Friedensgebete und Friedenslichter begleiten uns auch dieses Wochenende.
Das ist so am Weltgebetstagsgottesdienst mit Friedensgebet und am Sonntag im Gottesdienst - mit Abstand und Mund-und-Nasenschutz-.
„Versuchung“ ist das biblische Thema dieses Sonntags oder auch anders gewendet: Der Spur des Lebens nach Gottes Willen folgen. Von Jesu Versuchung in der Wüste hören wir im Evangelium. Paulus erklärt, was die Begegnung mit Christus in unserem Leben verändert, ähnlich wie der Wochenspruch es ausdrückt: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. (1. Joh. 3,8b) Gott lädt uns ein, bei ihm auszuruhen, geistliche Kraft zu schöpfen. Und das tun wir
im Namen Gottes, der die Welt in´s Leben rief und auch uns,
im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf dieser Welt Gestalt annehmen und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns ermutigt, stärkt und verbindet.
Einladung zum Gebet:
Gott, was ist gut? Was ist böse?
Wenn das so einfach wäre.
Immer wieder scheitere ich,
werde ich schuldig trotz bester Absichten.
Hilf mir Gott, zu unterscheiden
und das zu tun, was dem Leben dient. Amen
Wie empfehlen uns als Gottes Diener 2. Kor 6,1-10
1Als Mitarbeiter Gottes ermahnen wir euch, die Gnade Gottes nicht vergeblich empfangen zu haben, 2 denn er sagt: „Ich habe dich rechtzeitig erhört, am Tag der Rettung habe ich dir geholfen.“ Gebt Acht: Jetzt ist die richtige Zeit, jetzt ist der Tag der Rettung! 3 Und dabei geben wir in keiner Hinsicht irgendeinen Anstoß, damit der Dienst nicht in Verruf gerät, 4 sondern wir empfehlen uns in allem als Diener Gottes: durch große Standhaftigkeit in Bedrückung, Notlagen und Ängsten, 5 bei Schlägen, in Gefängnissen und unter aufgehetztem Volk, bei mühevoller Arbeit, in Wachen und Fasten, 6 in Reinheit, Verständnis, Geduld und Güte durch Heiligen Geist und ungeheuchelte Liebe, 7 im Reden der Wahrheit und in der Kraft Gottes, im Gebrauch der Waffen der Gerechtigkeit und zum Angriff und zur Verteidigung, 8 in Ehre und Unehre, bei böser und guter Nachrede, als Verführer verdächtigt und doch wahrhaftig, 9 als Verkannte und Anerkannte, als Sterbende, die doch leben; als misshandelt und nicht getötet; 10 als die Traurigen, aber allezeit fröhlich, als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die, die nichts haben und doch alles haben.
Fastenzeit: Mit Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen.
7 Wochen bis Ostern nehmen Christinnen und Christen sich Zeit, Abstand von unguten Angewohnheiten zu gewinnen.
Es geht um Selbstüberprüfung und Neuausrichtung. Es geht auch um Aussortieren und Lassen. Was dient dem Guten? Worin folge ich Gottes Spur zum Leben? Und worin stelle ich mir oder anderen gerade unbewusst ein Bein? Vielleicht ist es gut, in aller Geschäftigkeit innezuhalten und sich das zu fragen. Das dies-jährige Fastenthema vom 2. März bis 18. April lautet: „Üben!“ „Sieben Wochen ohne Stillstand“. Dazu schreibt Arnd Brummer: „Vierzig Tage fasten! Ob ich das schaffen kann? Die Antwort steckt im diesjährigen Fastenmotto: „Üben!“ Die „Sieben Wochen ohne Stillstand“ wollen ermutigen, Neues auszuprobieren. Manchmal gelingt nicht alles sofort, aber es ist gut, sich auf den Weg zu machen. Üben ist Bewegung. An jedem Tag, in jeder Situation. „7 Wochen Ohne“ ist das Trainingslager dafür. Die Fastenzeit bezieht sich auf Jesu vierzig Tage in der Wüste. Er stieg aus dem „normalen“ Leben aus, um sich darüber klarzuwerden, ob er dem Weg Gottes folgen könne. Jesus übte Enthaltsamkeit nicht um ihrer selbst willen. Er trainierte.“ Später gibt Jesus einem Schriftgelehrten mit dessen Antwort auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot Recht, als der sagt:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst“(Lukas10,27, zitiert aus 5.Mose6,5;3.Mose19,18).
Wenn Paulus an die Gemeinde in Korinth über sein Verständnis von Christsein spricht, dann wird er sehr persönlich.
Bedrückung, Notlagen, Ängste, Schläge, Gefängnis, böse Nachrede, Traurigkeit und Armut, das kennt er aus eigener Erfahrung. Aber gerade als er ganz am Boden war, hat er erfahren, wie Gott ihm Rettung zuteilwerden lassen hat. In Traurigkeit hat er erlebt, wie zerbrechlich Leben ist, aber auch wie wundervoll Gott Lebenskraft schenkt. Unter dem Ansturm von Neidern, die ihm seinen Platz streitig machen wollten und sein Wort niedergebrüllt und unglaubwürdig gemacht haben, hat er erlebt, wie Gott ihm Kraft gegeben hat, geduldig und gütig bei seiner Sache zu bleiben und damit Menschen von dem Weg der Liebe Gottes zu überzeugen. Vielleicht ist das so, dass wir erst in der Krise Gottes Kraft spüren können. Dann, wenn es nicht in unserer, aber in Gottes Hand liegt. Bis dahin will ich die Augen offenhalten für Gottes Lebensspur der Liebe und ihr folgen.
Bleiben Sie behütet, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 347 Ach bleib mit deiner Gnade
1. Ach bleib mit deiner Gnade bei uns, Herr Jesu Christ,
dass uns hinfort nicht schade des bösen Feindes List.
2. Ach bleib mit deinem Worte bei uns, Erlöser wert,
dass uns sei hier und dorte dein Güt und Heil beschert.
3. Ach bleib mit deinem Glanze bei uns, du wertes Licht;
dein Wahrheit uns umschanze, damit wir irren nicht.
4. Ach bleib mit deinem Segen bei uns, du reicher Herr;
dein Gnad und alls Vermögen in uns reichlich vermehr.
5. Ach bleib mit deinem Schutze bei uns, du starker Held,
dass uns der Feind nicht trutze noch fäll die böse Welt.
6. Ach bleib mit deiner Treue bei uns, mein Herr und Gott;
Beständigkeit verleihe, hilf uns aus aller Not.
EG 430 Gib Frieden, Herr, gib Frieden
1. Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf. Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt, liegt obenauf. Das Unrecht geht im Schwange, wer stark ist, der gewinnt. Wir rufen: Herr, wie lange? Hilf uns, die friedlos sind.
4. Gib Frieden, Herr, gib Frieden: Denn trotzig und verzagt
hat sich das Herz geschieden von dem, was Liebe sagt!
Gib Mut zum Händereichen, zur Rede, die nicht lügt,
und mach aus uns ein Zeichen dafür, dass Friede siegt.
Herzliche Grüße zum Sonntag Estomihi aus St. Jürgen!
Friedensgebete und Friedenslichter begleiten dieses Wochenende. Wir freiern freitags um 19.00 Uhr Friedensandacht und sonntags Gottesdienst mit Abstand und Mund-und-Nasenschutz. Wer lieber von zu Hause mitfeiern möchte, kann sich diesen Mitnehm-Gottesdienst beim Bäcker, im Eierhuske oder an der Kirchentür mitnehmen und in Verbundenheit von zu Hause mitfeiern.
Wie ernst ist es uns Christinnen und Christen mit Jesus? Stehen wir auch dann zu unserem Glauben, wenn es unbequem wird? Das Wort „Segnen“ kommt von dem Wort „signare“ – „(mit dem Kreuz) bezeichnen“. Glauben leben bedeutet nicht, dass es einem in Allem immer nur gut gehen wird. Glauben leben bedeutet vielmehr, konsequent den Weg der Liebe zu leben und zu wissen: „Immer ist Gott bei mir“. Gott ist jeder Mensch wichtig. Gottes Spur der Liebe zu folgen, bedeutet nicht, sich selbst künstlich zu beschneiden. Es bedeutet vielmehr mit dem Blick der Selbst-, Nächsten- und Gottesliebe ernst zu machen und konsequent Unrecht beim Namen zu nennen. Es bedeutet auch, sich da einzusetzen, wo das Lebensrecht anderer bedroht wird. Es soll „Recht strömen wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach“ Amos 5,24). So gewinnt die Liebe Gestalt und wird als „Kraft und Leben, Licht und Wahrheit“ erfahrbar, wie es im Lied der Woche EG 401 heißt. Jesus lebt uns den Weg der Liebe konsequent vor, woran der Wochenspruch erinnert: „Seht, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch den Propheten von dem Menschensohn.“ Lukas 18,31 Feiern wir, weil Gott uns einlädt,
im Namen Gottes, dessen Wort uns einen Sinn und eine Richtung geben will,
im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf dieser Welt nach Gottes Willen Gestalt annehmen und
im Namen des Heiligen Geistes, der uns ermutigt, stärkt und verbindet.
Einladung zum Gebet:
Gott, wir leben in Tagen, in denen der Friede bedroht ist, in unseren Herzen, in unserem Land, im Miteinander von Völkern und Nationen.
Es herrscht Krieg vor den Toren Europas. Über 14000 Menschen haben in den Grenzregionen zwischen Russland und der Ukraine ihr Leben verloren.
Wir rufen zu dir und bitten: Verhilf zum Frieden. Stärke unsere Herzen und Hände, Not zu lindern und lass uns Unrecht beim Namen nennen. Amen
Gebet aus Psalm 121,1-3
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.
Lasst uns für den Frieden beten:
Stille
Wir halten inne. Wir schauen auf das, was uns sorgt.
Stille
Wir schauen auf das, was wir hoffen.
Stille
Wir schauen auf Gott und zünden ein Licht an.
Stille-
Schriftlesung aus Matthäus 5, 1-10
Hört ein Wort aus dem Matthäus-Evangelium, für uns hier und heute:
Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg.
Und er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.
Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Fürbitten - Vaterunser
Wir beten mit Worten der lutherischen Kirche in Russland und der orthodoxen Kirche in der Ukraine:
Großer Gott, du weißt, wie klein unsere Kräfte sind, um dem Machtmissbrauch, der Korruption und der Gewalt standzuhalten.
Sieh herab mit deinem barmherzigen Auge auf das Leid und die Klagen derer, die unter dem Krieg in der Ukraine leiden –
und auf alle die, die sich vor einem größeren Krieg fürchten.
Barmherziger Gott,
stärke Du uns mit deiner unwiderstehlichen Kraft, damit wir deinen Willen tun und dein Licht der Wahrheit hier auf Erden leuchte. Befreie uns von den Nöten, die der Krieg mit sich bringt.
Die, die ein Haus verloren haben, lass wieder ein Zuhause finden, gib den Hungernden zu essen,
tröste die Weinenden, vereine die Getrennten.
Großzügiger Gott, mache uns zu Werkzeugen deiner Gerechtigkeit und deines Friedens
und rüste uns mit allem Notwendigen für deinen Dienst an unseren Mitmenschen aus, schenke uns Sanftmut, Verständnis.
Barmherziger Gott, wir haben Angst vor einem Krieg, der so viel Leid bringen wird für Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Europa. Wir beten für all die Verantwortlichen in Russland, der Ukraine, Belarus, den USA und der EU,
Lass sie Wege aus der Eskalation und der Kriegsrhetorik finden.
Wir bitten dich für uns: Lass uns abrüsten mit Worten und Taten.
Erweiche die Herzen derer, die hart geworden sind.
Stärke vor allem unseren Glauben, belebe unsere Hoffnung und lehre uns zu lieben. Bewahre uns vor der Willkür der Mächtigen dieser Welt und bringe sie zur Einsicht. Segne uns mit deinem Frieden, damit wir uns gemeinsam, Hand in Hand, für eine freiere und gerechtere Gesellschaft Dir zur Ehre einsetzen!
Vater unser im Himmel…
EG 401 Liebe, die du mich zum Bilde
1. Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht,
Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
2. Liebe, die du mich erkoren, eh ich noch geschaffen war,
Liebe, die du Mensch geboren und mir gleich wardst ganz und gar: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
3. Liebe, die für mich gelitten und gestorben in der Zeit,
Liebe, die mir hat erstritten ewge Lust und Seligkeit:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
4. Liebe, die du Kraft und Leben, Licht und Wahrheit, Geist und Wort, Liebe, die sich ganz ergeben mir zum Heil und Seelenhort:
Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
Andacht auf der Konfirmandenfahrt am Sonntag Septuagesimae
Wann wurdest du zum letzten Mal gelobt?
Wann hat das letzte Mal einer zu dir gesagt: Du bist großartig!
Aus der Schule, aus meiner Zeit als Mathelehrerin weiß ich: Schüler, die gelobt werden, lernen schneller und mit viel mehr Freude.
Schulterklopfen tut gut. Schulterklopfen ist wichtig.
Besonders gut tut es, wenn einem einfach zugesagt wird:
Du bist für mich unendlich wichtig und wertgeachtet.
Im Matthäusevangelium, fast am Beginn der Bergpredigt, sagt Jesus in Gottes Namen so etwas zu den Seinen und zu uns:
Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt!
Geschrieben steht da im 5. Kapitel genauer:
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wodurch kann es sie wiederbekommen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wird weggeworfen, und die Menschen zertreten es.
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet niemand eine Kerze an und stellt sie unter einen Scheffel – das ist so etwas wie ein Eimer - . Im Gegenteil, man stellt sie auf einen Leuchter, damit sie allen im Haus Licht gibt. Genauso soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Was für eine Zusage ist das! Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt. Jesus sagt uns zu, dass wir wichtig sind, und zwar nicht nur irgendwie auch wichtig sondern: lebenswichtig, so wie das Salz.
Salz ist für uns Menschen – und übrigens auch für Tiere – lebensnotwendig.
Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde. Damit sagt er zugleich: Ihr seid lebensnotwendig für diese Welt.
Zwei Körnchen Salz auf der Zunge hinterlassen schon einen eindeutigen Geschmack. Auf kaum ein Gewürz reagiert der Geschmacksnerv so schnell.
Wir merken ganz schnell: Da fehlt Salz oder auch: Das Essen ist versalzen.
Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, dann beinhaltet das die Aufgabe, dass wir lernen, gut miteinander umzugehen, denn das ist nach seinen Worten lebensnotwendig und, so sagt er, Ich möchte, dass ihr lebt.
Salz hat Kraft, um Lebensmittel haltbar zu machen.
Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, sagt er damit: Setzt eure Kraft für Mitmenschen ein. Das ist lebensnotwendig. Das ist ja eine spannende Frage, sich zu überlegen: Wo können wir besser allein und wo zusammenwirken?
Selbst ein einzelnes kleines Salzkorn unterm Fingernagel ist schon deutlich spürbar. Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, sagt er damit: Für mich ist jede(r) einzelne wichtig, auch dort, wo ihr mit anderen zusammen seid. Jeder soll das spüren können.
Salz trägt. Das Tote Meer hat einen Salzgehalt von 28%. Darin kann man nicht untergehen. Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, sagt er damit: Ihr könnt tragen, wo anderen die Kraft ausgeht, denn Ihr gehört zu mir, ich schenke euch Kraft. Das ist lebensnotwendig.
Wer Salz eine Weile in der Hand hält, merkt: Die Haut wird stumpf und das Fett wird aufgesaugt. Salz reinigt.
Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, sagt er damit: Wer zu mir gehört, der soll rein, soll wie neugeboren sein. Und er sagt damit: Ihr könnt anderen helfen, ein neues Leben zu beginnen.
Wenn Jesus in der Bergpredigt sagt: Ihr seid das Salz der Erde, dann sagt er das zu Menschen, die äußerlich ganz bestimmt nicht perfekt sind. Eine Heilungserzählung geht unmittelbar voran und ich denke, da werden Menschen zusammengekommen sein, die Sehnsucht danach hatten, heil zu werden, gesund zu werden oder zu erfahren, was sie nur tun könnten, damit sie Gnade unter Gottes Augen finden könnten.
Wenn Jesus sagt: Du bist das Salz der Erde, du bist das Licht der Welt, dann sagt er damit auch: Du bist es schon. Du musst es nicht erst werden. Das Salz muss sich nicht erst salzig machen. Es liegt in seiner Natur, dass es salzig ist. Genauso das Licht. Es muss sich nicht erst zum Leuchten bringen. Genauso du– du bist Salz für die Erde, mit all deinen Schwächen, du bist Licht für die Welt, so wie du bist.
Herzliche Grüße zum letzten Sonntag nach Epiphanias aus St. Jürgen!
Etwas von dem Glanz Gottes auf der Erde entdecken. Dazu lädt der letzte Sonntag nach Epiphanias uns ein. Wie der Wochenspruch sagt: Über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir.(Jesaja 60,2)Wir feiern im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können – jeden Tag- und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können; im Namen Jesu Christi, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf dieser Welt Gestalt annehmen können, und im Namen des Heiligen Geistes, der uns Kraft gibt und uns begeistert.
Einladung zum Gebet:
Guter Gott, lass dein Licht aufgehen,
wo dein Licht fehlt, wo es dunkel ist,
wo Verzweiflung ist, wo finstere Mächte drohen.
Dort lass dein Angesicht leuchten,
dass unsere Gesichter strahlen. Amen (nach Fritz Baltruweit)
Der Glanz auf Moses Angesicht
29 Als nun Mose vom Berge Sinai herabstieg, hatte er die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand und wusste nicht, dass die Haut seines Angesichts glänzte, weil er mit Gott geredet hatte. 30 Als aber Aaron und ganz Israel sahen, dass die Haut seines Angesichts glänzte, fürchteten sie sich, ihm zu nahen.
31 Da rief sie Mose und sie wandten sich wieder zu ihm, Aaron und alle Obersten der Gemeinde, und er redete mit ihnen. 32 Danach nahten sich ihm auch alle Israeliten. Und er gebot ihnen alles, was der HERR mit ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai.
33 Und als er dies alles mit ihnen geredet hatte, legte er eine Decke auf sein Angesicht.
34 Und wenn er hineinging vor den HERRN, mit ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er wieder herausging. Und wenn er herauskam und zu den Israeliten redete, was ihm geboten war,
35 sahen die Israeliten, wie die Haut seines Angesichts glänzte. Dann tat er die Decke auf sein Angesicht, bis er wieder hineinging, mit ihm zu reden.
Gottes Glanz in unserer Welt
Manchmal braucht es einen Augenblick Ruhe, um Gottes Glanz in unserer Welt zu sehen. Manchmal begegnet er uns hinter dem Jetzt und zwischen den Zeilen. Und manchmal staunen wir einfach, erfüllt von dem, was uns zuteilwird. Ob wir Augen dafür haben oder auch nicht: Ich bin sicher, Gott wirkt in unserer Welt.
Er stärkt unsere Hände, schenkt unserem Herzen Mut, ordnet das Leben, lässt uns sehen, wie sein Friedensreich unter uns Gestalt annimmt. Der Mitmachpsalm aus unserem Konfirmandenunterricht extra fasst das sehr schön in Worte:
Mitmach-Psalm - Psalmgebet aus unserer Zeit (nach K. Barth) Gott, deinen Namen will ich singen, dir entspringt mein Leben. Aus deiner Schöpfung schöpfe ich, schöpfe meine Kraft. In deiner Sonne blühe ich. In deinem Boden wurzle ich.
Aus dir ziehen meine Sinne Kraft. Deine Farben färben mich. Deine Schatten schlagen mich. Dein langer Atem schafft mir Luft. In deine Nacht verkriech ich mich, ruhe aus und träume.
Dein Morgen weckt mich auf, spannt meinen Willen an. Dein Wille setzt voraus. Ich setze nach und tue, was ich kann.
Dein Abendrot führt mich in Weiten Ich ahne meine Zeit. Die Dunkelheit führt mir beizeiten dein Amen vor, die unbekannte Ewigkeit. Gott, deinen Namen will ich singen, und dann zu guter Letzt versteck den meinen in deinem großen Kleid. Gott, deinen Namen will ich singen, dir entspringt mein Leben.
Amen.
Ich wünsche ihnen ein frohes, gelassenes, schönes Wochenende,
bleiben Sie behütet, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
Wochenlied 450 Morgenglanz der Ewigkeit
1. Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschaffnen Lichte,
schick uns diese Morgenzeit deine Strahlen zu Gesichte
und vertreib durch deine Macht unsre Nacht.
5. Leucht uns selbst in jener Welt, du verklärte Gnadensonne;
führ uns durch das Tränenfeld in das Land der süßen Wonne,
da die Lust, die uns erhöht, nie vergeht.
EG 70 Wie schön leuchtet der Morgenstern
1. Wie schön leuchtet der Morgenstern
voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn,
die süße Wurzel Jesse. Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm,
mein König und mein Bräutigam, hast mir mein Herz besessen;
lieblich, freundlich, schön und herrlich, groß und ehrlich, reich an Gaben, hoch und sehr prächtig erhaben.
2. Ei meine Perl, du werte Kron, wahr’ Gottes und Marien Sohn,
ein hochgeborner König! Mein Herz heißt dich ein Himmelsblum; dein süßes Evangelium ist lauter Milch und Honig. Ei mein Blümlein, Hosianna! Himmlisch Manna, das wir essen, deiner kann ich nicht vergessen.
4. Von Gott kommt mir ein Freudenschein, wenn du mich mit den Augen dein gar freundlich tust anblicken. Herr Jesu, du mein trautes Gut, dein Wort, dein Geist, dein Leib und Blut mich innerlich erquicken. Nimm mich freundlich in dein Arme und erbarme dich in Gnaden; auf dein Wort komm ich geladen.