß. Vielleicht auch, weil die Menschen fehlen, mit denen man das Leben geteilt hat. Manchmal ist das zum Herzerbarmen. Wir fragen uns: Ist denn niemand für uns da für diese traurigen Stunden? Doch, da ist jemand! Gott hört unser Seufzen. Er weiß, wie es um uns steht. Da dürfen wir sicher sein. Manchmal schickt er uns einen Menschen, der gut zu uns ist. Jemand Vertrautes, der uns kennt; oder jemand Fremden, der uns nahekommen will. Jemand, dem es ganz ähnlich geht wie uns. Oder jemand, der es auch einmal durchgemacht hat und weiß, dass es nicht so bleibt. Manchmal weckt Gott in uns eine schöne Erinnerung. In Gedanken kehren wir zurück und spüren wieder die Wärme und Freude. Manchmal schenkt Gott uns neue Eindrücke. Wir können voraussehen auf das, was uns an Schönem erwartet. Manchmal fühlen wir seine Nähe, wenn ein Sonnenstrahl im bunten Laub uns zum Bild seiner Liebe wird. Manchmal sehen wir seinen Wink, wenn ein tänzelnd fliegendes Blatt unsere Gedanken leicht macht. Manchmal merken wir, wie er uns Geborgenheit schenkt, wenn der herbstliche Duft uns heimatlich anweht. Dann spüren wir, dass wir nicht alleingelassen sind. Wir spüren, dass wir aufgehoben sind in der guten Ordnung der Welt und in der Hand unseres Schöpfers.
Wir brauchen uns nicht „einzuigeln“ vor Furcht und Sorge. Es ist für uns gesorgt. Ein Waldspaziergang lässt uns bildhaft ahnen: Im Herbst sind zwischen den bunten Farben der Blätter am Waldboden lauter Pilze zu entdecken. So wie die Pilze erst aus dem herbstlichen Boden wachsen, während sie im warmen Sommer nur unter der Erde ihr Wurzelgeflecht wachsen ließen, so leben auch wir auf der Höhe unserer Jahre nur einen Teil von uns. Im Verborgenen wächst das Netz, das uns trägt, verbunden mit allem, was lebt, verbunden mit Gott, der uns reifen lässt. Er hat seine Freude an uns. Sein liebevoller Blick leitet uns gestern, heute und immer.
8. Du nährest uns von Jahr zu Jahr, bleibst immer fromm und treu
und stehst uns, wenn wir in Gefahr geraten, treulich bei.
9. Du strafst uns Sünder mit Geduld und schlägst nicht allzu sehr,
ja endlich nimmst du unsre Schuld und wirfst sie in das Meer.
10. Wenn unser Herze seufzt und schreit, wirst du gar leicht erweicht
und gibst uns, was uns hoch erfreut und dir zur Ehr gereicht.
11. Du zählst, wie oft ein Christe wein und was sein Kummer sei;
kein Zähr- und Tränlein ist so klein, du hebst und legst es bei.
12. Du füllst des Lebens Mangel aus mit dem, was ewig steht,
und führst uns in des Himmels Haus, wenn uns die Erd entgeht.
13. Wohlauf, mein Herze, sing und spring und habe guten Mut!
Dein Gott, der Ursprung aller Ding, ist selbst und bleibt dein Gut.
Lebensmut und Lebensfreude schenkt uns Gott zu jeder Zeit.
Halten wir uns dafür offen. Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
(Jesus Sirach 1,10) Dat is de Bibelwoord för Septembermaand
„Septembermaand is Platdüütsch-Maand“ het mal een an mi seggt.
Dorum much ik uns Andacht up Platt schrieven.
Nu hebben wi Harfst. Un darto hört na min Dünken ook de Gesang:
EG 322 „Nun danket all und bringet Ehr“
In disse Gesang geit dat um uns Leben. Up anner Kant word dor ook na de Horizont van Gotts Ewigkeit henkeeken. All dat in Achtergrund, sücht Paul Gerhard Grund darto, Gott Loff un Dank to seggen, so as dat in Jesus Sirach seggt word: „Nun danket alle Gott, der große Dinge tut an allen Enden, der uns von Mutterleib an lebendig erhält und uns alles Gute tut.“
Wel dor henhören deit un up sin eeigen Leben torüchkieken deit, de word gewahr, wat Gott in´t eeigen Leben upstellt het. För mannig wat kunnen we hüm Dank seggen. Schmieten wi mal een Oog darup, wat Paul Gerhard finnen deit. Laten´s uns miteenanner singen:
1. Nun danket all und bringet Ehr, ihr Menschen in der Welt,
dem, dessen Lob der Engel Heer im Himmel stets vermeld’t.
2. Ermuntert euch und singt mit Schall Gott, unserm höchsten Gut,
der seine Wunder überall und große Dinge tut;
Dat gifft heel Bült, worför wi Gott Dank seggen kunnen, net ook in disse Tied. Sülms in Himmel doon dat de Engels. Een Lofgesang ist all um uns to.
De laten uns föhlen, dat de Welt heel bült wieder geit als wi dat mit Hannen gripen un mit all uns Sinnen faten kunnen. Paul Gerhard legt uns nah, in de Gesang van de Engels intostimmen. Gott deit Wunner. An jede Dag, an de de Sün upgeiht un de Himmel sük över uns wölben deit. He deit Wunner, wor ook immer Planten upbleuen un sük de Bladen in Harfs bunt farven. Dat gift soon Bült an verscheeden Lebenwesen. Wi kunnen de Spinne bewunnern, wo se hör Netz wevt, de Kojen un Schapen bewunnern, de up de Weid staant. In jede Minsch gift dat wat besünners, dat dör disse Minsch in´t Welt kummen is. Wi bruken eenig Ogen darför, dat to sehn. Seker, wi kunn uns verklooren, wat vun wat kummen is. Man, dat´t dat Universum geben deit, so als dat is, dat hier Leben upkummen is, so als dat is, dat is doch een Wunner. Leep völs blift verburgen, wovöl Aparaten to unnersöken wi da ook to Hülp nehmen.
Gott, ich danke dir, dass du diese Welt so groß und wunderbar gemacht hast. Öffne mir die Sinne für die Wunder, die du überall tust!
Latens uns singen:
3. der uns von Mutterleibe an frisch und gesund erhält
und, wo kein Mensch nicht helfen kann, sich selbst zum Helfer stellt;
Wenn ik över min Leben nohdenk, dann staun ik, dat ik vandaag noch an´t Leben bün. Wo fokken weer ik all de Dood nah! Gesundheit is toallererst wat, dat uns schunken word, nich, wat Medizin maken kunn. Wi kunnen uns dorna verholen und darto biedraagen. Man in Hannen heben wi dat toletzt nich. Dat gift ook Schicksale, de uns treffen, mit de wi kloor worden mutten. Kien anner kunn uns dat afnehmen, an uns Stell treden un dat för uns draagen. Uns hülpen kunn kien een, bloot de een, de mi als Hülper to´d Sied steit.
Gott, ich danke dir, dass du mich bis zum heutigen Tag gesund erhältst. Du bist meine Hilfe, wo kein Mensch helfen kann.
4. der, ob wir ihn gleich hoch betrübt, doch bleibet guten Muts,
die Straf erlässt, die Schuld vergibt und tut uns alles Guts.
Uns Herrgott is een, de niemals upreknen deit. Wenn ik gewahr wort, wo fründlik mi Gott in Leevde ankieken deit, denn seh ik klaar, wo ik hüm trurig makt heb, wo ik hardartig mit annern ümgaan bün.
Laten´s uns singen:
5. Er gebe uns ein fröhlich Herz, erfrische Geist und Sinn
und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz ins Meeres Tiefe hin.
Hebben se dat murken: Nu is da nich mehr van Dank de Red. Nu geit dat um dat, warför wi Gott nögen düürn. To´n Biespiel: Een blied Hart.
Gott will, dat uns dat good geit. Hüm licht daran, dat wi free uns Upgaaben in´t Leben angriepen kunnen, lebennig, waker und free.
So in´t Moment to leben, dat wünsch ik mi. Dat ik nich vull Verdreet of bang min Leven anfat. Totroon to Gott to hebben, bedüt. He makt mi free un lett mi in´t „Nu un Jetzt“ min Leben föhren. Gott, du weißt, was mir die Freude am Leben raubt. Versenke es in die Tiefe des Meeres. Laten´s uns singen:
6. Er lasse seinen Frieden ruhn auf unserm Volk und Land;
er gebe Glück zu unserm Tun und Heil zu allem Stand.
Wie weten, dat man Free, Glück un Heil nich allein maken kann.
Man wi kunnen uns open hollen darför. Heil bedüt meer, dann dat dat jede Misch goad geit. Heeil bedüüt „Ganz-Wesen“, „In-Einklang-Wesen“.
Gott schenke mir, was ich nicht produzieren kann, aber zu einem guten Leben brauche. Gib meinem Volk Land und Frieden. Laten´s uns singen:
7. Er lasse seine Lieb und Güt um, bei und mit uns gehn,
was aber ängstet und bemüht, gar ferne von uns stehn.
Off un too kommt mi dat so vör, als dat dat Bös van alln Sieten nader kummt. Ik föhl mi in´t Eng dreven. Man van Gotts Levde und sin Barmherzigkeit umgeben to wesen, is min Schutz. So kann dat Mal gornich an mi rankummen.
Gott, um gib mich mit deiner Liebe und Güte. Laten´s uns singen:
8. Solange dieses Leben währt, sei er stets unser Heil,
und wenn wir scheiden von der Erd, verbleib er unser Teil.
9. Er drücke, wenn das Herze bricht, uns unsre Augen zu
und zeig uns drauf sein Angesicht dort in der ewgen Ruh.
Wo is dat in min Leben? Heb ik utkeeken na Gott sin Heil? Mit wat vör een Geföhl kiek ik in uns Tokunft? Kunn ik mi in Vertroon open holen för Gott sin Wark, Totroon to hüm bewahren, hüm nögen, um de Free, de wi bruken. Kunn ik in disse Free min lütje Wark darto doon, dat Minschken Platz to Leben finnen und Gott sin Levde spören kunnen?
Wi weeten doch: Toletzt is nich alln´s to End. So als Paul Gerhard much ik woll glöwen, dat Gott mi, wenn ik starv, min Oogen dicht moken deit. Dat Gott mi denn sin Angesicht wiesen deit. Un ik weet, dat ik ook denn fein burgen bliev. Sin Seegen weer da, is da un blift da to jede tied.
Gott, ich will dir danken mein Leben lang.
Bleib mir treu und lass mich geborgen bleiben bei dir. Amen
Beden:
Gott, dor bün ik. Min Gedanken sünd noch annerswo:
Dor, wor ik van herkumm. Dor, wor ik up togah.
Lat mi nu hier bi di wesen. Din Ogen hebben mi begleit.
Geef mi Wiesteken, dat du dat god meenst mit mi. Laat min Ohren open wesen för din Woord. Hol min Geist open för di.
Endlich Zeit, auszuruhen, oder per Rad, Bahn oder Flieger die Schönheit der Welt zu bestaunen. Das geht auch in Ostfriesland.
Endlich ist Zeit für´s Schwimmbad und Zeit für nette Begegnungen.
Der Bibelvers für Juli findet sich in einem Psalm, in dem einer seiner Verzweiflung Ausdruck verleiht und um Hoffnung ringt.
„Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.“ Ps 42,3
Der Psalmbeter spricht von großer Sehsucht: „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Herr, zu dir.“
Der Psalmbeter schreibt auch, warum er sich so sehr nach der Sichtbarkeit Gottes sehnt. Er möchte Gott greifen, – be-greifen- können.
Er möchte, dass Gott eingreift und seine friedenschaffende Macht einsetzt.
Ich bin sicher, dieses Sehnen können wir alle gut nachempfinden.
Im Psalm wechselt der Ton. Verzweiflung weicht und gibt Hoffnung Raum.
Gott hat einen festen Bund mit uns geschlossen. Und dieser Bund bleibt bestehen. Der Psalmbeter sagt: „Ich werde Gott noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.“
Durst kann schrecklich sein. Wer zu lange durstig bleibt, der kann nicht mehr denken. Mit Kopfschmerzen fängt es an, mit Müdigkeit und Schwindelgefühl geht es weiter. Dann will der ganze Mensch nur noch trinken. Wie herrlich schmeckt dann der erste Schluck frischen Wassers!
Das Bild vom Wasser, das uns Körper, Geist und Seele erfrischt, lässt mich nicht los. Schon in allem Anfang spielt Wasser eine lebenswichtige Rolle. Am Anfang gab es nur Wasser und Land. Und langsam entstanden, erst im Wasser, dann auf Festland, Pflanzen und Tiere, und viel später Menschen. Aber alle brauchten Wasser zum Wachsen und zum Leben. Jetzt im Sommer gehört es zur täglichen Übung: Früh morgens gilt es zu gießen, was in der Höhe des Tages nicht den Blütenkopf hängen lassen soll. Auch wir Menschen brauchen Wasser. Wasser zum Trinken, Wasser für Tee, und Wasser zum Kochen. Wir haben es gut, dass wir sauberes Wasser in der Wohnung abfüllen können. In anderen Ländern der Erde müssen Menschen weite Wege mit Krügen zurücklegen, um Wasser zu holen.
Wir brauchen Wasser auch außen: Zum Waschen, Badengehen oder Duschen. Manchmal haben wir nicht so viel Lust darauf, weil wir nicht frieren wollen. Jetzt im Sommer aber, kann das eine willkommene Erfrischung sein: Dann, wenn wir geschwitzt haben und an uns selbst festkleben; wenn wir im Garten gearbeitet haben oder Beeren-Obst eingekocht und ganz verdreckte Hände haben, dann freuen wir uns auf das reinigende Wasser. Seit Corona in der Welt ist, ist es eine tägliche Übung für Groß und Klein: Wenn wir reinkommen ins Haus, dann werden erst einmal die Hände gründlich eingeseift und gewaschen.
Manchmal kann Wasser auch gefährlich sein. Wir kennen sie alle, die Bilder von Überschwemmungen. Da wird ein kleiner Bach plötzlich zum reißenden Fluss; oder von einem steinigen Berg stürzt ein Bach herunter und reißt Geröll mit sich und begräbt Häuser unter sich. Dann wird Wasser zur Gefahr. Auch das kann Wasser sein: Eine elementare Kraft, die uns bedroht.
Als Christen begleitet uns das Wasser noch in einer anderen Bedeutung: In ihr ist dies alles enthalten: Gefahr und Lebensrettung, Durst und Nahrung, Reinigung und das Gefühl, wie neugeboren zu sein: Es ist das Wasser der Taufe. In der Taufe wird der Mensch mit all seiner Geschichte, der kurzen eigenen und der langen Menschengeschichte, hineingestellt in die Geschichte Gottes mit uns. Wir sind nicht mehr nur Kind unserer Eltern, wir sind auch Kinder Gottes. Unsere Eltern werden alt und verlassen uns. Wir selbst fühlen uns immer wieder überfordert und schwach.
Aber bei Gott bleiben wir ein Leben lang sein geliebtes Kind. Er begleitet unseren Weg vom Anfang bis zum Ende. Er geht mit uns durch Not und Gefahr und lässt uns wieder Hoffnung und Erlösung erfahren. Das Wasserkreuz Ihrer Taufe auf Brust und Stirn begleitet Sie unsichtbar Ihr Leben lang. Das Bündnis, das er mit uns in der Taufe geschlossen hat, bleibt unverbrüchlich bestehen. Aus Gottes Liebe zu schöpfen und Gottes Liebe weiterzugeben und zu leben, dazu macht Gott uns fähig - ein Leben lang.
Bleiben Sie behütet, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Mitmach-Psalm 73 in leichter Sprache Gott, zeig uns, was richtig ist; hilf uns, Gutes zu tun.
Gott ist gut zum Volk Israel und Gott ist gut zu dir: Denn du hast ein gutes Herz.
Ich bin fast ausgerutscht. Ich bin fast in die Bosheit verfallen.
Denn ich bin fast selbst ein Böser geworden: Ich habe nämlich die Angeber beschimpft. Ich habe mich geärgert: Denn die Bösen haben es gut.
Die Bösen haben es das ganze Leben lang leicht.
Die Bösen machen sich über andere Menschen lustig. Die Bösen sprechen Böses: Denn die Bösen tun anderen Menschen mit ihren Worten weh. Und die Bösen sehen auf die anderen Menschen herunter. Gott, zeig uns, was richtig ist; hilf uns, Gutes zu tun.
Die Bösen machen sich über alles lustig: Die Bösen lachen über den Himmel. Die Bösen füllen die ganze Erde mit bösen Worten.
Das Volk Israel nimmt die bösen Worte auf. Und das Volk fragt: Was weiß Gott über das Leben in der Welt? Denn sieh nur: Diese Menschen sind vielleicht die Bösen. Aber die Bösen sind reich. • Wozu bin ich also gut? • Wozu ist mein Herz rein? • Wozu sind meine Hände sind sauber? Sag: wozu? Doch ich bin mir sicher: Gott will mich gut haben. Genau das ist mein Glück: Ich will gut sein. Darum bin ich Gott nahe. Zu meinem Gott kann ich immer kommen. Bei Gott bin ich zuhause. Darum erzähle ich allen: Gott ist gut!
Gott hat so viel Gutes getan!
Gott, zeig uns, was richtig ist; hilf uns, Gutes zu tun.
Lied: Segne Vater Herz und Hand
Segne uns mit der Weite des Himmels. Segne uns mit der Wärme der Sonne. Segne uns mit der Frische des Wassers.
Himmlischer Vater, segne uns!
Kehrvers: Segne, Vater, tausend Sterne.
Segne, Vater, unsre Erde. Segne, Vater, Meer und Land.
Segne, Vater, Herz und Hand.
Segne uns mit dem Rauschen der Wälder. Segne uns mit der Ernte des Feldes. Segne uns mit der Kraft der Tiere.
EG 170 Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen
1. Komm, Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen, sondern überall uns zu dir bekennen. Nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen. Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
2. Keiner kann allein Segen sich bewahren. Weil du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen. Segen kann gedeihn, wo wir alles teilen, schlimmen Schaden heilen, lieben und verzeihn.
3. Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden, wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden. Hilf, dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen - die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.
Dieses Bibelwort stammt aus der Sammlung von Liebensliedern (vgl. Ps 45).
Der Sommer weckt mir die Sinne:
Ich schmecke die Süße der Erdbeeren. Himbeeren schmelzen mir auf der Zunge. Holunderblüten liegen verstreut wie Sternchen auf dem Gartenweg.
Der Duft der Rosen steigt mir in die Nase. Ich spüre die Wärme der Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Ich beobachte die Wolkenfiguren am blauen Himmel und lasse meine Gedanken ziehen. Wie ein heimliches Zulächeln scheint mir das Spiel des Lichtes in den frischen grünen Blättern des Haselnuss-Strauches. Mein Herz geht mir auf bei der bunten Farbenpracht der Blüten im Garten.
Es ist, als ob Gott selbst mir zart und liebevoll über die Wange streicht, mir unters Kinn fährt und meinen Blick aufrichtet:
Sieh mal – kannst du es spüren? Licht und hell ist der Tag. Der Morgengesang der Vögel weckt dich aus dem Schlaf.
Du bist umgeben von der Liebe deines Schöpfers.
Gott hält sich nicht fern. Gott geht in Beziehung.
Glaube ist Beziehungsarbeit. Jedes Leben hat auch eine Beziehungsseite.
Wir gehen den Aufgaben unseres Alltags nach und zugleich begegnen wir einander. Ich höre die Stimme, die mir morgentlich ein freundliches „Moin“ herüberruft. Ein Lächeln wirkt ansteckend. Eine Hand bearbeitet weiter, nimmt oder nutzt, was eine andere Hand vorbereitet hat. Ein Händedruck zeigt mir Wertschätzung. Eine Umarmung vermittelt Geborgenheit und Nähe. Mittags erzählen die Kinder munter aus der Schule. Gottes liebevoller Blick geleitet mich durch den Tag. Am Abend hülle ich mich in den Widerhall seiner Stimme wie in eine warme Decke ein.
Doch auch ein anderer Ton schwingt im Hohelied mit: Wenn eine Beziehung abbricht, dann kann das Seelenschmerzen bereiten und wehtun. So vieles können wir einander nicht mehr sagen. So viel Zuwendung können wir einander nicht mehr geben. Früher war der Rat: „Du musst lernen, loszulassen“. Der Pastorensohn Hermann Hesse beendet darum sein berühmtes Gedicht (Lebens-) Stufen: „…Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“ und warnt vor einem „Erstarren in Gewohntem“.
Roland Kachler, selbst Pastor und Seelsorger, schreibt hingegen: „Meine Liebe wird dich finden“. Er versteht Trauer als Fortsetzung gelebter Liebe.
Trauerarbeit besteht in seinen Augen darin, den Schmerz des Verlustes zu überwinden und Zugang zu dem reichen Schatz an gemeinsamen Erlebnissen zu finden. Sie prägen unser Leben und begleiten uns auf unserem Lebensweg. Darum gibt es ein Fingerritual, das in der Trauerarbeit helfen kann: Nacheinander wird jeder Finger einer Hand mit dem Daumen zusammengeführt. Mit dem Druck von Daumen und Fingerspitze wird eine Erinnerung verknüpft. Daumen und Zeigefinger werden mit einer Erinnerung an einen besonderen Moment am Beginn des Zusammenseins verbunden: Was habe ich da gespürt? Was habe ich gesehen? Was habe ich gehört? Was war mir in der Nase? Wie fühlte sich dieser Moment auf der Haut an? Ganz bewusst, wird dieser Moment noch einmal durchspürt und fest mit dem Druck von Daumen und Zeigefinger verbunden. Daumen und Mittelfinger wecken eine Szene, in der ich mit dem geliebten Menschen gemeinsam etwas unternommen oder bewältigt habe.
Daumen und Ringfinger stehen für ein Erlebnis, in dem ich ganz nahe mit dem geliebten Menschen zusammen war. Daumen und Kleiner Finger schließlich erinnern an eine gemeinsame fröhliche oder heitere Situation. Das Finden der Erinnerung und das Üben des Rituals kann anfangs eine Zumutung sein. Ziel ist, mit dem Fingerdruck, die schönen, verbindenden Erlebnisse in uns wachzurufen und daraus Wärme und Kraft zu schöpfen. So weicht allmählich der Schmerz und gibt der Wärme der Erinnerung Raum. Es braucht Zeit, dies zu entwickeln und zu üben.
Daher empfiehlt es sich, zunächst mit einem „Finger“ anzufangen.
Es gilt, jeweils eine Erinnerung zu suchen und zu durchspüren und mit dem Fingerdruck zu verbinden.
Im Juni-Vers ist von einem Siegel die Rede. Ein Siegel ist die Gewähr des Bleibenden. Das gilt auch für die Liebe. Liebe, die uns getragen hat und trägt, begleitet uns weiter. Sie ist eine starke Kraft.
Gottes Liebe zu uns bleibt und trägt uns zu jeder Zeit.
Mitmach-Psalm EG 16 Gott, du zeigst mir den Weg zum Leben Gott, du zeigst mir den Weg zum Leben Deine Nähe erfüllt mich mit Freude. Aus deiner Hand strömt Leben. Du bist mein Gott.
Gott, du zeigst mir den Weg zum Leben Mein Glück finde ich in dir. Was ich brauche, du teilst es mir zu. Du hältst mein Leben in deiner Hand. Du schützt mich.
Gott, du zeigst mir den Weg zum Leben Ich danke dir, Gott, dass du mir meinen Weg zeigst. Auch nachts erinnere ich mich an deine Worte. Gott ist mir nahe, das ist mir deutlich vor Augen.
Gott, du zeigst mir den Weg zum Leben Du, Gott, stehst mir zur Seite, darum fühle ich mich sicher. Ich weiß mich geschützt und geborgen. Darüber freue ich mich und bin dankbar Gott, du zeigst mir den Weg zum Leben
Fürbittgebet zur Konfirmation an Pfingsten (in Worten und Gebärden)
Gott, mit Marek vertrauen wir darauf, „dass du unser Herz ansiehst“. Du kennst unsere Sehnsucht nach Frieden. Bitte: Hilf, dass wir tun, was dem Frieden dient.
Lass deinen Frieden zur Welt kommen. Hilf, dass Frieden wird auf der ganzen Welt.
Gott, mit Hanno stehen wir an der Schwelle. Du „gibst uns Mut“. Du sagst uns, „dass du bei uns bist, wohin wir auch gehen“. Wir bitten dich: Zeig uns deinen Weg und führe uns in eine Zukunft, in der alle gut miteinander umgehen und gut miteinander leben. Lass jede und jeden von uns seinen und ihren Platz in deiner Welt finden.
Gott, mit Evke staunen wir über das „wunderbare Geschenk des Lebens“.
Gib uns Kraft und Ausdauer, füreinander da zu sein.
Schenk uns Augen dafür, auf welche Weise du für uns da bist.
Gott, wie Aylin wissen wir: „Von allen Seiten umgibst du uns und hältst deine Hand über uns“. Lass uns mit Kraft und mit Mut für deine Schöpfung eintreten.
Gott, mit Rene hören wir: „Du zeigst uns den Weg.“ Du gehst den Weg mit uns. „Deine Augen leiten uns“. Wir bitten dich: Hilf uns, unseren Weg zu gehen.
Leite und begleite uns alle Tage mit deinem Segen.
Im Vertrauen auf dich, Gott, und in Achtsamkeit für die Welt und für uns selbst beten wir zu dir, wie Jesus Christus es uns gelehrt hat: Vaterunser im Himmel…