1. Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht, Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
3. Liebe, die für mich gelitten und gestorben in der Zeit, Liebe, die mir hat erstritten ewge Lust und Seligkeit: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
4. Liebe, die du Kraft und Leben, Licht und Wahrheit, Geist und Wort, Liebe, die sich ganz ergeben mir zum Heil und Seelenhort: Liebe, dir ergeb ich mich, dein zu bleiben ewiglich.
In Christus ist Gott zu allen Menschen gekommen. Da gibt es keine „erste Klasse-“ und „zweite Klasse-Plätze“. Alle lädt er ein, im Vertrauen auf ihn Kraft zu schöpfen und in der Wärme seiner Liebe aufzutanken. Am dritten Sonntag nach Epiphanias wird von einem Heilungswunder erzählt. Jesus heilt aus der Ferne und staunt über den tiefen Glauben eines Menschen, der kulturell und religiös eigentlich gar nichts mit dem Gott Israels zu tun hat. Aber auch er spürt und bezeugt: Wo Gott in seiner Herrlichkeit erscheint, müssen die Krankheits- und Todesmächte weichen. Der Glaube des römischen Hauptmanns reicht aus, um das grenzüberwindende Wunder geschehen zu lassen. In der Epistel aus dem Römerbrief (Röm 1,13-17) vertieft Paulus, dass nicht die Herkunft eines Menschen entscheidend ist, sondern allein sein Glaube, so wie es im Wochenspruch heißt:
„Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.“Luk .13,29
Feiern wir, weil Gott uns einlädt,
im Licht und im Glanz der Herrlichkeit Gottes, die zu uns auf die Erde kommt,
im Namen des Sohnes, in dem Gott uns begegnet und Grenzen überwindet und
im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns als Kinder Gottes zusammenführt und unser Herz mit himmlisch-irdischer Hoffnung füllt.
Einladung zum Gebet:
Gott, du bist in die Welt gekommen und hast den Menschen in die Herzen gesehen.
Du hast sie immer schon erkannt in ihren Ängsten und Hoffnungen,
in ihrer Sehnsucht, geliebt zu werden ohne Leistung vorweg.
Frauen, Kinder, Betrüger, Aussätzige, Menschen ohne öffentliche Rechte,
hast du ins Recht gesetzt allein durch die Liebe.
Das hält bis heute an. Hab Dank dafür. Amen (nach Christine Behler)
Mt. 8,5-13
Als Jesu in Kafarnaum eintraf, trat der dort stationierte Hauptmann an ihn heran. 6 „Herr“, sagte er „mein Bursche liegt gelähmt zu Hause und hat furchtbare Schmerzen.“ 7 Jesus erwiderte: „Ich will kommen und ihn heilen.“ 8 Da entgegnete der Hauptmann: „Herr, ich bin es nicht wert, dass du unter mein Dach kommst. Sprich nur ein Wort, und mein Bursche wird gesund! 9 Ich unterstehe ja auch dem Befehl von Vorgesetzten und habe meine Soldaten unter mir. Sage ich zu einem von ihnen: „Geh!“, dann geht er, und zu einem anderen: „Komm!“, dann kommt er. Und wenn ich zu meinem Sklaven sage: „Tu das!“, dann tut er es.“ 10 Jesus war sehr erstaunt, das zu hören, und sagte zu der Menschenmenge, die ihm folgte: „Ich versichere euch: Solch einen Glauben habe ich in ganz Israel bei Niemandem gefunden. 11 Und ich sage auch: Aus allen Himmelsrichtungen werden Menschen kommen und zusammen mit Abraham, Isaak und Jakob ihre Plätze im Reich Gottes einnehmen. 12 Aber die Bürger des Reiches werden in die Finsternis hinausgeworfen, wo dann das große Weinen und Zähneknirschen anfangen wird.“ 13 Darauf wandte sich Jesus dem Hauptmann zu und sagte: „Geh nach Hause! Was du mir zugetraut hast, soll geschehen!“ Zur gleichen Zeit wurde sein Bursche gesund.
„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“.
Aufreizend hängt dieser Spruch auf einem Plakat im Eingang des Kindergartens der Kirchengemeinde St. Johannis. In engen Grenzen denken, das haben uns die Erfordernisse des Infektionsschutzes um Corona abverlangt. Wir haben uns eingeschränkt. Kontakte reduziert. Geburtstage und Familienfeste werden eher in geteilten Gruppen gefeiert. Besonders schwer ist das, wenn ein geliebter Mensch im Seniorenheim oder gar im Krankenhaus im Sterben liegt. Menschen brauchen Nähe. Sie brauchen das Gefühl, nicht allein gelassen zu werden. Das ist besonders in dieser Zeit schwer. Wir geben uns Mühe, dass es dennoch gelingt.
Mit zunehmender Impfung ist mehr möglich. Immerhin, die Lebensgefahr ist damit gebannt. Und auch das Risiko, mit Long-Covid dauerhaft ganzkörperlich die Kraft zu verlieren, ist minimiert.
Wenn der Hauptmann Jesus nicht abverlangt, in sein Haus zu kommen, dann hat das einen anderen Hintergrund. Vielleicht will er Rücksicht auf die religiösen Regeln des frommen Judentums nehmen. Denn schließlich hätten er und sein Haus aus frommer Sicht als „unrein“ betrachtet werden können.
Mit der Einkehr in ein solches Haus hätte sich ein frommer jüdischer Schriftgelehrter vermutlich schwergetan.
Aber es geht auch anders. Und das ist das Bahnbrechende, das der Hauptmann erkannt hat. Wenn es um den Glauben geht, dann ist doch gar nicht nötig, dass Jesus persönlich unter sein Dach kommt. Und so wird sein Bursche – „Pais“ kann Sohn oder Diener bedeuten – wieder gesund.
Ja, wir müssen noch eine Weile aushalten. Aber das darf nicht dazu führen, dass Kinder Angst vor anderen Kindern lernen, anstatt sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen. Auch mit Abstand geht so manches. Da gibt es großartige Ideen und Initiativen: Einkaufshilfen in der Nachbarschaft, Abendgespräche über den Gartenzaun, Telefon-Rituale und Spazier-und-Rede-Verabredungen. Kinder malen und schreiben Grüße für Menschen im Altenheim. Eine ältere Dame holt abends um 19.00 Uhr ihre Trompete wieder heraus und spielt einen Abendgruß für die Freunde in den angrenzenden Häusern. Und die wissen Bescheid, öffnen um 19.00 Uhr das Fenster und hören zu. Immerhin, mit den Impfungen geht schon mehr.
In unsrem Predigttext höre ich zweierlei: Erstens: Jesus ist gekommen, um Menschen an Leib und Seele heil zu machen. In ihm kommt Gott zu uns.
Und zweitens: Gott will unseren engen Blick weiten. Im Glauben sind wir weltweit verbunden. Wir alle gehören zu einer weltweiten Familie der Menschen, mit denen Gott durch die Zeit unterwegs ist und mit denen Gott etwas vorhat. Es gibt Herausforderungen zu meistern. Da ist nicht immer alles leicht. Nicht alles fällt uns zu. Aber wir dürfen wissen, dass Gott an unserer Seite durch Dick und Dünn mit uns mitgeht. In diesem Jahr lädt der Weltgebetstag am 4. März ein, mit England, Wales und Nordirland zu beten und Glauben, Hoffnung und Sehnen zu teilen. Ich freue mich schon darauf!
Ein schönes, segensreiches, gesundes Wochenende mit spannenden Begegnungen wünscht IhnenIhre PastorinChristiane Schuster-Scholz
1. In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ!
Durch dich wir haben himmlische Gaben, du der wahre Heiland bist; hilfest von Schanden, rettest von Banden. Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet, wird ewig bleiben. Halleluja.
Zu deiner Güte steht unser G’müte, an dir wir kleben im Tod und Leben; nichts kann uns scheiden. Halleluja.
2. Wenn wir dich haben, kann uns nicht schaden Teufel, Welt, Sünd oder Tod; du hast’s in Händen, kannst alles wenden, wie nur heißen mag die Not. Drum wir dich ehren, dein Lob vermehren mit hellem Schalle, freuen uns alle zu dieser Stunde. Halleluja. Wir jubilieren und triumphieren, lieben und loben dein Macht dort droben mit Herz und Munde. Halleluja.
Gott begegnet uns. Und doch bleibt er Geheimnisvoll. Am 2. Sonntag nach Trinitatis geht es darum, wie der Himmel zur Erde kommt. Das Glanzvolle des Weihnachtsfestes will in unseren Alltag hineinwirken und ihn verändern. Gott begegnet uns: Manchmal staunen wir und merken: „Da steckt Gott dahinter: Er hat etwas mit mir vor!“ Und andere Male verstehen wir nicht, warum etwas passiert, sind verzweifelt und würden Gott am liebsten unsere Freundschaft vor die Füße schmeißen. Und dann wieder geschieht es, dass uns Kraft und Hilfe zuwächst und wir erkennen: „Da hat Gott mich am Leben erhalten. Es war zwar so unendlich schwer, aber er hat mich hindurchgetragen. Dieses Staunende und doch nie ganz Verstehende nimmt der Wochenspruch mit den Worten auf: „Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“Joh .1,16
Feiern wir, weil Gott uns einlädt,
im Licht und im Glanz der Herrlichkeit Gottes, die zu uns auf die Erde kommt,
im Namen des Sohnes, in dem Gott uns begegnet als einer von uns und
im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns als Kinder Gottes zusammenführt und unser Herz mit himmlisch-irdischer Hoffnung füllt.
Einladung zum Gebet:
Gott, manchmal öffnest du für uns den Himmel.
Und du gewährst uns kleine Einblicke in deinen großen Plan.
Wir sind Teile in deinem großen Ganzen- wie Zahnräder, die ineinandergreifen
und mit jeder Drehung eine neue Verbindung schaffen.
Was können wir geben? Was ist uns gegeben?
Gott, setz uns in Bewegung und gib uns Schwung – auf dich zu.
Amen (nach Katja Riedel)
1. Kor. 2,1-12
Als ich zu euch kam, liebe Geschwister, um euch das Zeugnis von Gott weiterzugeben, tat ich das nicht mit überragender Redekunst oder tiefer Gelehrsamkeit. 2 Denn ich hatte mich entschlossen, unter euch nichts anderes zu kennen außer Jesus Christus und ihn als den Gekreuzigten. 3
Als schwacher Mensch trat ich vor euch auf und zitterte innerlich vor Angst. 4 Mein Wort und meine Predigt beruhten nicht auf Überredungskunst menschlicher Weisheit, sondern auf der Beweisführung des Geistes und der Kraft Gottes. 5 Euer Glaube sollte sich nicht auf menschliche Weisheit gründen, sondern auf die Kraft Gottes. 6. Und doch verkündigen auch wir Weisheit – für die, die dafür reif sind. Das ist jedoch nicht die Weisheit der heutigen Welt, auch nicht die, der Machthaber dieser Welt, die ja irgendwann entmachtet werden, sondern wir predigen das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes. Dass diese Weisheit nur für uns sichtbar wurde, hat Gott schon vor aller Zeit bestimmt, damit wir an seiner Herrlichkeit Anteil bekommen. 8 Keiner von den Machthabern dieser Welt hat sie erkannt- denn, wenn sie diese Weisheit erkannt hätten, dann hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. 9 Nein, wir verkündigen, wie in der Schrift steht: „Was kein Auge je gesehen und kein Ohr jemals gehört, was keinem Menschen je in den Sinn kam, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben.“ 10 Denn durch seinen Geist hat Gott uns dieses Geheimnis offenbart. Der Geist ergründet nämlich alles, auch das, was in den Tiefen Gottes verborgen ist. 11 Wer von den Menschen weiß denn, was im Innern eines anderen vorgeht – doch nur der Geist, der in den betreffenden Menschen wohnt. Ebenso weiß auch nur der Geist Gottes, was in Gott vorgeht. 12 Wir haben aber nicht den Geist dieser Welt empfangen, sondern den Geist, der von Gott kommt. So können wir erkennen, was Gott uns geschenkt hat.
Mögen Sie Rätsel? Meine Kinder lieben Rätsel und mathematische Knobeleien. Besonders lieben sie es, mich damit auf´s Glatteis zu führen.
Dabei hätte ich es im Gedränge des Alltages eigentlich gerne klar, präzise und übersichtlich. So ist das und so muss man damit um. Fertig, abgehakt.
Gott aber ist anders. Er lässt sich nicht so einfach festlegen.
Klar, es ist ja auch Gott. Er will uns ein Gegenüber sein, ein Gesprächspartner im unserem Gebet und in seinem Wort.
Zugleich ist er an unserer Seite und geht mit uns mit, auch und gerade, wenn wir schwerstes durchzustehen haben.
Gott lässt sich anschreien. Gott bleibt unbegreiflich und dann wieder merken wir, wie sich Wege ebnen, Dinge fügen und wir merken: „Gott ist da doch.“
Gott gibt Antwort. Manchmal müssen wir leiser sein, um seine Antworten zu sehen und zu hören. Wollen wir Gott greifen, dann ist Gott viel zu groß oder vielmehr viel zu tief, um ihn restlos zu ergründen.
Wollen wir ihn entdecken, dann müssen wir mit Liebe auf das Leben sehen.
Das lehrt uns Jesus Christus und plötzlich erleben wir, wie etwas aufstrahlt hinter dem Geflecht unseres Lebens. Wir schöpfen neue Zuversicht. Uns wächst unerwartet Kraft zu und wir merken: Gott ist vielleicht viel zu groß, viel zu tief, viel zu unbegreiflich. Aber zugleich hat er mir gerade diesen Menschen, gerade dieses Wort, gerade diese Begegnung geschenkt, als ich an der Stelle nicht mehr weiterwusste.
Oder mit Paulus´ Worten gesprochen: : „Was kein Auge je gesehen und kein Ohr jemals gehört, was keinem Menschen je in den Sinn kam, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben.“
Ich wünsche Ihnen ein schönes, segensreiches, gesundes Wochenende mit spannenden Begegnungen!
Herzliche Grüße zum 1. Sonntag nach Epiphanias,am 09.01.2022, aus St. Jürgen!
Das Epiphanias-Fest am 06.01.2022 ist der Höhepunkt des Weihnachtsfestes. Geht es am Heiligen Abend darum, dass Gott zu uns in alle Dunkelheit kommt, so liegt der Schwerpunkt an Epiphanias auf dem himmlischen Licht, das aufstrahlt.
Das Evangelium des Sonntages (Mt. 3,13-17) erzählt von der Taufe Jesu und von Herabkommen des Geistes Gottes in Gestalt einer Taube. Die Stimme, die vom Himmel erklärt: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ klingt fast wie die Ausrufung eines (weltweit mächtigen) Königs. Der Himmel steht offen, himmlischer Glanz fällt auf die Erde. Gott in all seiner Herrlichkeit macht sich auf, um uns zu begegnen. Das wirkt sich in unserem Handeln und Fühlen aus, wie der Wochenspruch sagt: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“Röm.8,14
Feiern wir, weil Gott uns einlädt,
im Licht und im Glanz der Herrlichkeit Gottes, die zu uns auf die Erde kommt,
im Namen des Sohnes, in dem Gott uns begegnet als einer von uns und
im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns als Kinder Gottes zusammenführt und unser Herz mit himmlisch-irdischer Hoffnung füllt.
Einladung zum Gebet:
Gott, eigentlich bräuchte ich es jeden Tag,
dass sich die Wolldecke über mir auftut
und der Himmel hindurchscheint und eine Stimme mir sagt,
dass ich mich nicht so anstrengen muss
und dass ich über mich hinauswachsen kann.
Gott, ich bitte dich, sende deinen Geist auf mich herab,
dass mir die Augen aufgehen. (nach C. Tergau-Harms)
Jesaja 42,1-9 Das erste Lied vom Diener Gottes
42, 1 Seht, das ist mein Diener, ich stehe zu ihm! / ich habe ihn erwählt, und ich finde Gefallen an ihm. / Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt. / Er bringt den Völkern das Recht. 2 Er macht kein Aufhebens und schreit nicht herum. / Auf der Straße hört man seine Stimme nicht. 3. Das geknickte Rohr bricht er nicht durch,/ den glimmenden Docht löscht er nicht aus. / Ja, er bringt wirklich Recht. 4 Er selbst verglimmt nicht und knickt auch nicht ein, bis er das Recht der Erde durchgesetzt hat. / Die Meeresländer warten schon auf sein Gesetz. 5. So spricht Gott, der Herr, der den Himmel geschaffen und ausgespannt und die Erde und all ihr Gewächs ausgebreitet hat; / der dem Volk auf ihr den Atem gab, / Leben und Geist denen, die auf ihr gehen: 6 „Ich, Gott, ich habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. / Ich stehe dir zur Seite / Ich stehe dir zur Seite und rüste dich aus. / Ich mache dich zum Bund für das Volk, / und für alle Völker zum Licht, 7 um blinde Augen zu öffnen und Gefangene aus dem Gefängnis zu holen, / um alle, die im Dunkeln sitzen, aus ihrer Haft zu befreien. 8 Ich bin Jahwe, das ist mein Name! Diese Ehre lasse ich mir von niemandem nehmen. Den Götzen gebe ich nicht mein Lob. 9. Seht, was ich früher sagte, ist eingetroffen. / Nun kündige ich Neues an. / Noch ehe es aufsprosst, hört ihr es von mir.“
Es ist Lichtzeit. Das Licht der Welt ist geboren. Gottes Sohn ist in die Welt gekommen und teilt unsere Erfahrungen. Er trägt auch das Dunkelste.
Alles Volk, das in Finsternis wandelt, kann das Licht sehen.
Die Hirten bekommen es staunend zu sehen.
Die Weisen aus dem Morgenland beten den neugeborenen König an.
Das feiern wir an Weihnachten. Dieser Glanz von Weihnachten begleitet uns, wenn wir in das neue Jahr gehen. Der Höhepunkt des Lichtfestes ist erst am Epiphanias-Fest, am 06. Januar erreicht.
Vielleicht haben manche schon den Weihnachtsschmuck weggeräumt.
Der Weihnachtsfestkreis geht allerdings noch weiter. Er endet erst am 02.02.2022.
Der Predigttext, das „Lied über den Diener Gottes“ besingt den, den Gott schickt, damit er an der Seite der Menschen alles von Gott Trennende überwindet. Christinnen und Christen verstehen es als einen Hinweis auf Jesus. …“Ich mache dich zum Bund für das Volk, / und für alle Völker zum Licht, 7 um blinde Augen zu öffnen und Gefangene aus dem Gefängnis zu holen, / um alle, die im Dunkeln sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.““…
So haben Menschen Jesus erfahren. Als einen, der Mut gibt und Hoffnung.
Als einen, der die Verlorenheit besiegt und einen neuen Weg zeigt und diesen Weg möglich macht.
Mir ist wichtig, das zu hören und auch heute immer wieder vor Augen und Ohren zu holen: Wir sind Gott wichtig. Jeder Mensch ist Gott wichtig.
So wichtig, dass Gott selbst Mensch wird, einer von uns.
Es ist wahr: Die Herausforderungen unserer Tage können einem Sorgen bereiten. Aber von Weihnachten her wissen wir: Gott gibt uns einen an die Seite, der mit uns geht. Einen, der mit aushält. Einen der Mut macht und einen, der uns liebevoll ansieht und uns einlädt, ihm in die Hand zu legen, was für uns allein viel zu schwer ist.
Was ihn auszeichnet, das hören wir bei Jesaja: Er geht leise und ruhig vor. Er schreit nicht; er schlägt nicht dazwischen; er trampelt nicht über andere hinweg. Er verbindet. Er führt zusammen. An ihm hat Gott seine Freude.
Auch wir können uns von der Weihnachtsfreude anstecken und wärmen lassen, es an uns geschehen lassen, dass Gott in unser Leben kommt.
Vielleicht heißt das, aufmerksam zu werden, wo seine Spuren zu sehen sind.
Vielleicht heißt das, einmal nicht alles leisten zu müssen, sondern hinzusehen wo Gottes Liebe uns im Leben begegnet und tüchtig macht, neue Wege zu gehen.
Gottes Liebe eröffnet Wege und lässt Vertrauen wachsen.
Sie beendet die Verlorenheit und schenkt neuen Mut.
Sie verbindet über alles Trennende hinweg.
Mag sein, dass andere mit Säbelrasseln und Geschrei kurzfristige Erfolge feiern. Aber Erfolge, die auf Angst beruhen, sind keine wirklichen Erfolge.
Wer auf der Spur des Lebens geht, der wird Güte und Liebe den Vorzug geben. Und Gott wird vollenden, was für uns unmöglich scheint.
Sein Licht leuchtet uns entgegen.
Und so können wir ganz gelassen und erwartungsfroh in dieses neue Jahr gehen, das vor uns liegt. Gott geht mit uns. Wir dürfen gespannt sein.
Er wird uns begegnen.
Ich wünsche Ihnen ein Wochenende voller Zuversicht und ruhiger Gelassenheit,
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 410 Christus, das Licht der Welt
1. Christus, das Licht der Welt. Welch ein Grund zur Freude! In unser Dunkel kam er als ein Bruder. Wer ihm begegnet, der sieht auch den Vater. Ehre sei Gott, dem Herrn!
2. Christus, das Heil der Welt. Welch ein Grund zur Freude!
Weil er uns lieb hat, lieben wir einander. Er schenkt Gemeinschaft zwischen Gott und Menschen. Ehre sei Gott, dem Herrn!
3. Christus, der Herr der Welt. Welch ein Grund zur Freude!
Von uns verraten, starb er ganz verlassen.
Doch er vergab uns, und wir sind die Seinen. Ehre sei Gott, dem Herrn!
4. Gebt Gott die Ehre. Hier ist Grund zur Freude! Freut euch am Vater.
Freuet euch am Sohne. Freut euch am Geiste: denn wir sind gerettet.
Ehre sei Gott, dem Herrn!
Jahreslosung 2022 zum Mitsingen
1. Wenn es knapp wird, müssen wir nach uns selber sehn. Manche bleiben dabei draußen stehn. Jeder denkt an sich. Du bist anders. Denn du lädst alle zu dir ein, willst im Himmel nicht alleine sein, rufst uns in dein Licht.
Kehrvers: Wie auch immer wir zu dir kommen, du schickst uns nicht fort. Jetzt und immer sind wir willkommen, du bist Brot und Wort. Wo auch immer wir nach dir suchen: Du bist Weg und Tür. Du hast Worte voller Leben. Wir vertrauen dir.
2. Wenn es eng wird, denken wir ständig nur im Kreis.
Stress und Sorgen fordern ihren Preis. Jeder kämpft für sich.
Du bist anders. Du sitzt mit uns im selben Boot,
und du spürst die Angst, die in uns tobt. Du verlässt uns nicht. Wie auch immer wir zu dir kommen…
3. Wenn es hell wird, können wir unsern Nächsten sehn
und gemeinsam in die Zukunft gehen. Du bist mit dabei.
Du veränderst unsern Blick auf die Wirklichkeit,
unser Denken hier in Raum und Zeit. Du machst alles neu. Wie auch immer
Gott, du bist Mensch geworden, einer von uns. Du bist zu uns gekommen, damit wir dich begreifen. In der Geburt eines Kindes kommst du uns nah, gibst du dich selbst und stiftest Frieden. Lass uns dich aufnehmen, trag deinen Glanz in unser Leben und mach uns hoffnungsfroh. Lass uns dich aufnehmen, dich und deine Botschaft, dass es Weihnachten werde in uns und unter uns.