1. Die güldne Sonne voll Freud und Wonne bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen ein herzerquickendes, liebliches Licht. Mein Haupt und Glieder, die lagen darnieder;
aber nun steh ich, bin munter und fröhlich,
schaue den Himmel mit meinem Gesicht.
4. Abend und Morgen sind seine Sorgen; segnen und mehren, Unglück verwehrensind seine Werke und Taten allein. Wenn wir uns legen, so ist er zugegen; wenn wir aufstehen, so lässt er aufgehen über uns seiner Barmherzigkeit Schein.
6. Lass mich mit Freuden ohn alles Neiden sehen den Segen,
den du wirst legen in meines Bruders und Nähesten Haus.
Geiziges Brennen, unchristliches Rennen nach Gut mit Sünde, das tilge geschwinde von meinem Herzen und wirf es hinaus.
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am 27.06.21 um 10.00 Uhr in Holtrop- bei schönem Wetter im Bibelgarten unter einem hohen Pagodendach- mit Abstand und -auf dem Sitzplatz unbelastet durch Mund-und Nasenschutz- ein. Wer die Jugendandacht vorzieht, kann gerne um 17.00 Uhr in die Kirche kommen. Vielleicht aber möchten Sie die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.
Der vierte Sonntag nach Trinitatis ruft dazu auf, es Gott in seiner Barmherzigkeit gleich zu tun. Im Mittelpunkt des Evangeliums steht die „Feldrede“, in der Jesus gewissermaßen sein „Parteiprogramm“ veröffentlicht. Es trägt die Überschrift: „Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist“ und schließt mit der Feststellung: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor…Dein Reden ist von dem bestimmt, was in deinem Herzen ist.“ Das Gute sollen wir üben. Der Wochenspruch macht dazu einen ganz praktischen Vorschlag: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ (Galater 6,2).
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können,im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf unserer Welt Gestalt annehmen können, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns mit Lebendigkeit füllt, bewegt und begleitet.
Einladung zum Gebet:
„Jeder denkt an sich-
nur ich denke an mich!“
Ach Gott, so wird die Welt nicht besser.
Bin ich auch so selbstbezogen?
Ich denke daran:
Du bist barmherzig, Gott,
so dienst du mir,
so durchwehst du mich.
Mit einem sanften Herzen
kann ich anderen dienen. Amen (nach Ralf Drewes)
1. Mose 50,15-21 Die Macht der Vergebung
15 nach dem Tod ihres Vaters gerieten Josefs Brüder in Sorge: „Was ist, wenn Josef sich nun feindlich gegen uns stellt und uns das Böse heimzahlt, das wir ihm getan haben?“ 16 So ließen sie Josef sagen: „Dein Vater hat uns vor dem Tod aufgetragen: 17 „Bittet Josef: Vergib doch die Sünde und das Verbrechen deiner Brüder; vergib, dass sie dir Böses getan haben!“ Deshalb bitten wir dich: Vergib doch das Verbrechen der Sklaven, die dem Gott deines Vaters dienen!“
Als Josef das hörte, weinte er. 18 Danach kamen die Brüder selbst zu Josef und sagten: „Wir sind deine Sklaven!“ 19 Aber Josef erwiderte: „Habt keine Angst! Bin ich denn an Gottes Stelle? 20 Ihr hatte zwar Böses mit mir vor, aber Gott hat es zum Guten gewendet, um zu erreichen, was heute geschieht: ein großes Volk am Leben zu erhalten. 21 Habt also keine Angst! Ich werde euch und eure Kinder versorgen.“ So beruhigte er sie und redete ihnen zu Herzen.
Wissen Sie Ihren Konfirmationsspruch? Unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden sind gerade dabei, ihren Konfirmationsspruch auszusuchen. Dafür füllen sie ein Meditationsblatt aus: Zuerst tragen sie in vorgezeichnete Wolken, was ihnen das Leben schwer macht, denn oft fällt es uns am leichtesten, zu benennen, was alles falsch läuft. Danach schreiben sie auf Sonnenstrahlen, was ihnen guttut. Dann sind sie gebeten, auf die Regenbogenstreifen zu schreiben, was sie sich – auf dieser Grundlage- für die Zukunft wünschen. Wenn sie alles ausgefüllt und noch einmal durchgelesen haben, finden Sie daraus den zentralen Begriff, der für das steht, was ihnen in ihrem Leben besonders wichtig ist. Anhand dieses Begriffes bekommen sie einen Vorschlag für einen biblischen Konfirmationsvers. Nach einer weiteren Woche Bedenkzeit, die sie für Gespräche unter Freunden und in der Familie nutzen können, geben sie ihren selbst gewählten Konfirmationsspruch im Pfarramt bekannt. Ganz unterschiedliche Konfirmationssprüche kommen da zusammen:
Gott spricht: „Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht, denn ich bin bei dir bei allem, was du tun wirst.“( Josua 1,9), so lautet zum Beispiel ein solcher Vers, der zum Wegbegleiter durch das Leben wird. Wann immer es dran ist, wird er hervorgeholt und ist Stütze und Erinnerung daran, dass wir nicht allein sind. Ein anderer lautet: „Nichts ist unmöglich dem, der glaubt.“ (Mk 9,3) Mitunter wird auch der Vers gewählt: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!“ (Röm 12,21). Das könnte Josefs Konfirmationsspruch sein. Josefs Leben, so wie wir davon in der Bibel im ersten Buch Mose lesen können, gleicht einer Achterbahn. Erst als Nesthäkchen verwöhnt, gerät er dann in die Hände fremder Ausbeuter, bewährt sich aufgrund seiner besonderen Begabung und wird schließlich zum Lebensretter nicht nur für seine Familie, sondern auch für sein ganzes Volk.
Dass ein Leben auch Wege nehmen kann, die wir nicht vorhergesehen haben und die uns mitunter schwer werden, ist wohl eine Lebenserfahrung. Dabei liegt es durchaus nicht immer in unserer Hand, so sehr wir uns das auch wünschen.
Josef hat sich zu jeder Zeit seinen Glauben bewahrt und bleibt mit Gott im Gespräch. Lange nicht alle Gebete sind überliefert. Aber das Gespür dafür, dass Gott ihm Wegbegleiter bleibt, das lesen wir zwischen den Zeilen. Und das wirkt sich in seinem Leben aus. Sicher leistet er auch einiges und erarbeitet sich anderes hart. Er versteht, klug zu handeln, und lernt in einer ihm zunächst fremden Kultur selbst Fuß zu fassen und mit den Menschen umzugehen. Das ist keine Frage.
Seine Lebensaufgabe aber führt er auf seinen – unseren - einen Gott zurück.
Es erfüllt ihn auch keine Bitterkeit. Vielmehr sieht er, was durch seinen verschlungenen Lebensweg möglich geworden ist.
Mir kommt es so vor, als ob Menschen, die viel mitgemacht haben, ein besonderes Gespür für andere haben. Sie sehen manchmal eher die Not eines anderen, auch wenn alle Welt daran vorbeigeht, ohne Notiz zu nehmen. Und manchmal gelingt ihnen, was anderen unmöglich bleibt, nämlich, dass sie aufhelfen, das richtige Wort zur richtigen Zeit sagen, genau dann bei dem anderen an die Tür klopfen, wenn der das gerade wirklich braucht. Das ist eine große Gabe und nicht gering zu achten.
Josef versteht, seinen Brüdern die Angst zu nehmen. Ihre Eifersucht und die Gewalt, die sie ihm angetan haben, ist nicht vergessen. Aber sie steht nicht länger zwischen ihnen und wirkt nicht mehr wegbestimmend für ihre Geschichte.
Dadurch, dass Josef vergeben kann, befreit er seine Brüder und öffnet ihren Blick für den größeren Zusammenhang, in dem Gott Leben rettet und neu ermöglicht.
In vielen Konfirmandensprüchen geht es um Gemeinschaft, um Familie und Freunde, also um die Verbundenheit mit Menschen.
Selbst so ein Pessimist, wie der Prediger im Alten Testament kann nicht anders als positiv über menschlichen Zusammenhalt schreiben: „Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen und eine dreifache Schnur reißt so leicht nicht entzwei.“ Gott ist mit uns verbunden. Dieses Bündnis hat er in unserer Taufe mit uns geschlossen und zu diesem Bund haben wir in der Konfirmation „Ja, mit Gottes Hilfe“ gesagt. Das gilt - ein Leben lang. Ich wünsche Ihnen ein segensreiches Wochenende, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 428 Komm in unsre stolze Welt
1. Komm in unsre stolze Welt, Herr, mit deiner Liebe Werben.
Überwinde Macht und Geld, lass die Völker nicht verderben.
Wende Hass und Feindessinn auf den Weg des Friedens hin.
3. Komm in unsre laute Stadt, Herr, mit deines Schweigens Mitte, dass, wer keinen Mut mehr hat, sich von dir die Kraft erbitte für den Weg durch Lärm und Streit
hin zu deiner Ewigkeit.
5. Komm in unser dunkles Herz, Herr, mit deines Lichtes Fülle;
dass nicht Neid, Angst, Not und Schmerz deine Wahrheit uns verhülle, die auch noch in tiefer Nacht
Menschenleben herrlich macht.
EG 495 O Gott, du frommer Gott
1. O Gott, du frommer Gott, du Brunnquell guter Gaben,
ohn den nichts ist, was ist, von dem wir alles haben:
Gesunden Leib gib mir und dass in solchem Leib
ein unverletzte Seel und rein Gewissen bleib.
4. Find’t sich Gefährlichkeit, so lass mich nicht verzagen,
gib einen Heldenmut, das Kreuz hilf selber tragen.
Gib, dass ich meinen Feind mit Sanftmut überwind
und, wenn ich Rat bedarf, auch guten Rat erfind.
Übrigens: Gottesdienst am Radio mitfeiern: So,10.00 Uhr, mitlesen unter www.Kirche-Holtrop.de mithören in Radio Ostfriesland UKW 94,0 oder live mitfeiern in St. Jürgen
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am 20.06.21 um 10.00 Uhr in Holtrop- bei schönem Wetter im Bibelgarten unter einem hohen Pagodendach- mit Abstand und -auf dem Sitzplatz unbelastet durch Mund-und Nasenschutz- ein.
Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.
Am dritten Sonntag nach Trinitatis begegnet uns in der Evangeliumslesung das wohl Bekannteste aller Gleichnisse: „Das Gleichnis vom verlorenen Sohn“, das eigentlich richtiger „Das Gleichnis vom liebenden Vater“ heißen müsste. Das Reich Gottes wird in Bildern beschrieben, in denen es um Essen und Trinken, um Feiern und (Wiedersehens-) Freude geht. Im Festmahl, zu dem der großzügige Vater seine beiden Söhne einlädt, werden Liebe und Vergebung greif- und schmeckbar und sinnlich erfahrbar. Leise klingt auch das Thema des Neids an. Menschliche Herzen sind oft zu eng, um die grenzenlose Barmherzigkeit Gottes annehmen und sich daran freuen zu können. Der Wochenspruch ruft aber dazu auf: Christus spricht: „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ (Lukas 19,10).
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können,im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf unserer Welt Gestalt annehmen können, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns mit Lebendigkeit füllt, bewegt und begleitet.
Einladung zum Gebet:
Gott, du legst dich auch denen ins Herz,
die bisher nichts von dir wissen wollten.
Einer glüht plötzlich vor Liebe zu dir.
Eine sucht dich unaufhörlich in den Gesten der Mitmenschen.
Viele fragen nach dir und staunen über ihre eigene Verwandlung.
Manche Bitten erhörst du, bevor sie ausgesprochen sind. Du, lieses Geheimnis. Du, mein Gefährte. Amen (nach Christine Behler)
Lukas 15,1-10 Verloren und wiedergefunden
Immer wieder hielten sich auch Zolleinnehmer und andere Leute mit schlechtem Ruf in der Nähe Jesu auf; auch sie wollten ihn hören. 2 Die Pharisäer und die Gesetzeslehrer waren darüber empört. „Der nimmt die Sünder auf“, sagten sie, „und isst sogar mit ihnen!“ 3 Da erzählte Jesus ihnen folgendes Gleichnis:
4“Wenn jemand von euch hundert Schafe hat und eins davon sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe weitergrasen und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? 5 Und wenn er es gefunden hat, trägt er es voller Freude auf seinen Schultern nach Hause. 6 Dann ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: „Freut euch mit mir! Ich habe mein verlorenes Schaf wiedergefunden!“ 7 ich sage euch: Im Himmel wird man sich genauso freuen. Die Freude über einen Sünder, der seine Einstellung geändert hat, ist größer als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben, umzukehren. 8 Oder wenn eine Frau zehnt Drachmen (griechische Silbermünze im Wert von einem römischen Denar) hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht in allen Ecken, bis sie die Münze findet? 9 Und wenn sie sie dann gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt zu ihnen: „Freut euch mit mir! Ich habe die verlorene Drachme wiedergefunden!“ 10 Ich sage euch: Genauso freuen sich die Engel Gottes über einen Sünder, der seine Einstellung geändert hat.
In unseren Zimmern hängt über der Tür ein Kreuz. Eigentlich hat mein Mann damit begonnen: Er hat das Wandkreuz, dass er zu seiner Kommunion bekommen hat, über unserer Tür aufgehängt. Darauf ist ein Lamm zu sehen.
Es hat ihn in seiner Jugend begleitet. Es hat uns auf unserem gemeinsamen Weg begleitet. Es ist auch jetzt über meiner Tür und wann immer ich zur Ruhe komme, fällt mein Blick darauf.
Als unsere Kinder nach und nach zur Welt kamen, war es für mich fast ein Ritual, dass ich zum Eine-Welt-Laden gegangen bin und für jedes geborene Kind ein kleines bemaltes Holzkreuz erstanden habe, auf dem Künstler in einem Bild ausgedrückt haben, wie groß Gottes Liebe zu uns ist, wie wichtig wir ihm sind.
Ein besonders schönes ist das, auf dem der Schäfer mit dem Lamm über der Schulter gemalt ist. Ein Künstler aus Peru hat es gefertigt.
Dieses Kreuz ist da, wenn unsere Kinder sich unterhalten.
Es ist da, wenn jeder für sich über den Schularbeiten schwitzt und manchmal auch stöhnt. Es ist da, wenn wir miteinander die Hausarbeit erledigen: Jeder Fegt in seinem Zimmer die Zimmerdecken und Ecken ab, weil sich da besonders gerne Spinnennetze einfinden, wischt den Staub von den Regalen und saugt in seinem Zimmer. Das Lächeln des Schäfers bleibt liebevoll, auch wenn das Knurren groß ist, wenn die Ansage lautet: „Räumt bitte eure Zimmer auf- ich werde nachher nachsehen!“ Das Kreuz ist da, wenn miteinander geflaxt und gelacht wird, wenn zum Beispiel unser Jüngster die freie Zeit mit einem „hoch die Hände, Wochenende!“ einläutet und dann ein Kitzelsturm losbricht.
Das Kreuz über der Zimmertür begleitet jeden von uns, wenn wir nachts einschlafen. Es erzählt davon, dass wir auf unserem Lebensweg nicht allein sind.
Auch wenn wir eine Familie sind, steht ja jeder in seiner Lebensphase, mit seinen Lebensfragen und seinem Blick auf das Leben an einer anderen Stelle.
Manchmal ist es Adresse für einen tiefen Seufzer: „Werden wir das schaffen?“
Manchmal ist es Adresse für ein dankbares Lächeln. „Danke, Gott!“
„Ich habe dich heute an unserer Seite gespürt.“
Immer aber erinnert es daran, dass, egal was immer wir durchleben, Gott an unserer Seite bleibt und mit uns geht.
Wo wir in die Irre gehen, da geht Gott uns nach.
Und da geht es nicht um den strengen Blick, dem die Strafe folgt.
Es geht um Gott, der dem Psalmbeter wie ein liebevoller Vater begegnet ist, der sagt: „Ich will dich mit meinen Augen leiten.“ (Ps 32,8)
Oder wie ein Psalmbeter an anderer Stelle dankbar sagen kann:
„Gott ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. Ps 23
In dieser Geborgenheit können wir leben und aus ihr Mut schöpfen für jeden neuen Tag. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Wochenende!
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz aus Holtrop
EG 353 Jesus nimmt die Sünder an
1. Jesus nimmt die Sünder an. Saget doch dies Trostwort allen,
welche von der rechten Bahn auf verkehrten Weg verfallen.
Hier ist, was sie retten kann: Jesus nimmt die Sünder an.
2. Keiner Gnade sind wir wert; doch hat er in seinem Worte
eidlich sich dazu erklärt. Sehet nur, die Gnadenpforte
ist hier völlig aufgetan: Jesus nimmt die Sünder an.
3. Wenn ein Schaf verloren ist, suchet es ein treuer Hirte;
Jesus, der uns nie vergisst, suchet treulich das Verirrte,
dass es nicht verderben kann: Jesus nimmt die Sünder an.
EEG 7 Atem in uns, Heiliger Geist
Kehrvers: Atme in uns, Heiliger Geist, brenne in uns, Heiliger Geist, wirke in uns, Heiliger Geist, Atem Gottes, komm!
1. Komm, du Geist, durchdringe uns. Komm, du Geist, kehr bei uns ein. Komm, du Geist, belebe uns, wie ersehenen dich! Atme in uns, Heiliger Geist…
2. Komm, du Geist der Heiligkeit, komm, du Geist der Wahrheit! Komm, du Geist der Liebe, wir ersehnen dich! Atme in uns, Heiliger Geist…
3. Komm, du Geist, mach du uns eins, komm, du Geist, erfülle uns! Komm, du Geist, und schaff uns neu, wir ersehnen dich. Atme in uns, Heiliger Geist…
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am 13.06.21 um 9.00 Uhr in Akelsbarg und um 10.00 Uhr in Holtrop- bei schönem Wetter im Bibelgarten unter einem hohen Pagodendach- mit Abstand und -auf dem Sitzplatz unbelastet durch Mund-und Nasenschutz- ein.
Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.
Am zweiten Sonntag nach Trinitatis heißt die Überschrift: „Kommt zu mir…!“ Diese Einladung erklingt in Lesungen Gebeten und Liedern und beschreibt, wie wohltuend und nährend die Nähe Gottes ist. Wer sich Gott nähert, spürt die Güte und die lebensspendende Kraft Gottes. Eingeladen sind alle, die sich anreden lassen, gerade auch die, die nicht mit dieser Einladung gerechnet haben. So lautet auch der Wochenspruch: Christus spricht: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Mt 11,28).
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können,im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf unserer Welt Gestalt annehmen können, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns mit Lebendigkeit füllt, bewegt und begleitet.
Einladung zum Gebet:
Jesus, du rufst uns, aus allen Straßen und Häusern,
von Hecken und Zäunen und aus unseren Gärten,
Fließbändern und Schreibtischen,
in deine Gemeinschaft, die uns nährt und guttut.
Gib, dass wir die auch so wichtigen Dinge unseres Lebens
nicht zur Entschuldigung vorschieben –
nicht Ehe und Familie, nicht Arbeit und Beruf, nicht Zärtlichkeit und Glück- sondern sie als dein Geschenk genießen, und die Freude teilen.
Lass uns nicht am Wesentlichen vorbei leben, an deiner Nähe und Freundlichkeit, an der Gemeinschaft mit dir und unseren Geschwistern. Amen (nach Jochen Arnold)
1. Kor 14,1-12
Folgt also dem Weg der Liebe und bemüht euch um die Geistesgaben, ganz besonders aber um die prophetische Rede. 2 Denn wer in Zungen redet, spricht nicht zu Menschen, sondern zu Gott. Niemand versteht ihn. Durch Wirkung des Geistes redet er geheimnisvolle Worte. 3 Wer aber prophetisch weissagt, redet zu den Menschen, baut auf, ermahnt und tröstet. 4 Wer in Zungen redet, hat nur selbst etwas davon. Wer aber prophetisch redet, erbaut die Gemeinde. 5 Ich wollte, dass ihr alle in Zungen redet, aber noch viel mehr wollte ich, dass ihr alle prophetisch weissagt. Das hat mehr Gewicht als in Zungen zu reden, es sein denn, dass das Zungenreden übersetzt wird, damit die Gemeinde etwas davon hat. 6 Wenn ich jetzt zu euch käme, liebe Geschwister, und in Zungen reden würde, was hättet ihr davon, wenn ich keine Offenbarung, keine Erkenntnis, keine Weissagung, keine Lehre bringe? 7 Es ist so wie bei den unbeseelten Musikinstrumenten, zum Beispiel der Flöte oder der Harfe. Wenn man die einzelnen Töne nicht unterscheiden kann, wie soll man dann erkennen, was auf der Flöte oder Harfe gespielt wird? 8 Und wenn die Trompete kein klares Signal gibt, wer wird sich dann zum Kampf fertig machen? 9 So ist es auch bei euch. Wenn ihr beim Reden in Zungen keine verständlichen Worte von euch gebt, kann euch niemand verstehen. Ihr werdet nur in den Wind reden. 10 Es gibt wer weiß wie viele Sprachen in der Welt und keine ist an und für sich unverständlich. 11 Wenn ich aber die Bedeutung der Wörter nicht kenne, werde ich den Redenden nicht verstehen können und er mich auch nicht. 12 So ist es auch bei euch. Wenn ihr schon solchen Wert auf die Geistesgaben legt, dann bemüht euch vor allem um die, die dem Aufbau der Gemeinde dienen.
Die Sonne strahlt vom Himmel und die Herzen schlagen höher. Der Mut wird durch die guten Nachrichten über niedrige Inzidenzwerte größer. Wir wagen uns wieder mir raus. Raus ist ohnehin immer gut, weil sich unter freiem Himmel bekanntlich die Infektionsgefahr mit Corona drastisch reduziert.
Wie schön, endlich wieder Gottesdienst im Bibelgarten feiern zu können! Wie schön, endlich wieder miteinander – mit Abstand – zu singen.
Manche Stimmen sind schon ganz „rostig“ geworden und manche Menschen sehe ich mit großer Freude wieder, weil ich sie gefühlt schon so lange nicht mehr gesehen habe. Da kann man sich die Not in der Gemeinde in der Hafenstadt Korinth, in die Paulus ordnend eingreift, kaum vorstellen:
Erfüllt durch die Gaben, die der Heilige Geist den vielen in der Gemeinde hat zuteilwerden lassen hat, gibt es in den Zusammenkünften ein reichliches Durcheinander. Einige üben sich in „Glossolalie“ – einer Art Zungengesang= in heller Stimme gesungene Silben - zeitgleich erzählen andere von einer gottgegebenen Erkenntnis und wieder andere von einem Bild, das sie bekommen haben, und das sie im Hinblick auf eine anwesende Person so und so deuten. Gottesdienst geht anders. Alle sollen etwas davon haben. Also muss Paulus ordnen. Eins nach dem anderen. Und das was allen dient, hat Vorrang.
Das tut er, damit Gehör findet, was der „Erbauung“, der „Ermahnung“ und der „Tröstung“ dient. Propheten im Alten Testament haben einen wachen Blick dafür, was verkehrt läuft, üben Sozialkritik und weisen darauf hin, was nach Gottes Willen anders laufen sollte. Sie wirken als Wegweiser für eine bessere Zukunft in Gottes Nähe. Die Gabe der prophetischen Rede hat also nichts mit Wahrsagerei zu tun, sondern meint, dass einer einen klaren Blick und ein deutliches Wort dafür hat, was verkehrt läuft. Wir haben in jüngster Zeit mit viel Neuen umgehen lernen müssen. Und das hat sich auch in unserer Sprache ausgewirkt: „Alltagsmaske“ zum Beispiel ist so ein neues Wort. Ein anderes lautet: „Inzidenzwert“. Und ich bin beinahe sicher, dass wir vor gut einem Jahr etwas anderes vor Augen hatten, wenn wir das Wort „Querdenker“ gehört haben. Wenn es aber stimmt, dass Sprache unser Denken formt, dann ist es schon bedenklich, wenn wir vor dem: „Moin, fein di to sehn“ beschwichtigend herüberrufen: „Keine Sorge, ich bin getestet“ und der launige Zuruf: „schön negativ bleiben!“ etwas Positives meint. Leben ist mehr als Essen und Trinken und Gesundheit ist mehr als die Unversehrtheit unseres Körpers. Auch das Seelische darf nicht vergessen werden. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir einander brauchen. Ich halte es für wichtig, zu üben, einander täglich ein „gutes Wort“ zu gönnen und ein offenes Ohr füreinander zu haben. Und weil „nichts ohne Sprache ist“, wie Paulus seiner Gemeinde in Korinth schreibt (1. Kor. 14,10), macht es etwas mit uns, wenn wir in unserem Nächsten nicht ein „Infektionsrisiko“ sehen, sondern unseren „Bruder oder unsere Schwester“ in Christus. Zum „prophetischen Handeln gehört unser Einsatz für „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ mit dazu.
Das Wichtigste Erkennungsmerkmal aber stellt Paulus allem voran: „Strebt nach der Liebe!“ Zu dieser Liebe macht Gottes Geist uns fähig.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein „geistreiches“ Wochenende!
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz aus Holtrop
EG 213 Kommt her, ihr seid geladen
1. Kommt her, ihr seid geladen, der Heiland rufet euch;
der süße Herr der Gnaden, an Huld und Liebe reich,
der Erd und Himmel lenkt, will Gastmahl mit euch halten
und wunderbar gestalten, was er in Liebe schenkt.
2. Kommt her, verzagte Sünder, und werft die Ängste weg,
kommt her, versöhnte Kinder, hier ist der Liebesweg.
Empfangt die Himmelslust, die heilge Gottesspeise,
die auf verborgne Weise erquicket jede Brust.
3. Kommt her, betrübte Seelen, die Not und Jammer drückt,
mit Gott euch zu vermählen, der wunderbar beglückt.
Kommt, legt auf ewig ab der Sünde bange Säumnis;
empfanget das Geheimnis, das Gott vom Himmel gab.
4. O Wonne kranker Herzen, die mir von oben kam!
Verwunden sind die Schmerzen, getröstet ist der Gram.
Was von dem Himmel fließt, hat lieblich sich ergossen;
mein Herz ist gar durchflossen vom süßen Liebesgeist.
EG 225 Komm, sag es allen weiter
Kehrvers: Komm, sag es allen weiter, ruf es in jedes Haus hinein!
Komm, sag es allen weiter: Gott selber lädt uns ein.
1. Sein Haus hat offne Türen, er ruft uns in Geduld,
will alle zu sich führen, auch die mit Not und Schuld.
Der Kehrvers wird nach jeder Strophe wiederholt. Komm, sag es…
2. Wir haben sein Versprechen: Er nimmt sich für uns Zeit,
wird selbst das Brot uns brechen, kommt, alles ist bereit. Komm, sag es…
3. Zu jedem will er kommen, der Herr in Brot und Wein.
Und wer ihn aufgenommen, wird selber Bote sein. Komm, sag es…
1. Nun danket Gott, erhebt und preiset die Gnaden, die er euch erweiset,
und zeiget allen Völkern an die Wunder, die der Herr getan.
O Volk des Herrn, sein Eigentum, besinge deines Gottes Ruhm.
2. Fragt nach dem Herrn und seiner Stärke; der Herr ist groß in seinem Werke. Sucht doch sein freundlich Angesicht: Den, der ihn sucht, verlässt er nicht.Denkt an die Wunder, die er tat,und was sein Mund versprochen hat.
7. O seht, wie Gott sein Volk regieret, aus Angst und Not zur Ruhe führet.
Er hilft, damit man immerdar sein Recht und sein Gesetz bewahr.
O wer ihn kennet, dient ihm gern. Gelobet sei der Nam des Herrn.
1. Von Gott will ich nicht lassen, denn er lässt nicht von mir,
führt mich durch alle Straßen, da ich sonst irrte sehr.
Er reicht mir seine Hand; den Abend und den Morgen
tut er mich wohl versorgen, wo ich auch sei im Land.
2. Wenn sich der Menschen Hulde und Wohltat all verkehrt,
so find’t sich Gott gar balde, sein Macht und Gnad bewährt.
Er hilft aus aller Not, errett’ von Sünd und Schanden,
von Ketten und von Banden und wenn’s auch wär der Tod.
3. Auf ihn will ich vertrauen in meiner schweren Zeit; es kann mich nicht gereuen, er wendet alles Leid. Ihm sei es heimgestellt; mein Leib, mein Seel, mein Leben sei Gott dem Herrn ergeben; er schaff’s, wie’s ihm gefällt!
7. Obwohl ich hier schon dulde viel Widerwärtigkeit, wie ich auch wohl verschulde, kommt doch die Ewigkeit, ist aller Freuden voll,
die ohne alles Ende, dieweil ich Christus kenne, mir widerfahren soll.
Der Bibelgarten hat seine Pforten geöffnet. Viele Hände haben mitgeholfen, damit wir - bei schönem Wetter – im Bibelgarten unter einem hohen Pagodendach mit Abstand und -auf dem Sitzplatz unbelastet durch Mund-und Nasenschutz- Gottesdienst feiern können.
Am Sonntag, dem 06.06.2021 um 10.00 Uhr ist es so weit!
Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.
Am ersten Sonntag nach Trinitatis geht es bodenständig zu. Es geht um Gottes Wege, die manchmal im Verborgenen wirken, und um Menschenwege. In allem bleibt die Liebe, von der Christus Zeugnis gibt, der Schlüssel und der Prüfstein. Das klingt im Wochenspruch an: Christus spricht: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. (Lukas 10,16a).
Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, aus dessen Hand wir alles Leben nehmen können und in dessen Hand wir alles Leben getrost zurücklegen können,im Namen des Sohnes, der uns gezeigt hat, wie Liebe und Barmherzigkeit auf unserer Welt Gestalt annehmen können, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns mit Leben füllt und bewegt und begleitet.
Einladung zum Gebet:
Manche Fragen kommen immer wieder, Gott,
obwohl sie schon so oft da waren.
Bin ich so vergesslich? Gibt es keine Antworten?
Sind mir die Fragen lieber als die Antworten?
Viele Antworten gehen an mir vorbei, Gott.
Hab keine Zeit für sie. Will nicht hinhören. Kann ihnen nicht vertrauen.
Kommen und Gehen.
Nur du, Gott,
bist ein für alle Mal. Amen (Nach Ralf Drewes)
Jona 1,1-3+2,1-11 Gott geht mit uns auf seinen Wegen
1,1 Das Wort Jahwes kam zu Jona Ben-Amittai: „Los, geh nach Ninive, der großen Stadt, und rufe mein Urteil gegen sie aus! Denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen.“ 3 Aber Jona ging los, um Jahwe zu entkommen. Er wollte nach Tarschisch fliehen. Deshalb lief er nach Jafo hinunter und fand auch ein Schiff, das nach Tarschisch segeln wollte. Er bezahlte die Überfahrt, um so weit wie möglich von Jahwe wegzukommen.
2,1 Doch Jahwe hatte einen großen Fisch kommen lassen, der Jona verschlang. Drei Tage und drei Nächte lang war Jona im Bauch des Fisches. 2. Von dort aus betete er zu Jahwe, seinem Gott: 3“In meiner Not rief ich zu Jahwe, und er hörte auf mich. Aus dem Bauch des Todes schrie ich um Hilfe und du hörtest mein Rufen. 4 Mich warf die Flut ins Herz der Meere, die Strömung schloss mich ein. All deine Wogen und Wellen gingen über mich hin. 5 Ich dachte: „Jetzt bin ich aus deiner Nähe verstoßen, deinen heiligen Tempel werde ich nie wieder sehen. 6 Das Wasser umgibt mein Leben, die Tiefe schließt mich ein. Seetang schlingt sich mir um den Kopf. 7 Bis zu den Wurzeln der Berge sinke ich hinab. Hinter mir schließen sich für immer die Riegel der Erde.“ Aber du hast mich lebendig aus der Grube gezogen, Jahwe, mein Gott. 8 Als mir die Sinne schwanden, dachte ich an dich. Mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. 9 Die den Dunst des Nichts verehren, verspielen ihre Gnade. 10 Ich aber will dir opfern und dich mit lauter Stimme loben. Was ich gelobte, will ich erfüllen. Bei Jahwe ist Rettung!“ 11 Da befahl Jahwe dem Fisch, ans Ufer zu schwimmen und Jona wieder auszuspucken.
Es ist ein sonniger Sonntag. Wir spielen im Kindergottesdienst. Ein blaues Schwungtuch ist unser Meer. Jona steht erst noch am Ufer, dann besteigt er das Schiff. Vier Kinder fassen sich an die Hände, spielen Schiff und bilden um ihn her die Reeling. Dann „tauchen alle unter“ und schließlich findet sich Jona im Bauch des Fisches wieder.
Eine Erzieherin bringt uns seine Gedanken und seine Gebete ins Ohr.
Am Ende „spuckt der Fisch Jona an´s Land“. Er tut, was er eigentlich nicht wollte. Er ist voller Trotz, weil nicht das passiert, was er gedacht hat.
Am Ende erkennt er das kleine Wunder nicht, das Gott vor seinen Augen tut, die schattenspendende Rizinusstaude, die Gott wachsen lässt, um ihm seine Barmherzigkeit zu zeigen. Zusammen mit den Kindern haben wir viel Spaß in allem Ernst, der hinter dem Text steht. Was uns hängen bleibt, ist die Geborgenheit, in der Jona sich befindet, und wir lernen:
Gott ist ein Gott der Liebe. Manchmal auch der Liebe trotz-dem.
Gott führt uns manchmal auch auf Wege, die wir nicht gehen wollten.
Es kann geschehen, dass er uns Wege zumutet, die uns viel zu schwer werden. Das kann uns an den Rand der Verzweiflung bringen, so dass wir nicht wissen, woher wir die Kraft zum Weitergehen nehmen sollen.
Manchmal wollen wir einfach liegen bleiben. Einfach die Decke über den Kopf ziehen und niemanden mehr hören und sehen. Gott will uns diesen Raum geben, in den wir uns zurückziehen können. Wenn wir beten, dann gibt es nur ihn und uns. Wenn wir ihm danken, dann entdecken wir, wie viel er uns schon geholfen hat. Wenn wir ihm von unserer Traurigkeit erzählen, dann schließt er uns in seine freundliche Liebe ein. Wenn wir uns hilflos fühlen, dann sagt er: „Ich bin um dich herum, auch wenn du gar nicht mit mir rechnest; du brauchst dich nicht zu fürchten.“
Manchmal wünschen wir uns aber auch, dass jemand kommt und vorsichtig anklopft, uns freundlich zuredet: „Wie geht es dir? Ich vermisse dich! Lass uns das Leben wieder wagen – so viel du magst und möglich ist- und Schönes erleben!“ Und dann wieder staunen wir über die kleinen Wunder, die wir am Wegrand entdecken und erleben können. Und dann freuen wir uns und Gott freut sich auch. Manchmal braucht es den Blick dafür und eine Hilfe, die uns den Blick dafür weckt. Dann bewegen wir uns wieder mutig durch Gottes Welt und sehen die Schönheiten, die er für uns bereithält.
Und wir nehmen tapfer die Aufgaben an, dich sich uns stellen. Wir nehmen wahr, dass es wichtig ist, wie wir uns verhalten, und wofür wir uns einsetzen. Auch mit unserer kleinen Kraft können wir ganz viel zum Schutz des Lebens und der Schöpfung beitragen. Und selbst, wenn wir gerade nicht viel Kraft zum Handeln haben, wissen wir trotzdem: Gott ist und bleibt an unserer Seite. Ein segensreiches Wochenende wünscht Ihnen
Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz
EG 365 Von Gott will ich nicht lassen
1. Von Gott will ich nicht lassen, denn er lässt nicht von mir,
führt mich durch alle Straßen, da ich sonst irrte sehr.
Er reicht mir seine Hand; den Abend und den Morgen
tut er mich wohl versorgen, wo ich auch sei im Land.
2. Wenn sich der Menschen Hulde und Wohltat all verkehrt,
so find’t sich Gott gar balde, sein Macht und Gnad bewährt.
Er hilft aus aller Not, errett’ von Sünd und Schanden,
von Ketten und von Banden und wenn’s auch wär der Tod.
3. Auf ihn will ich vertrauen in meiner schweren Zeit; es kann mich nicht gereuen, er wendet alles Leid. Ihm sei es heimgestellt; mein Leib, mein Seel, mein Leben sei Gott dem Herrn ergeben; er schaff’s, wie’s ihm gefällt!
7. Obwohl ich hier schon dulde viel Widerwärtigkeit, wie ich auch wohl verschulde, kommt doch die Ewigkeit, ist aller Freuden voll,
die ohne alles Ende, dieweil ich Christus kenne, mir widerfahren soll.
EG 382 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr
1. Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr; fremd wie dein Name sind mir deine Wege. Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott; mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen? Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt?
Ich möchte glauben, komm mir doch entgegen.
3. Sprich du das Wort, das tröstet und befreit und das mich führt in deinen großen Frieden. Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt, und lass mich unter deinen Kindern leben. Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst. Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.