Herzliche Grüße zum Trinitatis-Fest
aus der St. Jürgen- Kirche zu Holtrop!
Herzlich laden wir zum Gottesdienst am Sonntag, den 30. Mai um 10.00 Uhr in unserer schönen, Licht-durchfluteten, rund 800 Jahre alten St. Jürgenkirche oder- bei schönem Wetter – im Bibelgarten ein. Vielleicht aber möchten Sie lieber die Gelegenheit nutzen und gänzlich kontaktlos von zuhause mitfeiern. Dafür ist dieser Mitnehm-Gottesdienst gedacht, den Sie auch regelmäßig beim Bäcker, im Eierhuske und an der Kapellentür in Akelsbarg und an der Kirchentür in Holtrop finden.
Am Sonntag „Trinitatis“ sind alle beieinander: Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist in ihren unterschiedlichen Wirkweisen. Gott als Schöpfer und Gegenüber zur Welt, Jesus, der als realer Mensch auf die Erde kam, und der Heilige Geist, der sinnlich und emotional erfahrbar ist. Im Mittelpunkt des Trinitatisfestes steht das Geheimnis Gottes. Gott begegnet als Grund und Ursprung der Schöpfung und liebendes Gegenüber („himmlischer Vater“), zum anderen in Jesus Christus. In ihm ist Gott den Menschen gleich geworden und ihnen nahegekommen, bis in den Tod hinein. Und schließlich ist Gott zu allen Zeiten gegenwärtig im Wirken im Leben der Menschen. Das ruft uns der Wochenspruch zu: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen(2.Kor 13,13). Wir feiern Gottesdienst im Namen Gottes, Quelle des Lebens, im Namen des Sohnes, Grund unserer Hoffnung, und im Namen der Heiligen Geistkraft, die uns belebt und bewegt und erfüllt.
Einladung zum Gebet:
Was uns atmen lässt, kommt alles von dir.
Was uns zu denken gibt, ist alles durch dich.
Was uns hoffen lässt, läuft alles auf dich zu.
Gott, du verbirgst dein Geheimnis im kleinen Wassertropfen
und im riesigen Sternennebel,
im Weg, der offen vor uns liegt, und im Dickicht des Lebens.
Lass uns dankbar in das Staunen einstimmen:
„O welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis deiner, Gott!
(Röm 11,33 und nach Hans Joachim Schliep)
Joh. 3,1-8 Von neuem geboren aus Wasser und dem Heiligen Geist
Einer der führenden Juden, ein Pharisäer namens Nikodemus, 2 kam eines Nachts zu Jesus: „Rabbi“, sagte er, „wir alle wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott uns geschickt hat, denn deine Wunderzeichen beweisen, dass Gott mit dir ist.“ 3“Ich versichere dir“, erwiderte Jesus, „wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht einmal sehen.“ 4 „Wie kann ein Mensch denn geboren werden, wenn er schon alt ist?“, wandte Nikodemus ein. „Er kann doch nicht in den Bauch seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden!“5“Ja, ich versichere dir“, erwiderte Jesus,“ und bestätige es noch einmal: Wenn jemand nicht aus Wasser und dem Heiligen Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. 6 Menschliches Leben wird von Menschen geboren, doch geistliches Leben von Gottes Geist. 7 Wundere dich also nicht, dass ich dir sage: Ihr müsst von neuem geboren werden. 8 Der Wind weht, wo er will. Du hörst ihn zwar, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt und wohin er geht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.“
Kennen Sie das große Sciencefiction-Filmwerk um die „Jedi-Ritter“?
„Möge die Macht mit dir sein!“ So begrüßen die Kämpfer für das Gute sich, wenn sie sich gegenseitig Mut zusprechen wollen. Und sie bilden zugleich damit ab, dass sie wissen, dass ihnen eine Macht anvertraut ist, die man nicht gleich sieht, die aber in ihnen wirkmächtig ist.
Mit „Geist“ wird an vielen Stellen in der Bibel das hebräische Wort „- Ruach“ aus dem Alten Testament übersetzt. Es bezeichnet auch bewegte Luft oder Atem. Gesprochen klingt das Wort wie ein Hauch oder ein leichter Windstoß. Menschen können vom Heiligen Geist erfasst sein. Sie spüren die Nähe Gottes und sie erfahren eine leitende Gewissheit. Das kann bei schönen Erlebnissen sein, beim Hören einer Musik oder auch bei schweren Erlebnissen. Sie erleben, wie sich die Freude in ihnen ausbreitet und einprägt oder sie erfahren ein Gehalten-Sein, Bewahrung oder Kraft, die durchträgt und hilft, einen Schritt nach dem anderen weiterzugehen.
„Möge die Macht mit dir sein!“ begrüßen sich in dem Film die Helden.
In der Taufe ist uns Gottes Geistkraft mit aufgelegten Händen zugesprochen worden: „Unser allmächtiger Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der dich durch Wasser und den Heiligen Geist von neuem geboren hat und dir alle Sünden vergibt, der stärke dich mit seiner Gnade zum ewigen Leben. Friede + sei mit dir. Amen“
Mit Wasser ist ein unsichtbares Kreuz-Zeichen auf unsere Brust und unsere Stirn gezeichnet worden. Es besagt: Wir gehören zu Christus. Und das wirkt in uns zu jeder Zeit, ob wir uns das bewusst machen oder es zeitweise fast völlig vergessen. Gottes Geistkraft ist mit uns, in uns und um uns.
Im Anblick der Herausforderungen in dieser Welt kann einen schon manchmal der Mut verlassen. Wenn ich die Not in aller Welt sehe, dann bin ich auf der einen Seite dankbar, dass es uns so gut geht. Auf der anderen Seite fühle ich mich so lähmend ohnmächtig im Hinblick auf die Not anderer. Dann lese ich bei Paulus: „Der Geist hilft unserer Schwachheit auf…er selbst vertritt uns im Gebet aufs Beste mit unaussprechlichem Seufzen“ (Röm. 8,26). Das Gebet wirkt viel und auch die vielen kleinen Zeichen und Schritte im Alltag können der Anbruch einer neuen Wirklichkeit sein. Da staune ich manchmal, was alles an guten Ideen und nachbarschaftlicher Verbundenheit gelebt wird. Der freundliche Herr an der Fußgängerampel, der erst dann den Knopf betätigt, wenn die Autofahrerkolonne durchgefahren ist. Der Mann, der vor dem Einkauf eben bei der älteren Nachbarin fragt, ob er etwas mitbringen könne. Die Frau, die immer mal wieder für andere kocht, von denen sie weiß, dass es ihnen schmecken wird und sie auf der Zunge spüren lässt: „Da denkt einer an mich.“ Die beiden mit dem grünen Daumen, die von den Pflanzen, die reichlich aufgekommen sind, anderen abgeben. Wir sind in schwerer Zeit unterwegs aber auf gutem Weg und Gott geht mit uns. Und so grüße ich auf diesem Wege Sie: Möge die Heilige Geistkraft spürbar mit dir sein!
Bleiben Sie behütet, Ihre Pastorin Christiane Schuster-Scholz