Leider dürfen wir Sie zum Gottesdienst derzeit nicht in die Kirche einladen. Aber Sie können sich diese kleine Andacht zu Hause lesen, singen und beten. Ich würde mich freuen!
„Wie behütet uns Gott? – zumal in einer Welt, die wahrhaftig an vielen Orten kein Bild von Geborgenheit abgibt?“ - um diese Frage geht es in den ausgewählten Bibeltexten zum Sonntag „Misericordias Domini“ – „von der Barmherzigkeit des Herrn“. Das Bild des guten Hirten, der für seine Schafe sorgt, der sein Leben für sie lässt und ihnen das ewige Leben gibt, ist dabei leitend. Die Frage nach Orientierung und gutem Rat ist uns nicht fremd. Für uns geht es derzeit darum, herauszufinden, wie wir am besten die Schwächsten aber auch uns alle vor Ansteckung schützen können. Zugleich wollen wir Menschenfreundlichkeit erleben und weitergeben. Der Predigttext macht uns Mut. Er scheint zu rufen: „Von dir behütet werde ich stark und frei!“ Der Wochenspruch legt uns das ans Herz und in die Seele: Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
Einladung zum Gebet:
Gott, manchmal fühlen wir uns ratlos und allein. Wir möchten uns sicher und geborgen fühlen. Komm du zu uns und lass uns fröhlich sein.
Dein Wort: „zur Freiheit hat uns Christus befreit“ will uns Orientierung geben.
Wir bitten dich für Menschen, die Unterdrückung erfahren und für die, die in Zuständen der Abhängigkeit, des Kleingehaltenwerdens, des nicht Wachsen-Dürfens feststecken. Gib du ihnen Mut, eigene Entscheidungen zu treffen, und Freiraum, ihren Weg zu gehen. Gebe ihnen Mut zum Widerstand. Sei ihnen nah.
Wir bitten dich für Menschen, die Wertschätzung vermissen. Lass du ihnen dein Licht aufleuchten und lass sie deine Liebe erfahren. Gott, für uns alle ist Christus den Weg in den Tod und durch den Tod hindurch gegangen. Lass uns die Schönheit des Lebens wertschätzen, den Reichtum, die Schönheit, die Würde und den Stolz in jedem Menschen. Gott, Dir befehlen wir alle Menschen an, die krank sind, die sterben, die um Menschen trauern. Sei du ihnen, Vater im Himmel, der gute Hirte im dunklen Tal. Im Vertrauen auf dich und in Achtsamkeit für die Welt und für uns selbst beten wir zu dir mit den Worten Jesu: Vaterunser im Himmel…
Misericordias Domini – Die Barmherzigkeit des Herrn 1. Petr. 2,21-25
„Auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Fußspuren folgt. 22 Er hat keine Sünde begangen und kein unreines Wort ist je über seine Lippen gekommen. 23 Er wurde beleidigt und schimpfte nicht zurück, er litt und drohte nicht mit Vergeltung sondern überließ seine Sache dem, der gerecht richtet. 24 In seinem Körper hat er unsere Sünden auf das Holz hinaufgetragen, damit wir – für die Sünde gestorben- nun so leben, wie es vor Gott recht ist. Durch seine Striemen seid ihr heil geworden. 25 Denn ihr wart wie Schafe, die sich verlaufen haben. Jetzt aber seid ihr zu eurem Hirten, dem Hüter eurer Seelen zurückgekehrt.“
Diese Zeit verlangt uns einiges ab. Wir sehen, wie die Natur wieder erwacht.
Wir staunen über neues Leben. Wir sehen, wie zartes Grün sich in Blätter und Blüten verwandelt. Auf den Weiden lernen die neu geborenen Osterlämmer immer sicherer auf eigenen Beinen zu stehen und bald übermütig zu spielen.
Auf der anderen Seite leben wir mit vorher nie da-gewesenen Einschränkungen. Wissenschaftler sprechen bereits von einem Historischen Zeiteneinschnitt.
Wie auch immer, neulich erreichte mich ein Scherzfilmchen, in dem ein genervter Ehemann über das zweifelhafte Glück berichtet, nun viel Zeit zu Hause mit seiner Familie zu verbringen. Ich weiß von anderen, die sehr gerne eine Hausgemein-schaft hätten, die aber nun über Telefonanrufe und Post Kontakt zu anderen Menschen halten.
Ich selbst, im „Homeoffice“ mit drei Schulkindern, erlebe immer wieder das Ringen um die Frage: Wer trifft hier eigentlich die Entscheidungen? Geschieht das demokratisch oder macht hier eine(r) die Ansage?
In der Tat ist letzteres manchmal einfacher. Dadurch kann es aber passieren, dass bestimmte Sichtweisen und Bedürfnisse aus dem Blick geraten. Auch mich beschäftigen Fragen und ich weiß, dass das anderen ebenso geht.
Mit der brennenden Frage: „Wie lange noch?“ und „Wo führt uns das hin?“ erlebe ich den Streit um den richtigen Weg in der Politik und die Diskussion darüber, ob dieser auf vertretbare Weise gefunden wird, zuweilen als anstrengend.
Die Sehnsucht ist da, dass ein(r) vorausgeht, alles im Blick hat und einfach ansagt. Klare Ansage, klarer Weg und wir wissen, woran wir sind.
Ich habe aber auch gelernt: Um Menschen für etwas zu gewinnen, muss ich selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Das darf einem nicht zu mühsam oder zu peinlich sein. Konsequent lässt man die anderen sehen: So kann das gehen und das kommt dann dabei heraus. Die anderen erkennen den Nutzen, schließen sich an. Menschen lassen sich gewinnen. Manchmal ändern sich dabei sogar Sichtweisen. Ein Sklave zur Entstehungszeit unseres Predigttextes erlebt sich als untergeben und ausgeliefert. Wenn er aber aktiv entscheidet, seinen Dienst so zu tun, dann tut er das nicht länger aus der Pflicht sondern aus eigener Entscheidung.
Der Schreiber des Petrusbriefes legt das Menschen in abhängiger Lebenssituation nahe, die zum christlichen Glauben gefunden haben. Sie sollen dienen, nun aber nicht mehr aufgrund der Unterdrückung sondern aus eigener Entscheidung und in Wahrnehmung ihrer Verantwortung eines untadeligen Lebens vor Gott. Die Kraft dazu können sie aus dem schöpfen, was Christus für uns getan hat. Er, der frei war und dem alle Möglichkeiten offenstanden, hat für uns Spott, Verachtung, Anfeindung, Folter und selbst den schlimmsten Tod auf sich genommen, durch-litten und überwunden. Er hat damit alle Gottesferne für uns ein für alle Mal durchbrochen, so dass wir uns selbst im Sterben nicht mehr fürchten müssen.
Seither wissen wir unsere Verstorbenen bei Gott geborgen.
Nachdem Jesus gekreuzigt war, haben viele Freunde den Mut verloren: Das Leben ist zu böse! Die guten Menschen sterben zu früh. Und die Mächtigen können alles bestimmen. Doch dann erlebten sie ihn. So ungreifbar wie ein Frühlingshauch.
So zauberhaft und erlösend wie der Moment, in dem die Sonne über dem Nebel aufgeht und plötzlich ist alles hell und klar. Sie hatten Jesus erlebt, so zart, wie ein neues Leben ist. Und zugleich so ganz und gar überzeugend und belebend und Mut machend. Und sie verstanden, dass das Leben mit ihm einfach unzerstörbar ist. Sie verstanden, dass sie sich nicht zu fürchten brauchten. Dass keine Krankheit und keine Gewalt, kein Unglück und auch der Tod Gott nicht aufhalten können. Sein neues Leben wird immer stärker sein. Das gibt ihnen neuen Mut. Auf der Suche nach Orientierung in ungewisser Zeit gibt es manche Richtungsweiser.
Der Schreiber des ersten Petrusbriefes weist auf einen hin, der für uns alles getan hat. Er ist Richtungsweiser und Hüter unserer Seelen. Bei ihm dürfen wir uns immer geborgen wissen.
Bleiben Sie behütet! Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 100 (Ö) Wir wollen alle fröhlich sein
1. Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit; denn unser Heil hat Gott bereit´.Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus Marien Sohn.
2. Es ist erstanden Jesus Christ, der an dem Kreuz gestorben ist, dem sei Lob, Ehr zu aller Frist. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus Marien Sohn.
3. Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt und uns erlöst vom ewigen Tod. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus Marien Sohn.
4. Es singt der ganze Erdenkreis dem Gottessohne Lob und Preis, der uns erkauft das Paradeis. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus Marien Sohn.
5. Des freu sich alle Christenheit und lobe die Dreifaltigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja, gelobt sei Christus Marien Sohn.
EG 555 Zu Ostern in Jerusalem (beliebtes Kindergottesdienst-Lied)
1. Zu Oster in Jerusalem, da ist etwas geschehn, das ist noch heute wunderbar, nicht jeder kann´s verstehn. I: Hört, hört, hört, hört, nicht jeder kann´s verstehn.:I
2. Zu Pfingten in Jerusalem, da ist etwas geschehn. Die Jünger reden ohne Angst und jeder kann´s verstehn. I: Hört, hört, hört, hört, und jeder kann´s verstehn.:I
3. Zu jeder Zeit in jedem Land kann plötzlich was geschehn. Die Menschen hören, was Gott will, und können sich verstehn. I: Hört, hört, hört, hört, und können sich verstehn.:I
(Hörproben zum Mitsingen: Ab Sa. Nachmittag hier auf der Homepage)
Übrigens: Feiern sie Sonntag am Radio um 10.00 Uhr Gottesdienst mit:
Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder Lamberti im Livestream im
Hier finden Sie das Wochenlied zum Sonntag Quasimodogeniti Organistin Marianne Flessner spielt an der Orgel, Pastorin Christiane Schuster-Scholz singt bzw. spielt Altflöte
Hier finden Sie das Wochenlied aus dem Mitnehmgottesdienst aus der St. Jürgen-Kirche in Holtrop zum Mitsingen. Das Lied wird begleitet durch Organistin Marianne Flessner, gesungen von Pastorin Christiane Schuster-Scholz, auf der Altflöte gespielt ebenfalls von Christiane Schuster-Scholz
Herzliche Grüße zum „Sonntag Quasimodogeniti“ am 19.04.2020,
dem 1. und Sonntag nach Ostern aus Ihrer
Ev.-luth. St. Jürgen-Kirchengemeinde!
Leider dürfen wir Sie zum Gottesdienst derzeit nicht in die Kirche einladen. Aber Sie können sich diese kleine Andacht zu Brötchen oder Eiern am Frühstückstisch genießen. Ich würde mich freuen!
Das Osterfest liegt hinter uns. Die Kinder haben vielleicht im Garten Osterüberraschungen gesucht und gefunden. Manche süße Osterüberraschung zergeht uns noch süß auf der Zunge und an den Sträuchern hängen noch die kunstvoll bemalten bunten Eier. Die Freude des Ostergeschehens ist noch nicht vorbei. Ganz im Gegenteil: Sie beginnt jetzt erst richtig zu wirken und das verändert den Blickwinkel. Von solchem veränderten Blick und von Gottes heilsamen Wirken in dieser Welt und darüber hinaus erzählt auch der Wochenspruch: "Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten" (1. Petr. 1,3).
Einladung zum Gebet:
Gott, manchmal fühlen wir uns so durstig: durstig nach Trinken, durstig nach Liebe, durstig nach Hoffnung. Schau auf uns, Gott, und stille unseren großen Durst nach Leben. Lass uns aus deine Hoffnung, die du uns und aller Welt gibst, schöpfen. Lass uns davon weitergeben und füreinander da sein, so, wie es im Augenblick geht und die Umstände es zulassen.
Gott, wir erleben, wie die Krankheit um die Welt geht und so viele so schwer trifft. Dass kann einem Angst machen und den Mut nehmen.
Darum bitten wir: Lass uns Mut schöpfen und Hoffnungszeichen weitergeben. Hilf, dass nicht länger nationale Vorteile sondern das Abwenden der Not das Denken der Entscheidungsträger weltweit leitet.
Und Gott, hilf, dass ein Heilmittel bald gefunden wird.
Die Kranken lass gesund werden. Den Sterbenden reich du deine Hand. Lass uns nicht ängstlich sein sondern mutig tun, wozu du uns tüchtig machst. Dein Segen begleite uns. Vater unser im Himmel...
Quasimodogeneti – wie neugeboren Jes. 40,26-31
„26 Hebt eure Augen und seht: Wer hat die Sterne da oben geschaffen?
Er lässt hervortreten ihr Heer, abgezählt und mit Namen gerufen.
Durch die Macht des Allmächtigen fehlt keiner davon.27 Ihr Nachkommen Jakobs, Israeliten, warum behauptet ihr: »Gott weiß nicht, wie es uns geht. Er kümmert sich nicht um unser Recht«? 28 Weißt du es denn nicht, oder hast du es noch nie gehört? Unser Herr ist ein ewiger Gott, der die ganze weite Erde schuf. Er wird nicht müde, seine Kraft lässt nicht nach und seine Weisheit ist unerschöpflich tief. Er gibt den Müden Kraft, und die Schwachen macht er stark. Die Jungen werden müde und matt, junge Männer stolpern und brechen zusammen. Doch die auf Gott hoffen, gewinnen neue Kraft. Flügel wachsen ihnen wie den Adlern.
Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.“
Haben Sie einen Garten? Und, nutzen Sie ihn auch? Einige sagen: „In dieser Zeit, in der so vieles ungewiss ist, gehe ich am liebsten in den Garten.
Da gibt es immer etwas zu tun.“ Die Beete sind nun zum größten Teil vorbereitet, die neuen Pflanzen gepflanzt, die Hecke gestutzt, die Bäume beschnitten. Nun geht es darum, fleißig zu gießen, den Wildkräutern und Ahornschösslingen ihren Winkel zuzuweisen und sie aus dem Gemüsebeet zu entfernen. Und nicht zu vergessen: Es ist auch eine schöne Aufgabe, sich an dem, was aufkommt und blüht, zu freuen.
Gerade beginnt die Apfelblüte. Wenn wir nach so einem Tag erhitzt aus dem Garten kommen, ist eine Dusche eine Wohltat. Es tut gut, wenn das Wasser allen Schweiß und allen Dreck des Tages abspült. Danach, in ein frisches Badetuch gehüllt: Das ist ein Gefühl „wie neu geboren“.
Die Arbeit war schön und nun kommt die Erholung.
Ermutigen will der Prophet Jesaja seine Leute. Das haben sie auch nötig. Etliche sind nach dem babylonischen Exil 587 (vor Chr.) immer noch weit entfernt von allem Vertrauten, wie Landschaft, Wohnung, und vor allem dem Tempel, dem Ort, an dem Gottes Ehre wohnt. Sie fühlen sich angeschnitten von allen ihren Lieben und abgeschnitten von Gott.
Und da kommt einer und sagt ihnen: Hebt eure Augen in die Höhe: Schaut weg von dem, was euch bedrängt und hin zu dem, den ihr auch im Exil seht: der, der nicht müde wird und nicht matt. Wir hören diese Worte am Sonntag nach Ostern und dürfen uns „wie neugeboren“ fühlen. Dafür hat Jesaja diese Worte gefunden. Sie beleuchten die Bedrängnisse und sie wagen zugleich einen anderen Blick. Sie reden das Elend nicht weg, sie schauen nur anders. Und sie erzählen von der neuen Kraft derer, die ihr Vertrauen auf Gott setzen. In Zeiten der Bedrängnis brauchen wir Menschen das: Geduld und einen anderen Blick. Daraus wächst Hoffnung. Anlass zur Hoffnung gibt es immer. Wir sehen sie nur nicht immer. Dann muss einer kommen und sagen: Gott gibt Müden Kraft auch dir und mir.
Wasser, muss ich unter der Dusche denken, birgt so viel: Es tut gut und erfrischt, Wasser lässt wachsen, wir brauchen Wasser für unsere tägliche Ernährung, Wasser reinigt, zu viel Wasser kann auch lebensbedrohlich sein. In der Taufe begegnet es als Lebenswasser. Darin ist alles enthalten: Gefahr und Lebensrettung, Durst und Nahrung, Reinigung und das Gefühl, wie neugeboren zu sein. Mit dem Wasser der Taufe wird ein Mensch mit all seiner Geschichte, der kurzen eigenen und der langen Menschengeschichte, in die Geschichte Gottes mit uns hineingestellt.
Wir sind Kind unserer Eltern. Mit der Taufe sind wir aber auch ein geliebter Sohn, eine geliebte Tochter Gottes. Bei Gott sind wir aufgehoben und in guten Händen. Unsere Eltern werden älter. Wir selber fühlen uns immer wieder mal überfordert oder alleingelassen und schwach. Aber bei Gott bleiben wir ein Leben lang seine geliebte Tochter, sein geliebter Sohn.
Er geht unseren Weg vom Anfang bis zum Ende. Er geht mit uns durch Not und Gefahr und lässt uns wieder Hoffnung und Erlösung erfahren. Das Wasser der Taufe ist ein Zeichen und ein Versprechen: Wir sind und wir bleiben Gottes geliebter Mensch. Darauf dürfen wir in allen Schwierigkeiten und Ängsten und selbst in solchen ungewissen Zeiten vertrauen. Wir können niemals tiefer fallen als in seine Hand.
Bleiben Sie behütet! Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 117 Der schöne Ostertag
1. Der schöne Ostertag! Ihr Menschen, kommt ins Helle!
Christ, der begraben lag, brach heut aus seiner Zelle.
Wär vorm Gefängnis noch der schwere Stein vorhanden,
so glaubten wir umsonst. Doch nun ist er erstanden,
erstanden, erstanden, erstanden.
22. Was euch auch niederwirft, Schuld, Krankheit, Flut und Beben -
er, den ihr lieben dürft, trug euer Kreuz ins Leben.
Läg er noch immer, wo die Frauen ihn nicht fanden,
so kämpften wir umsonst. Doch nun ist er erstanden,
erstanden, erstanden, erstanden.
3. Muss ich von hier nach dort - er hat den Weg erlitten.
Der Fluss reißt mich nicht fort, seit Jesus ihn durchschritten.
Wär er geblieben, wo des Todes Wellen branden,
so hofften wir umsonst. Doch nun ist er erstanden,
Hier finden Sie das Lied zum Osterfest zum Anhören und Mitsingen, gespielt von Organistin Marianne Flessner an der Hinrich Justus Müller Orgel von 1772 in der St. Jürgen-Kirche zu Holtrop, gesungen von Pastorin Christiane Schuster-Scholz
-und die Kirche muss geschlossen bleiben. Darum erreicht Sie heute zum Osterfest ein Mitmach-Gottesdienst für zu Hause.
Wir feiern Ostern. In aller Welt begrüßen sich Menschen mit dem Ruf:
„Christus ist auferstanden“
-(Antwort:) „Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Mit diesem Ruf möchte auch ich Sie und euch heute begrüßen und Sie einladen das weiterzugeben, am Frühstückstisch oder beim Zusammentreffen mit denen, die im Haus sind. Nur Mut: Probieren Sie es aus.
In diesen alten Worten drückt sich das Staunen darüber aus, wie das Leben sich Bahn bricht. Die Natur gibt uns ein Beispiel. Im Wochenspruch sagt Christus:
„Ich war tot, und siehe ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“
Gott lädt uns ein und gibt uns Grund zu einer lebendigen Hoffnung.
Lebendigkeit durchbricht alles Unabänderliche und lädt uns zur Freude ein. Das dürfen wir genießen und feiern im Namen Gottes, Quelle des Lebens, im Namen des Sohnes, Grund unserer Hoffnung und im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns belebt und begeistert.
Einladung zum Gebet:
Gott, wo wir auch sind, im Gebet sind wir miteinander und mit dir verbunden. Lass uns das spüren, wenn wir uns nun an dich wenden und dir in die Hände legen, was uns selbst viel zu schwer wird. Wir feiern Ostern und werden erinnert, dass selbst der Tod nicht das letzte Wort hat und dass wir die, von denen wir in diesem Leben Abschied nehmen mussten, bei dir geborgen wissen dürfen.
So vieles, was wir erleben, ist gezeichnet von der Macht des Todes. Ostern aber will uns Mut zum Aufstand der Freude geben - gegen das Leid. Nur ahnend erfassen wir das Neue. Dir, Gott, trauen wir zu, dass du alles verwandelst, Erstarrtes in Bewegung bringst, Schatten der Angst wegwischst. Wir freuen uns an der wiedererwachenden Schöpfung. Lass dein Licht an diesem Ostermorgen leuchten und unser Herz ergreifen. Schenk uns Mut, das Unfassbare zu glauben: Deine Auferstehung. So geh du mit uns in diesen Tag und in die neue Woche. Erfülle uns mit deiner Freude. Bewahre uns und die, die uns lieb sind. Überwinde, was das Leben bedroht. Und lass uns Kraft und Lebensmut schöpfen und weitergeben. Am Telefon, beim Winken über den Gartenzaun oder aus dem Fenster. Gib uns Zeichen der Auferstehung mitten im Leben. Amen
Die Lehre von der Auferstehung der Toten 1. Kor. 15,19-28
„Wenn wir nur für dieses Leben auf Christus hoffen, sind wir die bedauernswertesten von allen Menschen. Nun ist Christus aber von den Toten auferweckt worden. Er ist die „Nummer 1“ der Entschlafenen. Weil durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung vom Tod. Denn wie durch die Verbindung mit Adam alle sterben, so werden durch die Verbindung mit Christus alle lebendig gemacht werden; und zwar jeder in der ihm bestimmten Reihenfolge. Als Erster unter allen Christus, bei seiner Wiederkunft dann die, die zu ihm gehören. Dann kommt die Vollendung, wenn Christus die Herrschaft Gott, dem Vater übergibt, nachdem er alles vernichtet hat, was (lebensfeindliche) Gewalt und Macht beansprucht. Denn Christus muss herrschen, bis er alle Feinde unter seinen Füßen hat. Als letzten Feind vernichtet er den Tod, denn: „Alles hat Gott ihm unterworfen, alles unter seine Füße gestellt.“ Wenn es nun heißt, dass ihm alles unterworfen ist, dann ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Und wenn ihm alles unterworfen ist, wird der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei. “ Gott segne dieses Wort an uns
1. Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über; genauer: die Feder über. In dicht gedrängten großen Worten und langen Sätzen schreibt Paulus in unserem Predigttext von seiner Sicht der Auferstehung. Wir müssen die Sätze, die inhaltlich und grammatikalisch auch noch schön gewunden sind, nicht ganz und gar verstehen, wenn wir nur ihren Kern hören: Es geht um lebendige Hoffnung. Wir feiern Ostern. Und Paulus macht ganz klar, was Ostern heißt: Das Leben bricht sich Bahn und alle lebensfeindlichen Mächte, unter denen wir jetzt noch leiden, haben schon ausgespielt. Selbst der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Was für eine Hoffnung. Was für eine Zukunftsperspektive! Sie ist uns gegeben, weil der Tod nicht ein riesiges, dunkles Loch eröffnet, sondern die Weite eines Himmels, der uns aufnehmen wird. Dafür ist Christus den Weg ans Kreuz gegangen. Er hat für uns die Macht des Todes überwunden. Auferstehung ist Hoffnung für die Welt. Das hat mit Christus angefangen und ist nicht mehr aufzuhalten.
Sicher, noch leben wir im Schatten des Todes. Wie sehr wir noch den Mächten des Todes unterworfen sind, führt uns die Corona-Krise blitzschnell vor Augen. Da macht sich in einem weit entfernten Land ein kleines Virus breit und bald schon sterben weltweit abertausende von Menschen, werden einfach aus dem Leben gerissen, Väter, Mütter, Großmütter, Großväter, Söhne und Töchter. Menschen wie du und ich, deren Abwehrkräfte -aus welchem Grund auch immer-nicht stark genug sind. Kein Kraut scheint dagegen gewachsen zu sein. Noch ist das so, Gott sei es geklagt. Wir erleben, dass geliebte Menschen sterben. Wir müssen sie loslassen. Allerdings nicht ohne Hoffnung. Seit Ostern dürfen wir darauf vertrauen, dass unsere geliebten Menschen bei Gott geborgen, in seiner Liebe aufgehoben sind. Und das gibt Trost, auch wenn sie uns hier so schmerzlich fehlen. Das gibt Hoffnung. Eine Hoffnung, die uns stark macht, dankbar auf die gemeinsame Zeit zurückblicken zu können, und getrost unseren Weg in die Zukunft gehen zu können. Wir fallen nicht aus Gottes Hand. Darum schreibt Paulus so anstößig: „Wer Christus allein als Vorbild in seinem Leben sieht, der glaubt zu wenig“. Seit Ostern haben wir eine viel größere Hoffnung. Und diese Hoffnung verändert schon jetzt das Leben.
2. Es ist eine Hoffnung, die ansteckend wirkt. Menschen, die in diesem Glauben leben, können Hoffnung weitergeben. Einer davon war z. B. Leonardo da Vinci, vielleicht der berühmteste und gelehrteste Mensch aller Zeiten. Er war Maler, Bildhauer, Mediziner, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph –ein Universalgelehrter. Die berühmtesten Gemälde der Welt sind von ihm: die „Mona Lisa“ und das „Letzte Abendmahl“ Jesu mit den Jüngern und auch das Bild des „Heilands“. Vielleicht haben Sie das Deckengemälde vor Augen, in dem Gott aus dem Himmel dem Menschen die Hand reicht? Das war Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle. Aber es macht etwas deutlich: Die Finger berühren sich fast. Solcher Glaube macht der Welt Hoffnung; bis heute.
3. Lebendige Hoffnung steckt an, weil sie sich auf Gott gründet. Gott kann sogar Liebe erwecken, wo keine mehr ist. Manchmal leiden wir an Lieblosigkeit oder betreiben sie sogar selbst. Das spricht aber nicht gegen die Hoffnung. Wir können anders sein. Wir müssen nicht heimzahlen, beim Einkauf alles nur für uns sichern und Recht behalten. Wir können auf Recht auch verzichten. Das angeblich gute Recht, bleibt nicht gut, wenn wir damit Schlechtes fortsetzen. Wer hofft, stiftet sich zur Liebe an. Und wer Gottes Namen im Munde führt, der redet der Liebe das Wort. Damit die Welt an uns lernt, was es heißt, lebendige Hoffnung zu haben und Hoffnung der Welt zu sein. Aus dieser Hoffnung schöpfen wir. Gottes Segen begleite Sie! Ein gesegnetes Osterfest, wünscht Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Er ist erstanden, Halleluja
1. Er ist erstanden, Halleluja! Freut euch und singet, Halleluja!
Denn unser Heiland hat triumphiert,
all seine Feind, gefangen er führt. Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben, Halleluja!
2 . Er war begraben drei Tage lang. Ihm sei auf ewig Lob, Preis und Dank;
denn die Gewalt des Tods ist zerstört; selig ist, wer zu Jesus gehört.
Lasst uns lobsingen…
3. Der Engel sagte: Fürchtet euch nicht! Ihr suchet Jesus, hier ist er nicht.
Sehet das Grab ist leer, wo er lag: Er ist erstanden, wie er gesagt.
Lasst uns..
5. Geht und verkündigt, dass Jesus lebt, darüber freu sich, alles, was lebt. Was Gott geboten, ist nun vollbracht. Christ hat das Leben wiedergebracht. Lasst uns…
Die Bastelidee für Kinder: Malt auf Brotpapier mit bunten Farben ein fröhliches Osterbild.
Streicht Speiseöl über euer Bild und lasst es (auf einem Küchentuch) trocknen.
Schneidet aus festerem Papier einen Ei-förmigen Ring als Rahmen doppelt aus und klebt das Bild in den Rahmen. Hängt euer Bild für alle an´s Fenster. So ist es ein fröhlicher Ostergruß.
Übrigens: Feiern Sie Sonntag am Radio um 10.00 Uhr Gottesdienst mit:
Gottesdienst aus der Region über Radio Ostfriesland UKW 94,0
Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Alle, die diesen Text lesen,
in diesen Tagen ist vieles anders. Die Schule ist zu, der Kindergarten hat geschlossen. Viele Erwachsene sind im Home-Office. Auch Kindergottesdienst und Gottesdienste in unserer Kirche können im Moment nicht gefeiert werden. Das ist schade, denn so sehen und hören wir wenig voneinander. Was also können wir tun? Vor fast 2000 Jahren konnten die Menschen auch keine Gottesdienste feiern. Damals war aber kein Virus schuld, sondern der Kaiser von Rom. Der hatte das Gottesdienstfeiern einfach verboten. Er hatte Angst, dass der Gott, an den Jesus glaubte und an den wir glauben, mächtiger sein könnte, als die Götter, die er anbetete. Aber die Christen und Christinnen hatten eine gute Idee: Sie dachten sich ein Geheimzeichen aus. Einen Fisch. Der Fisch wurde damals als Symbol gewählt, weil die griechische Übersetzung ichthys die Anfangsbuchstaben von „Jesus, Christus, Gottes Sohn, Retter“ bildet – also eine Art kurz gefasstes Glaubensbekenntnis. Den Fisch malten sie auf Mauern und Steinen an ihrem Haus. Wo das Bild von einem Fisch aufgemalt war, da waren Christen. Damit erinnerten sie sich an etwas, dass Jesus einmal gesagt hatte, nämlich: „Auch wenn ihr nur zu zweit oder zu dritt seid, ich bin trotzdem bei euch. Ihr seid nicht allein.“ (Matthäus 18,20)
Das ist eine schöne Idee. Habt ihr Lust mitzumachen? • Sucht euch ein paar Steine. Macht sie ein bisschen sauber – und malt einen Fisch darauf. Am besten mit Farbe, die auch im Regen nicht verschwindet. (Acrylstiften, Lackfarbe, Edding oder auch Nagellack) • Verteilt eure Fisch-Steine oder legt sie gerne auch bei einem Spaziergang vor die Kirche.
Bleibt gut behütet!
(herzlichen Dank für die Idee an Pfarrerin Antje Armstroff aus Ulrichstein)