Zum ersten Mal können wir Sie in unseren Bibelgarten einladen.
Was für ein Glück! Das wird auch durch die selbstverständliche Beachtung der Hygiene-Auflagen nicht geschmälert. Manch einer bleibt aber zur Vorsicht doch lieber zuhause. Damit Sie auch zuhause mitfeiern können, finden Sie hier diesen Mitnehm-Gottesdienst. Feiern Sie in Verbundenheit von zuhause mit uns mit.
Im Pfingstfest feiern wir die Ausgießung des Heiligen Geistes. Nach Jesu Verhaftung, Kreuzestod und Auferstehung hatten die Jünger sich verängstigt und verunsichert im Haus eingeschlossen. Mit der Auferstehungsbotschaft an Ostern waren sie zunächst eher erschrocken als hoffnungsfroh. Jesus hatte ihnen zugesagt, dass er ihnen den Heiligen Geist als „Tröster“ senden würde.
Mit dem Fest der Geistausgießung feiern wir das Fest des Lebens und der Liebe. Wie damals Petrus und die Jünger in Jerusalem lassen wir uns anrühren von dem Geist Gottes, der Überraschungen bereithält – wie die im Wochenspruch:
„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“
Feiern wir im Namen Gottes, der die Welt in´s Leben rief und auch uns, im Namen Jesu Christi, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit unter uns Gestalt annehmen und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns umgibt und erfüllt.
Einladung zum Gebet:
Lebendiger Gott, Heiliger Geist, wir danken dir, dass du uns ins Leben rufst und in Bewegung bringst. Lehre uns, die Sprache der Liebe zu sprechen und unsere Hände zu öffnen für das, was du uns schenkst. Gott, Heiliger Geist, Tröster, wir bitten dich um deinen Trost für Menschen, die um einen Angehörigen trauern. Tröste sie und sei ihnen nahe. Hilf ihnen zu trauern und Abschied zu nehmen. Halte die Menschen, die verstorben sind, in deiner Hand geborgen. Gott, Heiliger Geist, wir bitten dich für Kranke und Sterbende, für Hoffnungslose und Verzweifelte, für Menschen, die leiden: Schenke deinen Trost und deine Nähe. Gott, Heiliger Geist, Geist des Trostes; wir bitten dich, gib Geistesgegenwart, wo wir Entscheidungen zu treffen und zu verantworten haben. Wehre Geistlosigkeit und Einfallslosigkeit. Gib, dass wir Gewohntes prüfen – und wenn es sein muss, verlassen, um ins Leben aufzubrechen. Vaterunser…
Vom Geist erfüllt Apg. 2,1-21
2 1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. 2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, 4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. 5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.
6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.
7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? 8 Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? 9 Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, 10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, 11 Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden. 12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern:
Was will das werden?
13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.
14 Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen!
15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; 16 sondern das ist's, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (Joel 3,1-5): 17 »Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; 18 und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. 19 Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf;
20 die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe der große Tag der Offenbarung des Herrn kommt.
21 Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.« Gott segne an uns dieses Bibelwort.
Welcher Geist treibt uns eigentlich an? Oder: …um?
Ist es ein Geist der Verunsicherung: Verschwörungstheorien im Internet machen Furore. Oder ist es der Geist des Hasses: Im Radio ist zu hören, wie Politiker beschimpft und an Leib und Leben bedroht werden. Urlauber werden argwöhnisch beäugt. Nach einem bedauernswerten Fall zahlreicher Ansteckung ist man sich schnell einig: „Die sind Schuld!“
Viel wohltuender begegnet mir vielerorts der Geist der Freude: Die blühende und wiedererwachende Natur lässt das Herz höher schlagen. Vögel beginnen früh am Morgen ihr Lied. Das Sonnenlicht malt Sonnen-Flecken durch das noch hellgrüne Blätterdach der Bäume. In den Gärten blühen Azaleen und Rhododendren.
Iris geben sich mit Vergissmeinnicht und Gänseblümchen ein Stelldichein. Tüchtige Gärtner und Gärtnerinnen öffnen ihre Gärten für Besucher – natürlich unter Beachtung der Hygiene-Auflagen: Mit Einbahnregelung, Abstand und Handreinigung. Selbst im Bibelgarten sind die orientalischen Pflanzen wieder eingezogen. Um sich greift auch der Sportsgeist: Ein abendlicher Lauf und sportliche Übungen zu Hause oder auch im Wald gehören für viele dazu. Sportsgeist zeigen unsere Ärzte: Zwar hat sich noch kein direktes Medikament gegen Covid 19 finden lassen hat, aber sie arbeiten unermüdlich und haben eine Menge herausgefunden, um Menschen, die sich angesteckt haben, bestmöglich helfen zu können.
Wie gerne würde ich, wie die Jünger, Türen und Fenster aufreißen, rausgehen in die Menge und mit allen feiern und jubelnd von Gott singen und erzählen, wie er die Verlorenheit des Todes ein für alle Mal für uns besiegt hat. Wie gerne würde ich auf diese Weise allen ins Herz weitergeben, dass Gott an unserer Seite bleibt. Das geht leider nicht. Im 2. Timotheusbrief heißt es: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
Besonnenheit ist etwas anderes als blinde Angst. Begründete Vorsicht ist in der Pandemie, die wir erleben, unverzichtbar, wenn wir Leben retten und Menschen vor der Ansteckung bewahren wollen.
In dieser gebotenen Vorsicht macht Gottes Geist lebendig und mutig. Gottes Geist hilft zur Freude und zur Hoffnung. Ein gutes Bild ist die Pfingstrose. Wenn Gottes Geist in uns lebendig ist, dann blühen wir auf wie diese Blume. Dann wird das Leben bunt und schön wie diese Blüte. Denn Gott füllt uns aus mit seiner Liebe und seinem Mut. Dann gehen wir auch schwere Wege im Vertrauen auf Gott.
Wir wissen: Bis ans Ende der Welt wird Gott immer bei uns sein. Ich wünsche Ihnen und euch: Frohe Pfingsten! Lassen Sie sich von Geist Gottes erfüllen und bleiben Sie behütet,
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 126 Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist
1. Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist, besuch das Herz der Menschen dein, mit Gnaden sie füll, denn du weißt, dass sie dein Geschöpfe sein.
2. Denn du bist der Tröster genannt,des Allerhöchsten Gabe teu’r,ein geistlich Salb an uns gewandt, ein lebend Brunn, Lieb und Feu’r.
3.Zünd uns ein Licht an im Verstand,gib uns ins Herz der Lieb Inbrunst, das schwach Fleisch in uns,dir bekannt,erhalt fest dein Kraft und Gunst.
4. Du bist mit Gaben siebenfalt der Finger an Gotts rechter Hand;
des Vaters Wort gibst du gar bald mit Zungen in alle Land.
Lied: Ergänzungsband EG 7 Atme in uns, Heiliger Geist
1. Atme in uns, Heiliger Geist, brenne in uns, Heiliger Geist, wirke in uns, Heiliger Geist, Atem Gottes, komm!
Kehrvers:Komm, du Geist, durchdringe uns. Komm, du Geist, kehr bei uns ein. Komm, du Geist, belebe uns, wir ersehnen dich!
2. Komm, du Geist der Heiligkeit, komm, du Geist der Wahrheit! Komm, du Geist der Liebe, wir ersehnen dich. Komm, du Geist…
3. Komm, du Geist, nach du uns eins, komm, du Geist, erfülle uns!
Komm, du Geist, und schaff uns neu, wir ersehnen dich. Komm…
(Hörprobe zum Mitsingen: hier auf der Homepage) Übrigens: Gottesdienst mitfeiern geht So,10.00 Uhr: Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live im Bibelgarten St. Jürgen
Zum vierten Mal dürfen wir Sie wieder zum Gottesdienst in unsere Kirche einladen. Was für ein Glück! Das schmälert die selbstverständliche Beachtung der Hygiene-Auflagen kaum. Manch einer bleibt aber zur Vorsicht doch lieber zuhause. Damit Sie ihm noch besser etwas mitbringen können, nehmen Sie gerne diese kleine Andacht mit nach Hause und geben Sie sie an die weiter, die aus der Ferne auf diese Weise teilhaben können.
Der Sonntag „Exaudi“ fasst zusammen, was durch Jesu Leben und durch seinen Tod und Auferstehung geschehen ist. Der lateinische Ausdruck bezieht sich auf einen Ruf aus dem 27. Psalm. „Herr, höre meine Stimme!“ In der Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ist es die Bitte um den Heiligen Geist, die hier laut wird, die Bitte um Gottes Nähe und Bestärkung im Glauben. Dazu passt das Versprechen, das über der neuen Woche steht „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen“ Joh 12,32. Gott hat uns gehört und herausgerufen und ausgezeichnet. Mit seinem Bundeszeichen sind wir gezeichnet und dieses Bündnis begleitet und trägt uns. Wir feiern diesen Tag im Namen Gottes, der die Welt in´s Leben rief und auch uns, im Namen Jesu Christi, der uns eine unauslöschliche Spur zum wahren Leben gelegt hat und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns täglich umgibt und erfüllt.
Einladung zum Gebet:
Ewiger Gott, du bist unsere Zuflucht und unsere Hoffnung.
Zu dir kommen wir mit unseren Bitten.
Wir bitten dich heute: für alle Menschen, deren Leben in einer Sackgasse ist.
Zeige ihnen einen Weg. Für alle Menschen, die unter der Last des Alltags den Blick für die Wunder deiner Schöpfung verlieren. Öffne ihnen neu die Augen.
Für alle Menschen, die in Familie und Beruf unter ständigen Konflikten leiden.
Zeige ihnen Möglichkeiten der Versöhnung. Für alle Menschen, die auf eine Erneuerung hoffen im Leben von Kirche und Gemeinde. Lass sie Spuren deines Geistes erkennen. Für alle Menschen, die Verantwortung tragen in Politik, Gesellschaft und Kirche. Gib, dass sie sich von deinem Geist leiten lassen.
Für uns selbst, dass wir immer weitergehen auf dem Weg des Glaubens und der
Ewiger Gott, du bist unsere Zuflucht und unsere Hoffnung. Wir danken dir, dass du deine Hand über uns hältst – heute und in Ewigkeit. Vaterunser…
Herausgerufen–Jer. 31,31-34
31 „Passt auf! Die Zeit wird kommen“, spricht Gott, „da schließe ich einen neuen Bund mit Israel und Juda. 32 Er ist nicht mit dem zu vergleichen, den ich damals mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten herausführte. Diesen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war“, spricht Gott. 33 „Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließen werde, wird ganz anders sein“, spricht Gott. „Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, ich lege es tief in sie hinein. So werde ich ihr Gott sein und sie mein Volk. 34 Dann muss keiner mehr den anderen belehren, niemand muss mehr zu seinem Bruder sagen: „Erkenne doch Gott!“ „Denn alle werden mich erkennen, vom Geringsten bis zum Größten“, spricht Gott, „Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nie mehr denken.“12
Gott segne an uns dieses Bibelwort.
Ausgezeichnet, herausgerufen, etwas ganz Besonderes – stolz zeigen sich die Sieger einer Casting-Show im Fernsehen und werden bejubelt, weil sie besonders gutaussehend, besonders musisch begabt oder einfach besonders passend zu derzeitigen Werbe-Vorbildern sind. Sie haben sich bewährt, oft in mehreren Runden, in denen sie ihr Können zeigen und mit anderen Bewerbern konkurrieren mussten. Ob nun Gewinner bei „dein Song“ oder „Germany´s Next Top-Model“- ich stelle mir vor, sie „schweben“ bestimmt durch die Straßen, wenn sie den Bescheid bekommen haben. Sieger bei der Auswahl – bestes Lied – beste Darstellung – beste Figur- was für ein Hochgefühl. Da kann kommen, was will, so schnell lässt sich dieses Hochgefühl nicht aus den Angeln heben. Ausgewählt: Ich-Klasse!
Viel Bewunderung schlägt ihnen entgegen und manchmal auch viel Neid.
Gerade wegen letzterem vermeiden andere es auch, zu zeigen, was in ihnen steckt. Sie vermeiden es, weil sie lieber nicht erleben wollen, dass ihr Bestes nicht gut genug ist oder dass sie Freundschaften oder ein wichtiges Verbundenheitsgefühl einbüßen werden. Und es stimmt ja auch: Die, die mit ihnen angetreten sind, aber – warum auch immer- in den Auswahl-runden ausgeschieden sind, treten nicht mehr in Erscheinung. Dabei gibt es so viele unterschiedliche Begabungen, die man bestaunen kann.
Reich wird eine Gemeinschaft dann, wenn jeder seine ganz besondere Begabung einbringt.
Nun ist Gott sicherlich ganz anders als die Jury einer Casting-Show.
Er legt auch ganz andere Maßstäbe an. Er weiß um die Vielzahl unterschiedlicher Begabungen in den unterschiedlichen Menschen.
Er selbst hat sie in jeden Menschen hineingelegt.
Darum ist jeder Mensch einzigartig und unverwechselbar.
Manchmal merken wir die Bereicherung durch einen Menschen noch einmal deutlicher, wenn er nicht mehr da ist.
Einen Nachhall, eine Erinnerung tragen wir aber dennoch in uns.
Gott legt andere Maßstäbe an. Ihm geht es um Beziehung und die will er nicht mehr abbrechen lassen. Der Prophet Jeremia erzählt von dem Schmerz und dem Zorn Gottes, als sich die Menschen von ihm abgewendet haben. Und doch schließt Gott nun einen neuen Bund.
„Carat Berit“ heißt das auf Hebräisch: „einen Bund schneiden“.
Ein solches Bündnis hat immer ein inneres und ein äußeres Zeichen, so, dass jeder sehen kann: Da hat Gott seinen Bund mit den Seinen geschlossen.
Ein unsichtbares Zeichen, das uns begleitet ist das Kreuz. Seit der Taufe ist es mit Wasser auf unsere Stirn gezeichnet. Auch wenn wir es nicht sehen können, ist es ein Zeichen dafür, dass Gott einen Bund mit uns geschlossen hat. Unverlierbar bleibt es bei uns. Er hat seine Liebe in unser Herz gegeben. In dieser Liebe sind wir verbunden mit allen Getauften zu einer weltweiten Familie. Ob Groß oder Klein, wir sind ausgezeichnet.
Und wir haben Gottes Zusage: In Jesus Christus hat er ausgeräumt, was sich zwischen uns und ihn und zwischen uns und andere stellen will.
Er hält zu uns. Wir gehören zu ihm.
Dafür braucht es keine Casting-Show. Er ist bei uns und bleibt bei uns, dann, wenn wir auf der Sonnenseite des Lebens stehen und auch dann, wenn wir schweres und schwerstes durchmachen.
Er hält an unserer Seite stand. Er geht mit uns mit.
Wir tragen sein Zeichen. Er ist für uns da. Darauf dürfen wir vertrauen.
Bleiben Sie behütet,
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Lied: EG 136, 1 O komm, du Geist der Wahrheit
O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein. Verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, dass jeglilcher getreuer den Herrn beke-ennen kann.
Lied: EG 268 Strahlen brechen viele
1dt. Strahlen brechen viele aus einem Licht.
Unser Licht heißt Christus. Strahlen brechen viele aus einem Licht - und wir sind eins durch ihn.
2dt. Zweige wachsen viele aus einem Stamm.
Unser Stamm heißt Christus. Zweige wachsen viele aus einem Stamm - und wir sind eins durch ihn.
3dt. Gaben gibt es viele, Liebe vereint.
Liebe schenkt uns Christus. Gaben gibt es viele, Liebe vereint - und wir sind eins durch ihn.
(Hörprobe zum Mitsingen: Hier auf der Homepage)
Übrigens: Gottesdienst zum Mitfeiern gibt es Sonntag um 10.00 Uhr in Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in unserer St. Jürgen-Kirche
Herzliche Grüße zum „Himmelfahrts-Fest“ am 21.05.2020 aus Ihrer
St. Jürgen-Kirchengemeinde!
Zum dritten Mal dürfen wir Sie wieder zum Gottesdienst und
zum ersten Mal zum Gottesdienst unter freiem Himmel einladen.
Was für ein Glück! Manch einer bleibt aber zur Vorsicht noch lieber zuhause. Durch diese kleine Andacht können Sie zuhause teilhaben.
Das Fest „Christi Himmelfahrt“ erinnert an die Zeit nach Jesu Tod und Auferstehung. Im Neuen Testament lässt sich nachlesen, wie seine Freunde nach seinem Tod und seiner Auferstehung zusammen waren und Jesus auf einmal mitten unter ihnen war. Himmelfahrt selbst wird so beschrieben, dass Jesus bei seinen Freunden war und „empor gehoben wurde und dann verhüllte ihn eine Wolke vor ihren Augen.“ (Apg 1,9-11) Er selbst hat im Vorfeld einmal gesagt: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ Joh. 12,32 Um das, was bleibt, um die Spur, die Jesus gelegt hat, um den richtigen Weg zum wahren Leben geht es also an diesem besonderen Tag.
Wir feiern diesen Tag im Namen Gottes, der die Welt in´s Leben rief und auch uns, im Namen Jesu Christi, der uns eine unauslöschliche Spur zum wahren Leben gelegt hat und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns umgibt und erfüllt.
Einladung zum Gebet:
Gott, wir danken dir für die Menschen, die Wärme und Geborgenheit in unser Leben gebracht haben.
Wir danken dir für die Lebendigkeit, mit der wir jeden Tag neu erleben dürfen. Wir danken dir für die Sehnsucht nach Heilwerden der Welt und der Menschheit, denn das verbindet uns mit dir und den Menschen.
Wir bitten dich, dass du uns immer wieder spüren lässt,
wie wichtig dir jeder einzelne ist.
Deine Liebe macht uns stark und hoffnungsvoll.
Hilf uns, dass wir erkennen, wie andere Menschen uns guttun,
und lass uns ihnen freundlich begegnen.
Hilf uns, dass wir anderen dein Licht und deine Wärme,
den Glanz deiner Herrlichkeit bringen, weil du sie in uns zum Leuchten bringst.
Wir bitten dich für Menschen in Not und in Krankheit,
schenke ihnen Hoffnung, heilende Hände,
belebende Gedanken und Kraft zu überwinden.
Im Vertrauen auf dich, Gott, und in Achtsamkeit für die Welt und für uns selbst beten wir zu dir wie Jesus Christus es uns gelehrt hat: Vater unser im Himmel…
Himmelfahrt –Joh. 17,20-26 Christi Spur zum Leben
Jesus betet für seine Jünger
20 Ich bitte aber nicht nur für sie, sondern auch für die Menschen, die durch ihr Wort an mich glauben werden, 21 Ich bete, dass sie alle eins sind, und zwar so, wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen sie in uns eins sein. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast. 22 Ich habe ihnen die Herrlichkeit geschenkt, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, so wie wir eins sind,
23 ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommene Einheit gewinnen und damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, so wie ich von dir geliebt bin. 24 Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen nämlich meine Herrlichkeit sehen können, die du mir gegeben hast, weil du mich liebtest – schon vor Erschaffung der Welt.
25 Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht, aber ich kenne dich; und diese hier haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26 Ich habe ihnen deinen Namen bekanntgemacht und werde das auch weiterhin tun. Ich tue das, damit die Liebe, die du zu mir hast, auch sie erfüllt und ich selbst in ihnen bin.“
Gott segne an uns dieses Bibelwort.
Faszination auf der einen Seite, aber auch tiefe Ablehnung auf der anderen Seite hat Jesus zu seiner Zeit erlebt. Ein lebendiger Glaube, der mit Gott als Gegenüber lebt, dazu hat er eingeladen und ist damit bei den Mächtigen angeeckt. Denen, die ihm lieb waren, hat er etwas mitgeben wollen. Er spricht mit ihnen über den Hass der Welt, den Beistand der kommen wird, wie sich Trauer in Freude verwandeln wird und dann, kurz bevor er sich verhaften lässt, betet er für die, die seiner Spur folgen. Insofern begegnet in diesem Gebet mehr als Weltdeutung und ein Wechsel des Blickwinkels. Es ist mehr als ein bloßes: „Kopf hoch, sieh es doch mal so!“ Vorbereitend auf seine Gefangennahme, und seinen Tod am Kreuz, vorbereitend aus seine Auferstehung und seine Erscheinung bei den Jüngern und die Zeit, in der er nicht mehr unter ihnen sein wird, nimmt er die Jünger und auch uns mit hinein in dieses unbegreifliche Geschehen seiner Auferstehung.
Das Gebet, unser Predigttext, ist sein Vermächtnis. Es ist beschreibt das was bleibt, wenn er gegangen ist.
Geheimnisvoll bleiben seine Worte. Das ist wahr. Aber so viel ist klar: Wir sollen in ihm die Liebe Gottes erkennen, wie sie in der Welt am Werk ist. Und wir sollen verstehen, dass in Christi Handeln und Leben, Sterben und Auferstehen Gott liebevoll an uns handelt.
Wir alle sind geliebte Geschöpfe Gottes. Das verbindet uns zu einer großen Familie, zu Schwestern und Brüdern im Glauben an Christus - weltweit.
Weltweit verbindet uns das im Gebet, im Gespräch mit Gott und im Suchen und Finden des guten und richtigen Wegs im Leben und auch darüber hinaus. Das bleibt nicht ohne Folgen.
Das Erleben der gegenwärtigen Pandemie führt uns vor Augen, dass die Welt zusammenhängt. Covid 19 geht um die Welt. Abstand halten, Händewaschen und Kontakte einschränken, das kann nicht jeder gleich gut. Es fällt am schwersten dort, wo Lebensräume dicht gedrängt sind und das tägliche Brot in engem Kontakt verdient wird. Solche Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern, ist eine Herausforderung für die ganze Welt. Auch der Einsatz für den Erhalt der Schöpfung und der Klimaschutz können dann Frucht tragen, wenn Menschen auf der ganzen Welt mitmachen und diese Überlebensaufgabe ernst nehmen. Da kommt es auf jede und jeden an. Es ist eine große Aufgabe.
In den Kontakteinschränkungen kann es geschehen, dass sich manch einer, manch eine sehr alleine fühlt. Und in der Tat geht vieles, was sonst so selbstverständlich ging, in dieser Zeit nicht. Der eine oder die andere mag da Nähe schmerzlich vermissen. Einen guten Freund kann man aber auch anrufen. Eine gute Freundin kann man über den Gartenzaun beim abendlichen Plausch fragen, wie es ihr geht. Es gibt viele Gelegenheiten, einander nahe zu sein, ohne sich zu umarmen. Das Gebet für unsere Gemeinschaft- die kleine in unseren alltäglichen Kontakten und familiärer Verbundenheit und die große weltweite Gemeinschaft- ist eine davon. Eine Freundlichkeit im Vorübergehen kann den Tag eines Anderen verändern. Nehmen wir das ernst! In der Bibel heißt es: „Ein zuverlässiger Freund ist wie ein sicherer Zufluchtsort. Wer einen solchen Freund gefunden hat, der hat einen wahren Schatz gefunden.“ In Gott haben wir einen Freund, der uns vom ersten Moment unseres Daseins an liebt und begleitet. Noch bevor wir ahnen, wer wir sind, und wir noch im warmen Wasser in Mutters Bauch schwimmen – da sieht Gott unserem Werden schon mit Freude zu. In der Taufe erklärt er uns seine Freundschaft – und ein Leben lang wünscht er sich, dass wir zur Freundschaft mit ihm finden und in ihr leben. Dann erkennen wir, wie Martin Buber einmal gesagt hat, „dass Gott in jedem Menschen etwas Kostbares und Einzigartiges in die Welt gesetzt hat“. Jesus Christus hat uns etwas hinterlassen, was sich in aller Zeit nicht verflüchtigt: Den Glanz in unseren Augen, wenn wir im Anderen die Liebe Gottes spüren. In diesem Glanz können wir den Schimmer des Himmels erkennen, wie er sich in unseren Augen widerspiegelt.
Bleiben Sie behütet, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Lied: Ergänzungsband 6 Wir feiern deine Himmelfahrt
1. Wir feiern deine Himmelfahrt mit Danken und mit Loben. Gott hat sich machtvoll offenbart, das Kreuz zum Sieg erhoben. Er sprach sein wunderbares Ja. Nun bist du immer für uns da, entgrenzt von Raum und Stunde.
2. Das Reich, in das du wiederkehrst, ist keine ferne Höhe. Der Himmel, dem du zugehörst, ist Herrschaft und ist Nähe. Präg du uns ein, Herr Jesus Christ: Gott ist nicht, wo der Himmel ist; wo Gott ist, da ist Himmel.
3. Du hast die Angst der Macht beraubt, das Maß der Welt verwandelt. Die wahre Macht hat nur, wer glaubt und aus dem Glauben handelt. Wir danken dir, Herr Jesu Christ, dass dir die Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden.
(Hörprobe zum Mitsingen: Hier auf der Homepage)
Übrigens: Feiern sie Sonntag am Radio um 10.00 Uhr Gottesdienst mit:
Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live in unserer St. Jürgen-Kirche
Quelle: Manfred Süssen
Der Himmel erzählt von grenzenloser Weite, Treue und Freiheit
m „Sonntag Rogate“ am 17.05.2020, dem 5. Sonntag nach Ostern, aus Ihrer St. Jürgen-Kirchengemeinde!
Zum zweiten Mal dürfen wir Sie wieder zum Gottesdienst in die Kirche einladen. Was für ein Glück! Natürlich beachten wir dabei die. Manch einer bleibt aber zur Vorsicht noch lieber zuhause. In dem Falle kann diese Andacht Sie begleiten.
Zum Nachdenken über das Gebet sind wir am Sonntag Rogate eingeladen.
Da begegnen „alte Bekannte“ wie das Vaterunser als Gebet, da steckt die Freude des Wochenspruchs an: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. Ps. 66,20
Einladung zum Gebet:
Gott, du hörst unsere Freude, unseren Dank und unsere Bitten. Du siehst unsere Not, auch die, die wir keinem anderen zeigen. Zu dir dürfen wir mit allem kommen. Du hörst uns zu. Du verhilfst uns zur Ruhe und zum klaren Blick. Hab Dank dafür!
Die Verbindung zu dir schenkt uns neue Lebenskraft. Wir bitten dich, dass du uns und alle Menschen begleitest, die diese Verbindung zu dir dringend brauchen. Wir bitten dich für die Armen und Benachteiligten, dass sie sehende Augen, zuhörende Ohren, tätige Nächstenliebe finden. Lass du uns auf ihre Bedürfnisse achten und sie nicht überhören.
Wir bitten dich für die Kranken und Sterbenden, lass sie Trost und Hilfe erfahren durch dein Wort, dein Zuhören, deine Kraft, die du ihnen gibst.
Wir bitten dich für die, die anderen zur Seite stehen. Höre du ihre Sorgen, gib ihnen, was sie brauchen.
Wir bitten dich für uns alle: Lass uns auf deine Stimme achten, lass uns auf dein Wort hören, sei uns nahe, wenn wir uns nach dir sehnen, heute und jeden Tag.
Im Vertrauen auf dich, Gott, und in Achtsamkeit für die Welt und für uns selbst beten wir zu dir, wie du es uns gelehrt hast: Vaterunser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigem. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Rogate –Mt 6,5-15 Du, Papa? Darf ich dir mal ´was sagen?
5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.
6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten. 7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.
8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn bittet. 9 Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt. 10 Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
11 Unser tägliches Brot gib uns heute.
12 Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
[Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.*]
*) Dieser Abschluss des Gebetes findet sich schon in einer Gemeindeordnung vom Anfang des 2.Jahrhunderts,
wird aber in den neutestamentlichen Handschriften erst später bezeugt.
„Papa, darf ich dir mal etwas sagen? Du, Papa, ich muss dir etwas erzählen…
Papa, eine Frage….-was meinst du dazu? Hast du einen Rat für mich?“
Wenn Kinder ihren Papa fragen, dann schwingt Geborgenheit mit.
Sie trauen Papa zu, dass er selbstverständlich für sie da ist, und dass sie ihn jederzeit – okay, sofern er nicht gerade in einer Online-Konferenz steckt oder die Hände im öligen Motor hat- fragen und ansprechen können. Was er sagt, das gibt Halt und Orientierung. Manchmal ist das, was er sagt, auch ein Wort, an dem man sich reiben muss und kann. Daran wachsen wir und werden reifer.
Der Umgang mit Papa weckt Vertrautheit. Bei manchem auch Erinnerungen.
Es mag sogar sein, dass der eine oder die andere einen Vater erlebt hat, der nicht auf diese liebevolle Art da war – aus welchen Gründen auch immer.
Und trotzdem schwingt bei dem Wort Papa Achtung mit und zugleich ein klares Zusammengehörigkeitsgefühl mit: „Mein Papa und ich.“ „Unser Papa.“
„Selbst, wenn unser Vater gegangen ist, tragen wir ganz viel Papa in uns“ – hat mir neulich jemand gesagt. Da ist etwas dran. Wie aber passt das zu Gott?
Gott, dessen Geist vor allem Anfang da war und der die Welt werden ließ; Gott, der uns fürchterlich, unermesslich glanzvoll, alles sehend, wegweisend, richtend und urteilend in der Bibel begegnet; diesen heiligen Gott, dessen Name so heilig ist, dass jüdisch-gläubige Menschen ihn aus Achtung nicht aussprechen, diesen Gott dürfen und sollen die Menschen zur Zeit Jesu nun mit: „Papa!“ anreden.
Was für eine Zumutung nach damaligem Verständnis. Am Tag des Herrn ging man in die Synagoge. Alle anderen Tätigkeiten ließ man. Ehrfurchtsvoll blieb man vor dem Allerheiligsten stehen und lauschte der Auslegung der Schriftgelehrten. Beim Lesen wird im Judentum silberner Lesestock genutzt, damit die Hand nicht das heilige Buch berührt. Wenn Jesus fordert: Sagt doch einfach „Papa“, dann ist das ein gewaltiger Bruch zu dem, was die Menschen zu seiner Zeit gelebt haben.
Ich ertappe mich heute ebenso dabei, dass ich unser Leben in Bereiche aufteile. Da gibt es den familiären = inneren Bereich und das „Nach -Außen“. Am Samstag frühstücken wir auch schon mal im Schlafanzug und arbeiten mit erdigen Klamotten im Garten. Am Sonntag ziehe ich meine Sonntagshose an und gehe, wenn das möglich ist, in die Kirche oder höre am Radio zu und feiere dort Gottesdienst mit. Ich öffne mich für das, was Gott mir sagen will, lasse ich mich anreden und bewege die Worte in meinem Herzen. Alltags warten so viele andere Aufgaben…. Aber Gott will auch da nicht außen vor bleiben. Er steht an unserer Seite in unserem ganzen Leben. So wie auch Glaube nicht wie ein Sonntagsmantel in einen Schrank gehängt wird, den man nur sonntags hervorholt. Gott will für uns wie ein himmlischer Vater da sein, der nicht nur am Sonntag in gestelzten Worten angesprochen wird, womöglich noch, ohne wirklich gemeint zu sein. Er will mit uns „im Gespräch“ bleiben. Immer wieder frage ich ihn: „Gott, was soll das?“ „Willst du mir damit etwas sagen?“„Stellst du mir das mit Absicht in den Weg?“ „Oder ist das etwas, das wir zusammen er-leiden - du an meiner Seite mit mir?“
Die 5 Bitten des Vaterunser enthalten so manches: Staunen, das täglich Nötige, Schuld, Vergebung, Schutz, Kraft und Zuversicht. Sie sind eine Anrede und Gesprächseröffnung und manchmal auch eine Formulierungshilfe, wenn ich das, was mir am Herzen liegt, gar nicht in Worte fassen kann.
Es passiert mir manchmal, dass ich mich überfordert fühle, dass ich nicht weiß, wie ich alles schaffen oder woher ich Zeit und Kraft nehmen soll. So verrückt das klingt: Gerade in solchen Momenten hilft mir, innezuhalten, mit Gott in´s Gespräch zu gehen, ihn zu fragen oder ihm einfach alles in die Hände zu geben. Dann erlebe ich, wie sich Wege klären, wie ich einen klareren Blick bekomme, für das, was wirklich wichtig ist. Ich erlebe, wie ich ruhiger werde und Kraft bekomme, gelassen das Wichtige zu tun und das andere zu lassen. Spätestens am Abend unterhalten wir uns dann darüber, wie alles war. Im Gebet bin ich mit anderen Menschen nah und fern verbunden. Es ist ein trostvoller Gedanke, dass auch ich im Gebet anderer vorkomme. So lege ich Gott alles in die Hände, meine Sorge um die, die ich gerade nicht besuchen kann und meine kleinen Alltagserlebnisse und manchmal müssen wir dann beide schmunzeln.
Bleiben Sie behütet! Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Lied: EG Ergänzungsband 9 Vater, unser Vater
1. Bist zu uns wie ein Vater, der sein Kind nie vergisst. Der trotz all seiner Größe immer ansprechbar ist.
Kehrvers: Vater, unser Vater, alle Ehre deinem Namen. Vater, unser Vater, bis ans Ende der Zeiten. Amen.
2. Deine Herrschaft soll kommen, das, was du willst, geschehn. Auf der Erde, im Himmel sollen alle es sehn. Vater, unser Vater…
3. Gib uns das, was wir brauchen, gib uns heut unser Brot. Und vergib uns den Aufstand gegen dich und dein Gebot. Vater, unser Vater…
4. Lehre uns zu vergeben, so, wie du uns vergibst. Lass uns treu zu dir stehen, so, wie du immer liebst. Vater, unser Vater…
5. Nimm Gedanken des Zweifels und der Anfechtung fort. Mach uns frei von dem Bösen durch dein mächtiges Wort. Vater, unser Vater…
6. Deine Macht hat kein Ende, wir vertrauen darauf. Bist ein herrlicher Herrscher und dein Reich hört nie auf. Vater, unser Vater…