ab einem gewissen Alter, wenn sich langsam die Gebrechen einstellen, können wir eine für uns neue Welt entdecken: Die Welt der Pharmazie! Gegen fast alle Leiden gibt es passende Medikamente. Das ist ein Glück! Es gibt Tabletten, Salben, Säfte und Spritzen mit geheimnisvollen Namen. Es ist großartig, welche Fortschritte die Medizin in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, um unser Leben zu verlängern und zu verbessern.
Aber es gibt auch ein paar leidvolle Dinge, gegen die keine Pillen helfen. Liebeskummer etwa oder die Trauer um einen vertrauten Menschen, den wir verloren haben. Gegen ein gebrochenes Herz kann uns kein Arzt ein Rezept ausstellen. Dabei können die Wunden der Seele ebenso schmerzhaft sein wie die des Körpers.
Der oben abgedruckte Monatsspruch für August will uns trösten. Er besagt: Gott will die zerbrochenen Herzen heilen! Vielleicht bleibt uns seelisches Leid im Leben nicht erspart. Aber wir sind wir darin nicht alleingelassen. Gott sieht uns an und nimmt genau wahr, wie es uns geht. An ihn können wir uns wenden mit allem, was uns auf dem Herzen liegt.
Schon das ist etwas, das uns guttut: unsere Last bei jemandem abzulegen, dem wir ganz vertrauen können. Das merken wir auch im Umgang mit lieben Menschen. Aber Gott tut noch mehr für uns: Er will alle heilen, die zerbrochenen Herzens sind. Er will ihre Wunden verbinden.
Der Psalmbeter spricht von dieser heilsamen Erfahrung mit Gott. Im Laufe der Jahrtausende haben unzählige Menschen Hilfe und Heil-Werdung erfahren, die sich in der Not an den Herrn gewandt haben. Dass auch wir dies, wenn es nötig ist, erleben dürfen, wünscht Ihnen und euch Pastorin Christiane Schuster-Scholz
„Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu,
wie der Herr euch heute rettet!“ Ex 14,13
Wie gut tut es, einmal zugerufen zu bekommen: „Fürchtet euch nicht!“ So manche Sorge drückt, begleitet unser Grübeln in der Nacht und schnell kommen wir an das Gefühl: „Ich kann ja doch nichts ändern!“
Dieser Ruf Mose hat eine Geschichte. Er gehört hinein in eine Lebensgeschichte: In die kurze, ganz persönliche Geschichte Gottes mit Mose und in die lange Geschichte Gottes mit seinen Menschen.
Der Name Mose bedeutet: „Aus dem Wasser gezogen“.
Sein Name erinnert an die Rettung in Moses Kindheit.
Es zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Mose: Immer wieder staunt er, wie Gott Not in seinem Leben wendet und ihn überrascht. Im Vertrauen auf Gott führt er sein Volk aus der Versklavung und steht nun scheinbar an einer Sackgasse. Feindliche Soldaten hinter sich, Wasser vor sich, das Volk um sich. Was soll er tun?
Da wendet Gott das Geschick auf wundersame Weise. Das Wasser teilt sich und Mose und sein Volk können hindurch. Mehr noch: Den Soldaten, die hinter ihm her waren, schneidet das Wasser den Weg ab. Mose und sein Volk sind gerettet.
Gott hat eine Geschichte mit uns. Auch sie beginnt mit Wasser.
Sie beginnt mit unserer Taufe. In der Taufe hat Gott mit uns einen festen, unverbrüchlichen Bund geschlossen. Darauf dürfen wir vertrauen. Im Rückblick auf unser Leben wird es vielleicht so einige Fügungen geben, über die wir sagen können: „Das war gut so. Es hätte auch ganz anders kommen können“. Und selbst, wenn uns Leiden und Trauer nicht erspart geblieben sind, haben wir vielleicht erlebt, wie uns gerade in schwerster Zeit die Kraft zugeflossen ist, weiterzugehen oder einen neuen Anfang zu finden. Vielleicht hat unser Leben eine Wendung genommen, von der wir vorher nie geahnt hätten, dass sie möglich ist.
Moses Aufruf ist ein Aufruf, auf Gott zu vertrauen. Und es ist die Aufforderung: „Sieh hin!“ Gott schafft Möglichkeiten, selbst wenn wir uns in einer Sackgasse wähnen.
Wenn wir einmal Abstand nehmen von unserem Tun und Wollen, dann wird der Blick frei für das, was ist. Wir nehmen nicht nur wahr, wie der Weg unmittelbar vor unseren Füßen aussieht, wir sehen auch weiter, sehen auch „nach links und rechts“. Es kann sein, dass wir dann sehen, was doch noch geht, oder, wie es auf ganz andere Weise gehen kann. Sehen wir hin! Trauen wir Gott etwas zu.
Gehen wir mit Gott ins Gebet. Sagen wir ihm, was uns belastet, was wir befürchten, was wir hoffen und wofür wir ihm danken.
Mose hat in seinem Leben die Erfahrung gemacht, dass Gott ihm immer wieder Wegzeichen gegeben hat. Manchmal hat er ihm auch viel zugemutet. Und manchmal hat Mose Gott viel zugemutet. Am Ende führt der Weg Gottes mit Mose und der Weg Gottes mit seinen Menschen zu einem Leben in Freiheit und Zuversicht.
So kann es auch uns gehen. Im Gebet können wir frei werden von dem, was uns den Blick verstellt. Und, wie das in langen Freundschaften so ist: Manchmal braucht es auch mehr als nur ein Gespräch. So können wir erleben, wie Situationen klarer werden. Wir können erleben, wo Gott uns Kraft zuwachsen lässt.
Und wir gewinnen einen Blick dafür, was Gott für Möglichkeiten für uns bereithält.
Vertrauen wir uns ihm mit unserer Not und mit unserer Dankbarkeit an. Mose hat diesen Mut gehabt. Er hat Vertrauen gefasst und er hat erlebt: Gottes Segen leitet und begleitet uns jeden Tag.
Ich wünsche Ihnen viele segensreichen Begegnungen in diesem Sommer.
Am letzten Sonntag (02.06.2024) fand der große Begrüßungsgottesdienst des neuen Konfi-Modells “High Five” in der Kirche in Ostgroßefehn statt.
Dazu gehören die Kirchengemeinden Ostgroßefehn, Mittegroßefehn, Timmel, Holtrop und Aurich-Oldendorf. Bevor der Gottesdienst begann gab es für jeden Konfi und ein Familienmitglied einen Schal in der Farbe der Kirchengemeinde, so wusste jeder direkt, zu welcher Gemeinde gehört mein Sitznachbar. Mit den Schals wurde am Ende der Dialogpredigt ein großes Netz gebildet, um die Gemeinschaft, in der wir und mit Gott leben, deutlich zu machen. Außerdem haben sich alle am Konfi-Modell beteiligten Haupt-/Ehrenamtlichen vorgestellt und sich ein paar kniffligen Entweder-Oder-Fragen gestellt. Die gemeinsamen Lieder wurden von der Band des @ecostfriesland begleitet. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde das nötige Material für den Unterricht ausgeteilt und es war noch Zeit für einen kleinen Snack und tolle Gespräche.
Evangelisches Gesangbuch Nr. 70,1-4 Wie schön leuchtet der Morgenstern
Begrüßung, Kerze, Gebet
Gott, du hast die Zeit geschaffen und alles, was da ist. Sieh uns liebevoll an, wenn wir diese Zeit nutzen. Wir danken dir für ein weiteres Jahr. Lass uns auf Christus schauen, der uns gelehrt hat, wie ein gutes Leben geht. Wir nehmen dieses neue Jahr aus deiner Hand in unsere Hände und legen es dann zurück in deine. Du bist uns nah durch Jesus Christus, unseren Herrn, der mit dir lebt und Leben schafft in Ewigkeit.
Evangelisches Gesangbuch Nr. 401,1-4 Liebe, die du mich zum Bilde
Lesung: Jedes Ende hat auch einen neuen Anfang in sich wohnen. So, wie beim neu auftretenden Jesus, der den alten Jesaja zitiert. Ich lese aus dem 4. Kapitel des Lukasevangeliums, Verse 16-21:
Evangelisches Gesangbuch Nr. 607,1+3+5 Vertrauen wagen
Angedacht: In dieser Zeit werden viele Briefe geschrieben. Weihnachtskarten und Neujahrsgrüße wechseln von hier nach dort. Und so, wie viele Briefe mit „Liebe…“ oder „Lieber..“ beginnen, so endet jeder Brief mit guten Wünschen. Wir wünschen einander ein gutes Neues Jahr oder auch einen guten Rutsch. Wir wünschen einander Gesundheit und dass es ein glückliches Jahr wird, das vor uns liegt.
Manchmal klingt auch an, was uns verbindet. Ein ausgerichteter Gruß von einem gemeinsamen Bekannten, eine Erinnerung an die persönliche Situation des Anderen. Unsere Wünsche fassen das, was uns mit dem Adressaten verbindet zusammen. Ähnlich ist es bei dem ersten Brief, den Paulus an die Christinnen und Christen in Korinth schreibt. Er wünscht Kraft und Beständigkeit im Vertrauen auf Gott, wache Augen für das, was passiert, und dann schreibt er: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“. Es ist Gottes Liebe, die er den Seinen wünscht. Sie soll ihre Herzen füllen, ihren Blick für den Anderen achtsam machen und schärfen und ihre Hände im Füreinander-Tun stärken.
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“. Fast klingt das, als öffne Gott einen neuen Raum.
In diesem Raum können wir uns geborgen, wertgeschätzt und geliebt fühlen. In ihm können wir uns durch die Liebe, in der Gott uns begegnet, anrühren lassen. Unter dem Dach seiner Liebe können wir unsere Verbundenheit leben, Anteil nehmen und Anteil geben, Hoffnung teilen für eine gute Zukunft für alle. In diesem Raum der Liebe können wir ausprobieren, was Gott in uns hineingesteckt hat.
Ich bin sicher, jeder und jede hat seine, ihre ganz besondere Begabung.
Und wenn wir merken, dass wir uns verrannt haben, dann lächelt sein Sohn uns zu und führt uns zurück auf seinen Weg.
Gottes Liebe zu uns verbindet uns. Gottes Liebe öffnet einen Raum und macht so vieles möglich, von dem wir nie gedacht hätten, dass es in dieser Welt Gestalt annehmen könnte.
Gottes Liebe stärke unsere Sinne und unser Tun.
Gottes Liebe ist wie ein Brief, der uns zeigt: „Wir sind ihm wichtig.“
Seine Liebe sei um uns, über uns, unter uns, in uns.
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“. Amen
Evangelisches Gesangbuch Nr. 65,1+5+6, als Kehrverstext: Strophe 7 Von guten Mächten
Fürbittgebet: Herr, unser Gott, „du begegnest uns in Liebe. Aus deiner Liebe schöpfen wir Kraft, füreinander da zu sein“.
Gott, unsere Welt ist unübersichtlich und voller unseliger Zustände.
Sieh dir an, was wir nicht selbst bewältigen können, wir brauchen deine Hilfe!
Menschen sind auf der Flucht: vor Krieg, vor Hunger, vor Verfolgung.
Gott, gib ihnen ein Zuhause!
Lass sie Hilfe erfahren und spüren, dass du an ihrer Seite bis und bleibst.
Gott, Menschen verlieren ihre Kraft, werden müde und mutlos angesichts der Not in unsrer Welt. Menschen werden krank. Menschen verlieren ihren Lebensmut.
Gesunde sie, indem du sie deine Liebe spüren lässt! Lass sie und uns erfahren, dass du an unserer Seite mitgehst. Zeig uns Wege zum Achtvollen Miteinander.
Gott, Menschen werden übersehen. Niemand kennt ihre Trauer, ihre Wut, ihre Verzweiflung, so, wie du. Lass sie deinen liebevollen Blick spüren!
Gott, du Quelle allen Lebens, leite du uns zum Frieden und verbanne den Tod aus unserer Welt.
Gib denen, die den Tod bringen, einen neuen Geist und ein neues Herz.
Auf dich hoffen wir. In Ewigkeit.
Herr, unser Gott, „du begegnest uns in Liebe. Aus deiner Liebe schöpfen wir Kraft, miteinander und füreinander da zu sein“ In der Stille beten wir für alle, an die wir jetzt besonders denken.
Im Vertrauen auf dich und in Achtsamkeit für die Welt und für uns selbst beten wir zu dir, wie Jesus Christus es uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Evangelisches Gesangbuch Nr. 56 Weil Gott in tiefster Nacht erschienen