Herzliche Grüße zum „Sonntag Kantante“ am 10.05.2020, dem 4. Sonntag nach Ostern, aus Ihrer St. Jürgen-Kirchengemeinde!
Zum ersten Mal dürfen wir Sie wieder zum Gottesdienst in die Kirche einladen.
Was für ein Glück! Manch einer bleibt aber zur Vorsicht noch lieber zuhause.
In dem Falle finden Sie hier in gewohnter Weise eine kleine Andacht.
Seien Sie herzlich gegrüßt!
Da wippt der Fuß, da klopft die Hand im Rhythmus am Hosenbein: Wo Freude unser Herz jubeln lässt, da bringt es unsre Seele in Bewegung. Am Sonntag Kantate erinnert der Predigttext an einen ganz besonderen Grund der Freude: Gott hat einen Bund geschlossen mit den Seinen. Und der steht fest.
Sternstunden, die uns spüren lassen: Gottes Herrlichkeit begegnet uns. Gott ist da. Unser Wochenspruch lädt zu freudiger Antwort ein:
„Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ (Ps 98,1)
Einladung zum Gebet:
Gott, es tut gut, zu vertrauen, dass wir in deiner Gegenwart geborgen sind. Lass uns deine Stimme hören, die von deiner Liebe erzählt; ihr Klang lässt unsere Seele aufatmen.Gott, schenke uns Augenblicke des Einklangs – mit uns selbst, mit dir und der Welt um uns herum. Solche Augenblicke tragen durch die schweren Zeiten. Wir bitten dich für die, denen ihr Lied im Halse steckenbleibt, und für die, die mundtot gemacht wurden, für die, die ihre Melodie noch nicht gefunden haben und für die, deren zarte Stimme in unserer lauten Welt nicht gehört wird.
Wir bitten dich für die, die vergeblich auf Liebe warten.Wir bitten dich für deine geschundene Erde, für die Pflanzen und Tiere, deren Lebensräume bedroht sind.
Wir bitten dich für alle, die ihre Stimme erheben für eine gerechte und friedliche Welt. Gott wir bitten dich für unsere Kranken und Sterbenden. Reich du ihnen die Hand und lass sie spüren: Du bist da. Den Trauernden schenke das Vertrauen, dass ihre Verstorbenen nun bei dir gut aufgehoben und geborgen sind.
Gott, schenke mir und uns Augenblicke des Einklangs – mit mir, mit dir und der Welt um uns herum. Danke, dass du uns immer wieder anrührst mit deiner Liebe. Wir nehmen sie mit in unseren Alltag, lehnen uns an sie an und teilen sie aus, wo immer es möglich ist. Gott, danke, dass du da bist: Vaterunser im Himmel…
Kantate –2. Chr. 5,2-5.12-14 Gotte wohnt bei den Menschen
Die Überführung der Bundeslade 2 Dann ließ Salomo die Ältesten von Israel, die Oberhäupter der Stämme und die Fürsten der Sippen Israels nach Jerusalem kommen. Sie sollten die Bundeslade Jahwes aus der Davidstadt Zion in den Tempel hinaufbringen. 3 Am Laubhüttenfest, das im siebten Monat stattfindet, versammelten sich alle Männer Israels beim König. 4 In Gegenwart der Ältesten Israels nahmen die Leviten die Lade 5 und trugen sie zum Tempel hinauf. Auch das Zelt der Gottesbegegnung und die heiligen Gegenstände, die im Zelt waren, wurden von den Priestern und Leviten hinaufgebracht. 12 Und alle anwesenden Tempelsänger, die Leviten Asaf, Heman und Jedutun mit allen ihren Söhnen und Brüdern, waren in feines weißes Leinen gekleidet und standen mit ihren Zimbeln, Harfen und Zithern an der Ostseite des Altars. Neben ihnen standen etwa 120 Priester mit Trompeten. 13 Als die Trompeter und die Sänger einstimmig begannen, Jahwe zu loben und zu preisen, als der gemeinsame Klang von Trompeten, Zimbeln und den anderen Instrumenten bei Lob Jahwes erklang –„Denn er ist gütig und seine Güte hört niemals auf!“-, da wurde das ganze Haus, das Haus Jahwes, mit einer Wolke erfüllt. 14 Und die Priester konnten wegen der Wolke nicht hineingehen, um ihren Dienst zu tun, weil die Herrlichkeit Jahwes das Haus Gottes erfüllte.
„U ♪ Wer friert uns diesen Moment ein? ¯Besser kann es nicht sein♪“ Ein Lied, eher ein Ohrwurm von Andreas Bourani im Radio. Kennen Sie solche Gänsehaut-Momente? Da passiert etwas Wunderbares und man weiß vor Glück und Staunen gar nicht, wohin mit sich. Momente, die eine Zeitenwende bedeuten. Der Fall der Berliner Mauer war so ein Moment. Ich war zu der Zeit gerade mitten in den Vorprüfungen zum Abitur und trotzdem überfiel mich eine Leichtigkeit als würde ich schweben. Zur Entstehungszeit unseres Predigttextes hat ein Volk, das so oft bedroht und auf der Flucht war, eine Heimat gefunden. Die Menschen haben nun ein Zuhause. Mehr noch: Das Haus Gottes ist endlich fertig. Und Gott in all seiner Herrlichkeit zieht dort ein. Gott wohnt bei seinen Menschen. Das lässt keinen kalt. In aller Feierlichkeit und Freude feiern die Menschen diesen Moment. Wir sind eingeladen, Zaungäste zu sein, mit ihnen zu staunen: „Gott wohnt bei seinen Menschen“. Es gibt solche Momente. Berührungsmomente von Gottes Ewigkeit in unserer Zeit. Der Bräutigam sieht staunend seine Braut an und begrüßt sie zärtlich an der Kirchentür mit einem Kuss. Das Neugeborene liegt friedlich schlafend im Arm, den Herzschlag der Mutter im Ohr. Für mich birgt auch der Mai solche Momente. Wenn das zarte Grün sich an den Bäumen zu Blättern entfaltet, die Sonne durch die Blätter am Boden Sonnenflecken malt und auch, wenn die Vögel nach langer Nacht fröhlich ihr Lied anstimmen.
Es ist wunderbar zu erleben, wenn die Sonne weckt, was als Saat in der Erde liegt. Die „Toten Hosen“ besingen ein Wiedersehen auf solche Weise: „An Tagen wie diesen, spüren wir Unendlichkeit!“ „An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit“, „An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit“. Ich möchte Sie zu einer Übung einladen: Blicken Sie einmal vor ihrem inneren Auge zurück: Wo gibt es für Sie eine Erinnerung an solch einen perfekten Moment? Das kann ein gutes Erlebnis sein, egal welcher Art: Persönlicher Erfolg, ein Naturerlebnis, oder auch eine Begegnung? Gönnen Sie sich einmal die Ruhe, sich ganz ungestört an diesen Augenblick zu erinnern, vielleicht in einem gemütlichen Sessel, vielleicht auch ausgestreckt auf dem Bett. Suchen Sie sich eine weiße Wand. Stellen Sie sich einen Bildschirm vor. Und dann lassen Sie vor ihrem inneren Auge die Erinnerungen an dieses schöne Ereignis vorüberziehen. An der schönsten Stelle halten Sie an. Sehen Sie sich das Bild vor Ihrem inneren Auge genau an. Erinnern Sie sich mit allen Sinnen: Wie war die Temperatur? Was haben Sie gerochen? Was lag Ihnen auf der Zunge, was haben Sie geschmeckt? Was war in Ihrem Ohr, was für Geräusche waren zu hören? Versuchen Sie alles zu fühlen. Wie fühlen Sie in diesem Augenblick in diesem Ihrem Erinnerungsbild? Was fühlen Sie auf der Haut, im Bauch, wie schmeckt, wie riecht das, wie ist Ihre Muskelspannung in diesem Augenblick, den Sie vor Ihrem inneren Auge haben?
Genießen Sie das!
Und dann stellen Sie sich einen Satz vor, beginnend mit: „Ich bin…“ und formulieren Sie eine positive Eigenschaft, die Ihnen ermöglicht hat, das zu erleben. Vielleicht mögen Sie auch noch überlegen, wo Sie diesen Satz in welcher Schrift, Farbe und Größe auf das Bild malen würden. Schräg, vorne, klein, groß,… Stellen Sie sich das gut vor. Diesen Moment hat Gott Ihnen geschenkt. Es ist IHR MOMENT. Da wippt der Fuß, da klopft die Hand am Hosenbein, da hängt vielleicht auch der Himmel voller Geigen…
Es kann eine gute Übung sein, sich an jedem Abend einmal 10 Minuten Zeit zu nehmen und sich in diesen Moment hineinzudenken. Sie werden merken: Daraus wächst eine ganz eigene Kraft. Darum geben die Israeliten diesen Moment an uns weiter, an dem die Herrlichkeit Gottes bei Ihnen einzieht.
Wir brauchen solche Momente. Das Schwere kommt im Leben oft von ganz allein. Da ist es gut, wenn wir uns solche kostbaren Momente von Zeit zu Zeit herholen.
Dann spüren wir: Gott hat einen Bund geschlossen mit seinen Menschen. Mit uns. Er ist da und er bleibt an unserer Seite.
Bleiben Sie behütet!
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Lied: EG 302 Du meine Seele, singe
1. Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön dem, welchem alle Dinge zu Dienst und Willen stehn. Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd; ich will ihn herzlich loben, so lang ich leben wird.
2. Wohl dem, der einzig schauet nach Jakobs Gott und Heil!
Wer dem sich anvertrauet, der hat das beste Teil,
das höchste Gut erlesen, den schönsten Schatz geliebt;
sein Herz und ganzes Wesen bleibt ewig unbetrübt.
3. Hier sind die starken Kräfte, die unerschöpfte Macht;
das weisen die Geschäfte, die seine Hand gemacht:
der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer,
der Fisch unzähl’ge Herde im großen wilden Meer.
Lied: EEG 19 Ich sing dir mein Lied
1. Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben.
Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Wachsen und Werden,
von Himmel und Erde, du Quelle des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
2. Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben.
Den Rhythmus, den Schwung hast du mir gegeben von deiner Geschichte, in die du uns mitnimmst, du Hüter des Lebens, dir sing ich mein Lied.
3. Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben.
Die Tonart den Takt hast du mir gegeben von Nähe, die Heil macht, wir können dich finden, du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
4. Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben.
Die Höhen und Tiefen hast du mir gegeben. Du hältst uns zusammen trotz Streit und Verletzung, du Freundin des Lebens, dir sing ich mein Lied.
5. Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben.
Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen, du Zukunft des Lebens, dir sing ich mein Lied.
(Hörprobe zum Mitsingen: Hier auf dieser Seite)
Übrigens:
Sonntags 10.00 Uhr Gottesdienst in Radio Ostfriesland UKW 9
Hier finden Sie das Lied "Wie lieblich ist der Maien mit Orgelbegleitung zum Mitsingen Orgel: Marianne Flessner, Gesang, Altblockflöte: Christiane Schuster-Scholz
EG 501 Wie lieblich ist der Maien
1. Wie lieblich ist der Maien aus lauter Gottesgüt,
des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht.
Die Tier sieht man jetzt springen
mit Lust auf grüner Weid, die Vöglein hört man singen,
die loben Gott mit Freud.
2. Herr, dir sei Lob und Ehre für solche Gaben dein!
Die Blüt zur Frucht vermehre, lass sie ersprießlich sein.
Es steht in deinen Händen, dein Macht und Güt ist groß;
drum wollst du von uns wenden
Corona, Frost, und Schloss. (=Hagel)
3. Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein,
damit sich’s möge schicken, fröhlich im Geist zu sein,
die größte Lust zu haben allein an deinem Wort,
das mich im Kreuz kann laben und weist des Himmels Pfort.
4. Mein Arbeit hilf vollbringen zu Lob dem Namen dein
und lass mir wohl gelingen, im Geist fruchtbar zu sein;
Leider dürfen wir Sie zum Gottesdienst derzeit nicht in die Kirche einladen.
Vielleicht kann das am 10. Mai anders werden. Wir werden davon hören.
Aber diese kleine Andacht kann uns auch so verbinden. Ich würde mich freuen!
„Jubilate!- Jubelt!“ ruft uns der Name dieses Sonntages zu. Der Osterjubel geht immer noch um die Welt. Am Sonntag Jubilate wird noch einmal besonders an die Freude über die Auferstehung und das neue Leben, das Gott für uns geschaffen hat, gedacht. Darum geht es um die Frage: „Wie bleiben wir in Verbindung?“
Die Freude über die Auferstehung soll sich in unserem Alltag wiederfinden lassen. So, wie Paulus uns das im Wochenspruch in unser Merkbuch schreibt: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Kor. 5,17)
Einladung zum Gebet:
Gott, manchmal fühlen wir uns ratlos und allein. Wir möchten uns sicher und geborgen fühlen. „Manchmal fragen wir uns: Wie lange müssen wir noch durchhalten?“ Manchmal fehlt uns der Antrieb und alles erscheint uns so schwer. Komm du zu uns und lass uns Mut fassen und fröhlich sein.
Die Verbindung zu dir schenkt uns neue Lebenskraft. Wir bitten dich, dass du uns und alle Menschen begleitest, die diese Verbindung zu dir dringend brauchen.
Wir bitten dich für die Armen und Benachteiligten, dass sie durch hilfreiche Hände und sehende Augen, zuhörende Ohren, durch tätige Nächstenliebe wieder eine Verbindung zum Leben bekommen.
Wir bitten dich für die Kranken und Sterbenden, dass sie selbst in Schmerzen und Angst die Verbindung zu dir nicht aufgeben.
Wir bitten dich für die, die Menschen in dieser Zeit zur Seite stehen. Lass sie deine Verbindung spüren und merken, wie ihnen durch dich Kraft zuwächst.
Wir bitten dich für uns alle: Sei uns nahe, wenn wir uns nach dir sehnen, heute und jeden Tag.
Im Vertrauen auf dich, Gott, und in Achtsamkeit für die Welt und für uns selbst beten wir zu dir mit den Worten Jesu: Vaterunser im Himmel…
Jubilate – Jubelt Joh. 15.1-8 Der wahre Weinstock
Christus spricht: 1 „Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. 2 Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er weg, und jede, die Frucht bringt, schneidet er zurück und reinigt sie so, damit sie noch mehr Frucht bringt. 3 Ihr allerdings seid durch das Wort, das ich euch verkündigt habe, schon rein. 4 Bleibt in mir und ich bleibe in euch! Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht bringen; sie muss am Weinstock bleiben. Auch ihr könnt keine Frucht bringen, wenn ihr nicht mit mir verbunden bleibt. 5 Ich, ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt und ich dann auch mit ihm, der trägt viel Frucht. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts ausrichten. 6 Wenn jemand nicht mit mir verbunden bleibt, wird es ihm ergehen wie den unfruchtbaren Reben, die man auf einen Haufen wirft und verbrennt. Er wird weggeworfen und verdorrt. 7 Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann könnt ihr bitten, um was ihr wollt: Ihr werdet es bekommen. 8 Die Herrlichkeit meines Vaters wird ja dadurch sichtbar, dass ihr viel Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist.
Woraus schöpfen Sie Kraft? Es heißt: „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“. Da ist etwas dran. Es ist gut, wenn wir gut für uns sorgen. Wer sich sagt: „Für mich lohnt das Kochen ja gar nicht“, der tut sich selbst nichts Gutes.
Regelmäßige und gute Ernährung gehören genauso dazu wie ein ausgewogenes Verhältnis von Schaffens- und Ruhezeiten. Austausch gehört ebenfalls dazu.
„In einem guten Wort steckt Wärme für drei Winter“ sagt ein chinesisches Sprichwort. Ohne Austausch schmoren wir immer nur in unseren eigenen Gedanken und drehen uns nur um uns selbst. In diesen Tagen ist das sicherlich auch eine gute Frage: „Wen rufe ich heute einmal an?“ „Wem schreibe ich heute einen Brief?“ Auch die Verabredung mit dem Nachbarn zu einem abendlichen Gespräch über den Gartenzaun kann zu einem gelungenen Tag gehören.
Für mich gehört auch Kreativität zu einem gelungenen Tag dazu: Eine Idee entwickeln, die Hände arbeiten lassen und sehen, was daraus wird. Dann ist man Anforderungen, die bestimmt kommen werden, gut gewachsen.
Bewegung braucht der Mensch auch und frische Luft.
Nicht immer muss alles an einem Tag vorkommen. Eines aber darf nicht fehlen: Am Ende eines Tages suche ich im Gebet das Gespräch mit Gott. Ihm vertraue ich an, was gut war und auch, was schwer war. Meinen Dank und meine Sorge vertraue ich ihm an. Menschen, die mir besonders lieb und nahe sind, befehle ich ihm an.
Im Gespräch mit Gott kann es vorkommen, dass auf einmal ein Gedanke wichtig wird, an den ich vorher gar nicht gedacht habe. Ein Mensch steht mir vor Augen, von dem ich lange nichts mehr gehört habe oder eine andere Herangehensweise an ein Problem wird mir deutlich, als würde Gott sagen: „Versuch es mal so“. Vor allem aber gibt dieser Tagesabschuss Geborgenheit. Ich nehme wahr, welche langwährende und tiefe Liebe da war, damit ich sein kann. Ich merke, welche Liebe mich trägt und umgibt. Das kann trösten, Raum geben für all das Schwere und es kann aufrichten. Und schließlich kann ich all das, was mir selbst viel zu schwer wird, in seine Hand legen. Zum Abschluss eines gelungenen Tages gehört für mich das Gebet dazu. Das Bild vom Weinstock zeigt das ganz schön: Haben Sie einmal gesehen, wie tief die Wurzel eines Weinstocks in die Erde reicht? Es ist erstaunlich, wie tief Wein wurzelt. Im Frühjahr sieht der kahle Stamm wie tot aus. Aber dann entfaltet er eine gewaltige Wuchskraft. Für eine reiche Traubenernte braucht der Weinstock dann noch viel sonnige Wärme und kundige Pflege. Solche Pflege lässt Gott uns angedeihen. Für mich ist die Tageslosung ein Richtungsweiser und manchmal auch einfach ein Tagesthemen-Geber. Wie die Wurzeln des Weinstocks Wasser und Nährstoffe aus der Tiefe ziehen und dem ganzen Weinstock Vitalität verleihen, so viel Kraft können wir aus unserem Vertrauen auf Gott ziehen. Bei ihm dürfen wir uns immer geborgen wissen. Bleiben Sie behütet!
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Gott gab und Atem
1. Gott gab uns Atem, damit wir leben. Er gab uns Augen, dass wir uns sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn.
2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir verstehn. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön.
3. Gott gab uns Hände, damit wir handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest stehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn.
(Hörprobe zum Mitsingen: Hier auf der Homepage)
Übrigens: Feiern sie Sonntag am Radio um 10.00 Uhr Gottesdienst mit:
Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder Lamberti per Livestream im Internet
„Wes das Herz voll ist, des fließt der Mund über“ heißt es in einem Sprichwort.
Ein Wort am Anfang der Bibel im Alten Testament ist in diesem Jahr für den 1. Mai ausgelost worden. „Ist denn die Hand des „HERRN“ zu kurz? (4.Mose 11,23) Als Lehrtext sind Zeilen aus dem Matthäusevangelium dazugestellt: „Schaut euch die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werde wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?“ (Matthäus 6,28ff)
Wenn unser Herz voller Sorge ist, dann ist auch unser Blick eingeschränkt. Wir sehen nur Probleme, machen uns und anderen Angst. Lebensangst. Sicherlich muss manches organisiert werden, damit alle genug zum Leben haben. Sicherlich muss manche Hand dazu in manche andere Hand fassen. Kraft dazu wächst aber gerade in Zeiten, in denen wir fröhlich mal „lockerlassen“. Zu dieser Freude lädt Gott uns ein. Und am Rande werden wir daran erinnert, dass wir ihm schon zutrauen dürfen, dass er uns die Kraft und das Gelingen dazugibt.
Eine schöne Form, gelöst und fröhlich den Mai zu begrüßen, ist das Singen. Nun ist in Corona-Zeiten das gemeinsame Singen schwierig. Mitsingen im Internet ist aber möglich. Darum hier noch ein Lieblingslied klingender Lebensfreude:
EG 503 Geh aus, mein Herz, und suche Freud
1. Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben;
schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben,
sich ausgeschmücket haben.
2. Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide;
Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide, als Salomonis Seide.
Matthäus 6,28.29
3. Die Lerche schwingt sich in die Luft, das Täublein fliegt aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder; die hochbegabte Nachtigall ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder,
Berg, Hügel, Tal und Felder.
8. Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen; ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen, aus meinem Herzen rinnen.
Hier die herzliche Einladung zum Singen
Einen schönen Start in den 1. Mai! … wünscht Ihnen Ihre Pastorin ChristianeSchuster-Scholz
Vielleicht hast du dich mal gefragt: Warum wird am Tag der Arbeit eigentlich nicht gearbeitet?
Das hat seinen guten Grund: Arbeiter sind auf die Straße gegangen und haben sich dafür sogar erschießen lassen, um für ihr Recht auf geregelte Arbeitszeiten, gerechten Lohn und auch das Recht auf arbeitsfreie Zeit- z.B. auch am Sonntag- zu demonstrieren und zu streiten. In Erinnerung an ein Massaker bei solch einer Arbeiterkundgebung ist der 1. Mai 1890 als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ eingeführt worden.
Wusstest du, dass im evangelischen Gesangbuch ein Lied zu finden ist, in dem das anklingt?
EG 501 Wie lieblich ist der Maien
1. Wie lieblich ist der Maien Wie lieblich ist der Maien aus lauter Gottesgüt, des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht. Die Tier sieht man jetzt springen mit Lust auf grüner Weid,
die Vöglein hört man singen, die loben Gott mit Freud.
2. Herr, dir sei Lob und Ehre für solche Gaben dein! Die Blüt zur Frucht vermehre, lass sie ersprießlich sein. Es steht in deinen Händen, dein Macht und Güt ist groß; drum wollst du von uns wenden
Mehltau, Frost, Reif und Schloss’.
3. Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein, damit sich’s möge schicken, fröhlich im Geist zu sein, die größte Lust zu haben allein an deinem Wort, das mich im Kreuz kann laben und weist des Himmels Pfort.
4. Mein Arbeit hilf vollbringen zu Lob dem Namen dein und lass mir wohl gelingen, im Geist fruchtbar zu sein; die Blümlein lass aufgehen von Tugend mancherlei, damit ich mög bestehen und nicht verwerflich sei.
Der Mai trägt auch den Beinamen „Wonne-Monat“. Es bereitet Freude, zu erleben, wie alles blüht und die frischen jungen Blätter wieder an den Bäumen zu sehen sind. Mai-Lieder erzählen vom Spazieren oder Wandern im Grünen.
So zum Beispiel das Lied: Der Mai ist gekommen
1. Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt, so steht auch mir der Sin in die weite, weite Welt.
2. Herr Vater, Frau Mutter, dass Gott euch behüt´! Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht. Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert; Es gibt so manchen Wein, den nimmer ich probiert.
3. Frisch auf drum, frisch auf im hellen Sonnenstrahl, wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal! Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all´. Mein Herz ist wie ´ne Lerche und stimmet ein mit Schall.
4. Und abends im Städtchen, da kehr ich durstig ein: Herr Wirt, mein Herr Wirt mein, eine Kanne blanken Wein. Ergreife die Fiedel, du lust´ger Spielmann du, von meinem Schatz das Liedel, das singe ich dazu.
5. Und find ich kein Herberg, so lieg ich zur Nacht wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht. Im Winde die Linde, die rauscht mich ein gemach, es küsset in der Frühe das Morgenrot mich wach.
6. O Wandern, o Wandern, du freie Menschen-*Lust! Da weht Gottes Odem so frisch in die Brust; da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt: Wie bist du doch so schön, o du weite, weite Welt.
*Original: „Burschen“- in Anspielung an Handwerker-Altgesellen „auf der Walz“ – im Wanderjahr nach ihrer Lehrzeit. Früher war so eine Wanderzeit, in der die Handwerker überall ihre Dienste gegen Unterkunft und Essen anboten, Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung.